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Image-"Backups"

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Xubuntu 14.04 (Trusty Tahr)
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Mandara

Anmeldungsdatum:
19. Juli 2014

Beiträge: 26

Hallo,

ich habe schon so einige Möglichkeiten gesucht, Backups bei laufendem Linux(also wenn ich im OS angemeldet bin) zu erstellen. Es gibt Live-Bootmedien mit Clonezilla oder Paragon Backup&Recovery - ich möchte aber nicht von CDs booten müssen um backups zu erstellen.

Zuerst versuchte ich mich an deja-dup, aber mir gefällt das simple Sichern von Ordnern nicht. Ich will einfach ein Image erstellen wie es z. B. mit Paragon Backup möglich ist. Netzwerkfähigkeit beim Backup ist auch erwünscht.

Hier habe ich einige Möglichkeiten gesehen: http://www.cyberciti.biz/open-source/linux-based-disk-cloning-imaging-software/ Mondo Rescue jedoch kann ich nicht herunterladen bzw. installieren, wieso auch immer - vielleicht ist der server down.

Dann probierte ich es mit dd, dessen Prozess ich jedoch abgebrochen habe, weil es scheinbar Sektor für Sektor sichert und am Schluss wohl ein 100GB image ausgespuckt hätte!

Was gibt es sonst noch für Möglichkeiten, ein kompaktes Image für MBR, ext4 Partition und swap zu erstellen, das sich anhand vom belegtem Speicherplatz orientiert? Laut gparted werden gerade mal 10GB durch Xubuntu und swap belegt.

e: swap und mbr kann man einmal sichern und muss nicht kontinuierlich gesichert werden, denke ich

Benno-007

Anmeldungsdatum:
28. August 2007

Beiträge: 29240

Wohnort: Germany

qt4-fsarchiver bietet wohl auch Sichern nur belegten Platzes an, Clonezilla auch, dd (Abschnitt „Image-einer-Partition-sichern“) klappt im verlinkten Abschnitt per Kompression der ungenutzten Sektoren, wenn du sie vorher einmalig mit Nullen befüllst und da wenig Schwankungen der Belegung hast (bei Verschlüsselung nur bedingt empfehlenswert). Klappt auch mit sda statt sda1.

Alles aber Methoden, die eine Live-CD brauchen, die du aber auch als ISO-Datei in Grub einbinden kannst. Oder du nutzt LVM mit der Snapshot-Funktion, meine ersten Erfahrungen damit waren jedoch eher ernüchternd und nicht das gewünschte Verhalten (die Snapshotänderungen wurden nach dem Backup verworfen - es war nur ein extra u.a. dafür genutztes Testsystem - Mergen soll aber gehn, las ich später).

Alternative wäre rsync + bei kompletter Neuinstallation manuell oder per gespeicherter Befehlsfolge der Ersteinrichtung im Terminal oder per Script folgendes: Partitionierung, ggf. LUKS und LVM, Formatieren, Anpassen der fstab und Grub-Neuinstallation. So werde ich das machen, indem ich LUKS + LVM gemäß den Befehlen dazu sichere - fällt bei dir evtl. weg. Und die Ausgabe von z.B. sfdisk/ gfdisk (bei GPT) wieder einlese. Bleibt für dich als Aufwand im Überwiegenden noch Grub-Neuinstallation.

Bisschen Arbeit und Einarbeitung, aber spart dann Zeit und Speicher. Wie du siehst, das kann noch komplexer werden, wenn man es einfach haben will. 😉 Kann das hier nur anreißen, folge den Links! rsync hat den Vorteil, nur Änderungen sichern zu müssen - und das geht sogar als zweites Vollbackup, wo gleiche Daten nur verlinkt werden und damit viel Platz sparen! Auch wenn die Links ein paar % der Platte beanspruchen, aber nicht so viel wie ein Vollbackup!

Mandara

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
19. Juli 2014

Beiträge: 26

Danke für deine ausführliche Antwort. Das klingt nicht gerade einfach. ^^ Ich habe letzte Zeit gelesen, dass Images zu Offline-Backups und Snapshots zu Online-Backups gehören. Daher muss man wohl für Images von etwas anderem booten. Vielleicht wären Snapshots für mich auch geeignet. Back in Time soll snapshots machen können. Werde ich nächste Zeit mal testen.

Benno-007

Anmeldungsdatum:
28. August 2007

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Back in Time soll snapshots machen können.

Das nutzt intern auch rsync, hier mal eine Liste: Datensicherung. Sichert aber auch nur Daten und nicht den Bootloader, wie bei einem Image, welches den ersten Sektor (Bootloader) usw. mitsichert. Die ganzen "komplizierten" Schritte wie Bootloader und Partitionierung fallen also auch wieder an.

Es sei denn, man installiert einfach neu und kopiert nur sein /home zurück. So in etwa ist es mit Déjà Dup gedacht. Als alleiniges Backup würde ich mich aber nicht ungeprüft auf solche Automatismen verlassen. Da sind mir per Dateimanager lesbare Backups mit öffenbaren Nutzdaten doch deutlich lieber.

Du musst eben abwägen: Image (groß, langsam, aber alles dabei), rsnyc (nur Änderungen werden neu gesichert, daher extrem schnell). Bei letzterem Neuinstallation nötig oder die von mir aufgezählten manuellen Schritte zur Wiederherstellung ohne Neuinstallation.

Wenn man nichts zu verlieren hat (am System kaum was geändert hat) oder nicht verschlüsselt usw., ist so eine Neuinstallation mit gesichertem Home sicherlich das Einfachste, da im Home auch die Programmeinstellungen liegen und die Programme per

sudo apt-get install prog1 prog2 ...

und mehrfach gedrückter Tab-Taste mit Vorschlägen/ Autovervollständigung schnell wieder nachinstalliert sind. Übrigens auch auf einer neuen Version mit alten Einstellungen.

Also reicht im Grunde Neuinstallation + Daten rückspielen. Man kann aber die Neuinstallation auch durch ein Image ersetzen. Und zusätzlich aktuelle Daten sichern. Also beides kombinieren! Dann muss man das Image nur einmal machen, aber dauerhaft speichern. Und kann dann die Unterschiede neu sichern und rückspielen. So hätte man sein System exakt so wie vorher.

Bei den Images gibt es auch "unechte", die komprimiert sind (Clonezilla Live-CD kann das). das könnte Probleme machen, z.B. bei defekten Sektoren in Festplatten oder wenn man das Image mal öffnen muss, um direkt an die Dateien zu kommen. Je komplexer etwas wird, desto fehleranfälliger - gilt nicht nur für Benutzer, auch für die Programme und Strategien selbst. Ein simples, robustes Image kann man mit dd erreichen, muss aber defekte Sektoren mit noerror berücksichtigen - Beispiel:

sudo dd if=/dev/sda of=/media/usb-platte/ubuntu-sicherung-datum.iso bs=4k conv=noerror,sync

Grüße, Benno

Mandara

(Themenstarter)

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19. Juli 2014

Beiträge: 26

Ist denn die .iso komprimiert? Im wiki steht noch etwas mit gz komprimieren, da sonst mit dd die volle Partitionsgröße gesichert wird. Fragt sich nur, wie groß es nach Komprimierung wäre, wenn die Partition maximal 100 GigaByte umfasst. Ein Image mit Paragon-Packup im "Live-Modus" haut ein komplettes Backup (evtl. "unechtes image" wie bei Clonezilla, wie du sagtest) meiner Platte mit einer Größe von nur 3 GigaByte raus.

Zu rsync: Das scheint nach meiner Recherche Ähnlichkeiten mit deju-dup zu haben in der Hinsicht, dass bestimmte Ordner (Home usw.) gesichert werden können. Welche Verzeichnisse sind denn noch wichtig? Home allein kann es doch nicht sein. Z. B. die Profile von Firefox und Thunderbird sollten auch gesichert werden und alle gemachten Systemeinstellungen und zusätzlich installierter Treiber/Software. Den GraKa-Treiber habe ich manuell installiert, etwas aufwendiger.

Ich habe mich mithilfe dieser Site eingearbeitet, um mein System etwas einzurichten: https://sites.google.com/site/easylinuxtipsproject/first-xubuntu (daher sind die gemachten Einstellungen auch wichtig)

Benno-007

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28. August 2007

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Mandara schrieb:

Ist denn die .iso komprimiert?

Nein, wenn du es nicht anpasst wie im Wiki. Aber dann kannst du die Daten nicht mehr vom externen Datenträger aus öffnen (bzw. gibt es wohl im Forum eine Art Tool dafür). Und ein Fehler reicht und ALLES ist unlesbar. Würd ich nicht machen. Außerdem sagte ich bereits was dazu:

... dd klappt im verlinkten Abschnitt per Kompression der ungenutzten Sektoren, wenn du sie vorher einmalig mit Nullen befüllst...

Also wenn du vorher per dd per Live-CD eine riesige Datei mit Nullen anlegst und wieder löschst.

Zu rsync: Das scheint nach meiner Recherche Ähnlichkeiten mit deju-dup zu haben in der Hinsicht, dass bestimmte

deju-dup nutzt rsync, ist nur eine von vielen möglichen grafischen Oberflächen dafür. Es macht aber mehr (Kompression, Verschlüsselung). Auch hier haben schon manche ihre Daten verloren... Als alleiniges Backup wäre mir das zu unsicher.

Ordner (Home usw.) gesichert werden können. Welche Verzeichnisse sind denn noch wichtig?

Nicht viel, evtl. noch /etc. Siehe Verzeichnisstruktur. Sollte man aber nicht komplett zurückspielen, schon gar nicht bei einer neueren Version.

Home allein kann es doch nicht sein. Z. B. die Profile von Firefox und Thunderbird sollten auch gesichert werden

Ist im Home.

und alle gemachten Systemeinstellungen und zusätzlich installierter Treiber/Software.

Das geht nicht zu extrahieren - entweder Vollbackup oder Neuinstallation.

Ich habe mich mithilfe dieser Site eingearbeitet, um mein System etwas einzurichten: https://sites.google.com/site/easylinuxtipsproject/first-xubuntu (daher sind die gemachten Einstellungen auch wichtig)

Dann kannst du da doch jederzeit wieder nachlesen.

Wenn dir ein Clonezilla Backup gefällt, dann mach das doch. Und im Alltag ergänzend z.B. Deja-Dup dazu. System damit einmalig gesichert, komprimiert und aktuelles wird dann regelmäßig aus dem laufenden System heraus gesichert. Entscheide selbst.

Grüße, Benno

Mandara

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
19. Juli 2014

Beiträge: 26

Danke nochmals Benno. Ich habe vor paar Wochen schon ein Image mittel Boot-DVD gemacht und nun mache ich regelmäßig Backups von /home, /etc mittels Back in Time. ->gelöst

Benno-007

Anmeldungsdatum:
28. August 2007

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Wobei dann die neuen Programme und Updates fehlen, aber kann man ja fix nachziehen. Ich würde komplett / sichern.

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