TheRiverStyx
Anmeldungsdatum: 31. August 2008
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Wohnort: Berlin
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mausschupser schrieb: [...]
Liebe Entwickler: was wir nicht brauchen, sind Programme deren GUI für einen bestimmten Desktop optimiert sind.
Das lässt sich in den meisten Fällen wohl nicht vermeiden (KDE → Qt, Gnome → Gtk), da auch unterschiedliche Ansätze. Und selbst wenn man es umdrehen würde ist die Entwicklung schon zu weit fortgeschritten um hier einen kompletten Schnitt zu machen.
Was wir auch nicht brauchen sind Programme mit Titelzeile.
Also für mich sind das Hilfsmittel wenn ich mit mehreren Fenstern des gleichen Programms arbeiten muss. Da macht sich ein Titel beim switchen schon ganz gut.
Die Buttons fürs schließen und minimieren kann man auch in der Menüzeile unterbringen.
Kann man machen, doch dann müssen Menüzeile und Buttons frei konfigurierbar bleiben. Man darf die Umsteiger jedoch nicht vergessen, zuviel Konfigurierbarkeit kann auch schädlich sein.
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Developer92
Anmeldungsdatum: 31. Dezember 2008
Beiträge: 4101
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mausschupser schrieb: Ich denke nicht, dass wir einen neuen Desktop brauchen.
Das Problem dabei: Das ist deine Meinung (Erklär das mal den Entwicklern....) XFCE mag ja für dich ausreichen, ich persönliche will aber schon einen schlanken, schnellen Desktop mit ein wenig Grafikzauber. Tja, und so bin ich zum Beispiel bei Gnome3 gelandet. Meiner Meinung nach ist das das Beste, dass es gibt. Gut, es fehlt teilweise der Feinschliff, aber im großen und ganzen läuft das Ding hier perfekt.
Ganz schlimm ist Unity. Die Philosophie dieses Desktops scheint "Vogel friss oder stirb" zu lauten. Die Möglichkeiten diesen Desktop auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen sind so sehr begrenzt, dass man Unity beinahe als unbrauchbar bezeichnen könnte.
+1 Ganz meine Meinung ☺ (auch wenn ich vor nem halben Jahr noch Unity-Anhänger war)
Liebe Entwickler: was wir nicht brauchen, sind Programme deren GUI für einen bestimmten Desktop optimiert sind. Wir brauchen GUIs die sich in jeden Desktop nahtlos einfügen. Was wir auch nicht brauchen sind Programme mit Titelzeile. Die Buttons fürs schließen und minimieren kann man auch in der Menüzeile unterbringen. Das schafft Platz auf dem Schirm. Nicht viel aber immerhin. Gerade auf Netbooks muss man mit jedem Pixel Vorsprung arbeiten
Da würde ich vorschlagen, Programmmenü, Titelzeile und die Buttons in einer Ebene zu machen. Und nicht mehr in 2 Zeilen so wie bisher. Würde mir persönlich am Besten gefallen. mfg
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dentaku
Anmeldungsdatum: 31. Januar 2005
Beiträge: 3777
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Developer92 Ganz schlimm ist Unity. Die Philosophie dieses Desktops scheint "Vogel friss oder stirb" zu lauten. Die Möglichkeiten diesen Desktop auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen sind so sehr begrenzt, dass man Unity beinahe als unbrauchbar bezeichnen könnte.
+1 Ganz meine Meinung ☺ (auch wenn ich vor nem halben Jahr noch Unity-Anhänger war)
Ja, sehe ich genau so. Ich fürchte wirklich, daß es bei jedem Release noch schlimmer wird und bald hat man gar keine Menüs und Icons mehr, damit der Benutzer nicht unnötig "verwirrt" wird ... 😊 Alle Distributionen, die den gleichen Weg einschlagen und dem Benutzer kaum mehr Möglichkeiten lassen, den Desktop einigermaßen zu konfigurieren (insbesondere nach "alten" Maßstäben), sind auf dem absteigenden Ast. Denn die Unity & Co. Jünger können sich nicht langfristig gegen die große Masse der Benutzer stellen. Wenn deren Wünsche ungehört bleiben, werden diese Distribution bald ungenutzt bleiben. Gut, daß es so viele Distributionen gibt - und dass auch immer wieder neue herauskommen. Zumindest kann ich auf Linus zählen, denn mit dem Kernel und den Basis-Shells und Dateiformaten kann ich zur Not immer noch meine Dateien im Verzeichnisbaum verwalten. 🙄
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Developer92
Anmeldungsdatum: 31. Dezember 2008
Beiträge: 4101
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dentaku schrieb: Alle Distributionen, die den gleichen Weg einschlagen und dem Benutzer kaum mehr Möglichkeiten lassen, den Desktop einigermaßen zu konfigurieren (insbesondere nach "alten" Maßstäben), sind auf dem absteigenden Ast.
Hoffentlich wird die Gnome-Shell noch etwas konfigurierbarer. Ansonsten würd diese mir persönlich ja aktuell am Besten zusagen (z.B. (altes Gnome-Problem) die Scrollgeschwindigkeit des Mausrades bequem einstellen, die Farben des Desktops ein wenig ändern (das blau welches verwendet wird in grau) und so. Mehr brauch ich an dem Desktop nicht konfigurieren. Achja, und das Ausschaltmenü)
Denn die Unity & Co. Jünger können sich nicht langfristig gegen die große Masse der Benutzer stellen. Wenn deren Wünsche ungehört bleiben, werden diese Distribution bald ungenutzt bleiben. Gut, daß es so viele Distributionen gibt - und dass auch immer wieder neue herauskommen. Zumindest kann ich auf Linus zählen, denn mit dem Kernel und den Basis-Shells und Dateiformaten kann ich zur Not immer noch meine Dateien im Verzeichnisbaum verwalten. 🙄
Der gute alte Terminal eben. Einfach, schnell, effizient (wenn man weiß wo seine Daten liegen) mfg
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dominik
Anmeldungsdatum: 25. April 2005
Beiträge: 460
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Habe gerade ein Interview mit Gnome-Gründer Federico Mena-Quintero gelesen. Dort geht er genau auf die hier geäußerten Wünsche ein. Ein kurzer Ausschnitt:
Das derzeit vorherrschende, hierarchische Dateisystemmodel ist aus mehreren, sehr subtilen Gründen schwer zu benutzen. So muss man zunächst einmal Namen wählen - und es braucht viel Disziplin, um einen guten Namen zu wählen. Zum zweiten muss man den "richtigen" Ort zum Speichern bestimmen, und das ist eine ziemlich schwierige Aufgabe, also tendieren die Leute dazu, alles an irgendeinem zufälligen Ort abzulegen. Und mit der Zeit wird es immer schwieriger überhaupt noch irgendetwas zu finden. Dazu kommt, dass jede Anwendung ihre eigenen Regeln hat, wo sie etwas abspeichert, wodurch all das oft nicht wirklich vorhersehbar ist.
Quelle: http://derstandard.at/1318461318136/WebStandard-Interview-Es-ist-arrogant--zu-sagen-dass-der-Desktop-nicht-anpassbar-sein-soll
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ann
Anmeldungsdatum: 11. Februar 2007
Beiträge: 1998
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Gute Idee. ...Aber man muss noch immer einen Ort auswählen...
Federico Mena-Quintero: Ja. Und das ist ein Problem.
... Langfristig wollen Sie also den Dateiauswahldialog ganz los werden?...
Federico Mena-Quintero: Richtig.
Ja bitte. Könnte meinetwegen wie ein Aktienchart sein, dort kann ich die letzten zehn Jahre ansehen und Tags usw. beim drüberfahren einblenden, würde bspw. die Datei A die ich vor 200 Tagen geschrieben habe in der 200 Tage-Linie finden.
Apropos Dateisystemhierarchie, Fedora fängt schon mal mit aufräumen an.
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TheRiverStyx
Anmeldungsdatum: 31. August 2008
Beiträge: 391
Wohnort: Berlin
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Ich hab mir noch einmal Gedanken zu einem Desktop gemacht. Im Grunde stellt der Computerdesktop nichts anderes als einen Schreibtisch dar. Der Stift ist die Tastatur und die Maus kam ja erst wesentlich später am Desktop an. Und wenn wir Gedanklich von einem Schreibtisch ausgehen, stellt der sich so dar: Schnellzugriff auf die wichtigsten Akten (Dateien) und Telefon (VoIP). Ergänzt wird das ganze durch E-Mail und Messenger. Doch wie soll das auf einem leeren ungestalteten Desktop aussehen? Ich würde mir einklappbare Listen wünschen, die fester Bestandteil des Desktops sind. Dort werden nach frei vergebaren Überschriften (z.B. Aktenordner XYZ) die entsprechenden Dateien gelistet die man benötigt. Egal ob Bild, Dokument, E-Mail was auch immer. Das verlangt natürlich auch vom Benutzer das er konsequent nachvollziehbare Dateinamen verwendet. Ich könnte mir auch einen Shortcut vorstellen der mir dann ein Suchfenster einblendet um nach Dateien, Mails, Webseiten was auch immer zu suchen und ggf. in der zugeordneten Anwendung öffnet. Desweiteren einen einfachen Shortcut der alle maximierten Anwendungen minimiert um an die Aktenlisten auf dem Desktop/Schreibtisch zu kommen. Der Computer tut auch heute nichts anderes als Dateien zu verwalten und zu suchen. Das bischen Anwendung starten fällt kaum ins Gewicht. KDE hat mit der Plasma-Oberfläche schon einen ausbaufähigen Ansatz geliefert. Die Fensterverwaltung gefällt mir mit der Gnome-Shell ganz gut, aber der Desktop müsste ein Leichtgewicht a la IceWM sein. Doch das wird nicht umsetzbar sein, daher auch nur eine Träumerei meinerseits. Obwohl die heutigen Rechner genügend Leistungsreserven haben, frage ich mich warum der Desktop selbst mit Effekten ein so aufgeblasenes Stück Software ist/sein muss. Wenn man einen Desktop anbietet der genau nur das macht was er in vielen Fällen machen soll, müsste man auch etliche Programme die man drumherum nutzt auch entschlacken und anpassen. Ob ein neuer Desktop gebraucht wird, das wird leider nicht so einfach beantwortbar sein. Es ist ja nicht nur die grafische Oberfläche, es steckt auch viel darunter was möglicherweise eine Rolle spielt und von einem normalem User nicht bemerkt wird, geschweige er sich darüber Gedanken macht. Bei heise.de gab es eine extreme Diskussion über das Filesystem sowie udev und initd/initfs. Hier gaben sich beide Seiten sich so richtig die Kante, einen Konsens konnte man nicht finden. Mit einem neuen Desktop wird man auch eine ähnliche Diskussion entfachen, Unity und Gnome 3 haben ja schon für reichlich Zündstoff gesorgt.
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Developer92
Anmeldungsdatum: 31. Dezember 2008
Beiträge: 4101
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TheRiverStyx schrieb: Der Computer tut auch heute nichts anderes als Dateien zu verwalten und zu suchen. Das bischen Anwendung starten fällt kaum ins Gewicht.
Kurzer Hinweis: Der PC verwaltet weder Dateien noch sucht er diese. Das macht die Software ☺ Und das Starten von Anwendungen (grafischen) fällt leider schon ins Gewicht. Ich hab hier mal hochmodernen Python3-Code mit GKT3 GUI: #!/usr/bin/env python
from gi.repository import Gtk
def main():
# Create
window = Gtk.Window()
# Show
window.show_all()
# exit
return 0
if __name__ == '__main__':
main() Hier wird lediglich ein Fenster erzeugt, gezeigt und dann beendet. Dauer: 0,7 Sekunden. Und dabei kann das Ding noch nicht einmal was. Und Suchmaschinen wie die integrierten von Unity/Gnome3 sind IHMO immer noch zu ineffizient. Ich weiß aber nicht warum. Gnome3 braucht bei mir für ne einfache Dateisuche schon ca. 5 Sekunden. Die Anwendung die ich geschrieben habe braucht für das gleiche 2,53 Sekunden und indidziert aber in Echtzeit mein komplettes Home-Verzeichnis. Warum ist also die Suche von Gnome3 so langsam, obwohl auf ein Backend wie Zeitgeist zurückgegriffen werden könnte (theoretisch)?
Die Fensterverwaltung gefällt mir mit der Gnome-Shell ganz gut, aber der Desktop müsste ein Leichtgewicht a la IceWM sein.
Hm, ich kenn jetzt IceWM leider nicht, weshalb ich es nicht mit der Gnome-Shell vergleichen kann. Ich kann lediglich sagen, dass es auf einem AMD Fusion E350 bei 800 Mhz (DualCore, integrierte Grafik) flüssig läuft (Monitor ist FullHD). Und der Prozessor taktet nicht einmal auf sein Maximum von 1,6 GHz hoch. Ich finde, dass das für eine Oberfläche mit Desktop-Effekten eigentlich recht gut ist. Verglichen mit KDE4 oder Unity. Allerdings ist bei mir der Unterbau auch nicht Ubuntu sondern ArchLinux. Evtl. liegts auch daran. mfg
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ann
Anmeldungsdatum: 11. Februar 2007
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Fund wo ein Entwickler beschreibt wie schwer es sein kann auf Dateien zuzugreifen. Dazu die hier im thread beschriebenen individuellen Anforderungen zeigen das erstmal der Unterbau verstanden werden muss um zu streiten wie das UI aussehen soll, mal abgesehen von den erwarteten 200 Mill. anderen. Ein 'neuer Desktop' bedeutet für mich jedenfalls nicht Ordner bzw. Schubladen und Listen u.ä., Unity dash bzw. Zeitgeist und ALM (obwohl nicht ausgereift) zeigen mir heute schneller das Ziel als alles bisherige per Eintippen und Enter, ich muss weder wissen wo etwas gespeichert wurde noch wo die dafür vorgesehene Anwendung liegt, ggf. zeigt mir ALM den Pfad an und notfalls gibt es immer noch das Terminal. Ein launcher o.ä. ist ebenfalls überflüssig, der Desktop ist erstmal komplett leer. Ein Vergleich Schreibtisch - Computer wird der Vielfalt an Daten und deren Nutzung schon lange nicht mehr gerecht. Um bspw. an mehreren Sachen zu arbeiten setze ich mich nicht an eine andere Ressource, wenn auf der Oberfläche schon ein Projekt ausgebreitet liegt (max. Fenster) klappe ich es nicht zusammen um weiterzuarbeiten sondern wechsle nur die Arbeitsfläche nicht die Ressource.
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Ryuno-Ki
Anmeldungsdatum: 7. März 2011
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ann schrieb: Um bspw. an mehreren Sachen zu arbeiten setze ich mich nicht an eine andere Ressource, wenn auf der Oberfläche schon ein Projekt ausgebreitet liegt (max. Fenster) klappe ich es nicht zusammen um weiterzuarbeiten sondern wechsle nur die Arbeitsfläche nicht die Ressource.
Und genau DAS liebe ich an Linux (unter anderem ^^). Ich weiß, dass man Win in dieser Hinsicht nachrüsten kann, aber versuch das einmal nem Netzwerkadmin zu erklären ...
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dentaku
Anmeldungsdatum: 31. Januar 2005
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Das Problemen bei solchen Interviews/Meinungen/Entscheidungen/"Verbesserungen" ist, daß Menschen am Rechner sitzen und jeder Mensch eine etwas andere Vorstellung von einem "optimalen" Desktop hat. Deswegen ist es sinnlos darüber zu streiten, was gut und was schlecht ist. Es geht doch hauptsächlich darum, wie weit der Mensch seinen "Arbeitsplatz" selbst gestalten kann. Ist wie im Büro: jeder richtet seinen Schreibtisch etwas anders ein. Und genau das sollte auch bei einem Desktop möglich sein: so weit wie möglich frei konfigurierbar.
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ann
Anmeldungsdatum: 11. Februar 2007
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dentaku schrieb: Deswegen ist es sinnlos darüber zu streiten, was gut und was schlecht ist.
Wenn das so wäre gäbe es weder KDE, Unity und den ganzen Rest.
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dentaku
Anmeldungsdatum: 31. Januar 2005
Beiträge: 3777
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ann schrieb: dentaku schrieb: Deswegen ist es sinnlos darüber zu streiten, was gut und was schlecht ist.
Wenn das so wäre gäbe es weder KDE, Unity und den ganzen Rest.
Nö, gerade weil es so ist gibt es KDE, Unity und den ganzen Rest. Wenn man jeden Desktop so einrichten könnte wie man wollte, wäre die Wahl des Desktops unwichtig. Ich sage ja nicht daß der Desktop Unity grundsätzlich schlecht ist. Jeder Desktop ist auf seine Art gut - nur kommt es darauf an, wieviel man dabei konfigurieren kann. Schliesslich sind nicht alle Benutzer wunschlos glücklich, wenn sie einen der Desktops wählen. Letztenendes gibt es viele Dinge in unterschiedlichen Desktops die ein Benutzer gut findet. Und er möchte amliebsten genau das was ihm an einem anderen Desktop gefällt auch konfigurieren können, ohne gleich den ganzen Desktop wechseln zu müssen - und dabei evtl. auf andere Dinge wieder verzichten muss. Es gibt keinen "guten" oder "schlechten" Desktop, da jeder gute und schlechte Eigenschaften hat.
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Ryuno-Ki
Anmeldungsdatum: 7. März 2011
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Wie denkt ihr über diesen Kommentar?
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Developer92
Anmeldungsdatum: 31. Dezember 2008
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Ryuno-Ki schrieb: Wie denkt ihr über diesen Kommentar?
Ich denke das ist keine gute Idee. Meistens hab ich mindestens 2 Fenster auf der gleichen Arbeitsfläche, die müsste ich nach diesem Vorschlag erst alle richtig zusammenschieben. mfg
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