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Deutsche IP im Ausland bekommen

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu GNOME 14.04 (Trusty Tahr)
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-JTB-

Anmeldungsdatum:
29. März 2007

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Hallo zusammen,

nach dem ich nun schon seit Tagen an dem Problem sitze, möchte ich euch fragen, da ich vermute, dass es hier eine einfache Lösung geben muss.

Ziel: In Frankreich an einem Smart-Tv deutsches Fernsehen über das Internet ansehen.

Problemstellung: Die Sender prüfen teilweise die IP auf das Herkunftsland, was dazu führt, dass Inhalte geblockt werden.

Lösungs Ansätze: Ich dachte das könne ja kein Problem sein und mittels Raspberry-Pi und einem USB-LAN-Adapter den Pi schnell zwischen Fernseher und Router geklemmt, den gesamten Verkehr mittels Proxy-Einstellung oder iptables auf einen deutschen Proxy umleiten und fertig.

1. Ganz naiv dachte ich mit einem Eintrag eines Proxys in der environment ist das erledigt:

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sudo vim /etc/environment
http_proxy="http://63.232.120.170:8080/"
https_proxy="http://63.232.120.170:8080/"
ftp_proxy="http://63.232.120.170:8080/"
no_proxy="localhost,127.0.0.1,localaddress,.localdomain.com"
HTTP_PROXY="http://63.232.120.170:8080/"
HTTPS_PROXY="http://63.232.120.170:8080/"
FTP_PROXY="http://63.232.120.170:8080/"
NO_PROXY="localhost,127.0.0.1,localaddress,.localdomain.com"

Jedoch werden nur lokale Aufrufe weitergeleitet. Alle Anfragen, die aber über eth1 (später der Fernseher, jetzt noch der Laptop) kommen, werden über eth0 ohne Berücksichtigung des Proxy-Eintrags an den Router weiter geleitet.

2. Mittels iptables.

Hierzu habe ich mir einen deutschen Proxy hier heraus gesucht: http://www.xroxy.com/proxylist.php?port=&type=&ssl=&country=DE&latency=&reliability=&sort=reliability&desc=true&pnum=0#table

und diesen wie folgt mittels iptables eingetragen:

1
sudo iptables -t nat -A PREROUTING -s 192.168.3.0/24 -p tcp --dport 80 -j DNAT --to-destination 91.194.90.218:3128

ein

1
sudo iptables -t nat -L -n --line-numbers

liefert:

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Chain PREROUTING (policy ACCEPT)
num  target     prot opt source               destination         
1    DNAT       tcp  --  192.168.3.0/24       0.0.0.0/0            tcp dpt:80 to:91.194.90.218:3128

Chain INPUT (policy ACCEPT)
num  target     prot opt source               destination         

Chain OUTPUT (policy ACCEPT)
num  target     prot opt source               destination         

Chain POSTROUTING (policy ACCEPT)
num  target     prot opt source               destination         
1    MASQUERADE  all  --  0.0.0.0/0            0.0.0.0/0

als Ergebnis erhalte ich jedoch nur eine Fehlermeldung Invalid URL

Mit US-Proxys gelingt es mir teilweise mit dieser Konfiguration URLs aufzurufen und ein ansurfen von URLs wie https://www.whatismyip.com für die https-Aufrufe und http://www.whatsmyip.org/ fur http-Aufrufe zeigen mir dann auch eine der USA zugeordnete IP-Adresse. Leider ist es mir bisher aber auch nur gelungen entweder den Port 80 oder den Port 443 damit über einen Proxy zu leiten. Beide auf den gleichen Proxy funktionierte bisher nicht.

3. OpenWRT auf den Rapberry-Pi installieren und versuchen dort eine passende Einstellung zu finden (Bisher noch nicht in Angriff genommen)

Fragen:

  • Kennt jemand eine einfache Möglichkeit mein Ziel zu erreichen, welche ich bisher nicht auf dem Schirm habe?

  • Habe ich irgend etwas bei den obigen Ansätzen falsch gemacht, oder liegt das Problem an den von mir verwendeten Proxys?

Ich hoffe jemand von euch hat die passende Lösung für mein Problem.

Danke im Voraus und beste Grüße, -JTB-

black_tencate

Avatar von black_tencate

Anmeldungsdatum:
27. März 2007

Beiträge: 11327

Hej -JTB-,

-JTB- schrieb:

... Ziel: In Frankreich an einem Smart-Tv deutsches Fernsehen über das Internet ansehen.

ähem...

  • schoener-fernsehen dot com

  • einen VPN (leider noch keinen gefunden, der auf Dauer ohne Kosten)

Gruß black tencate

XM-Franz

Supporter
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15. Juni 2010

Beiträge: 3439

Wohnort: Moers

ähem...

Also, wenn ich meinen Erst- und Dauerwohnsitz nach Bozen oder Alcudia verlegen würde, dann würde ich doch tatsächlich auch meinen Freifunkrouter mitnehmen, die Firmware aktualisieren und... grinsen.

Oh, einige andere haben wohl ebenfalls ihren Hauptwohnsitz verändert.

😉

-JTB-

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
29. März 2007

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Hallo black tencate,

danke für die beiden Tipps.

Zu schoener Fernsehen: Da es sich um eine Lösung für einen Kollegen handelt, muss ich mir erst mal den Fernseher anschaun, ob der einen offenen Browser hat, mit dem man diese Seite ansurfen kann. Wenn das klappt, wäre das ja eine super Lösung.

Zu VPN: Ja, auch eine Lösung, unterscheidet sich von der Proxy-Lösung ja aber auch kaum. Auch hier muss der Pi dann beigebracht bekommen den gesamten Traffic genau dort weiter zu geben. Ob ich um einen eigenen VServer für einen eigenen Proxy oder VPN herum komme, muss ich mal schaun. Wenn nicht, kann ich ja beides probieren.

Dennoch: Es interessiert mich aber weiterhin, was mit der iptables Lösung nicht in Ordnung ist...

Danke und Gruß

black_tencate

Avatar von black_tencate

Anmeldungsdatum:
27. März 2007

Beiträge: 11327

Hej XM-Franz,

XM-Franz schrieb:

... Also [...] Bozen [...] Alcudia

ähem...
sieht mir doch eher (noch) wie ein rein deutsches Projekt aus, und TV streaming über shared WLAN... naja...(wer hat schon mehr als 10/16 MB/s). Brauchst doch nur mal auf 2 Geräten im Netz "schoener fernsehen dot com" aufrufen, dann siehst Du, welche Freude im LAN aufkommt.

Oder versteh ich da etwas beim ersten flüchtigen Durchlesen miß?

Gruß black tencate

-JTB-

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
29. März 2007

Beiträge: 64

XM-Franz schrieb:

ähem...

Also, wenn ich meinen Erst- und Dauerwohnsitz nach Bozen oder Alcudia verlegen würde, dann würde ich doch tatsächlich auch meinen Freifunkrouter mitnehmen, die Firmware aktualisieren und... grinsen.

Oh, einige andere haben wohl ebenfalls ihren Hauptwohnsitz verändert.

😉

Ja sehr cooles Projekt! Danke für den Link.

XM-Franz

Supporter
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15. Juni 2010

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Wohnort: Moers

Hallo black tencate.

black tencate schrieb:

sieht mir doch eher (noch) wie ein rein deutsches Projekt aus,

Genau. Der Router steht in Wanne-Eickel und baut eine VPN-Verbindung zum Server in Hamburg, Berlin oder Karlsruhe auf. Jetzt wohnt der Threadstarter aber in Paris ... Die öffentliche IP-Adresse wäre also immer noch deutsch.

... und TV streaming über shared WLAN... naja...(wer hat schon mehr als 10/16 MB/s).

Mediathekview nennt 1000 MB bis 1200 MB (min. 500 MB; max. 1700 MB) für 1 Stunde Sendezeit. Das entspricht also ca. 2,7 MBit/s (netto) für 1200 MB pro Stunde Sendezeit.

Brauchst doch nur mal auf 2 Geräten im Netz "schoener fernsehen dot com" aufrufen, dann siehst Du, welche Freude im LAN aufkommt.

Oder versteh ich da etwas beim ersten flüchtigen Durchlesen miß?

Folgende Stellmöglichkeiten sollte man nutzen:

  • 100 % Bandbreite für den Freifunkrouter freigeben.

  • Reduzierung der Sendeleistung des Routers.

  • Alle anderen Internetaktivitäten unterlassen, um Bandbreite zu sparen (VoiP mit Traffic-Shaping, Downloads, ...).

  • Noscript und / oder Addblock aktivieren, um die Nutzbandbreite zu optimieren.

Gruß -Franz-

black_tencate

Avatar von black_tencate

Anmeldungsdatum:
27. März 2007

Beiträge: 11327

Hej XM-Franz,

hmm, wenn denn dereinst ein paar Leute mehr auf diesen Weg eines VPN nach de stoßen, könnte der freifunk-server schon ein wenig zweckentfremdet werden (und 'in die Knie gehen'?). Und ist so ein Knoten nicht 'ortsgebunden'. Werd mal in der hiesigen Community nachbohren.

Gruß black tencate

Kätzchen

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1. Mai 2011

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Wohnort: Technische Republik

Tor benutzen kann auch DE IP's liefern

tomtomtom Team-Icon

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22. August 2008

Beiträge: 55519

Wohnort: Berlin

Freifunk-VPN ist eben VPN. Von wo aus du dich da einwählst ist relativ egal.

-JTB-

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
29. März 2007

Beiträge: 64

Nochmals vielen Dank für die vielen Vorschläge.

Das Thema Tor kommt nicht in Frage auf Grund der zu geringen Bandbreite für Fernsehn.

An der Lösung mit einem Freifunk Router bin ich dran. Ich denke das ist das Einfachste.

Jedoch will ich noch immer nicht glauben, dass es nicht auch einfach mit iptables oder der Konfiguration eines Proxys möglich ist. Wenn mir hier noch Jemand erklären kann, was ich falsch gemacht habe, wäre ich sehr daran interessiert. Das Tolle an Linux ist doch, dass genau solche Dinge mit wenigen Befehlen "mal eben so" realisiert werden können. Den Freifunk-Router sehe ich hier lediglich als Workaround an.

Viele Grüße, -JTB-

XM-Franz

Supporter
Avatar von XM-Franz

Anmeldungsdatum:
15. Juni 2010

Beiträge: 3439

Wohnort: Moers

black tencate schrieb:

'in die Knie gehen'

Hallo black tencate,

der Link zur freifunk-karte.de zeigt Dir mit Klick auf "Info zur Karte" (unten links) und "Statistik" eine performante "Entwicklung der Knotenzahl" auf größer 20.000 innerhalb von 7 Monaten. (s.a. Freifunk_2015_10.png)

Darin sind ebenfalls Knoten enthalten

  • [ca. 15x] in Norwegen, Russland, Bulgarien, Griechenland. Ägypten, Frankreich, Italien usw. und im Seegebiet vor Somalia sowie

  • [> 50x] in den Grenzgebieten zu (Frankreich, Schweiz, Österreich, usw.)

▶ Aktuell startet Freifunk durch und geht dabei nicht in die Knie. 👍

Gruß -Franz-

PS: Der Router eines Knotens kann auch ohne bzw. mit gefakten Geokoordinaten (inkognito) betrieben werden.

Bilder

black_tencate

Avatar von black_tencate

Anmeldungsdatum:
27. März 2007

Beiträge: 11327

Hej XM-Franz,

XM-Franz schrieb:

... Darin sind ebenfalls Knoten enthalten...

hab' ich schon gesehen, und auch schon mal nach dem heimischen Verein gesucht.

Meine 'Frage' ist allerdings eher dahingehen, ob diese Art der Nutzung (VPN aus dem Ausland) zu den gewünschten/tolerierten des Projekts zählt.

Gruß black tencate

Thomas_Do Team-Icon

Moderator
Avatar von Thomas_Do

Anmeldungsdatum:
24. November 2009

Beiträge: 8808

Noch eine Anmerkung: Freifunk benutzt z.T. VPN mit Ausgang in die Niederlande o.ä., um die Störerhaftung zu umgehen. Also vorher prüfen, wenn man eine deutsche IP braucht.

undine

Anmeldungsdatum:
25. Januar 2007

Beiträge: 3400

XM-Franz schrieb:

ähem...

Also, wenn ich meinen Erst- und Dauerwohnsitz nach Bozen oder Alcudia verlegen würde, dann würde ich doch tatsächlich auch meinen Freifunkrouter mitnehmen, die Firmware aktualisieren und... grinsen.

Oh, einige andere haben wohl ebenfalls ihren Hauptwohnsitz verändert.

😉

Hallo Franz,

mit dem Freifunk Router erhälst Du eine schwedische oder niederländische IP-Adresse. Oder wo liegt dein Denkansatz?

Wie Thomas Do schon anmerkte, Freifunk umgeht die Störerhaftung. Eine Störerhaftung gibt es in Schweder oder den Niederlanden nicht.

Greetz

undine

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