Ich höre zur Zeit bei der LAC zu (Linux Audio Conference, https://lac.linuxaudio.org), die hauptsächlich Audiothemen, gelegentlich auch allgemeinere Themen mit Multimedia berührt. Bei Interesse gerne mal im BigBlueButton Raum vorbeischauen (Englisch).
Pulseaudio dürfte den meisten hier geläufig sein. Jack ist ähnlich, aber für den "professionellen" Einsatz gedacht (bspw. Heimstudio zum Nachbearbeiten von Audiomaterial oder Aufnahme von mehreren Audioquellen kombiniert mit Programmen, die Sounds erzeugen (bspw. Synthesizer oder Sampler)).
Nun fehlt es uns an einer Variante, die flexibel ist und nicht nur diese zwei extremen relativ unflexiblen Einsatzzwecke abdeckt. Außerdem gibt es ja noch mehr zu streamen als nur Audio von externen Geräten oder internen Mediaquellen.
Dazu wurde pipewire geschaffen, das jack und pulseaudio ersetzen möchte. Ziele sind naheliegenderweise die von jack natürlich (niedrige Latenzzeiten für Video und Audio), Multiprozessarchitektur (modernere Notebooks sind heutzutage selten nur noch mit weniger als 4 Kernen ausgestattet) zum Verteilen der Streams innerhalb eines PCs. Das ganze nahtlos integriert, so daß bestehende Applikationen problemlos weiterverwendet werden können.
Damit wird es dann im einfachsten Fall möglich werden reine Jack-Applikationen, ohne daß man eine jack-session starten muß mit einem zusätzlichen pulse-layer.
Lt. den Entwicklern ist pipewire nun in einer ernsthaften Testphase.
Webseiten: https://pipewire.org und https://gitlab.freedesktop.org/pipewire/pipewire (dort gibt es die aktuellste Version 0.3.16 als Source Code).
Es gibt bislang nur eine offizielle ppa Seite für Ubuntu (0.3.15 für hippo). Das Projekt selbst verwendet hauptsächlich Fedora (naheliegenderweise).