running_werner schrieb:
Ganz durchblicken tue ich es noch nicht... das "mounten" ist mir noch nicht ganz klar...
Dann vergleich das Mounten entfernt mit den Laufwerksbuchstaben unter Windows. Da werden externe Netzwerkressourcen oder physische Laufwerke auf Buchstaben gemappt. Unter Linux werden solche Ressourcen in den Systembaum gemountet, wobei als Mountpunkt ein theoretisch beliebiges Verzeichnis fungiert (abhängig davon, welche Rechte dein Benutzeraccount in diesem Verzeichnis hat). Als dessen Inhalt erscheint dann der Inhalt der externen Ressource, die wird da sozusagen reingespiegelt.
Standardmäßig werden externe Ressourcen unter /media gemountet, in einem Unterverzeichnis, das deinen Benutzernamen trägt und in dem du volle Lese- und Schreibrechte hast (das legt Ubuntu dann automatisch an). Nehmen wir an, dein Benutzer heißt werner und du mountest ein Dateisystem namens „Bilder“, dann siehst du das in Ubuntu unter /media/werner/Bilder. Andere Linuxe wie etwa openSUSE mounten das unter /run/media/werner/Bilder. Das macht jede Distribution, wie sie lustig ist ☺
Es gibt doch einen Ordner unter Linux für die Dokumente, oder? Diesen dann mit den Windows Dokumenten "verknüpfen" ist schon mögich, richtig?
„einen Ordner für die Dokumente“ kann man so nicht sagen (kannst natürlich einen anlegen). Es gibt unter Linux Home-Verzeichnisse. In dein Home-Verzeichnis gehören unter anderem deine Dokumente rein, aber da steht viel mehr drin, zum Beispiel auch alle benutzerbezogenen Einstellungen etwa von Anwendungsprogrammen, das Aussehen deines Desktops etcetera pp. Du kannst jedenfalls in deinem Home-Verzeichnis ein Unterverzeichnis "windows" erstellen und die Windows-Partition dort mounten.
Kann man dann z.B. auch "Thunderbird" sowohl in Mint und Windows 10 nutzen?
Das wird etwas schwierig, weil Thunderbird in jedem der zwei Systeme unterschiedliche Speicherorte für deinen Account hat. Aber basteln lässt sich das sicher.
Ich würde aber generell davon abraten, Benutzerverzeichnisse abwechselnd unter so unterschiedlichen Betriebssystemen wie Windows und Linux zu nutzen. Das Risiko, sich dabei was zu zerschießen, wäre mir persönlich zu hoch für ein Produktivsystem. Die NTFS-Unterstützung unter Linux funktioniert zwar, aber vermutlich niemals komplett bugfrei, solange es kein offener Standard ist.
Wenn es wirklich nur Dokumente sind, okay. Ein Thunderbird-Account wäre mir schon zu kitzlig. Fängt damit an, dass Linux in Dateipfaden case-sensitiv ist. Unter Linux sind "hallowelt" und "HalloWelt" zwei unterschiedlich benannte Dateien und können im selben Verzeichnis liegen, unter Windows nicht. Geht damit weiter, dass Linux bei Plaintextdateien den Zeilenumbruch anders darstellt als Windows.
off topic: laufen Programme (z.B. "Ardour" eine DAW die mit ubuntu studio mitinstalliert ist) auch unter Mint?
Neues Thema, neuer Thread ☺ Ardour ist freie Software, natürlich ist die unter Mint installierbar und liegt in der offiziellen Paketquelle: https://community.linuxmint.com/software/view/ardour
--ks