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Routing zwischen zwei Interfaces mit Netplan

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Server 17.10 (Artful Aardvark)
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waytodawn

Anmeldungsdatum:
7. Februar 2018

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Hallo zusammen, ich richte mir gerade einen PC mit zwei LAN-Interfaces ein. Dieser soll sich mit eth0 auf einen OpenVPN Server verbinden (den Tunnel habe ich mit hinbekommen) und das Netzwerk, das hinter dem zweiten Interfaces liegt erreichbar machen.

Aufgrund von Problemen mit shutdown und reboot, die auf dem PC mit älteren Distributionen nicht laufen (habe eine ähnliche Sache mit 14.04 LTS laufen) habe ich deshalb den Server 17.10 installiert. Erste große Überraschung: Netplan statt /etc/network/interfaces

Statt in "etc/network/interfaces" habe ich also die netplan .yaml Datei bearbeitet und mit "netplan apply" das ganze angewandt. Der PC verbindet sich mit dem OpenVPN-Server, stellt aber nicht das Netz der zweiten Karte bereit. Ich gehe davon aus, dass das ein Routing Problem auf dem PC ist.

ipv4 forwarding in der "etc/sysctl.conf" ist aktiv.

"route" gibt aber keine route aus. (Nur die, die ich über den Server pushen würde) Pinge ich die IP des zweiten Interfaces heißt es nur, das Netz sei nicht verfügbar.

Ich habe Bedenken, dass ich in der .yaml Datei eine Route eintragen muss und dabei IP Adressen verwendet werden. Ich würde gerne so variable wie möglich bleiben, das heißt ich brauche die möglichkeit, dass eth0 (das Interface, das sich rauswählt) auf dhcp gestellt bleiben kann.

Das muss doch einfacher gehen, habe ich was übersehen?

kB Team-Icon

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waytodawn schrieb:

[…] Netplan statt /etc/network/interfaces […] Das muss doch einfacher gehen, habe ich was übersehen?

Netplan ist eine auf Ubuntu beschränkte Entwicklung. Es stellt im Prinzip einen Konfigurator für die bekannten Netzwerk-Konfiguratoren systemd-networkd (bei Servern) und NetworkManager (bei Desktops) dar. Du kannst es lernen und benutzen, aber niemand zwingt Dich dazu.

Alternativ kannst Du das Netzwerk direkt über systemd-networkd konfigurieren. Nimm Netplan einfach seine Konfigurationsdatei weg, dann stört es nicht.

Weitere Alternative: Wenn Du per ifupdown über die Datei /etc/network/interfaces konfigurieren möchtest, musst Du bei Ubuntu ab 17.10 das nur Paket ifupdown (und dessen Abhängigkeiten) nachinstallieren. Auch hier würde ich Netplan seine Konfigurationsdatei wegnehmen.

Ob sich Netplan bei Ubuntu und darüber hinaus durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Möglicherweise geschieht genau dies hier.

misterunknown Team-Icon

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waytodawn schrieb:

"route" gibt aber keine route aus. (Nur die, die ich über den Server pushen würde)

Kurze Ergänzung dazu: Mit dem neuen Netfilter-Framework im Kernel wurden auch neue Tools (iproute2) eingeführt:

ifconfig => ip a/ip l
route    => ip r
netstat  => ss

Auch wenn die alten Tools noch funktionieren, sollte man sich die neuen schon mal anschauen (soo neu sind die gar nicht mehr). Siehe auch.

waytodawn

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
7. Februar 2018

Beiträge: 2

kB schrieb:

waytodawn schrieb:

[…] Netplan statt /etc/network/interfaces […] Das muss doch einfacher gehen, habe ich was übersehen?

Netplan ist eine auf Ubuntu beschränkte Entwicklung. Es stellt im Prinzip einen Konfigurator für die bekannten Netzwerk-Konfiguratoren systemd-networkd (bei Servern) und NetworkManager (bei Desktops) dar. Du kannst es lernen und benutzen, aber niemand zwingt Dich dazu.

Alternativ kannst Du das Netzwerk direkt über systemd-networkd konfigurieren. Nimm Netplan einfach seine Konfigurationsdatei weg, dann stört es nicht.

Weitere Alternative: Wenn Du per ifupdown über die Datei /etc/network/interfaces konfigurieren möchtest, musst Du bei Ubuntu ab 17.10 das nur Paket ifupdown (und dessen Abhängigkeiten) nachinstallieren. Auch hier würde ich Netplan seine Konfigurationsdatei wegnehmen.

Ob sich Netplan bei Ubuntu und darüber hinaus durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Möglicherweise geschieht genau dies hier.

Ich bin ja eigentlich jemand, der sich gegen Neuerungen - wenn sie Sinn ergeben - nicht wehrt. Ich hätte Netplan gerne eine Chance gegeben, habe mich aber wegen dem Routing jetzt doch etwas geärgert.

Die Netplan Konfiguration habe ich entfernt und die /e/n/i bearbeitet - zack, es geht.

Wahrscheinlich sollte ich netplan über den Grub noch deaktivieren, ich habe Angst, dass beim nächsten Update wieder eine Konfigurationsdatei im netplan-Ordner liegt ☺

Besten Dank jedenfalls für den schnellen Tipp. Ich hätte mich sonst wahrscheinlich noch ewig rumgeärgert und im Kreis bewegt.

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