ubuntuusers.de

Hallo Forum,

ich hoffe, ich bin hier richtig. Ich versuche aktuell mich technisch weitmöglichst aus der "Konzernwelt" (M$, Google, Apple, ...) zu lösen und habe deshalb in den letzten Monaten verschiedene Linux-Distros für mich ausprobiert, wobei ich erstmal bei Kubuntu hängengeblieben bin. Ergo: ich bin zwar technisch nicht unbeleckt, in der Welt der Linux-Desktops aber noch recht unerfahren. Insbesondere Konzepte wie die (wenn ich es denn richtig verstehe) technische und auch weitgehend verwaltungstechnische Trennung der eigentlichen Desktop-Oberfläche und der Anmeldeoberfläche kann ich bisher noch so gar nicht greifen.

Aber zu den konkreten Problemen: Ich nutze als Arbeitsplatz ein Notebook an einer Thunderbolt 4 Docking Station mit 3 Full HD Monitoren (das Notebook selbst hat ein HiDPI-Display, das aber nur bei mobiler Nutzung verwendet wird).

In diesem Szenario habe ich aktuell zwei Dinge:

1. Ich nutze am liebsten den Ruhezustand. Die meiste Zeit bleibt das Notebook an der Docking Station angeschlossen, die Docking Station wird aber stromlos gemacht, damit das Notebook nicht ständig "geladen" wird. Das hat zur Folge, dass beim Hochfahren aus dem Ruhezustand meist zunächst keiner der Bildschirme aktiv wird. Trenne ich die Docking Station kann ich mich nach kurzer Zeit über den Notebook-Bildschirm anmelden und anschließend die Docking Station wieder verbinden. Dies funktioniert allerdings auch nicht immer zuverlässig, manchmal sind nach dem Neuverbinden der Docking Station die Symbole für die Fenstersteuerung verschwunden und das System scheint auch insgesamt etwas zu "hängen" - hier hilft dann nur ein Neustart. Das Wunschszenario wäre natürlich, dass nach dem Ruhezustand erkannt wird, dass die Docking Station aktiv ist und das zuvor verwendete Anzeigen-Setup wiederhergestellt wird.

2. Wie beschrieben hat das Notebook selbst ein HiDPI-Display, so dass ich dort eine globale Skalierung auf 200% nutze. Das scheint aber keinen Einfluss auf die Kontrolleiste zu haben - diese bleibt bei mir auf der gleichen Pixelhöhe und ist damit auf dem Notebook-Display sehr klein.

Hat jemand Erfahrungen mit diesen oder ähnlichen Szenarien oder Tipps, wo ich ansetzen könnte?

Hallo morlock81,

herzlich willkommen hier im Forum! ☺

Was für eine Hardware ist im Notebook verbaut? Bitte einmal inxi im Terminal installieren und die Ausgabe des Befehls hier im Codeblock zeigen:

sudo apt install inxi
inxi -Fz

Bei sehr neuer Hardware würde es sich empfehlen, auch die neueste Kubuntu Version 24.10 zu verwenden.

Grüße

schollsky

Hallo schollsky,

danke für die schnelle Antwort. Es handelt sich um ein aktuelles Matebook ProX, aber alles Wesentliche sollte ja aus der inxi-Ausgabe ersichtlich sein:

System:
  Kernel: 6.8.0-48-generic arch: x86_64 bits: 64
  Desktop: KDE Plasma v: 5.27.11 Distro: Kubuntu 24.04.1 LTS (Noble Numbat)
Machine:
  Type: Laptop System: HUAWEI product: VGHH-XX v: M1010
    serial: <superuser required>
  Mobo: HUAWEI model: VGHH-XX-PCB v: M1010 serial: <superuser required>
    UEFI: HUAWEI v: 1.20 date: 08/01/2024
Battery:
  ID-1: BAT0 charge: 68.9 Wh (96.6%) condition: 71.3/70.0 Wh (101.9%)
CPU:
  Info: 16-core (6-mt/10-st) model: Intel Core Ultra 7 155H bits: 64
    type: MST AMCP cache: L2: 18 MiB
  Speed (MHz): avg: 752 min/max: 400/4500:4800:3800:2500 cores: 1: 1954
    2: 2000 3: 400 4: 1988 5: 400 6: 1870 7: 1950 8: 400 9: 400 10: 400 11: 400
    12: 400 13: 400 14: 400 15: 400 16: 400 17: 400 18: 400 19: 400 20: 400
    21: 400 22: 400
Graphics:
  Device-1: Intel Meteor Lake-P [Intel Arc Graphics] driver: i915 v: kernel
  Display: x11 server: X.Org v: 21.1.11 with: Xwayland v: 23.2.6 driver: X:
    loaded: modesetting unloaded: fbdev,vesa dri: iris gpu: i915 resolution:
    1: 1920x1080~60Hz 2: 1920x1080~60Hz 3: 1920x1080~60Hz 4: N/A
  API: EGL v: 1.5 drivers: iris,swrast platforms: x11,surfaceless,device
  API: OpenGL v: 4.6 compat-v: 4.5 vendor: intel mesa v: 24.0.9-0ubuntu0.2
    renderer: Mesa Intel Arc Graphics (MTL)
  API: Vulkan v: 1.3.275 drivers: N/A surfaces: xcb,xlib
Audio:
  Device-1: Intel driver: intel-ipu6
  Device-2: Intel Meteor Lake-P HD Audio driver: snd_hda_intel
  Device-3: Logitech 960 Headset driver: hid-generic,snd-usb-audio,usbhid
    type: USB
  Device-4: Lenovo ThinkPad Thunderbolt 4 Dock USB Audio
    driver: hid-generic,snd-usb-audio,usbhid type: USB
  API: ALSA v: k6.8.0-48-generic status: kernel-api
  Server-1: PipeWire v: 1.0.5 status: active
Network:
  Device-1: Intel Meteor Lake PCH CNVi WiFi driver: iwlwifi
  IF: wlp0s20f3 state: down mac: <filter>
  Device-2: Realtek RTL8153 Gigabit Ethernet Adapter driver: r8152 type: USB
  IF: enx8c3b4a618a9d state: up speed: 1000 Mbps duplex: full mac: <filter>
Bluetooth:
  Device-1: Intel AX211 Bluetooth driver: btusb type: USB
  Report: hciconfig ID: hci0 state: up address: <filter> bt-v: 5.3
Drives:
  Local Storage: total: 953.87 GiB used: 55.76 GiB (5.8%)
  ID-1: /dev/nvme0n1 vendor: Western Digital model: WD PC SN740
    SDDPNQD-1T00-1127 size: 953.87 GiB
Partition:
  ID-1: / size: 473.8 GiB used: 55.69 GiB (11.8%) fs: ext4 dev: /dev/nvme0n1p7
  ID-2: /boot/efi size: 196 MiB used: 66.5 MiB (33.9%) fs: vfat
    dev: /dev/nvme0n1p1
Swap:
  ID-1: swap-1 type: file size: 32 GiB used: 40.9 MiB (0.1%) file: /swapfile
Sensors:
  System Temperatures: cpu: 48.0 C mobo: N/A
  Fan Speeds (rpm): N/A
Info:
  Memory: total: 32 GiB note: est. available: 30.8 GiB used: 11.89 GiB (38.6%)
  Processes: 451 Uptime: 1d 6h 46m Shell: Bash inxi: 3.3.34

Hallo morlock81,

laut der Ausgabe von inxi ist die UEFI-Firmware (aka BIOS) von Januar diesen Jahres. Da solltest Du mal prüfen, ob es nicht eine aktuellere Version gibt. Es scheint aber so, dass es für ein UEFI-Update die Windows-Software Huawei PC-Manager benötigt. Ist das ein Dual-Boot-System? Dann wäre das mein erster Ansatz.

Grüße

schollsky

Hallo schollsky,

das BIOS bzw. UEFI ist schon auf der aktuellsten Version. So schön ich die Hardware von Huawei häufig auch finde, so schlimm sind die Softwares (wie der gruselige PC Manager). Ich tippe darauf, dass das Datum einfach nicht stimmt. Ich hatte ein Update des UEFI bei der Installation Mitte August gemacht und mich deshalb jetzt sehr über das Datum gewundert - also PC Manager nochmal installiert - kein Update verfügbar. Manuelle Suche auf der Seite ergibt als neueste Version 1.18 von Juli 2024 - da bei mir 1.20 installiert ist scheint da auf jeden Fall etwas krumm zu sein.

Kurzum: leider kein Update verfügbar / möglich.

Vielen Dank für deine ganze Mühe. Ich sehe eigentlich immer zu, dass alles aktuell ist, deshalb hatte ich mich bei dem Hinweis auf die UEFI-Version aus Januar erst etwas erschrocken und an mir selbst gezweifelt. Aber da liegt der Fehler dann wohl bei Huawei. Vermutlich ist dann dein erster Ansatz (Wechsel von der LTS-Version auf die 24.10) doch noch die beste Wahl (?).

Ist dir eigentlich zufällig bekannt, warum Suspend to disk bis heute nicht "von Haus aus" unerstützt wird und immer hingebastelt werden muss? (Oder trifft das nur bei Ubuntu und Derivaten zu? Ich habe bislang "nur" Ubuntu selbst, Linux Mint und Kubuntu probiert, da war es überall so. Vielleicht liegt hier ja auch schlicht das Problem und ich kann nicht Docking Station und Suspend to disk zusammen nutzen...

Hallo morlock81, Du schriebst:

Vermutlich ist dann dein erster Ansatz (Wechsel von der LTS-Version auf die 24.10) doch noch die beste Wahl (?).

Immer eine gute Idee ist es, vor einem Upgrade das neue System als Live-Version vom USB Stick auszuprobieren.

Ist dir eigentlich zufällig bekannt, warum Suspend to disk bis heute nicht "von Haus aus" unerstützt wird und immer hingebastelt werden muss? (Oder trifft das nur bei Ubuntu und Derivaten zu? Ich habe bislang "nur" Ubuntu selbst, Linux Mint und Kubuntu probiert, da war es überall so. Vielleicht liegt hier ja auch schlicht das Problem und ich kann nicht Docking Station und Suspend to disk zusammen nutzen...

Aus eigener Erfahrung kann ich da nur für Ubuntu und Manjaro Linux (basiert auf Arch Linux) sprechen: Sowohl von der Zeit zum Aufwachen nach einem Suspend to disk her als auch vom eingesparten Stromverbrauch lohnt sich das nicht mehr, zumindest im Vergleich zu Suspend to RAM. Ältere CPU waren vermutlich auch im Sleep-Modus stromhungriger.

Grüße

schollsky

Danke für die Hilfestellungen und Ansichten. Beim suspend to disk geht es mir halt vor allem darum nahtlos weiterarbeiten zu können ohne überhaupt Strombverbrauch zu haben, von daher würde ich gern dabei bleiben. Aber dann werde ich vermutlich gelegentlich mal den Wechsel auf Non-LTS probieren, vielleicht bringt das ja was. Und vielleicht findet sich ja auch noch jemand, der konkrete Erfahrungen mit so einem Setup hat.