So, ich versuche mal, dir zu erklären, was das alles soll. Es ist ja auch nicht einfach.
Also: Das Problem für die Fehlermeldungen scheint die Kombination von PPP und Postfix zu sein. Postfix versucht beim Start von PPP die Queue (Zwischenspeicher für nicht verschickte E-Mails) zu leeren. Das funktioniert nicht, da bei den Init-Scripten erst das Netzwerk (und damit PPP) gestartet wird und dann Postfix. Also Fehlermeldung.
Das Auskommentieren ist eigentlich kein Problem. Es kommt darauf an, wie due E-Mails verarbeitest. Die Standardlösung unter Linux ist der Einsatz eines SMTP-Servers (Postfix). Das funktioniert so:
Mit einem POP-Client (in der Regel fetchmai) holst du deine E-Mails vom Provider (GMX, web.de, ect.). fetchmail übergibt die E-Mails dann dem Mailserver (Postfix). Dieser stellt die E-Mails dann einem lokalen POP3- oder IMAP-Server zur Verfügung, auf dem der Client (Du) zugreifen kann. Eine weitere Lösung ist das direkte Zugreifen auf /var/spool/mail.
Diese Lösung hat sehr viele Vorteile. Gerade, wenn mehr als ein Benutzer deinen Rechner verwendet oder, wenn du deine E-Mails auch von Ferne lesen willst oder wenn du die Verarbeitung automatisieren willst (SAPM- und Virenkontrolle, automatische Weiterleitungen, automatische Antworten, ect.).
Für so eine Lösung brauchst du (unter anderem) Postfix. Postfix hat aber auch noch die Aufgabe Systemmeldungen, die per E-Mail verschickt werden, an einen bestimmten Benutzer witerzuleiten.
Wenn du deine E-Mails _direkt_ vom POP3-Server holst (mit Evolution, KMail, Thunderbird, Mozilla Messenger, ect.), dann brauchst du dir um die Queue keine Gedanken machen. Das auskommentierte 'sendmail -q' hat dann keinen Einfluß.
Außerdem werden bei einem Standard-Ubuntu-System nicht allzu viele Systemmeldungen per E-Mail verschickt. Die meisten Systemmeldungen kommen per E-Mail von Postfix ☺ und cron und apt. Da diese aber lokal verschickt werden, landen die nicht in der Queue (Ja, das ist abhängig von der Postfix-Konfiguration. Ich gehe aber mal vom einfachsten Fall aus.).
Lange Rede, kurzer Sinn:
Variante 1:
Nutzt du Evolution, KMail, Thunderbird oder ein anderes All-in-one-E-Mail-Programm?
Ja? Dann kommentiere in /etc/ppp/ip-up.d/postfix und /etc/ppp/ip-down.d/postfix 'sendmail -q' aus.
Variante 2:
Du willst den Komfort des eigenen SMTP-Servers?
Ja? Das wird schwer. Aber machbar. Und man hat dann viele Vorteile.
Nachträge: Ich habe (hatte) in meine .bashrc den Befehl 'mailq' an den Schluß gestellt. Da sehe ich bei jedem Einloggen, ob sich evtl. doch Mails in der Mailqueue befinden. Dann ist bei eingeschalteter Netzverbindung ein 'postfix flush' notwendig, um die E-Mails zuzustellen.
*iv
ps: Die Königslösung wäre natürlich, den PPP erst zu startenm, wenn Postfix läuft. Das wäre auch nicht schwer, da man ja die init-Scripte ändern könnte. Ich kann aber nicht abschätzen, welche Folgen es haben könnte, einen so wichtigen Dienst, wie network, einfach etwas weiter nach hinten zu stellen. Vielleicht braucht auch Postfix zum Starten network. Das wäre mal zu testen. Aber leider: Keine Zeit.