igor-schwab
Anmeldungsdatum: 13. April 2013
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Hallo zusammen, ich habe gestern einige Programme, die ich nicht (mehr) brauche (AbiWord, Gnumeric, Rhythmbox, Hugin), mit apt-get purge deinstalliert. Danach installierte ich KDENLive, dabei bekam ich ne Meldung, dass "einige Pakete, die automatisch installiert wurden, nicht mehr benötigt werden und deinstalliert werden müssen" und dass ich dafür apt-get autoremove einsetzen muss. Danach verschwanden die Xfce-Leisten. Nach dem Neustart sah dann der Bildschirm so aus:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/23612526/LPIC9017.JPG alle Elemente, die zur Steuerung der Benutzeroberfläche dienen, sind also weg. Ich habe noch im Wiederherstellungsmodus apt-get update versucht, allerdings erfolglos. Nun weiß ich nicht mehr weiter... Eigentlich passiert es bei mir bereits zum zweiten mal, aber damals war das System frisch installiert, und ich habe es einfach schmerzfrei neu installieren können. Jetzt aber nicht mehr. Daher ne Frage: darf man denn wirklich unter Ubuntu keine Software deinstallieren? Weil die Deinstallation habe ich bisher gerade 2 versucht, mit nem gleichen Ergebnis... Gibt es für Xubuntu ähnliche Tools, wie es für Windows mit nem CD für die automatische Systemreparatur gibt? Moderiert von tomtomtom: Ins passende Forum verschoben. Bitte lese vor dem Erstellen eines Beitrags die Themenstickies.
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tomtomtom
Supporter
Anmeldungsdatum: 22. August 2008
Beiträge: 55502
Wohnort: Berlin
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igor-schwab schrieb: Ich habe noch im Wiederherstellungsmodus apt-get update versucht, allerdings erfolglos.
"erfolglos" heißt auf deutsch? Keine Verbindung? Oder hattest du keine Schreibrechte, da du nicht beachtet hattest, dass du im Recovery Modus das Dateisystem erst rw-remounten musst? Den Recovery Modus braucht es da allerdings imho nicht und sudo apt-get update würde auch nur die Paketquellen neu laden, was ja nicht viel bringen würde. Starte also dein System ganz normal, wechsel mittels
Strg +
Alt +
F1 ins tty, melde dich dort mit Benutzernamen und Passwort (Blindeingabe) an und führe sudo apt-get install --reinstall xubuntu-desktop durch. Danach das System neustarten per sudo reboot Daher ne Frage: darf man denn wirklich unter Ubuntu keine Software deinstallieren?
Natürlich darf man das. Was man aber nicht machen sollte: Deinstallationslisten blind abnicken...
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igor-schwab
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 13. April 2013
Beiträge: 42
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"erfolglos" heißt auf deutsch?
Der Befehl wurde ausgeführt, für ne Intenetverbindung habe ich natürlich gesorgt. "Erfolglos" heißt, dass dieser Befehl nichts geändert hat.
Starte also dein System ganz normal, wechsel mittels
Strg +
Alt +
F1 ins tty, melde dich dort mit Benutzernamen und Passwort (Blindeingabe) an und führe sudo apt-get install --reinstall xubuntu-desktop durch.
Verstehe ich es richtig, dass danach alle Einstellungen wie Menülisten etc. weg sind?
Natürlich darf man das. Was man aber nicht machen sollte: Deinstallationslisten blind abnicken...
Gibt es irgendwo ne Anleitung, welche kryptische listen man abnicken darf und welche nicht? Irgendwie finde ich es komisch: Ubuntu soll extra stabil sein, aber es hat mir unter Windows in 10 Jahren nicht gelungen, durch eine Deinstallation die Benutzeroberfläche zu ruinieren, und bei Ubuntu schon zweimal während eines Monats. Echt schade...
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tomtomtom
Supporter
Anmeldungsdatum: 22. August 2008
Beiträge: 55502
Wohnort: Berlin
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igor-schwab schrieb: "Erfolglos" heißt, dass dieser Befehl nichts geändert hat.
Der Befehl kann auch nichts ändern, weil er eben nur die Paketquellen neu einliest und sonst gar nichts tut. 😉 Siehe dazu apt-get.
Verstehe ich es richtig, dass danach alle Einstellungen wie Menülisten etc. weg sind?
Nein. Wie kommst du darauf?
Gibt es irgendwo ne Anleitung, welche kryptische listen man abnicken darf und welche nicht?
Es gibt den so genannten "gesunden Menschenverstand" und man sollte die Paketnamen auch lesen und wenn man nicht weiß, wofür die Pakete sind, eben auch nicht deinstallieren.
Irgendwie finde ich es komisch: Ubuntu soll extra stabil sein, aber es hat mir unter Windows in 10 Jahren nicht gelungen, durch eine Deinstallation die Benutzeroberfläche zu ruinieren, und bei Ubuntu schon zweimal während eines Monats.
Windows bietet dir ja auch keine verschiedenen Benutzeroberflächen an und hat keine Paketverwaltung. Und die Tatsache, dass hier nicht täglich dutzende Problemthreads zu dem Thema auftreten spricht dafür, dass es sich um PEBKAC handelt.
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igor-schwab
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 13. April 2013
Beiträge: 42
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Der Befehl kann auch nichts ändern, weil er eben nur die Paketquellen neu einliest und sonst gar nichts tut. 😉
es werden ja auch die Abhängigkeiten geprüft und fehlende Pakete nach Bedarf runtergeladen, also sooo doof fand ich den Befehl erstmal nicht, und wollte hier nur den Umfang von möglichen Fehlerquellen nach meinen besten Wissen und Gewissen verringern. Es ist doch besser, als hätte ich gar nicht versucht, irgendwas zur Lösung des Problems aus eigener Kraft zu unternehmen, nicht war? Selbst wenn mein eigener Wissensschatz zum Thema recht gering ist.
Verstehe ich es richtig, dass danach alle Einstellungen wie Menülisten etc. weg sind?
Nein. Wie kommst du darauf?
Ich versuche zu verstehen, was es für aufwand sein wird, alles wieder wieder zum Laufen zu bringen. Wenn die Einstellungen beibehalten werden, dann ist es wirklich gut. Freue ich mich drüber.
Es gibt den so genannten "gesunden Menschenverstand" und man sollte die Paketnamen auch lesen und wenn man nicht weiß, wofür die Pakete sind, eben auch nicht deinstallieren.
Ist klar, leider ist es aber so, dass wenn ich die liste "kryptisch" nenne, ist sie auch kryptisch. "lib---bla-bla" ohne jeglichen Anzeichen dafür, für was die Pakete gedacht sind. Gesunder Menschenverstand sagt mir dabei aber eindeutig: wenn das System meint, diese Pakete werden nicht mehr benötigt, dann werden die aber tatsächlich nicht benötigt! Ich bin (leider) kein Systemprogrammierer, und es wäre doch nicht ganz vernünftig zu denken, ich sei in den Sachen Systemarchitektur schlauer, als die Entwickler nicht war? Ich als Otto Normalverbraucher denke dabei "die guten Entwickler von Ubuntu sollten es doch bestimmt besser wissen, was und wann gebraucht wird, und was nicht".
Und die Tatsache, dass hier nicht täglich dutzende Problemthreads zu dem Thema auftreten spricht dafür, dass es sich um PEBKAC handelt.
Du kannst jetzt natürlich alles mögliche behaupten, aber Fakt ist, für die Deinstallation habe ich dafür vorgesehene Befehle benutzt und ausschließlich das gemacht, was mir vom System empfohlen wurde. Ich meine, Windows würde ja einem Nutzer nie im Leben empfehlen, Keys in Registry zu löschen, und Ubuntu tut es, aus welchem Grund auch immer...
Bitter.
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tomtomtom
Supporter
Anmeldungsdatum: 22. August 2008
Beiträge: 55502
Wohnort: Berlin
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igor-schwab schrieb: es werden ja auch die Abhängigkeiten geprüft und fehlende Pakete nach Bedarf runtergeladen
Nein, das tut apt-get update definitiv nicht.
Ich versuche zu verstehen, was es für aufwand sein wird, alles wieder wieder zum Laufen zu bringen. Wenn die Einstellungen beibehalten werden, dann ist es wirklich gut. Freue ich mich drüber.
Die Einstellungen sind in versteckten Dateien in deinem Homeverzeichnis gespeichert. Bei Deinstallation oder Neuinstallation von Programm wird an diesen nie etwas geändert.
Ist klar, leider ist es aber so, dass wenn ich die liste "kryptisch" nenne, ist sie auch kryptisch. "lib---bla-bla" ohne jeglichen Anzeichen dafür, für was die Pakete gedacht sind.
lib -Pakete sind Libraries, die werden also keine Bestandteile deiner GUI entfernen.
Gesunder Menschenverstand sagt mir dabei aber eindeutig: wenn das System meint, diese Pakete werden nicht mehr benötigt, dann werden die aber tatsächlich nicht benötigt!
Nun, das System sieht Pakete als "nicht mehr benötigt" an, die von keinem installierten Paket mehr referenziert werden. Wenn du also ein Paket zur Deinstallation angibst, das eine Abhängigkeit deiner GUI darstellt, wird es entfernt.
Ich bin (leider) kein Systemprogrammierer, und es wäre doch nicht ganz vernünftig zu denken, ich sei in den Sachen Systemarchitektur schlauer, als die Entwickler nicht war?
Keine Ahnung, was jetzt ein "Systemprogrammierer" damit zu tun haben soll.
Ich als Otto Normalverbraucher denke dabei "die guten Entwickler von Ubuntu sollten es doch bestimmt besser wissen, was und wann gebraucht wird, und was nicht".
Die Paketverwaltung macht das, was du ihr sagst. Sagst du ihr "entferne Paket xy", dann tut sie das. Sie weiß nicht, ob du dieses Paket nicht vielleicht doch noch brauchst.
Du kannst jetzt natürlich alles mögliche behaupten, aber Fakt ist, für die Deinstallation habe ich dafür vorgesehene Befehle benutzt und ausschließlich das gemacht, was mir vom System empfohlen wurde.
Ich behaupte hier gar nichts. Benutze die Forensuche und du wirst feststellen, dass das kein generelles Problem hier darstellt.
Ich meine, Windows würde ja einem Nutzer nie im Leben empfehlen, Keys in Registry zu löschen, und Ubuntu tut es, aus welchem Grund auch immer...
Nein, tut es nicht.
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igor-schwab
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 13. April 2013
Beiträge: 42
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sudo apt-get install --reinstall xubuntu-desktop Hat leider nichts geändert, Desktop sieht genauso aus, wie vorher...
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gulwop
Ehemalige
Anmeldungsdatum: 20. März 2013
Beiträge: 1475
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Ich hätte auch noch eine kleine Idee: Hast du dich eigentlich schon einmal schlau gemacht, was du damals eigentlich deinstalliert hast? Ein Vorschlag wäre, öffne mal z.B. über ein Terminal oder über Alt+F2
leafpad /var/log/apt/history.log
die "Installationschronik" und schau nach, ob du dort deine nunmehr fehlenden "Problemkandidaten" findest. Es ist dort alles schön nach Datum geordnet, die letzten ganz am Schluss.
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igor-schwab
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 13. April 2013
Beiträge: 42
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Ein Vorschlag wäre, öffne mal z.B. über ein Terminal oder über Alt+F2 die "Installationschronik" und schau nach, ob du dort deine nunmehr fehlenden "Problemkandidaten" findest. Es ist dort alles schön nach Datum geordnet, die letzten ganz am Schluss.
Es klingt sehr sehr gut! Nach dieser Möglichkeit habe ich gesucht, aber leider nicht fündig geworden. Werde gleich ausprobieren, hoffentkich werde ich zumindest herausfinden können, was denn genau automatisch gelöscht wurde. Danke!
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igor-schwab
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 13. April 2013
Beiträge: 42
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gulwop, es hat leider nicht geklappt. Ich kann nur mit Strg+Alt+F1 mich ohne GUI anmelden, und daraus kann ich leafpad nicht starten. Gibt es nen Befehl, die Datei im Terminal angezeigt zu bekommen?
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gulwop
Ehemalige
Anmeldungsdatum: 20. März 2013
Beiträge: 1475
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Du kannst die Datei auf jeden Fall mit dem Editor vi (siehe auch z.B. http://www.fehcom.de/pub/viref.pdf oder http://www.linux-fuer-alle.de/doc_show.php?docid=29 - die Links sind jetzt eher zufällig ausgewählt, zu vi gibt es im Internet jede Menge Informationen) ansehen; also statt "leafpad" "vi" eingeben. Wenn du ihn noch nicht benutzt hast, wäre vielleicht zuvor ein wenig Einarbeitung in die Bedienungsweise hilfreich. Ich hatte eigentlich nach deinem Screenshot gedacht, du wärest in einer graphischen Umgebung? Da müsste sich doch über Alt+F2 ein leafpad öffnen lassen?
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igor-schwab
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 13. April 2013
Beiträge: 42
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ich habe jetzt die Datei history.log kopieren können, bin aber leider nicht in der Lage, diese zu deuten um herauszufinden, was da schief gelaufen ist. Würde mir vielleicht jemand helfen? Ungültiges MakroDieses Makro ist nicht verfügbar Bis zum Vorgang Start-Date: 2013-05-17 00:42:17 lief eigentlich alles ganz gut. Danach folgen nur Versuche, das System zu reparieren.
- history.log (9.9 KiB)
- Download history.log
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Tuemmler
Anmeldungsdatum: 26. März 2007
Beiträge: 8075
Wohnort: Süsel / Ostholstein
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Moin Moin, igor-schwab schrieb: ...Ich kann nur mit Strg+Alt+F1 mich ohne GUI anmelden, und daraus kann ich leafpad nicht starten.
Das geht auch nicht, da leafpad eine GUI nutzen muss. Gehe mit Strg+Alt+F1 in tty1, anmelden, danach Eingabe
nano /var/log/apt/history.log
Um die Datei zu kopieren mit den Pfeiltasten nach oben gehen, Alt+A = Markierung setzen, mit Pfeitasten nach unten gehen, Markierung wird bis unten erweitert.
Nächster Schritt: Mit Strg+O Datei speichern ⇒ Auswahl in Datei schreiben ⇒ Speicherpfad z.B. /home/username/text Nun hast Du die Datei im Persönlichen Ordner und kannst sie auswerten. Gruß
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igor-schwab
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 13. April 2013
Beiträge: 42
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Tuemmler, danke für die Erklärung, ich habe aber bereits die Datei (siehe den Beitrag oben), habe mit einem LiveCD diese rausgefischt. gulwop, ja es stimmt, es sieht so aus, als wäre ich im GUI, allerdings lässt es sich daraus nichts starten.
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Tuemmler
Anmeldungsdatum: 26. März 2007
Beiträge: 8075
Wohnort: Süsel / Ostholstein
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Moin Moin, Nachfrage: Ich lese immer nur von Update, ist denn schon ein dist-upgrade versucht worden? Lass doch einmal das volle Programm durchlaufen
sudo apt-get install -f
sudo apt-get update
sudo apt-get dist-upgrade Gruß
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