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Welchen Backup-Medien vertraut ihr eure wichtigen Daten an?

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Kein Ubuntu
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Micha

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12. März 2005

Beiträge: 146

Hallo allerseits,

als die Menschen vor einigen tausend Jahren die ersten Texte in Stein gemeisselt haben, schufen sie etwas, das Jahrtausende überdauerte. Mein Vater hat in den 1960er Jahren ne Menge 16mm Filme gedreht. Als ich die jetzt mal wiederbeleben wollte, merkte ich: es ist zwar möglich, aber selber kann ich es nicht, und es ist teuer... Ein Kollege hat um 2000 frühe Bilder seiner Kinder digital geknipst und auf CD-R gebrannt. Dieser Tage beklagte er sich bitterlich, dass geschätzte 80% der Bilder bzw. CDs nicht mehr lesbar sind. Die Bilder sind wohl für immer verloren.

Es gibt übrigens einen Artikel zu dem Thema der mittlerweile auch einige Jahre auf dem Buckel hat. ZIP Drives sind längst nicht mehr Stand der Technik, aber ansonsten sind viele Aussagen nach wie vor wahr: http://www.foto.unibas.ch/~rundbrief/les32.htm Soweit ich die Materie verstehe scheinen magnetische Festplatten derzeit die für den Normalverbraucher erschwinglichen Datenträger mit der längsten Lebensdauer zu sein.

Was verwendet ihr für eure Backups der wichtigen Daten und wie oft kopiert ihr die Daten um?

Moderiert von primus pilus:

Thema in das richtige Forum verschoben, bitte beachte die als Wichtig markierten Themen („Welche Themen gehören hier her und welche nicht?“).

Passenger

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19. April 2010

Beiträge: 526

Mir ist meine Sammlung an Bildern der letzten 10 Jahre auch sehr wichtig.

Zum einen sind sie lokal auf meiner Festplatte, dann noch eine Kopie auf der externen Platte. Eine Sicherung auf dem Laptop.

Zudem habe ich einen Account bei Glide OS. Meine Bilder sind alle auf Ordner verteilt, benannt nach Monat und Jahr. Diese gepackt, verschlüsselt und in der Cloud ausgelagert.

Auf CD bzw. DVD brenne ich nur noch, wenn wir ich nenne es mal "Dia Abend" machen, um diese am Fernseher anzusehen. Ansonsten schaue ich mir eh' alles nur am PC an.

Alle Ordner sind also 4 fach gesichert. Die Ordner auf den Festplatten immer auf einer extra Partition. Das müßte schon mit dem Teufel zugehen, sollte alles komplett aussetzen.

Thorsten_Reinbold Team-Icon

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10. Juli 2006

Beiträge: 4784

Ganz sicher: Festplatte. Wer einigermaßen auf Nummer sicher gehen möchte nutzt zwei externe HDDs. Eine für die häufigere Nutzung, eine die nur in regelmäßigen Abständen gesynct wird und ansonsten in Antistatikfolie verpackt in normaltemperierter Umgebung sicher verstaut wird. Gelegentlich sollte man auch mal die Smartwerte auslesen und falls nötig nach ein paar Jahren die Platte wechseln.

Etwas sichereres gibt es für Privatnutzer wohl derzeit ncht. Der Cloud vertraue ich nicht so weit wie ich ein Auto werfen kann, und wer auf optische Datenträger setzt kann seine Daten auch gleich löschen (ist deutlich günstiger).

Edit: allerdings sollte man (nach vielen Betrugsskandalen) darauf achten daß die gekaufte HDD auch wirklich das ist, was sie zu sein scheint. Gerade aus östlichen Ländern kommen da immer wieder die kuriosesten Betrugsfälle.

frostschutz

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18. November 2010

Beiträge: 7790

Micha schrieb:

Was verwendet ihr für eure Backups der wichtigen Daten und wie oft kopiert ihr die Daten um?

Ich verwende Festplatten und DVDs. Datenplatte, Backupplatte fürs vollautomatische Backup, zweite Backupplatte (extern) zur regelmäßigen Spiegelung des internen Backups, und DVDs um z.B. Urlaubsfotos nochmal in doppelter Ausführung zu sichern.

Bei Festplatten muss man eben die SMART-Werte im Blick haben und regelmäßig Hardwaretests durchführen (automatisiert durch smartmontools). Bei Defekt sofort ersetzen und Backups wieder herstellen. Die DVDs müsste man theoretisch auch regelmäßig überprüfen (man merkt ja nicht wenn sie im Schrank verfaulen), das ist in der Praxis aber so zeitaufwendig und nervig, daß es schneller geht, das Zeug einfach nochmal auf Verdacht neu zu brennen. Trotzdem sind die DVDs wichtig, da ein durchgebranntes Netzteil reicht, um alle Festplatten gleichzeitig zu killen.

Die Alternative dazu wäre eine zweite Maschine oder ein NAS oder sowas. Nur ist das auch wieder ein Gerät um das man sich kümmern muss.

Thorsten_Reinbold Team-Icon

Anmeldungsdatum:
10. Juli 2006

Beiträge: 4784

frostschutz schrieb:

Trotzdem sind die DVDs wichtig, da ein durchgebranntes Netzteil reicht, um alle Festplatten gleichzeitig zu killen.

Da würde ich noch eher auf einen großen USB-Stick setzen. Datensicherung auf DVD ist ein Widerspruch in sich.

frostschutz

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Anmeldungsdatum:
18. November 2010

Beiträge: 7790

Thorsten Reinbold schrieb:

Da würde ich noch eher auf einen großen USB-Stick setzen.

Die externe Festplatte ist letztendlich ja nichts anderes als ein großer USB-Stick. Der einzige Vorteil von Flashspeicher ist dann noch die Unempfindlichkeit gegen Erschütterungen. Nachteile sind fehlende Kontrollmechanismen (a la SMART Self Test) und nicht zuletzt der Preis. Ich benutze USB-Sticks um Daten von A nach B mitzunehmen und als Linux-Live-CD für den Schlüsselbund, aber niemals für Backups. Lohnt sich einfach nicht.

Datensicherung auf DVD ist ein Widerspruch in sich.

Ich hatte bislang mehr kaputte USB-Sticks und Festplatten, als selbstgebrannte DVDs. Kaputt gehen kann alles. Solange man sich nicht auf ein einzelnes Medium verläßt, kein Problem.

Passenger

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Anmeldungsdatum:
19. April 2010

Beiträge: 526

Der Cloud vertraue ich nicht so weit wie ich ein Auto werfen kann

Jein

Nein deswegen, weil ich nicht weiß, wo meine Daten sind und ob jemand Zugriff darauf hat. Ja deswegen, ich sehe es als letzten Rettungsanker im Falle des Super-Gau. Deswegen ja gepackt und verschlüsselt.

Im letzten Jahrtausend, als es weder CD noch DVD Laufwerke gab' mußte ich mich auf Disketten und Bandlaufwerk verlassen können. Daten aus dieser Zeit habe ich heute noch.

redknight Team-Icon

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30. Oktober 2008

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frostschutz schrieb:

Thorsten Reinbold schrieb:

Da würde ich noch eher auf einen großen USB-Stick setzen.

Die externe Festplatte ist letztendlich ja nichts anderes als ein großer USB-Stick.

Falsch. Eine externe Festplatte ist ein rotierendes Teil. Ein Falshspicher egal welcher Art schließt einiges an Hardwaredefekten aus und hat eine deutlich längere Lebensdauer bei Lagerung.

Der einzige Vorteil von Flashspeicher ist dann noch die Unempfindlichkeit gegen Erschütterungen.

s/"Der einzige"/"Einer der" 😀

Nachteile sind fehlende Kontrollmechanismen (a la SMART Self Test)

Für einen Billigstick mit aufgelötetem noch billigeren Controller ja. Eine SSD im externen Gehäuse kann unter Umständen auch SMART.

und nicht zuletzt der Preis.

Mein Backup ist mein wichtigster Datensatz. Da sollte der Preis nicht vorrangig sein. Denn egal wie teuer es ist, es ist billiger als professionelle Datenrettung 😉

Ich benutze USB-Sticks um Daten von A nach B mitzunehmen und als Linux-Live-CD für den Schlüsselbund, aber niemals für Backups.

Der 2-Euro-Stick aus dem Baumarkt taugt vermutlich genausoviel wie er kostet 😀

Lohnt sich einfach nicht.

Unter den oben genannten Voraussetzungen schon. Aber das kann/darf/muss jeder für sich selbst entscheiden.

Datensicherung auf DVD ist ein Widerspruch in sich.

Ich hatte bislang mehr kaputte USB-Sticks und Festplatten, als selbstgebrannte DVDs.

Dann archivierst du nichts wichtiges auf CD/DVD, gut für dich 😀

Kaputt gehen kann alles. Solange man sich nicht auf ein einzelnes Medium verläßt, kein Problem.

Das steht außer Frage. Aber zur Archivierung zB meiner selbstgeschossenen Digitalfotos der letzten 10 Jahre taugt ein optisches Medium nicht, das eine durchschnittliche Lebensdauer von 3 bis 5 Jahren je nach Qualität hat.

Priester

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9. März 2009

Beiträge: 153

Wohnort: Kamp-Lintfort

Hallo.

Ich benutze

  • bei großen Datenmengen externe HDDs,

  • bei kleinen Datenmengen DVD-RAMs.

MfG Priester.

Jean_Baptiste_le_Rond

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26. Oktober 2008

Beiträge: 355

Thorsten Reinbold schrieb:

Ganz sicher: Festplatte. Wer einigermaßen auf Nummer sicher gehen möchte nutzt zwei externe HDDs. Eine für die häufigere Nutzung, eine die nur in regelmäßigen Abständen gesynct wird und ansonsten in Antistatikfolie verpackt in normaltemperierter Umgebung sicher verstaut wird. Gelegentlich sollte man auch mal die Smartwerte auslesen und falls nötig nach ein paar Jahren die Platte wechseln.

So mache ich es auch, von der Antistatikfolie mal abgesehen. Ein weiterer großer Vorteil dieser Methode ist, dass man schlicht alles sichern kann, ohne sich, weil das Backupmedium weniger Platz hat als die Betriebsfestplatte, ständig Gedanken machen zu müssen, was man sichert. Ich würde ja wahnsinnig, wenn ich meine Sicherungen auf soundsoviel Datenträger verteilen müsste, von deren Sicherheit mal zu schweigen. Bezahlbar ist die HD-Methode außerdem, zumindest solange man keine Kapazitäten > 2 TB sichern muss.

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