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Einbinden einer (defekten?)= NTFS-Partition (Ubuntu-Neuling)

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu 16.04 (Xenial Xerus)
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bfg9000

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17. August 2016

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Hallo zusammen,

ich versuche gerade, einige Daten von einer defekten, NTFS-formatierten Festplatte zu retten. Ubuntu starte ich per USB-Stick. Greife ich in der GUI auf die entsprechende Platte zu, erhalte ich eine Fehlermeldung (siehe bitte Anhang). Die Meldung besagt, daß Windows nicht korrekt heruntergefahren wurde bzw. sich im "hibernated modus" befindet. Man soll also read only mounten. Soweit, so gut.

Ich habe nun Einiges versucht (also vor allem Dokumentationen gelesen, um das "Read-Only-Mounten" richtig hinzubekommen ; ), aber es will mir nicht gelingen.

sudo mount -t ntfs -o ro uhelper=udisks2,nodev,nosuid,uid=999,gid=999 /dev/sda2 /media/ubuntu/F00211CE02119B24

bringt die Rückmeldung

"ntfs-3g: Failed to access volume '/dev/sda2'; Datei oder Verzeichnis nicht gefunden"

Kann das an der defekten Platte selbst liegen oder habe ich einen Syntaxfehler in meinem Mount-Versuch?

Danke und viele Grüße! bfg

PS: Anhang hochladen (jpeg) klappt nicht ("dieses Feld ist zwingend erforderlich") - scheint wohl ggf. an der Dateigröße zu liegen (https://forum.ubuntuusers.de/topic/anhaenge-dieses-feld-ist-zwingend-erforderlich/). Ja, lag an der Dateigröße (5 MB, verkleinert auf 133 KB = Ok)

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tomtomtom Team-Icon

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22. August 2008

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Zeige bitte die Ausgabe von

sudo parted --list 

hier im Codeblock - und bitte NICHT als Bild.

unbuntuS12

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2. Juni 2010

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@tomtomtom: Wenn du dir das Bild ausnahmsweise doch angesehen hättest, dann wärest du schon einen Schritt weiter.

@bfg9000: Dasselbe gilt übrigens für dich. Die Fehlermeldung ist eindeutig und es steht genau da, was man tun muss.

Benno-007

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28. August 2007

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"ntfs-3g: Failed to access volume '/dev/sda2'; Datei oder Verzeichnis nicht gefunden"

Klar, /media/ubuntu/F00211CE02119B24 existiert ja auch nicht. Starte Win zum Dateisystemcheck. Und unter Linux kämst du nur noch mit mit mount -o ro ohne Schreibrecht ran oder mit ntfsfix. Details später oder in beliebiger Suchmaschine.

tomtomtom Team-Icon

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22. August 2008

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unbuntuS12 schrieb:

@tomtomtom: Wenn du dir das Bild ausnahmsweise doch angesehen hättest, dann wärest du schon einen Schritt weiter.

Konkret welchen? Zur Partitionierung sagt es folgendes:

Gar nichts.

Deshalb auch die Anforderung...

Allerdings fehlt da noch was. Die Ausgabe von

sudo lsblk -o NAME,UUID,LABEL,FSTYPE

könnte auch noch helfen.

axt

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22. November 2006

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Steht absolut alles da. Es bedarf weder zusätzlicher Abfragen noch des Postens dieses Fotos, siehe

1
mount --help

bfg9000, starte mit [ctrl] + [alt] + [t] ein Terminal und führe aus:

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sudo mkdir /media/ubuntu/winpart/
sudo mount -r /dev/sda2 /media/ubuntu/winpart

Im Ubuntu-Dateimanager namens Nautilus kannst Du nun im Verzeichnis "/media/ubuntu/winpart/" den Inhalt der NTFS-Partition lesen und auf ein USB-HDD oder einen USB-Stick unter "/media/ubuntu/" kopieren. Du wirst jedoch auf User-Verzeichnisse der NTFS-Partition keinen Zugriff haben. Daher startest Du Nautilus mit root-Rechten:

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sudo -H nautilus &

Hast Du Internetzugriff und mehr zu retten, lohnt sich:

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2
sudo apt-get install doublecmd-gtk
sudo -H doublecmd &

Technischer Hintergrund dazu: Linux und Windows 8: Schnellstart gefährdet Daten.

bfg9000

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
17. August 2016

Beiträge: 2

Hi, danke für Eure Antworten.

@ ubuntuS12 Ohne gleich mein Röckchen anziehen zu wollen, aber ist der Umgangston hier etwas rauh? 😉 Ich hatte oben geschrieben, daß ich ja weiß, was zu tun ist, ich es aber (als Linux-/Ubuntu-Neuling) nicht hinbekomme...

@Benno-007 Ich hatte auch schon versucht, mit mkdir ein Verzeichnis zu erstellen und dorthin zu mounten. Sorry, das hatte ich vergessen zu erwähnen. Klappte aber auch nicht. Windows zum Dateisystemcheck starten geht nicht, da Windows sich von dieser Platte nicht mehr starten läßt und auch eingehängt per USB-/ATA-Bridge nicht bzw. kaum ansprechbar. [..."in beliebiger Suchmaschine."] hatte ich als Neuling ja schon versucht, kam aber nicht klar.

@tomtomtom

sudo lsblk -o NAME,UUID,LABEL,FSTYPE

sda1 <UUID> "System-reserviert", NTFS = "Bootpartition" Windows, NTFS sda2 F00211CE02119B24 NTFS = "Hauptpartition" Windows

@axt Danke, so ging es mit dem mounten. Ich hatte wohl einen Syntaxfehler in meiner Variante, wie vermutet.

Frage: Ich habe nun versucht, alle Dateien und Ordner, die auf dem Desktop eines Windows-Benutzers liegen, auf einen Stick zu kopieren. Leider erhalte ich die Meldung, daß es Probleme beim Kopieren gibt. Fehlermeldung: "Fehler beim Kopieren. Es ist ein Fehler beim Einlesen der Dateiinformationen im Ordner <xyz> aufgetreten. Details: Fehler beim Holen der Informationen für <Dokument abc>: Eingabe-/Ausgabefehler."

Wenn ich aber nun Dateien aus dem betreffenden Ordner manuell einzelen (!) kopiere, so funktioniert es. Es sind allerdings hunderte oder gar tausende Dateien - kann ich das Ganze irgendwie scripten oder ähnliches? –> Ich habe nun versucht, doublecmd zu laden, um zu testen, ob dieser beim Auslesen etwa weniger "empfindlich" als Nautilus ist. Fehlermeldung: Paketlisten werden gelesen... Fertig Abhängigkeitsbaum wird aufgebaut. Statusinformationen werden eingelesen... Fertig E: Paket doublecmd-gtk kann nicht gefunden werden.

Noch einen Tipp für mich? ☺

Danke nochmal an alle.

Viele Grüße, bfg

tomtomtom Team-Icon

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Anmeldungsdatum:
22. August 2008

Beiträge: 55448

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bfg9000 schrieb:

Details: Fehler beim Holen der Informationen für <Dokument abc>: Eingabe-/Ausgabefehler."

Eingabe-/Ausgabefehler deuten in der Regel auf einen Hardwareschaden hin.

Also am besten gar nicht mehr direkt darauf zugreifen. Statt dessen mit dd_rescue oder ddrescue ein Image der Partition anlegen lassen (kann sehr lange dauern, je nachdem, wie viel da kaputt ist) und dann mit diesem Image weiterarbeiten.

Es sind allerdings hunderte oder gar tausende Dateien - kann ich das Ganze irgendwie scripten oder ähnliches?

Siehe cp. Würde ich aber - aus den oben genannten Gründen - nicht tun.

–> Ich habe nun versucht, doublecmd zu laden, um zu testen, ob dieser beim Auslesen etwa weniger "empfindlich" als Nautilus ist. Fehlermeldung: Paketlisten werden gelesen... Fertig Abhängigkeitsbaum wird aufgebaut. Statusinformationen werden eingelesen... Fertig E: Paket doublecmd-gtk kann nicht gefunden werden.

Noch einen Tipp für mich? ☺

Beim Livesystem sind die universe-Paketquellen nicht aktiv.

Die müsste man hier vorher hinzufügen

sudo sh -c 'echo "deb http://archive.ubuntu.com/ubuntu xenial universe" >> /etc/apt/sources.list' 

und die Paketquellen neu einlesen

sudo apt update

bevor das installierbar ist.

unbuntuS12

Anmeldungsdatum:
2. Juni 2010

Beiträge: 1816

bfg9000 schrieb:

@ ubuntuS12 Ohne gleich mein Röckchen anziehen zu wollen, aber ist der Umgangston hier etwas rauh? 😉 Ich hatte oben geschrieben, daß ich ja weiß, was zu tun ist, ich es aber (als Linux-/Ubuntu-Neuling) nicht hinbekomme...

@bfg9000: Sorry, mein Fehler. Ich hatte nicht genau genug gelesen. Tut mir Leid, wenn das deshalb falsch rübergekommen ist.

axt

Anmeldungsdatum:
22. November 2006

Beiträge: 34254

tomtomtom schrieb:

bfg9000 schrieb:

E: Paket doublecmd-gtk kann nicht gefunden werden.

Beim Livesystem sind die universe-Paketquellen nicht aktiv.

Tja, ich mach das mit Lubuntu (eben auch wegen doublecmd; SystemRescueCd ist unverzichtbar, keine Frage, aber der Filemanager dort übelst) und habe genau so gerade in letzter Zeit etlichen Kd. deren ungesicherte "wichtige" Daten gerettet. Auch und gerade von defekten Platten, wie es der Threadstarter beschreibt. Aber das kostet extrem viel Zeit, häufig muß man neu beginnen. Auch das Clonen eines defekten HDDs, sofern es überhaupt noch was wird, kann länger als ein AT und weiter über Nacht dauern.

Newubunti

Anmeldungsdatum:
16. Februar 2008

Beiträge: 5149

Benno-007 schrieb:

"ntfs-3g: Failed to access volume '/dev/sda2'; Datei oder Verzeichnis nicht gefunden"

Klar, /media/ubuntu/F00211CE02119B24 existiert ja auch nicht. Starte Win zum Dateisystemcheck. Und unter Linux kämst du nur noch mit mit mount -o ro ohne Schreibrecht ran oder mit ntfsfix. Details später oder in beliebiger Suchmaschine.

Ich möchte mal - weil mir das nicht zum ersten mal auffällt (bezieht sich nicht auf Benno-007 persönlich) - dringend darauf hinweisen, dass man bitte bei sterbenden oder Platten bei den man das als Supporter noch nicht abschätzen kann, Hilfesuchende NICHT dazu anhält, mit "chkdsk" oder ntfsfix auf Platten herumzukratzen.

Bei sterbenden Platten verursacht man damit mit sehr hoher Sicherheit weiteren Schaden ohne Nutzen.

Die Vorgehensweise für Supporter sollte IMO strikt so aussehen:

1. Gesundheitszustand abfragen (nur Abfrage kein Test):

sudo sh -c 'echo "deb http://archive.ubuntu.com/ubuntu xenial universe" >> /etc/apt/sources.list'
sudo apt-get update
sudo apt-get install smartmontools
sudo smartctl -a /dev/sdX

2. Die weitere Vorgehensweise hängt dann von den Umständen ab: Je nach Gesundheitszustand ist nun mit gddrescue ein Image anzulegen oder direkt mit der betroffenen Platte weiter zu arbeiten.

Dabei würde ich auch nachfragen, ob die Platte z.B. irgendwelche Geräusche macht, die sie vorher nicht gemacht hat und wie hoch die Zahl der zu rettenden Daten ist.

Ganz grob ist meine Erfahrung:

Häufig sehe ich Platten mit niedrigem "Reallocated Sector Count" und einigen "Current Pending Sector". Hier kann man in aller Regel noch gut ein Image der Platte anlegen - was grundsätzlich vorzuziehen ist.

Bei höheren "Reallocated Sector Count" Werten kann es je nach Fall auch besser sein, direkt über Dateibrowser bzw. Terminal zu retten - das sollte aber die Ausnahme sein!

Hat man ein Image von der Platte und/oder Partition, dann hat sich zum Retten samt Erhalt der Ordnerstruktur die Kombination aus OSF-Mount und Recuva als besser erwiesen als Testdisk. Recuva ist im Erhalten der Ordnerstruktur Testdisk nach meiner Erfahrung überlegen.*

3. Habe ich ein Image von der Platte, dann rette ich erst mal raus, was dort heraus zu retten ist. Ich wende an dieser Stelle immer noch kein "chkdsk" oder oder "ntfsfix" an. Das kommt bei mir als letzte Option, falls andere Rettungsversuche zuvor fehlgeschlagen sind oder nicht die gesuchten Daten hervorgebracht haben. Und dann wäre es in einem solchen Fall immer noch besser, vom Image noch eine Kopie anzulegen - wozu in der Praxis den Betroffenen in aller Regel aber dann der Platz fehlt.

4. Gibt es Probleme beim Mounten - egal ob Image oder tatsächlicher Datenträger - dann verschaffe ich mir erst mal einen Überblick über die Partitionierung mittels fdisk bzw. gdisk und parted.

5. Beim Arbeiten direkt an der sterbenden Platte - wenn die Möglichkeiten zuvor ausgeschlossen sind - unbedingt auf das wesentliche konzentrieren.

Danke!

Gruß, Martin

EDIT: * Bezieht sich auf Retten von NTFS.

Benno-007

Anmeldungsdatum:
28. August 2007

Beiträge: 29240

Wohnort: Germany

Soweit danke für deine Tipps an alle. Nur war die Fehlermeldung eindeutig: Die kommt, wenn die Platte unter Win nicht sauber ausgehangen wurde. Von defekten Sektoren war da noch nix abzusehen und die sind auch nicht oder nicht direkt die Ursache der Meldung - dann hätte sich nicht mal mehr lesbar einhängen lassen. Zielgerichtet agieren, nicht mit dem Gießkannenprinzip. An der Stelle sehe ich das daher etwas anders.

Und kommerzielle Tools unter strikter Lizenz, ggf. mit Einschränkungen und ohne freie Anleitung empfehle ich prinzipiell nicht. Solange testdisk die Partitionstabelle sehen kann, dürften sich auch die Unterschiede nicht stark unterscheiden - dein Vergleich ohne Ordnerstruktur zielt wohl eher auf photorec ab. Das wiederum kann alles retten, wenn alle anderen Tools versagen.

Aber nochmal zum Thema selbst: Entscheide dich, ob du

  • fix nur ein paar einzelne Daten retten kannst/musst (rsync -av zeigt die fehlerhaften Dateien im Log an und checkt alle!), die du auf gar keinen Fall verlieren willst und erst später/ oder

  • ein Image mit gddrecue anlegst, was ewig dauert - zwar mehr rettet, aber dabei wegsterben kann. Benutze die Option mit logfile, dann werden die bisher geretteten und Problemsektoren anhand dessen auch bei späteren Durchläufen berücksichtigt und bisheriges gespeichert - erst wird sowieso automatisch das problemfreie gerettet. Von der Kopie machst du eine zweite Arbeitskopie, denn sie darf nicht durch Tools wie Dateisystemcheck zerstört/ verändert werden! Und eine neue ziehen kann immer unvollständiger bis unmöglich werden und kostet Zeit.

Platte darf danach zerstört und entsorgt werden...kannst gern nochmal einen Blick auf den Festplattenstatus mit smartctl werfen.

Grüße, Benno

Newubunti

Anmeldungsdatum:
16. Februar 2008

Beiträge: 5149

Benno-007 schrieb:

Soweit danke für deine Tipps an alle. Nur war die Fehlermeldung eindeutig: ...

Ich komme auf die gesamte Antwort noch mal zurück, wenn der TE hier mit seinem Anliegen durch ist oder nicht mehr weiter kommt.

Gruß, Martin

Newubunti

Anmeldungsdatum:
16. Februar 2008

Beiträge: 5149

So, da der eigentlich Thread hier - zumindest vorübergehend - zu ruhen scheint, nehmen ich noch mal Stellung:

Benno-007 schrieb:

Nur war die Fehlermeldung eindeutig: Die kommt, wenn die Platte unter Win nicht sauber ausgehangen wurde.

Diese Fehlermeldung ist nur dann eindeutig, wenn man von einer gesunden Platte ausgeht. Bei einer defekten Platte kann man Fehlermeldungen bezüglich des Dateisystems aber nicht mehr 100% trauen.

Von defekten Sektoren war da noch nix abzusehen und

Naja, der TE hat im Eingangspost selbst einen Defekt in den Raum gestellt und widerlegt wurde diese Annahme im folgenden nicht.

die sind auch nicht oder nicht direkt die Ursache der Meldung - dann hätte sich nicht mal mehr lesbar einhängen lassen.

Das stimmt doch schon für den Verlauf hier nicht und im allgemeinen stimmt es auch nicht. Der TE konnte nach Hilfestellung die Platte sehr wohl einhängen, aber das Lesen der Dateien brach dann mit Ein- / Ausgabefehler ab. Was dann ebenfalls einen Defekt der Platte (im weiteren Sinne mit Controller und Kabel) nahelegt und die "Defekt"-These des TE damit eher auch bestätigt als widerlegt.

Davon abgesehen kann ich Dir über zig Fälle aus eigener Erfahrung berichten, wo sich die Platte - gerade unter Linux - noch mounten lässt obwohl sie schon mehr oder weniger defekt ist. Ich würde so gar behaupten, dass das eher die Regel als die Ausnahme ist. Wohlgemerkt: "Mounten" ist hier ungleich dann auch tatsächlich auf alle Dateien zugreifen können.

Das ist ja auch logisch:

Defekte Sektoren werden das "Mounten" nur dann verhindern, wenn sie im Bereich von Partitionstabelle und/oder Dateisystem liegen. Sind "nur" Dateien durch die Defekte betroffen, dann steht einem erfolgreichen "Mount" nichts im Weg.

Zielgerichtet agieren, nicht mit dem Gießkannenprinzip.

Meine Hinweise waren ausdrücklich auf den Fall (eventuell) defekte Platte gemünzt und diesbezüglich absolut zielgerichtet und ehrlich gesagt kann es da keine zweite Meinung geben, denn: Smartmontools ist ruckzug installiert und die Anwendung in dem von mir beschriebenen Sinne schadet der Platte nicht.

Auch nur die Überprüfung des Dateisystems ohne schreibweise Behebung von Dateisystemfehlern beansprucht dagegen die Schreib/Lese-Einheit, ohne dass davon Daten gerettet würden.

In der Regel wird aber "chkdsk" auch zur Behebung der Fehler auch gleich schreibend aufgerufen. Und wenn Dir da chkdsk auf sterbender Platte in der laufenden Prozedur einfriert, dann hast Du danach ein noch größeres Problem im Dateisystem als zuvor und immer noch nichts von der Platter heruntergeholt.

Und kommerzielle Tools unter strikter Lizenz, ggf. mit Einschränkungen und ohne freie Anleitung empfehle ich prinzipiell nicht. Solange testdisk die Partitionstabelle sehen kann, dürften sich auch die Unterschiede nicht stark unterscheiden - dein Vergleich ohne Ordnerstruktur zielt wohl eher auf photorec ab. Das wiederum kann alles retten, wenn alle anderen Tools versagen.

Ok, hinsichtlich Recuva habe ich mich zu knapp ausgedrückt. Das konntest Du dann nicht besser nachvollziehen. Mein Fehler.

Es sollte nicht so herüberkommen, dass Testdisk nichts taugt - im Gegenteil.

Aber ich hatte schon mehr als einige wenige Fälle in denen Testdisk keine Ordnerstruktur auf der Platte erkennt, so dass man nun zu Photorec übergehen würde, Recuva dagegen die Ordnerstruktur nach vollständig rettet. Das ist nicht immer so, aber so häufig, dass sich eine Erwähnung diesbezüglich lohnt.

Also wenn Testdisk die Ordnerstruktur selbst herstellen kann, dann braucht man natürlich nicht extra Recuva bemühen. Wenn aber Testdisk nichts findet, dann lohnt sich ein Versuch mit Recuva bevor man - mit welchen Tool auch immer - dann nur die Dateien ohne Ordnerstruktur von der Platte bzw. dem Image einliest. Insofern war das mit "Recuva ist Testdisk" überlegen gemeint.

Hinsichtlich "Recuva closed source":

Ich sehe das gerade im Fall Datenrettung eher pragmatisch. Bei z.B. einem Internetbrowser wäre es etwas anderes.

Aber bei der Art des Programms und was es macht habe ich im Fall Datenrettungssoftware IMO hinreichende Möglichkeiten mich von der seriösen Funktion zu vergewissern, auch ohne den Code selbst zu überprüfen.

Ich könnte hier anhand von Überprüfung von Ausgangsbasis und Endergebnis durch die Erzeugung von Vorher-Nachher-Hashwerten etwaige Manipulationen von Recuva aufdecken - wenn ich das wollte.

Darf und muss natürlich trotzdem jeder selbst entscheiden.

Gruß, Martin

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