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Durchbruch von Linux nicht möglich?

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Nicht spezifiziert
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dreadnought

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21. Juli 2006

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Sarastro schrieb:

Der Durchbruch von Linux wird nicht möglich werden, solange nur versucht wird die Probleme zu kommunizieren anstatt sie zu beheben.

Es muss Hand in Hand gehen: Kommunikation UND Problembehebung. Auch das wurde schon wiederholt festgestellt.

Warum ist denn das System zugemüllt? Die Lösung Linux zu nehmen weil es da nichts zum zumüllen gibt, wird wohl den wenigsten gefallen. Wenn man Windows so verwendet wie Linux, ist es auch (relativ) sicher.

Was meinst du damit?

Mike1 schrieb:

In einem muss ich dreadnought vollkommen recht geben: würde die Energie für diesen meilenlangen Thread (ohne irgendwelche vernünftigen Ergebnisse) in die Behebung des "Problems" gesteckt worden sein/werden, so wäre das deutlich zielführender.

Es wurden (vor vielen Seiten) bereits viele vernünftige Vorschläge unterbreitet, die sehr zielführend sind: Von Linux-Slogans und Ideen für Werbespots über Vertriebskonzepte wie "Penguin Stores", Linux-Cafés und Jugendprojekte bis hin zu Kooperationsprogrammen mit NGOs usw. Bevor das jedoch zu konkreten Ergebnissen führen konnte, wurde, wie lilith2k3 es ausgedrückt hat, "der Thread gekapert" und "Kreativität durch Kinderkacke ersetzt". Dem pflichte ich bei.

Es wurde auch schon x-mal in diesem Thread erklärt, dass sich die Treibersituation erst verbessern wird, wenn mehr Druck von Seiten der Nutzer kommt (siehe zuletzt den Kommentar von uli2). Der kommt aber nur, wenn sich die Verbreitung von Linux erhöht. Und die erhöht man wiederum zuallererst durch Aufklärung, geschickte "Werbung" und Kooperationen mit nicht-kommerziellen Stellen, neue Vertriebskonzepte wie die Shop-im-Shop-Idee, Backup-Services usw. (siehe alles im Detail weiter vorn) – kreative Ideen und gute Kommunikation eben.

Ihr wollt bessere Treiber und mehr Spiele für Linux? Tut was für die Verbreitung von Linux! So einfach ist das. Aktiv werden und sich was einfallen lassen. Wie das geht? Beispiele finden sich so ca. ab Seite 20ff. in diesem Thread (als er noch kreativ war)...

BG S*

Sarastro

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5. Mai 2007

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dreadnought schrieb:

Was meinst du damit?

Wenn jemand alle paar Monate ein neues Windows braucht, weil er seine altes durch zuviel Internet-Tant zerschossen hat, wird er wahrscheinlich nicht mit einem Linux zufrieden sein, bei dem er auf all den Tant verzichten muss. Oder er bastelt auch an seinem Linux herum, und zerschießt sich das noch viel schneller als Windows.

Die Theroie ist ja, dass für viele Menschen ein System mit Office und Internet völlig ausreicht, und sie deshalb auch Linux verwenden könnten. Wenn ich aber auf ein Windows System nur Office und einen Browser am laufen haben, werde ich mir das System auch nicht schlechter und ich habe trotzdem meine gewohnte Arbeitsumgebung und die eine Spezialanwendung die ich brauche läuft auch.
Für jemanden der sich wegen dutzender Spiele und Programme sein System ruiniert, für den ist Linux schon deshalb nicht geeignet.

Es gibt natürlich ausnahmen, wenn zum Beispiel der Rechner der Eltern immer wieder mit einen Haufen Spiele zugemüllt wird, weil der kleine Bruder mit Freunden im Netzwerk spielen möchte, ist Linux hervorragend geeignet um diesen Zustand zu beenden. 😈

Flinux

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6. Juni 2006

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Es gibt hier relativ wenige Visionäre. Selbst Werner von Siemens war eigentlich kein Realist, sondern Erfinder, Visionär und Unternehmer eines großen Mischkonzerns, der heute noch erfolgreich am Markt ist. Er ist u.a. der Erfinder des Begriffs "Elektrotechnik".

Mark S. vermarktet sich und seine Visionen auch zu einem genügend großen Bekanntheitsgrad, oder kennt ihn hier jemand nicht? ❓

Na gut, für die Verbreitung von Linux ist nicht unbedingt ein Mensch von deren Schlage erforderlich. Hauptsache ist mMn nur, dass er seine Visionen erfolgreich unters Volk bringen kann. Wege dazu sind auch schon genügend genannt worden.

Fr3eMaN

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27. Januar 2006

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Hallo

ich habe letztens in der Straßenbahn ein Gespräch zwischen 4 Jugendlichen ( 16 - 18 tippe ich mal ) mitgehört . Der eine meinte das es JETZT endlich auch eine grafische Oberfläche bei OpenSuse gäbe und es nicht mehr wie in grauen Dos Zeiten wäre, wo man nur eine Komandozeile hatte. Die anderen meinten nur das Linux COOL wäre , sie aber wohl keine Ahnung hätten wie man das Installieren müsste, da das alles eh nur für hacker wäre. Da sieht man wieder einmal wie sehr selbst Junge Leute absolut keine Ahnung haben. Ich meine wie auch, Linux ist nunmal ein Nieschenprodukt, und ich bezweifle das es sich in den nächsten Jahren groß was dran ändert. Bei mir an der Uni (Dresden) habe ich viele Studenten mit Linux gesehen, und auch im Rechenzentrum gibt es Pools mit vorinstalliertem Linux. Um Linux zu verbreiten muss man viel mehr Präsens haben. Es reicht eben nicht wenn man nur in irgendwelchen Foren oder Mailinglisten spricht, nein! Leider muss ich auch sagen das Normalanwender nicht 3 Stunden an ihrem PC sitzen wollen um z.B den Sound oder das Wlan richtig zum laufen zu bekommen . Trotzdem hat sich Linux in den letzten Jahren sehr stark verbessert was Hardewarekompatiebillität betrifft. Ubuntu geht in die richtige Richtung, aber so lange man bei einigen Dingen noch auf die Konsole angewiesen ist ( ich danke Gott für diese geniale Erfindung ) dann wird sich so schnell nix daran ändern !

dreadnought

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Anmeldungsdatum:
21. Juli 2006

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Wohnort: im tiefsten Westen der Republik

Flinux schrieb:

Es gibt hier relativ wenige Visionäre. Selbst Werner von Siemens war eigentlich kein Realist, sondern Erfinder, Visionär und Unternehmer eines großen Mischkonzerns, der heute noch erfolgreich am Markt ist. Er ist u.a. der Erfinder des Begriffs "Elektrotechnik".

Mark S. vermarktet sich und seine Visionen auch zu einem genügend großen Bekanntheitsgrad, oder kennt ihn hier jemand nicht? ❓

Na gut, für die Verbreitung von Linux ist nicht unbedingt ein Mensch von deren Schlage erforderlich. Hauptsache ist mMn nur, dass er seine Visionen erfolgreich unters Volk bringen kann. Wege dazu sind auch schon genügend genannt worden.

Endlich mal wieder jemand, der ins gleiche Horn bläst - vielen Dank dafür, Flinux! ☺ Visionen: Genau das ist es, was Linux braucht. Ich denke, es gäbe auch einige Mark S. in Deutschland, Österreich oder der Schweiz - sogar hier in diesem Forum!? Aber nicht nur auf solche "großen" Visionäre kommt es an, wenn Linux unters Volk gebracht werden soll. Ich denke, da ist die gesamte Community, also jeder Einzelne von uns gefragt. Sicher hat kaum jemand soviel Kohle wie Mark S., um seinen Visionen Nachdruck zu verleihen – aber auch das ist letztlich nicht entscheidend.

Man kann mit Kleinigkeiten anfangen, bootbare Linux-USB-Sticks verschenken, das Thema in der Kneipe unter Freunden ansprechen, bei Herstellern anrufen, Linux-Terminals in Jugendcafés einrichten (wie billiejuh es macht) usw. - ich hatte hier ja schon mal ne kleine Liste mit Beispielen gemacht. Jedenfalls: Wo Ideen und Visionen sind, da kommt die Kohle (oder zumindest die "Manpower") früher oder später automatisch – damit dann die neuen User, dann die neuen Treiber und Spiele, damit dann wieder noch mehr neue User usw.

@Sarastro Danke für die Erläuterung, jetzt versteh ich was du meinst. Ich denke nicht, dass man ein Linux so einfach "zumüllen" kann wie andere Systeme. Jedenfalls nicht in der Art, dass durch die schiere Menge an installierter Software das System langsamer startet/arbeitet oder Ähnliches. Sicher, Dritt-/Fremdquellen sind immer ein Risiko, aber auch hier ist eben Aufklärung gefragt (so wie z.B. im UU-Wiki vor Fremdquellen gewarnt wird).

Was die Spiele-, Internet-Tand- und sonstige Zumüllfraktionen angeht, so hatten wir die ja bereits nicht als primäre Zielgruppe für Linux identifiziert. Und was Viren, Trojaner, Rootkits, Spyware und ähnliche (unbeabsichtigte) "Vermüllungserscheinungen" angeht, ist es wohl unstrittig, dass Linux hier klar im Vorteil ist.

@Fr3eMaN Gutes Beispiel, das meinen Standpunkt bestätigt: Die Leute wissen einfach zu wenig über das, was Linux ist und kann – Aufklärung tut Not, Werbung, PR, wie auch immer man es nennen will. Mehr öffentliche Kommunikation eben. Da ist es übrigens eine gute Ausgangsposition, dass Linux offenbar ein "cooles" Image bei den Jugendlichen hat - darauf kann man aufbauen.

BG S*

billiejuh

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12. Oktober 2007

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Fr3eMaN schrieb:

Hallo

ich habe letztens in der Straßenbahn ein Gespräch zwischen 4 Jugendlichen ( 16 - 18 tippe ich mal ) mitgehört . Der eine meinte das es JETZT endlich auch eine grafische Oberfläche bei OpenSuse gäbe und es nicht mehr wie in grauen Dos Zeiten wäre, wo man nur eine Komandozeile hatte. Die anderen meinten nur das Linux COOL wäre , sie aber wohl keine Ahnung hätten wie man das Installieren müsste, da das alles eh nur für hacker wäre. Da sieht man wieder einmal wie sehr selbst Junge Leute absolut keine Ahnung haben.

Hallo,

an diesem Beispiel wird recht deutlich, dass es noch sehr viel Aufklärungsarbeit in Bezug auf Linux gibt. Ich hatte aber diese Woche eine Begegnung mit der dritten Art:

Ich bin immer noch auf der Suche nach einen hübschen Notebook. Also mit USB-Stick bewaffnet in diverse Märkte rein und Notebooks von USB hochfahren lassen um zu testen. Nachdem der GNOME über den 17" erstrahlt war, sprach mit ein Verkäufer an, was ich den da mache. Nach einer kurzen Erklärung meinte der nette Herr, dass die neuen Linuxversionen Netzwerkkarten zerstören würden (er meinte wohl den Bug mit Intel-Treiber). Was mich verwundert hat, war das gerade diese Info die Runde gemacht hat. Soweit ich weiß, kenne ich keinen der sich durch den Bug ein Interface zerlegt hat.

Man hat mir angeraten, diese Aktion mit dem USB-Stick zu unterlassen, da nicht garantiert ist, dass die Geräte keine Beschädigung erleiden.

?!?!?!?!?!?!?

bis denne

Crackdown

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19. Oktober 2008

Beiträge: 125

Hmmmm hab mir mal ein paar Seiten angesehen und denke das es an folgenden Punkten liegt warum eher Windows bevorzugt wird. Zu meiner Person ich nutzte Kubuntu nun auch schon 2 Monate und bin ein normaler Mensch ohne große PC Kenntnisse sowie Englisch.

Und alleine schon durch die Englische Sprache, was die Programme meistens sind, haben die Menschen keine Lust. Auch das lernen des System ist die Hölle ohne Englisch zu können. Ich muss für alles Stundenlang suchen und das Compillern von Treiber und Programmen ist da auch so eine Sache.

Windows ist man eben sein eigener Herr, da man jede Einstellung durch klicken ändern kann und auch jeden Treiber findet.

mfg

gabi

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3. Dezember 2006

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Wohnort: NRW

Habe nur die letzten beiden Seiten gelesen. Und den Titel: Durchbruch von Linux nicht möglich?


Es ist eben so, daß man mit Windows aufgewachsen ist. Ubuntu wird oft als zweites OS installiert. Ubuntu ist schön, sehr schön. Viel schöner als Windows. Das ist mein erster Eindruck, mein optischer Eindruck. Dazu muß man sich Ubuntu erst mal in die offenen Hände fallen lassen. Oft aber sind die Arme voller Skepsis hinter dem Rücken verschränkt. Altes Vorurteil: Windows und Linux vertragen sich nicht so gut. Und in der Tat: es könnte besser sein.

Gut, daß es die Live-CD gibt. Windows auf einer Live-CD gibt es nicht so ohne weiteres.
Aber installieren will man dann doch nicht.

Gut, daß es UNetbootin gibt, das die Live-CD auf Festplatte brennt. Und das vergleichsweise schnell. Für eine XP-Installation kann man mit einer Stunde rechnen. Ubuntu ist in einer Minute auf Festplatte installiert/gebrannt. Es ist zwar nur ein Live-Desktop, aber genau davon träumen Windows-Nutzer (> Online-Banking, Internet-Sicherheit).
Installieren will man dann doch nicht.


Installieren will man dann doch nicht, weil man dann auch Linux-Partitionen hätte.
Und Windows und Linux-Partitionen vertragen sich nicht so gut, glaubt man.
Nichts höre ich öfter als: "Linux. Schön und gut, aber ich brauche mein Windows." Das heißt:
Nein. Danke. Das Gefährdungspotential von Ubuntu ist mir zu hoch. Ich will keine Sekunde ohne Windows dastehen.


Es enstehen Probleme, die zwar leicht zu lösen sind, wenn man die Lösung kennt, die aber auch gänzlich vermeidbar sind, wenn Ubuntu Boot-Alternativen anbieten würde. Ubuntu und Windows werden in Reihe geschaltet. Ubuntu setzt sich an die erste Stelle und Windows an die zweite Stelle der Reihe. Windows ist nun auf Ubuntu - auf Gedeih und Verderb - angewiesen, glaubt man.
Genau das gefällt dem Windows-Nutzer ganz und gar nicht. Warum entkoppelt man nicht Ubuntu vom Bootloader, und behandelt Ubuntu und Bootloader als zwei Systeme? Der Standard und fehlende Angebote:
a) Grub im MBR. Konfiguriert wird Grub unter Ubuntu (und ntldr unter Windows). Reihenschaltung.
b) Win im MBR. Konfiguriert wird Win unter Windows (und Grub unter Ubuntu). Reihenschaltung.
c) Grub im MBR. Konfiguriert wird Grub unter Ubuntu oder Windows. Parallelschaltung.

Mit b) wären die Windows-Positivisten und mit c) die Neutralisten glücklich und zufrieden.

Durchbruch von Linux nicht möglich? Mir fällt da AIDA (Attention, Interest, Desire, Action) ein. Größte Zielgruppe sind die Windows-Nutzer. Desire ist vorhanden. Aber versucht sie nicht zu bekehren, zum Umstieg zu bewegen. Laßt sie beides nutzen und macht es ihnen so leicht wie nur eben möglich, beides zu nutzen. Dann gibt es mehr Action.

billiejuh

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Anmeldungsdatum:
12. Oktober 2007

Beiträge: 504

Crackdown schrieb:

Windows ist man eben sein eigener Herr, da man jede Einstellung durch klicken ändern kann und auch jeden Treiber findet.

Hallo,

das wage ich zu bezweifeln. Du kannst die Einstellungen ändern, die dir die GUI vorgibt, bzw dokumentiert ist. Gerade im Server-Bereich ist das ein Riesenmanko.

Aber ich gebe zu, dass unter Linux etwas mehr auch GUI bei Systemeinstellungen vorhanden sein könnten, bzw. nachgeladen werden könnten. Ich stand vor dem Problem Clients-Rechner mit LDAP-Auth. zu konfigurieren. Das klappt unter Ubuntu. ist aber etwas Tricky. Bei Suse gibts unter Yast eine GUI dafür.

Aber genau das ist wieder ein techn. Aspekt, der eigentlich nicht hier behandelt werden sollte.

Was das englisch betrifft, wenn du etwas spezielles auf den MS-Seiten sucht oder durch Foren geht, dann ist man auf englisch angewiesen oder stößt oft auf schlecht übersetzte Seiten. Sicherlich spielt bei der Verbreitung von Software im allgemeinen auch die Sprache eine nicht unerhebliche Rolle. In der letzten Seite habe ich festgestellt, dass einige Software im Winbereich sehr miserabel übersetzt sind (das gleiche auch für Bedienungsanleitungen von anderen Geräte). Teilweise sind sie sinnentstellt übersetzt und man benötigt zum Teil erhebliche Phantasie um den Sinn zu erkennen. Manchmal ist es besser das englische zu lesen, da ist oft das Orignal ist.

Bei den Übersetzungen im Linuxbereich sind auch mansche Stilblüten dabei, aber es handelt sich um ein freiwilliges Projekt, während ich für andere Software Geld hinlege und ich einfach erwarte, dass die Übersetzung ins deutsche prof. gemacht ist.

bis denne

igprolin

Anmeldungsdatum:
1. Dezember 2008

Beiträge: 29

Wohnort: Herne

billiejuh schrieb:

Fr3eMaN schrieb:

Hallo

ich habe letztens in der Straßenbahn ein Gespräch zwischen 4 Jugendlichen ( 16 - 18 tippe ich mal ) mitgehört . Der eine meinte das es JETZT endlich auch eine grafische Oberfläche bei OpenSuse gäbe und es nicht mehr wie in grauen Dos Zeiten wäre, wo man nur eine Komandozeile hatte. Die anderen meinten nur das Linux COOL wäre , sie aber wohl keine Ahnung hätten wie man das Installieren müsste, da das alles eh nur für hacker wäre. Da sieht man wieder einmal wie sehr selbst Junge Leute absolut keine Ahnung haben.

Hallo,

an diesem Beispiel wird recht deutlich, dass es noch sehr viel Aufklärungsarbeit in Bezug auf Linux gibt. Ich hatte aber diese Woche eine Begegnung mit der dritten Art:

Ich bin immer noch auf der Suche nach einen hübschen Notebook. Also mit USB-Stick bewaffnet in diverse Märkte rein und Notebooks von USB hochfahren lassen um zu testen. Nachdem der GNOME über den 17" erstrahlt war, sprach mit ein Verkäufer an, was ich den da mache. Nach einer kurzen Erklärung meinte der nette Herr, dass die neuen Linuxversionen Netzwerkkarten zerstören würden (er meinte wohl den Bug mit Intel-Treiber). Was mich verwundert hat, war das gerade diese Info die Runde gemacht hat. Soweit ich weiß, kenne ich keinen der sich durch den Bug ein Interface zerlegt hat.

Man hat mir angeraten, diese Aktion mit dem USB-Stick zu unterlassen, da nicht garantiert ist, dass die Geräte keine Beschädigung erleiden.

?!?!?!?!?!?!?

bis denne

Dieses gleiche Spiel hatte ich auch durch. Egal ob ich Ubuntu, openSUSE oder Arch Linux auf CD/USB Stick mit hatte. Entweder hatte man Angst um seine Geräte ... Linux könnte ja was kaputt machen ... oder man wurde mit dem Satz "Das funktioniert nicht unter Linux" rausgeschmissen. I.d.R. sind Verkäufer leider nicht dazu verpflichtet solche Tests zuzulassen aber wenn sie diese zulassen, müssen sie nunmal mit den Konsquenzen Leben.

Was ich auch schon sehr oft mitbekommen habe ist, dass Verkäufer nur die bösen Infos über Linux habe aber selten auch die Guten. Bestes Beispiel war der Kauf zweier 4 DDR2-RAM Kit's und des ASRock ALiveNF5-eSATA2+ Motherboard. Gleich kam eine dumme Bemerkung des Verkäufers: Geht nicht unter Linux. Ich dachte mir nur: LMAA. Obwohl mein Rechner fast 40 Kilo wiegt, packte ich mir das Teil ... fuhr in den Laden ... Klappe auf und Rechner an: Voila ... Siehste 😀

Im Allgemeinen hilft speziell bei kleineren Hardwarekomponenten wirklich nur das Notebook unterm Arm und am Besten W-LAN oder gleich UMTS ... sieht zwar doof aus in Media Markt & Co. aber wer kauft da schon seine Hardware? Ich jedenfalls nicht. Wenn meine Eltern Beispielsweise Hardware brauchen, egal ob Drucker oder Scanner ... gehts erstmal zu mir und ich darf dann suchen. Meine Eltern finden Linux super, mein Vater will es nimmer missen ... auch wenn hier und da mal kleinere Probleme auftreten. Billig Hardware? Für meinen Vater eigentlich das Muss aber seit Linux kein Muss mehr. Zumal er sich mal nen Lexmark holen wollte *würg*

Zu der Aussage von Crackdown: Windows ist man eben sein eigener Herr, da man jede Einstellung durch klicken ändern kann und auch jeden Treiber findet. Das mag auf Client-Systemen zwar schön sein, hat aber meiner Meinung auf Servern nichts zu suchen. Weiß ich was das Teil im Hintergrund macht? Wenn du ja sagst, hau ich dich. Ich setze seit Jahren schon Linux auf Servern ein ... egal ob Router, Multimediacenter oder gar Dateiverwaltung ... Windows max. in ner virtuellen Maschine. Ich war früher selbst von Klickibunti Programmen begeister, auch heute noch aber bezüglich Server bemerkte ich sehr schnell, dass die Einrichtung per Konfigurationsdateien ihre besseren Seiten hat (meistens), denn man weiß wo man Mist gebaut hat und kann entsprechendes wieder deaktivieren.

Ich kann dir mit sehr guter Wahrscheinlichkeit sagen, dass einige Dienste per Konsole schneller eingerichtet sind als mit Klickibunti.

So, damit das hier kein Flame-War-Thread wird (wasses anscheinend schon geworden ist), mach ich hier Schluss.

Im Endeffekt sage ich mir: Bevor ich mir Linux zulege, prüfe ich erstmal ob meine vorhandene Hardware dort funktioniert ... wenn ja, dann teste ich es über 2 - 3 Monate und wenn ich zufrieden bin und alle Programme nahezu auswechseln kann, dann kann ich auch den großen Schritt des Wechsels riskieren.

Im Multimedia- und Internetsektor (Client wie auch Server) setze ich bevorzugt Linux ein, auch wenn unter Windows die Treiber- und Softwareunterstützung besser ist aber ich habe trotz der insgesamt 4 vorhandenen PC-Systeme einen enormen Vorteil: Ich hab keine Lizenzkosten! Wenn Windows-Nutzer unter euch nun ankommen: Ich hab auch keine ... Mag zwar sein aber dann nur aus zweierlei Gründen ... 1.) Windows war bei eurem PC dabei oder 2.) Ihr habt es illegal von eMule und Co. –-

dreadnought

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Anmeldungsdatum:
21. Juli 2006

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Wohnort: im tiefsten Westen der Republik

gabi schrieb:

Durchbruch von Linux nicht möglich? Mir fällt da AIDA (Attention, Interest, Desire, Action) ein. Größte Zielgruppe sind die Windows-Nutzer. Desire ist vorhanden. Aber versucht sie nicht zu bekehren, zum Umstieg zu bewegen. Laßt sie beides nutzen und macht es ihnen so leicht wie nur eben möglich, beides zu nutzen. Dann gibt es mehr Action.

MS-Windows Integration – es ist gar nicht so schwer! ☺ Ansonsten hast du die Möglichkeit der Virtualisierung vergessen: Einfach Windows in einer virtuellen Maschine unter Ubuntu laufen lassen - oder umgekehrt. Allerdings sehe ich darin den Durchbruch von Linux nicht. Der Durchbruch ist erst geschafft, wenn die Leute freiwillig auf Windows verzichten (können/wollen).

@billiejuh & igprolin: An euren Beispielen sieht man wieder: Aufklärung tut Not. Solange sogar bei vermeintlichen "Experten" so viel Ignoranz vorherrscht, wird sich nichts ändern. Daher: nerven, nerven, nerven! Bzw. kommunizieren, kommunizieren, kommunizieren! Der Pinguin muss in die Köpfe, und zwar ohne bescheuerte Vorurteile. Das geht, aber man braucht viel Geduld dazu – und vor allem Ideen.

BG S*

DeJe

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2. Januar 2008

Beiträge: 2377

igprolin schrieb:

Im Multimedia- und Internetsektor (Client wie auch Server) setze ich bevorzugt Linux ein, auch wenn unter Windows die Treiber- und Softwareunterstützung besser ist aber ich habe trotz der insgesamt 4 vorhandenen PC-Systeme einen enormen Vorteil: Ich hab keine Lizenzkosten! Wenn Windows-Nutzer unter euch nun ankommen: Ich hab auch keine ... Mag zwar sein aber dann nur aus zweierlei Gründen ... 1.) Windows war bei eurem PC dabei oder 2.) Ihr habt es illegal von eMule und Co. –-

Was für ein Blödzinn... Ja, Windows ist beim PC dabei. Aber Software kaufen, warum? Das OSS-Angebot für Windows ist keinen Deut schlechter als bei Linux. Ich behaupte sogar das Gegenteil. Sämtliche wichtigen Applikationen gibt es ebenfalls für Windows. Dazu kommt Freeware (nicht OSS). Nein, mit dem Argument "Kosten" holst du Niemand aus dem Windows-Lager ins Linux-Lager. Das Argument Vielfalt ist ebenso mehr als fragwürdig, schließlich kommen bei Windows noch Shareware und Payware dazu. Teilweise bzw. vielfach *nicht* für Linux erhältlich.

dreadnought

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Anmeldungsdatum:
21. Juli 2006

Beiträge: 1721

Wohnort: im tiefsten Westen der Republik

DeJe schrieb:

Aber Software kaufen, warum?

Genau – wozu Windows kaufen? 😈 Spaß beiseite:

Ich behaupte sogar das Gegenteil. Sämtliche wichtigen Applikationen gibt es ebenfalls für Windows. Dazu kommt Freeware (nicht OSS). Nein, mit dem Argument "Kosten" holst du Niemand aus dem Windows-Lager ins Linux-Lager.

Ich behaupte mal, die meisten Windows-Nutzer kennen den Unterschied zwischen "Freeware" und "OSS" überhaupt nicht. Deshalb haben sie auch nicht gelernt, dass freie Software (FLOSS) und kostenloser Müll (und die meiste Freeware für Windows ist meiner Erfahrung nach Müll) nicht das Gleiche sind.

Das Argument Vielfalt ist ebenso mehr als fragwürdig, schließlich kommen bei Windows noch Shareware und Payware dazu. Teilweise bzw. vielfach *nicht* für Linux erhältlich.

Natürlich: weil sich damit dann keine Kohle verdienen lässt. Ist das nun ein Argument für Windows, oder nicht einfach eine Folge des Prinzips von proprietärer Software gegenüber FLOSS? Bei Linux hast du zudem die Freiheit der Wahl der Distribution und der Oberfläche. Das ist eine ganz andere Qualität von Vielfalt - und (Wahl-)Freiheit.

BG S*

igprolin

Anmeldungsdatum:
1. Dezember 2008

Beiträge: 29

Wohnort: Herne

Programme die ich unter Windows genutzt habe, fand ich vor 8 Jahren auch unter Linux. Seien es nette Mediaplayer, Webbrowser, E-Mail Programme oder gar Serverdienste. Ich selbst kann auf Windows verzichten. Einzig aus beruflichen Gründen setze ich Windows in einer virtuellen Maschine ein, so dass ich dort auch was testen und heraus finden kann. Das ich allein mit dem Punkt "Kostenersparnis" nichts erreiche ist mir auch klar aber man sollte nicht nur im privaten Sektor schauen, sondern auch im geschäftlichen.

Beispiel an einem realen Projekt: Mittelgroßes Unternehmen mit 30 Mitarbeitern, Kommunikation über E-Mail und Telefon, webbasierte Unternehmenslösungen, Setzt seit 2 Jahren OpenOffice ein.

Wünsche des Kunden: » Umrüstung vorhandener PCs auf neuere Techniken » Firefox und OpenOffice müssen nutzbar sein » Telefonie über PC soll möglich sein » Zentrale Verwaltung von Benutzern sollte, muss aber nicht, möglich sein. » FiBu System für doppelte Buchhaltung » Begrenztes Budget

Ich machte als gelernter IT-System-Kaufmann mich an die Sache und erstellte vier Konzepte. Zwei auf Basis von Microsoft Windows und zwei auf Basis von Linux. Jeweils eines mit Terminal Server und eines mit dezentraler Verwaltung.

Aus kostentechnischer wie auch aus wirschaftlicher Sicht entschied sich das Unternehmen für den Einsatz eines Terminal Servers auf Basis eines GNU/Linux Betriebssystemes. Alles was funktionieren soll, funktioniert und man ist bestens zufrieden. Die Wartung und Pflege erfolgt von unserer Seite aus. Benutzer können einfach per Webinterface eingefügt, bearbeitet und gelöscht werden.

Ein weiterer Punkt für die Entscheidung war auch meine Überredungsgunst, denn ich präsentierte alle vier Konzepte. Dauerte zwar fast 6 Stunden und mir tat danach alles weh aber ich habe mein persönliches Ziel erreicht, nämlich dem Kunden ein freies und dennoch, wirtschaftlich gesehen, ein praktikables (richtig geschrieben?) Betriebssystem näher zu bringen, ohne den Geldbeutel stärker zu belasten. Die Kostenersparnis lag im Endeffekt bei über 6.000,00 € - Dafür konnte sich das Unternehmen dann einen leistungsfähigeren Server leisten.

Für Privatanwender ist der Punkt "Kosten" irrelevant aber nicht für Unternehmen. Es macht doch einen Unterschied ob ich mir 1 PC mit Windows und Software kaufe oder ob ich 30 PCs mit Windows und Software kaufe.

Bei dem Projekt habe ich eben nur die kaufmännischen Sachen gemacht, das technische haben andere erledigt. Im Endeffekt wird Gnome als DE eingesetzt. Firefox und OpenOffice können weiterhin genutzt werden. Für die doppelte Buchhaltung kommt GNUCash dran etc. etc.

// Hatte ich vergessen: Auf Seitens des Servers kommen LDAP zur Benutzerverwaltung sowie Asterisk PBX für die Telekommunikation zum Einsatz. Auf Seiten der Clients wird Ekiga eingesetzt, so dass von den PCs aus telefoniert werden kann.

onprangerer

Anmeldungsdatum:
13. Januar 2008

Beiträge: 23

Durchbruch von Linux möglich?

Nein, solange die Opensource-Bewegung den Durchbruch nicht geschafft hat, ist der Durchbruch von Linux *noch* nicht möglich.

Ich kann mir gut aber vorstellen, dass die Forderung (ok, wohl besser der Wunsch, oder so was ähnliches) nach einem Opensource OS aufkommt, sobald sich OSS in der breiten Bevölkerung etabliert hat.

Deshalb fördere ich in meinem Umfeld Linux nur indirekt. Ich finde es besser, zuersteinmal OpenOffice, Gimp, usw. an den Mann/Frau zu bringen. Solche Penguin Stores, I-cafes sind zwar eine gute Sache, doch sucht der gemeine DAU sicherlich sein MS Office, iexplorer, MSN, Outlook und was es sonst noch gibt. Kennt er jedoch Firefox (ok, ein schlechtes Beispiel), Thunderbird, wird er sich besser in der Linuxwelt zurecht finden. Hauptsächlich geht es dem Enduser IMHO nicht um das OS, sondern für Ihn ist die Software der Entscheidungsgrund.

Guet, ich habe zwar keine neuen Ideen gebracht, vielleicht hilft es manchen aber als Denkanstoss.

Freundlich Grüsst

onpranger