Guten Tag, ich versuche trotz Corona in einem Chor zu singen - und seit einer Woche benutzt der Chor Jamulus. Jamulus läuft nur mit Qjackctrl. Mein Computer benutzt Pulseaudio. Leider kriege ich keine Verbindungen zustande - weder höre ich was, noch kann ich was aufnehmen. Pavucontrol zeigt nichts an, der Eingangsregler bei Jamulus auch nicht. Ich nehmen an, das Problem liegt zwischen Pulseaudio und Qjackctrl. Stehe leider auf dem Schlauch. Gibt es irgendwo eine Anleitung, wie das alles einzustellen ist? Ich habe einige gesehen, die letzte war diese hier https://ma2hiroshi.wordpress.com/2016/09/26/how-to-use-jack-audio-with-pulseaudio-on-linux-peacefully/ aber auch diese Skripte haben bei mir zu überhaupt keinem Ergebnis geführt. Wer weiss mehr? Danke! Schönen Gruß Rüdiger
Pulseaudio, Qjackctrl und Jamulus
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Leider kenne ich Jamulus nicht - für mich liest sich die Beschreibung aber schon mal so, als ob man PulseAudio gar nicht zwingend benötigt? Wenn das stimmt, dann würde ich PulseAudio auch direkt mal außen vor lassen. JACK (zu dem QJackCtl nur eine von mehreren möglichen graphischen Bedienoberflächen ist) verhält sich nach seinem Start normalerweise ohnehin wie eine eifersüchtige Diva, blockiert PulseAudio und läßt es nur auf Umwegen (wie Du ja schon selbst erwähnt hast) zu. Alle Audio- und ggf. MIDI-verbindungen kannst Du dann in JACK ziehen. Einschließlich der Verbindungen zwischen Jamulus und Audiokarte. Ach ja: JACK muß (im Gegensatz zu PulseAudio) zusätzlich gestartet werden, um in Aktion zu treten - z.B. über den "Start"-Knopf in QJackCtl. Es gab zumindest früher mal unter Ubuntu die Möglichkeit, PulseAudio kaltzustellen und das Audiosystem auf ALSA umzustellen (auf dessen Basis dann JACK ansetzen kann). Ob das allerdings unter Focal noch funktioniert, weiß ich nicht. Evtl. ist das aber auch gar nicht nötig, denn eigentlich sollte PulseAudio mit dem Start von JACK ohnehin blockiert sein, siehe oben. Falls Du neben JACK auch PulseAudio brauchst - was mir allerdings bislang nur untergekommen ist, wenn Audioverbindungen nach draußen z.B. über den Firefox gezogen werden müssen -, läßt sich letzteres über einen "Sink"- und einen "Source"-Anschluß in den JACK-Audiobereich integrieren. Die Anschlüsse tauchen dann im QJackCtl-Verbindungsfenster auf. Zur Vorgehensweise wird es vermutlich neben der Seite, die Du verlinkt hast, inzwischen neuere geben, denn bei Linux-Audio hat sich seit 2016 (zum Glück 😉 ) das eine oder andere getan. Allerdings ist das einzige System, wo die PulseAudio-Integration in JACK bei mir vom Fleck weg funktioniert, LibraZiK 3 Studio - ohnehin nach meiner Erfahrung die unkomplizierteste und zuverlässigste Linux-Multimedia-Distribution, die man derzeit ohne große Verrenkungen aufsetzen kann. Dort steuert man JACK über das schon von KXStudio her bekannte Cadence (das bei mir erheblich zuverlässiger funktioniert als QJackCtl) und startet in dessen Fenster per Mausklick eine Audio-Brücke von JACK zu PulseAudio. Falls Du 50 GB Plattenplatz übrig hast, wäre das im Dual-/Multiboot eine empfehlenswerte Alternative zu stundenlangem Herumbasteln 😉. Michael |
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Also, erst mal herzlichen Dank für die ausführliche Antwort! Jamulus ist eine Software, mit der Musiker über das Internet zusammen spielen können. Und in der Tat brauche ich pulseaudio dazu nicht. Meine Laptop-Festplatte ist schon a bissl voll, von daher wäre das jetzt nicht meine erste Option, gleich ein neues System aufzuspielen, zumal ich ja hoffentlich nur ein paar Monate noch auf die Software zurückgreifen muss. Ich hänge hier mal ein Foto dran, wie ich QJackctrl eingerichtet habe - für mein laienhaftes Verständnis müsste das eigentlich so in Ordnung sein. Aber weder höre ich die anderen Musiker, noch kommt irgendein Signal vom internen Mikro bei Jamulus an. Was mache ich falsch? |
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Stimmt, dann scheidet das parallele Multimedia-System erst mal aus. Wäre also eher ein Tip für stille Mit-Leser 😉. Ich muß gestehen, daß ich beim technischen Prinzip der Musikmachen-übers-Netz-Anmwendungen selbst noch etwas auf dem Schlauch stehe (in meinem Falle funktioniert das mit Soundjack zwar - aber so richtig habe ich noch nicht kapiert, warum 😳 😉 ). Die JACK-Audioverbindungen zwischen Audiokarte und Jamulus stehen also schon mal, das sieht für meine Begriffe gut aus. Das JACK-Steckfeld kann man erst mal außen vor lassen. Und JACK ist "aktiv", läuft also. Das ist schon mal sehr gut.
Hat Jamulus evtl. ein Fenster, in dem man die programminternen Audioverbindungen herstellen / kappen kann? Dort könnte der Hase im Pfeffer usw. Michael Nachtrag: Sieht für mich nach dem Schmökern in der "Idiotenanleitung" so aus, als ob man im Settings-Fenster von Jamulus weiterkäme, indem man dort die nötigen Verbindungen zieht. Kann ich hier leider gerade nur in der Theorie begucken, aber scheint ergiebig zu sein. Mir ist noch aufgefallen, daß die deutschspracige Jamulus-Anleitung sagte, man solle gucken, daß man sich selbst nicht direkt über das eigene System hört, sondern nur über den Jamulus-Server. Ist auch einleuchtend, denn durch die Latenzen hörte man sonst doppelt gemoppelte Audiosignale. Das habe ich bei mir mit Soundjack noch nicht abstellen können - in meinem Falle höre ich bei meinem E-Bass durch die sehr kurze Verzögerung zwischen Direkt- und Serversignal de facto einen permanenten Chorus-Effekt 😉. |
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Ganz kurzes Danke erst mal und Entschuldigung, dass ich so lange nicht reagiert habe. Nach langen Tagen vorm Monitor im homeoffice mach ich das Ding dann mal aus...,ich probiere das morgen mal aus! |
(Themenstarter)
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So, jetzt habe ich mir das mal zu Gemüte geführt - und komme nicht weiter: Wenn ich die Einstellungen von Jamulus öffne, zeigt er mir Jack als Gerät an - bis dahin ok. ABER: darunter müssten eigentlich (und so zeigen es auch alle Anleitungen) Ein- und Ausgänge eingestellt werden können. Bei mir ist da - nichts. Ich häng mal einen Screenshot bei. Hast Du irgendeine Idee, woran das liegt??? Danke und Gruß R. |
(Themenstarter)
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...und bei der Konfiguration bin ich dem hier gefolgt: https://doc.ubuntu-fr.org/jackd |