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Durchbruch von Linux nicht möglich?

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Nicht spezifiziert
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dreadnought

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21. Juli 2006

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DeJe schrieb:

dreadnought schrieb:

Wieso? Es geht doch genau um das Anti-Elitäre bzw. Basis-demokratische! Linux ist für mich das "Volks-Betriebssystem" par excellence!

Nö, das ist Blödzinn.

Hallo DeJe. Wäre schön, wenn du andere Kommentare nicht immer erstmal pauschal als "Blödzinn" abstempeln würdest. Fang doch einfach gleich mit deinen Gegenargumenten an! 😉

Das "Volks-Betriebssystem" ist immer noch Windows → Nutzerzahlen, Bekanntheitsgrad, selbst Kenntnisse, sprechen hier eine eindeutige Sprache die sich einfach nicht wegdiskutieren lassen. 😉 Du redest schlicht vom Potential (von Linux) für ein "Volks-Betriebssystem". Und seit vielen Jahren (min. 10) wird vom "Durchbruch" geredet. Die Realität sieht aber anders aus, sogar gegenteilig.

Röschtösch: Ich redete vom Potenzial. Überhaupt wird hier (unter anderem) schon länger vom Potenzial zum Durchbruch geredet. Wie man dieses Potenzial umsetzen und dem Durchbruch auf die Sprünge helfen kann – darum sollte es gehen. Bloße Tatsachenfeststellungen, wie du und andere sie nun wiederholt beigetragen haben, helfen leider auch nicht weiter.

Ja, man weiß es: Windows ist viel weiter verbreitet, und man hat in diesem Thread nun auch schon ausführlich die Gründe dafür analysiert. Daher sollte man jetzt nicht weitere 10 Jahre darauf ver(sch)wenden, den Status Quo festzustellen (und zu bequengeln), sondern einfach mal den Allerwertesten hochkriegen und etwas dafür tun, dass sich das ändert und man dem Durchbruch näher kommt. Ansätze gibt es hier ja bereits en masse, aber leider ist der Kreativ-Teil des Threads schon länger erstorben...

<Sarkasmus>

Vielleicht könnte man auch einfach darauf warten, dass 'n paar Apple-User 'n Kreativkonzept für die Verbreitung von Linux erarbeiten – das dann von n' paar Windows-Usern umgesetzt wird? 😈

</Sarkasmus>

😉

BG S*

billiejuh

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12. Oktober 2007

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dreadnought schrieb:

DeJe schrieb:

dreadnought schrieb:

Hallo DeJe. Wäre schön, wenn du andere Kommentare nicht immer erstmal pauschal als "Blödzinn" abstempeln würdest. Fang doch einfach gleich mit deinen Gegenargumenten an! 😉

Das "Volks-Betriebssystem" ist immer noch Windows → Nutzerzahlen, Bekanntheitsgrad, selbst Kenntnisse, sprechen hier eine eindeutige Sprache die sich einfach nicht wegdiskutieren lassen. 😉 Du redest schlicht vom Potential (von Linux) für ein "Volks-Betriebssystem". Und seit vielen Jahren (min. 10) wird vom "Durchbruch" geredet. Die Realität sieht aber anders aus, sogar gegenteilig.

MS ist das OS was unters Volk geworfen wird. Leider wird zu wenig alternatives von Seiten der Händler/Hersteller angeboten. Bekanntheitsgrad ist das A und O. Man kann aber feststellen, dass sich gerade in der letzten Zeit einige mit Linux beschäftigen von denen man es eigentlich nicht erwartet hätte. Ob es im Einzelfall zu einer Migration reicht, ist schlecht zu beurteilen.

MS hat einem sehr hohen Bekanntheitsgrad und wird auch teilweise mit PC gleichgesetzt, was sicherlich auch Marketing beabsichtigt worden ist. Diese Marketingziel gilt es eigentlich auf zu heben und wieder die Trennung zwischen Hard- und Software in den Köpfen der Nutzer herzustellen. Durch die rasante Verbreitung des Internets(Web, Mail, SNW) und der bezahlbaren Zugänge hat sich der Rechner auch in Nutzerschichten etabiliert, die vor Jahren noch einen PC als Teufelswerk ansahen. Diese Nutzerschichten gilt es anzusprechen, was sich sicher nicht einfach gestaltet. Hier ist man auf Händler/Hersteller angewiesen, die entsprechende Angebote für die Kunden machen könnten, es aber nicht tun. Mal sehen wann der erste grosse mit richtigen ernst gemeinten Angeboten um die Kurve kommt und auch entsprechend Werbung dafür macht.

Linux ist sicher mehr als ein Nischenprodukt für PC-Anwendung. Es ist immer noch nicht abschließend geklärt, wie und wo man gezielt Nutzer auf die Vorteile von Linux hinweisen kann. Leider gibt es immer noch zuviele "aber, ....". Mal sehen was das neue Jahr so bringt.

bis denne

dreadnought

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21. Juli 2006

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billiejuh schrieb:

Linux ist sicher mehr als ein Nischenprodukt für PC-Anwendung. Es ist immer noch nicht abschließend geklärt, wie und wo man gezielt Nutzer auf die Vorteile von Linux hinweisen kann.

Dann lass uns doch mal hier weitermachen: Ideensammlung für... GNU/Linux

BG S*

easyMF74

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25. Dezember 2006

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Wohnort: Hannover

DeJe schrieb:

easyMF74 schrieb:

Für mich gibt es einen wesentlichen Punkt, weshalb ich Linux auch dann den Vorzug vor Windows oder Mac OS geben würde, wenn es deutlich schlechter wäre. Wesentlich für mich ist die Freiheit!!! Die Freiheit mein System so zu nutzen, wie ich es möchte, ohne Aktivierung, auf so vielen Rechnern, wie ich möchte und mit den Möglichkeiten, die für mich wichtig sind, ohne ständig Einschränkungen in Kauf nehmen zu müssen.

Und wer/was hindert dich (bei Windows) daran? Dein Geldbeutel? 😉

Sorry, aber das klingt für mich einfach nur nach "Geiz ist geil". ☹ Mit "Freiheit" hat das Null und Nix zu tun...

Du solltest Dich mal mit dem Thema Lizenzen beschäftigen, damit Du verstehst, was ich meine. Es geht nicht darum, alles kostenlos zu bekommen, sondern darum, was ich damit machen darf. Dir scheint nicht klar zu sein, daß Du Dir nicht Windows sondern nur ein eingeschränktes Nutzungsrecht kaufst.

Sowohl MS als auch Apple versuchen, eigene Standards durchzusetzen, die Sie aber dann nicht offen legen. Sie sind sehr daran interessiert, daß auch wirklich nur Ihr eigenes Produkt funktioniert, um auch nicht so gute Programme verkaufen zu können. Du hättest, wenn Sich alle darauf einlassen würden, keine Wahl und wärest dem ausgeliefert. Deshalb bin ich froh, daß zum Beispiel Linux, mir die Freiheit gibt, mich nicht in die Abhängigkeit dieser Konzerne zwingen zu lassen. Linux gibt mir Unabhängigkeit und Freiheit.

Geizig bin ich nicht: Mein Zeitschriftenabo Linux User kostet deutlich mehr als die Windowszeitschriften. Auch bei der Hardware ist mir die Funktionalität unter Linux wichtiger als der Preis, auch wenn tatsächlich ohne die Open Source Software eine Nutzung von Windows die Leistungsfähigkeit meines Geldbeutels sprengen würde, denn schließlich ist im Preis für Windows zum Beispiel kein Office dabei. Dennoch ist es nicht vordergründig das Geld, um was es mir geht. Ich würde Windows auch nicht einsetzen, wenn es derzeit kostenlos angeboten werden würde, einfach, um mich nicht in die Abhängigkeit von einem Softwarekonzern zu begeben.

lilith2k3

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14. Dezember 2006

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Daß Windows so weit verbreitet ist, liegt nicht daran, daß es das beliebteste Betriebssystem ist. Wenn man sich die Geschichte von Windows ansieht und die Mittel mit denen sich das Betriebssystem verbreitet hat vor Augen führt, ist einem schnell klar, warum Windows zum "Volksbetriebssystem" geworden ist. Erst werden die Leute angefixt, dann wird der Markt kaputt gemacht und letztlich heißt es dann: »Was wären wir ohne Windows?« - vermutlich besser dran.

dreadnought

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21. Juli 2006

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lilith2k3 schrieb:

Daß Windows so weit verbreitet ist, liegt nicht daran, daß es das beliebteste Betriebssystem ist. Wenn man sich die Geschichte von Windows ansieht und die Mittel mit denen sich das Betriebssystem verbreitet hat vor Augen führt, ist einem schnell klar, warum Windows zum "Volksbetriebssystem" geworden ist. Erst werden die Leute angefixt, dann wird der Markt kaputt gemacht und letztlich heißt es dann: »Was wären wir ohne Windows?« - vermutlich besser dran.

Wie schaffst du es nur, die Dinge immer so kurz & knackig auf den Punkt zu bringen? Beneidenswert... 👍

BG S*

glasen

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5. November 2004

Beiträge: 2690

lilith2k3 schrieb:

Daß Windows so weit verbreitet ist, liegt nicht daran, daß es das beliebteste Betriebssystem ist. Wenn man sich die Geschichte von Windows ansieht und die Mittel mit denen sich das Betriebssystem verbreitet hat vor Augen führt, ist einem schnell klar, warum Windows zum "Volksbetriebssystem" geworden ist. Erst werden die Leute angefixt, dann wird der Markt kaputt gemacht und letztlich heißt es dann: »Was wären wir ohne Windows?« - vermutlich besser dran.

Ich kann mich noch an die Zeit erinnern als es neben MS-DOS auch noch andere DOS-Varianten gab (z.B. DR-DOS oder PTS-DOS). Damals hat Microsoft absichtlich eine Fehlermeldung in Windows 3.1 eingebaut, das die alternativen DOS-Versionen inkompatibel zu Windows 3.1 seien, obwohl diese problemlos mit Windows zusammenarbeiteten. Das war später dann auch einmal einer der Gründe für die Klage von Caldera (heute SCO) gegen Microsoft (Caldera hat damals Digital Research gekauft). Die Klage endete übrigens mit einem Vergleich.

Und als Vobis auf jedem ihrer PCs als Alternative zu DOS+Win3.11 die Installation von OS/2 Warp anbot, hat MS Vobis kurzerhand angedroht die Rabatte für deren Software zu streichen. Vobis hat sich leider damals erpressen lassen. Sie waren aber nicht die Einzigen denen so etwas passiert ist (z.B. Fujitsu und BeOS damals in Japan).

Das Windows heute so einen Marktanteil hat, liegt vor allem daran das MS es geschafft hat einen Markt für das Zwangs-Bundeling von Software zu erschaffen. Würden die Händler nämlich nicht nach Microsofts Pfeife tanzen, könnten sie die Rechner nicht so billig wie die Konkurrenz anbieten und würden früher oder später pleite gehen. Den Kunden ist es nämlich völlig egal, ob der Hersteller von MS erpresst wird oder nicht. Hauptsache der Rechner ist schön billig und hat ein Betriebssystem (in diesem Fall Windows) vorinstalliert.

dreadnought

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21. Juli 2006

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glasen schrieb:

Und als Vobis auf jedem ihrer PCs als Alternative zu DOS+Win3.11 die Installation von OS/2 Warp anbot, hat MS Vobis kurzerhand angedroht die Rabatte für deren Software zu streichen. Vobis hat sich leider damals erpressen lassen. Sie waren aber nicht die Einzigen denen so etwas passiert ist (z.B. Fujitsu und BeOS damals in Japan).

Richtig, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. OS/2 Warp war eigentlich ein sehr gutes BS, und bereits technisch viel weiter als Windows 95/98 damals (besseres Multitasking, höhere Sicherheit usw.). Soweit ich weiß, wird es im Bankenbereich, z.B. bei der Deutschen Bank, immer noch eingesetzt.

Das Windows heute so einen Marktanteil hat, liegt vor allem daran das MS es geschafft hat einen Markt für das Zwangs-Bundeling von Software zu erschaffen. Würden die Händler nämlich nicht nach Microsofts Pfeife tanzen, könnten sie die Rechner nicht so billig wie die Konkurrenz anbieten und würden früher oder später pleite gehen. Den Kunden ist es nämlich völlig egal, ob der Hersteller von MS erpresst wird oder nicht. Hauptsache der Rechner ist schön billig und hat ein Betriebssystem (in diesem Fall Windows) vorinstalliert.

Das meinte ich unter anderem, als ich oben von "gewissen Praktiken der Software-Monopolisten" sprach; kann man getrost den genannten Beispielen hinzufügen. Wobei ich persönlich den Plan, den Internet Explorer zu einer Art "Desktop" auszubauen und damit zum alleinigen (natürlich MS-kontrollierten) "Zugangstor" zum WWW zu machen, noch eine Dimension heftiger fand: Nach der totalen Kontrolle des Hardware- und BS-Marktes hätte man sich so auch noch am liebsten den Markt für Inhalte im Internet einverleibt.

Allerdings kann man letztere Praktik auch bei Apple beobachten: Auch hier findet eine enge Verknüpfung der technischen Basis mit (Internet-)Inhalten statt: Will ich Musik, kaufe ich die per vorinstalliertem iTunes im iStore. Und die runtergeladenen Tracks zieh ich dann (klaro!) gleich auf meinen iPod, oder noch besser: mein iPhone, über das ich auch noch meine gesamte elektronische Kommunikation abwickle...

Man macht es sich halt leicht, immer auf Microsoft rumzuhacken. Nur vergisst man da oft "die anderen".

BG S*

Newubunti

Anmeldungsdatum:
16. Februar 2008

Beiträge: 5149

dreadnought schrieb:

Werbung machen für Linux ja, da waren wir uns ja schon vor vielen Seiten einig, aber nicht indem man den Nutzer bezüglich anderer Betriebssysteme in Panik versetzt - zumal wenn auch noch mit zweifelhaften Argumenten.

An welcher Stelle kann mein Beitrag denn jemanden "in Panik versetzen"? Ich hatte doch extra erwähnt, dass ich nicht von irgendwelchen Verschwörungstheorien ausgehe. Ich habe lediglich ein paar Tatsachen genannt. Und Fakt ist es eben nun einmal, dass beispielsweise Mozilla Firefox aller Wahrscheinlichkeit nach nicht die hohe Verbreitung erlangt hätte, die er hat, wenn MS seine Strategie der engen technischen und inhaltlichen Verzahnung von Betriebssystem/Windows und Internet Explorer/WWW-Zugang konsequent hätte durchziehen können (bevor es von der EU -Kommission kartellrechtlich ausgebremst wurde).

Also Firefox hat den Erfolg aufgrund der höheren Sicherheit bzw. den zahlreichen Sicherheitsproblemen, die der IE hatte. Für die Leute war aber weniger das Problem, dass der IE mit dem Betriebssystem verzahnt war sondern schlicht und ergreifend, dass Firefox am Anfang deutlich mehr Sicherheit bot und auch noch eine gute Performance und auch aufgrund der Plugins.

Und das MS personenbezogene Daten übermittelt ist einfach nie nachgewiesen worden. Das ganze Tamtam um die Panik der Datenübertragung im Hintergrund kommt doch von den "Computerspezialisten", die Panik hatten, dass Ihre Raubkopie aufliegt.

Und dass der Rechner bei der Aktivierung eine Verbindung zu MS aufbaut ist nun mal technisch bedingt so. Klar hat man bei Linux den ganzen Aktivierungskram nicht - wen das stört. D.h. aber umgekehrt nicht, dass die Aktivierung zum Datensammeln missbraucht wird. Die ist eben dafür da um zu gewährleisten, dass die Software auch bezahlt wurde. Da finde ich nichts verwerfliches dran, wenn man sich für ein Bezahl-OS entscheidet.

Natürlich kann man Linux gerne so bewerben, dass man dort zu 100% sein eigener Herr sein kann. Aber dieses ganze Gefasel, dass bei den anderen OSs vielleicht Daten übertragen werden, kann man weg lassen da dass letztlich Spekulation bleibt - es sei denn, man hätte eindeutige Beweise.

Gruß, Martin

dreadnought

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Anmeldungsdatum:
21. Juli 2006

Beiträge: 1721

Wohnort: im tiefsten Westen der Republik

Newubunti schrieb:

Also Firefox hat den Erfolg aufgrund der höheren Sicherheit bzw. den zahlreichen Sicherheitsproblemen, die der IE hatte. Für die Leute war aber weniger das Problem, dass der IE mit dem Betriebssystem verzahnt war sondern schlicht und ergreifend, dass Firefox am Anfang deutlich mehr Sicherheit bot und auch noch eine gute Performance und auch aufgrund der Plugins.

Ich glaube auch, dass Firefox den Erfolg vor allem hatte, weil er der bessere Browser war (und ist), und weil das Konzept mit der modularen Erweiterung durch kreative Add-Ons einfach unschlagbar ist. Allerdings wäre dieser Erfolg vermutlich erheblich ausgebremst worden, wenn das "Zwangs-Bundeling", von dem glasen gesprochen hat, auch im Bereich Betriebssystem + WWW-Browser gelungen wäre.

Und das MS personenbezogene Daten übermittelt ist einfach nie nachgewiesen worden. Das ganze Tamtam um die Panik der Datenübertragung im Hintergrund kommt doch von den "Computerspezialisten", die Panik hatten, dass Ihre Raubkopie aufliegt.

*autsch* Bitte fang doch jetzt nicht an, den Mangel an Objektivität und Vorurteile, die du mir (mMn zu Unrecht) indirekt unterstellst, selbst durch solche Aussagen zu schüren... *versöhnlich-die-Hand-schüttelnd* 😉

Ich versuch's mal auf eine einfache Formel zu bringen:

FLOSS-Betriebssysteme = Selbstbestimmung ←→ proprietäre Betriebssysteme = Fremdbestimmung

BG S*

lammkeule

Anmeldungsdatum:
9. Juli 2006

Beiträge: 60

Es wird meiner Meinung nach nie zum Durchbruch von Linux kommen. Weder im Geschäftlichen noch im Heimcomputerbereich. Alleine wenn ich sehe, das der PC immer mehr zur Medienmaschine wird. Abspielen von Filmen, erstellen und ausdrucken von Fotos, Musikhören usw. Alles Punkte die mit Linux nur beschränkt bzw. erst nach gewissem Aufwand möglich sind. Auch die Auswahl der dafür notwendigen Programme ist unter Linux beschränkt.

Ich denke auch nur dran was ich für Probleme hatte meinen Fotodrucker zum laufen zu bekommen. Dann noch die Fotosoftware (Gimp) mit der meine Frau überhaupt nicht klar kam. Im Vergleich zur mitgelieferten Software für Windows waren das auch Welten. Als ich damals im Forum diesbezüglich nachfragte, begegnete ich völligem Unverständnis. "Wie, es ist doch nicht schwierig ein Foto auszudrucken?" "Hä, wozu muss man Fotos ausdrucken?" „Ich habe keine Probleme mit meinem Drucker“ (Druckt ja auch keine Fotos aus) ...und dergleichen waren die Aussagen. Viele Linuxnutzer sind wohl nicht von dieser Welt.

Wenn man sich die Zahlen mal anschaut muss einen das auch nicht wundern. 92% nutzen Windows 4-6% Mac und der Rest diverse Betriebssysteme ( Kann etwas abweichen, je nach Quelle) Wer ist den der Rest? Das sind doch in aller Regel Leute die "irgendwas" mit IT zu tun haben oder ein Faible dafür haben an Rechnern rumzuschrauben. (ich nehme mich da auch nicht aus)

Da ich aber auch noch "normale" Freunde habe ( sind in der Überzahl) stelle ich immer wieder fest, wo den die Prioritäten liegen. Nicht in erster Linie auf Sicherheit und auch nicht unbedingt auf Stabilität (das wird eigentlich vorausgesetzt, darüber wird kein Gedanke verschwendet), sondern auf Benutzerfreundlichkeit und auf leichte Installierbarkeit von Programmen. Auch die Vielfalt der Programme ist wichtig. Wo finde ich unter Linux eine Stammbaumsoftware oder andere spezifische Programme? Wenn ein WLAN-Stick oder eine Webcam gekauft wird soll das Geräte eingesteckt werden und funktionieren. Was ein Betriebssystem ist wissen die allerwenigsten und es interessiert sie auch nicht. Wen interessiert es denn schon mit was für einer Software die Steuergeräte seines Autos laufen? Das ist genauso uninteressant!

Von wegen, eine spezielle Ecke in der Linux angeboten wird, das nutzen doch wieder nur die üblichen „Verrückten“! Der „Otto-Normalnutzer“ wird weiterhin zu den ihm bekannten Geräten greifen auf denen bereits Windows vorinstalliert ist, die er kennt und bedienen kann ohne einen Kurs zu belegen. Vor allen Dingen die Microsoft-Office-Pakete sind wichtig. Ein Open-Office ist da nicht so gerne gesehen. Denn das kennt niemand. (Habe die Erfahrung mehrfach schon gemacht) Im Geschäft wird ja auch die Microsoftversion verwendet. Lieber wird Geld ausgegeben oder man kennt jemanden der eine Raubkopie hat.

Auch die Firmen stellen nicht gerne auf Open-Office um. Da müssten ja alle Mitarbeiter geschult werden.

Es wird sich erst etwas tun wenn eine große Firma sich der Sache annimmt und auch dementsprechend die Werbetrommel rührt. Das Ganze kann dann aber nicht auf Deutschland beschränkt bleiben, es muss weltweit passieren. Dazu müssen aber viele Millionen in die Hand genommen werden um einen Erfolg zu erzielen. Es wird schwierig sein eine Firma zu finden, die dass riskieren will. Mir fällt da auf Anhieb nur eine ein die auch das Potential, das Geld und die Macht dazu hätte... Google. Die sind ja schon recht Linuxfreundlich. Die Frage ist allerdings generell, ob lokale Betriebssysteme noch eine Zukunft haben. Die Zukunft gehört bestimmt online-Betriebssystemen. Dann würde sich dieser Aufwand nicht lohnen.

Denkt mal darüber nach! Lammkeule

thom_raindog

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20. Mai 2005

Beiträge: 2848

Holla, mit was für Leuten lebst du denn zusammen die kein OO kennen? Aus eigener Erfahrung mit Europas größtem Elektronikmarkt wird die Umstellung auf OO nicht etwa wegen irgendwelcher Schulungen abgelehnt (es wird ja auch auf MS Office nicht geschult, ich bitt dich..) sonder wegen der "Unsicherheit" von OO, will heißen, weil es sich zu schnell entwickelt, und weil die Tatsache des es Foss ist tatsächlich als Sicherheitsrisiko angesehen wird. Nach dem Motto, es könnte ja jemand als Erster eine Lücke entdecken und dann ausnutzen... *und wahrscheinlich bereue ich es auch hier wieder überhaupt geantwortet zu haben...*

Mike1

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Anmeldungsdatum:
2. Januar 2008

Beiträge: 2092

Wohnort: Niederösterreich

thom_raindog schrieb:..

*und wahrscheinlich bereue ich es auch hier wieder überhaupt geantwortet zu haben...*

ja, wirst du, weil das ganze hier dank solchen Posts wie dem von lammkeule die ganze Zeit nur im Kreis läuft...

melkart

Anmeldungsdatum:
4. Oktober 2008

Beiträge: 155

lammkeule schrieb:

Die Frage ist allerdings generell, ob lokale Betriebssysteme noch eine Zukunft haben. Die Zukunft gehört bestimmt online-Betriebssystemen. Dann würde sich dieser Aufwand nicht lohnen.

Was soll denn das sein, ein "Online-Betriebssystem"? Ein Betriebssystem hat die Aufgabe, die Hardware anzusteuern, und ohne Hardware kommt man auch im Internet nicht aus. Wenn man bedenkt, wieviel verschiedene Hardware es gibt, die auf jede mögliche Weise miteinander kombiniert wird, dann ist allein diese Aufgabe ist schon schwierig genug, weshalb Linux auch oft daran scheitert.

Die graphische Benutzeroberfläche und Desktopumgebung ist nur ein Aufsatz, der in der Tat ersetzbar ist. Theoretisch könnte man native Anwendungen auch weglassen und nur noch Webapplikationen mit einem Browser benutzen, aber einfacher wird die Sache dadurch nicht. Deshalb werden auch in 20 Jahren Betriebssysteme immer noch die Möglichkeit bieten, nativ Anwendungen auszuführen, man gewinnt nichts dadurch, daß man diese Möglichkeit einspart.

Aber Apple hat bewiesen, daß es wenigstens möglich ist, Marktanteile bis m.W. knapp 10% zu erzielen, wenn man sich darauf konzentriert, Microsoft in der einfachen und zugleich effektiven Bedienbarkeit zu übertreffen. Mac OS X läuft zwar nur auf bestimmter Hardware, aber Apple konnte damit immerhin die Zielgruppe der Computerenthusiasten und Designbegeisterten gewinnen.

Deshalb sehe ich im perfekten Design und Usability der Desktopumgebung inklusive der Basisprogramme auch den Hauptansatzpunkt für Linux, um größere Marktanteile zu erzielen. Auch damit könnte man zwar nicht den ganz großen Durchbruch erzielen, aber wenigstens die Zielgruppe der Computerenthusiasten und Designbegeisterten gewinnen. Es würden Hardwarehersteller auftauchen, die sich darum kümmern, daß ihre Hardware garantiert unter Linux garantiert perfekt läuft, und dafür höhere Preise verlangen. Enthusiasten wären aber bereit, dafür auch mehr Geld auszugeben. Und mit der größeren Verbreitung von Linux würden dann auch MS Office, Photoshop und andere Spezialanwendungen für Linux angeboten.

Leider ist genau dies der Punkt, in dem Linux heute schlecht aussieht, auch wenn dies viele nicht wahrhaben wollen. Programmierer von freier Software haben oft eine andere Wahrnehmung als ihre Nutzer und anders als bei kommerziellen Projekten stehen die Nutzerinteressen nicht im Vordergrund. Meistens ist nur diejenige freie Software wirklich gut, die kommerziell gefördert wird.

Hier hat ein Mac-Enthusiast, der anscheinend aber auch einen Platz für Linux und freie Software in seinem Herzen hat, darüber geschrieben, was seiner Meinung nach das Problem von Linux auf dem Desktop ist:

http://elliotth.blogspot.com/2008/09/desktop-linux-suckage-index.html

Um OpenOffice soll es übrigens schlecht bestellt sein, Sun zieht sich langsam zurück, viele Entwickler verlassen das Projekt, ohne daß neue nachrücken.

dreadnought

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Anmeldungsdatum:
21. Juli 2006

Beiträge: 1721

Wohnort: im tiefsten Westen der Republik

Mike1 schrieb:

ja, wirst du, weil das ganze hier dank solchen Posts wie dem von lammkeule die ganze Zeit nur im Kreis läuft...

Ich hatte die Tage einen Anlauf gestartet, damit sich das ändert und die Diskussion (wenigstens etwas) zielführender wird:

"Wie könnte der Durchbruch von Linux auf dem Desktop gelingen?".

Leider wurden meine diesbezüglichen Threads von einem UU Mod gesperrt, mit dem Verweis auf diesen Thread hier. Ich habe mir erlaubt, per PM darauf hinzuweisen, dass ich das anders sehe, weil meine Threads eine andere Ausgangsfrage haben und jeweils eigenständige Unterthemen behandeln. Antwort war, dass sie das "mal im Moderatoren-Team diskutieren" wollten... Bisher wohl ohne Ergebnis. Ich halte euch auf dem Laufenden!

@melkart: Guter Post, insbesondere das hier:

melkart schrieb:

Programmierer von freier Software haben oft eine andere Wahrnehmung als ihre Nutzer und anders als bei kommerziellen Projekten stehen die Nutzerinteressen nicht im Vordergrund.

Da geb ich dir völlig Recht. Soweit ich es aber richtig verstanden habe, haben Projekte wie Linux Mint genau dieses Defizit realisiert und streben nach Abhilfe.

Es müsste trotzdem einfach mehr "Open Source Designer" geben bzw. eine stärkere Kooperation zwischen (Human Interface) Designern und Programmierern – mit dem Ziel einer besseren Trennung von Programmierlogik und Oberflächendesign. So würden sicher mehr "Kreative" angelockt (die sich i.A. weniger für den "technischen Kram" dahinter interessieren) und man hätte eine Chance, den Zustand, den du ansprichst, zu verbessern.

Um OpenOffice soll es übrigens schlecht bestellt sein, Sun zieht sich langsam zurück, viele Entwickler verlassen das Projekt, ohne daß neue nachrücken.

Das halte ich für ein Gerücht. Kannst du das irgendwie belegen?

BG S*