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Windows Ordner unter Dual Boot nutzen

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu 24.10 (Oracular Oriole)
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running_werner

Anmeldungsdatum:
13. November 2021

Beiträge: 63

Liebe Community,

ist es möglich von Linux und Windows aus Dokumente zu nutzen und zu speichern ohne die Ordnerstruktur des Windows 10 - Systems zu ändern? Also quasi den "Dokumente"-Ordner in Linux Mint oder ubuntu "verknüpfen"... Falls ja, wie gehe ich da vor?

besten Dank

shiro

Anmeldungsdatum:
20. Juli 2020

Beiträge: 1214

Falls ja, wie gehe ich da vor?

ich mounte die Windows Partition über die /etc/fstab z.B. als

/dev/sda2    /mnt/Windows_OS   ntfs-3g   rw,uid=1000,gid=1000  0 0

Dabei ist "/dev/sda2" bei mir die original "Windows" Partition, die ich unter dem Verzeichnis "/mnt" mounte. Ich verwende hier "ntfs-3g" statt "ntfs3", da dieser Treiber zwar etwas langsamer dafür aber bei mir etwas "stabiler" läuft.

In meinem $HOME Verzeichnis habe dann per

ls -s /mnt/Windows_OK ~/c

Das Verzeichnis $HOME/c angelegt, über das ich auf das Windows Laufwerk zugreifen kann. Mit "wine" starte ich dann sogar etliche unter Windows installierte Programme auf diesem Laufwerk auch unter Ubuntu. Das funktioniert zwar nicht bei jedem Programm aber einer erstaunlich großen Anzahl. Der Grund liegt daran, dass sich meine Finger an die Bedienung dieser Win Programme gewöhnt haben und ich nicht umlernen muss (die Maus wird ja nicht so häufig verwendet).

Natürlich kann ich über GRUB dann auch wieder Windows (d.h. /dev/sda2) booten und die unter Ubuntu erstellten/modifizierten Dateien weiter verwenden.

running_werner

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
13. November 2021

Beiträge: 63

Wäre es dann "schlauer" die Daten auf einer anderen SSD zu speichern und nur die Betriebssysteme separat?

shiro

Anmeldungsdatum:
20. Juli 2020

Beiträge: 1214

Wäre es dann "schlauer" die Daten ...

Das kannst du halten wie ein Dachdecker. So wie du es für richtig hältst.

Wenn du unter Windows für die Daten eine eigene Partition hast, kannst du diese natürlich auch nutzen. Wenn du die Partition mit den Win Programmen nicht mountest, musst du die gewünschten Win Programme unter "wine" noch mal installieren, hast aber auch den Vorteil, dass die Konfigurationsdaten, so sie in einer Datei und nicht in der Registry liegen nicht auf der Win Partition geändert werden. Aber das kannst du machen, wie du willst.

running_werner

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
13. November 2021

Beiträge: 63

Ok, da muss ich mich wohl noch "reinfuchsen"... Ganz durchblicken tue ich es noch nicht... das "mounten" ist mir noch nicht ganz klar... Es gibt doch einen Ordner unter Linux für die Dokumente, oder? Diesen dann mit den Windows Dokumenten "verknüpfen" ist schon mögich, richtig?

Kann man dann z.B. auch "Thunderbird" sowohl in Mint und Windows 10 nutzen?

off topic: laufen Programme (z.B. "Ardour" eine DAW die mit ubuntu studio mitinstalliert ist) auch unter Mint?

Frieder108

Avatar von Frieder108

Anmeldungsdatum:
7. März 2010

Beiträge: 9441

running_werner schrieb:

off topic: laufen Programme (z.B. "Ardour" eine DAW die mit ubuntu studio mitinstalliert ist) auch unter Mint?

solche Dinge fragst du am Besten in einem Forum für Linux Mint.

Kreuzschnabel

Anmeldungsdatum:
12. Dezember 2011

Beiträge: 1331

running_werner schrieb:

Ganz durchblicken tue ich es noch nicht... das "mounten" ist mir noch nicht ganz klar...

Dann vergleich das Mounten entfernt mit den Laufwerksbuchstaben unter Windows. Da werden externe Netzwerkressourcen oder physische Laufwerke auf Buchstaben gemappt. Unter Linux werden solche Ressourcen in den Systembaum gemountet, wobei als Mountpunkt ein theoretisch beliebiges Verzeichnis fungiert (abhängig davon, welche Rechte dein Benutzeraccount in diesem Verzeichnis hat). Als dessen Inhalt erscheint dann der Inhalt der externen Ressource, die wird da sozusagen reingespiegelt.

Standardmäßig werden externe Ressourcen unter /media gemountet, in einem Unterverzeichnis, das deinen Benutzernamen trägt und in dem du volle Lese- und Schreibrechte hast (das legt Ubuntu dann automatisch an). Nehmen wir an, dein Benutzer heißt werner und du mountest ein Dateisystem namens „Bilder“, dann siehst du das in Ubuntu unter /media/werner/Bilder. Andere Linuxe wie etwa openSUSE mounten das unter /run/media/werner/Bilder. Das macht jede Distribution, wie sie lustig ist ☺

Es gibt doch einen Ordner unter Linux für die Dokumente, oder? Diesen dann mit den Windows Dokumenten "verknüpfen" ist schon mögich, richtig?

„einen Ordner für die Dokumente“ kann man so nicht sagen (kannst natürlich einen anlegen). Es gibt unter Linux Home-Verzeichnisse. In dein Home-Verzeichnis gehören unter anderem deine Dokumente rein, aber da steht viel mehr drin, zum Beispiel auch alle benutzerbezogenen Einstellungen etwa von Anwendungsprogrammen, das Aussehen deines Desktops etcetera pp. Du kannst jedenfalls in deinem Home-Verzeichnis ein Unterverzeichnis "windows" erstellen und die Windows-Partition dort mounten.

Kann man dann z.B. auch "Thunderbird" sowohl in Mint und Windows 10 nutzen?

Das wird etwas schwierig, weil Thunderbird in jedem der zwei Systeme unterschiedliche Speicherorte für deinen Account hat. Aber basteln lässt sich das sicher.

Ich würde aber generell davon abraten, Benutzerverzeichnisse abwechselnd unter so unterschiedlichen Betriebssystemen wie Windows und Linux zu nutzen. Das Risiko, sich dabei was zu zerschießen, wäre mir persönlich zu hoch für ein Produktivsystem. Die NTFS-Unterstützung unter Linux funktioniert zwar, aber vermutlich niemals komplett bugfrei, solange es kein offener Standard ist.

Wenn es wirklich nur Dokumente sind, okay. Ein Thunderbird-Account wäre mir schon zu kitzlig. Fängt damit an, dass Linux in Dateipfaden case-sensitiv ist. Unter Linux sind "hallowelt" und "HalloWelt" zwei unterschiedlich benannte Dateien und können im selben Verzeichnis liegen, unter Windows nicht. Geht damit weiter, dass Linux bei Plaintextdateien den Zeilenumbruch anders darstellt als Windows.

off topic: laufen Programme (z.B. "Ardour" eine DAW die mit ubuntu studio mitinstalliert ist) auch unter Mint?

Neues Thema, neuer Thread ☺ Ardour ist freie Software, natürlich ist die unter Mint installierbar und liegt in der offiziellen Paketquelle: https://community.linuxmint.com/software/view/ardour

--ks

von.wert

Anmeldungsdatum:
23. Dezember 2020

Beiträge: 11720

running_werner schrieb:

Wäre es dann "schlauer"

Schlau wäre es, überhaupt kein Win10, das 2025-11-15 EoS erreichen wird, mehr zu nutzen.

running_werner

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
13. November 2021

Beiträge: 63

von.wert schrieb:

running_werner schrieb:

Wäre es dann "schlauer"

Schlau wäre es, überhaupt kein Win10, das 2025-11-15 EoS erreichen wird, mehr zu nutzen.

oder eben noch Windows 11, es gibt ein paar Recording-Programm, die unter Linux nicht laufen...

von.wert

Anmeldungsdatum:
23. Dezember 2020

Beiträge: 11720

running_werner schrieb:

oder eben noch Windows 11,

Sofern das mit Deiner Hardware möglich ist, hättest Du längst wechseln können. Wenn Du meinst, nicht ohne Redmond auskommen zu können und Dualboot-Widrigkeiten magst.

es gibt ein paar Recording-Programm, die unter Linux nicht laufen...

Wenn sie Windows-Programme sind, logisch. Aber dann sucht man nach Linux-Pendants.

charly-ax

Avatar von charly-ax

Anmeldungsdatum:
19. März 2013

Beiträge: 1801

von.wert schrieb:

... Win10, das 2025-11-15 EoS erreichen wird ...

Auch wenn es nicht direkt zum Thema gehört, War das nicht 2025-10-14?

Lidux

Anmeldungsdatum:
18. April 2007

Beiträge: 16658

Hallo running_werner,

Du kannst dir auch eine "kleine" NTFS Austauschpartition für solche Zwecke anlegen .....

Möglich ist dies schon mit dem Thunderbird, d.h. die Version muss aber auch mit der Nachkommastelle immer exakt die Gleiche sein in den entsprechenden Betriebssystemen.

Gruss Lidux

von.wert

Anmeldungsdatum:
23. Dezember 2020

Beiträge: 11720

charly-ax schrieb:

War das nicht 2025-10-14?

Ja. "Windows 10 will reach end of support on October 14, 2025."...ab 15. gibt's dann nichts mehr. 😉 Ich glaube auch nicht, daß nach 11., Patchday, bis zum Freitag noch was kommt. Selbst, wenn durch das letzte CU Probleme auftreten.

mk1967

Anmeldungsdatum:
24. April 2011

Beiträge: 1431

Wohnort: Rheinland

Ergänzend zu dem, was Kreuzschnabel gestern geschrieben hat: Zu früheren Zeiten wurde Mint im Ardour-Forum auch mal als gute Distri für Audiobearbeitung empfohlen. Das ist allerdings lange her.

Seit der Version 22.04 hat UbuntuStudio entscheidend aufgeholt, und auch die Version 24.04 läuft bei mir vortrefflich - ich würde es Mint nach heutigem Stand immer vorziehen. Vom Funktionsumfang abgesehen, findest du hier im Ubuntuusers-Wiki und -Forum viel umfangreichere Anleitungen als auf parallelen Portalen zu Mint 😀 .

von.wert schrieb:

running_werner schrieb:

es gibt ein paar Recording-Programm, die unter Linux nicht laufen...

Wenn sie Windows-Programme sind, logisch. Aber dann sucht man nach Linux-Pendants.

von.wert hat recht: Solange du nicht spezifische Funktionen brauchst, die wirklich nur die kommerziellen windows-basierten DAW's haben, oder solange du nicht komplette windows-basierte DAW-Projekte mit anderen Leuten austauschen mußt, bekommst du mit Ardour alles, was du brauchst. Eher noch viel mehr, als man als Amateur oder Semiprofi normalerweise braucht.

running_werner

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
13. November 2021

Beiträge: 63

Lidux schrieb:

Hallo running_werner,

Du kannst dir auch eine "kleine" NTFS Austauschpartition für solche Zwecke anlegen .....

Möglich ist dies schon mit dem Thunderbird, d.h. die Version muss aber auch mit der Nachkommastelle immer exakt die Gleiche sein in den entsprechenden Betriebssystemen.

jetzt habe ich es glaube ich verstanden... eine NTFS Partition unter Windows (also auf Laufwerk C:) anlegen, ein paar GB groß... Könnte ich dann dort den Thunderbird-Profil-Ordner ablegen und in Thunderbird ändern, dass der Speicherort dort ist? Und dann bei der Installation unter Linux "mounten" und diesen Ordner auswählen?

Abspeichern passiert ja immer automatisch bei Thunderbird, da kann doch nichts falsch laufen, oder?

mk1967 schrieb:

von.wert hat recht: Solange du nicht spezifische Funktionen brauchst, die wirklich nur die kommerziellen windows-basierten DAW's haben, oder solange du nicht komplette windows-basierte DAW-Projekte mit anderen Leuten austauschen mußt, bekommst du mit Ardour alles, was du brauchst. Eher noch viel mehr, als man als Amateur oder Semiprofi normalerweise braucht.

gibt es auch z.B. Amp-Simulationen für E-Gitarre, die man "live" spielen kann? Oder auch einen Drum-Computer ählich EZ-Drummer?

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