-martin-m
Anmeldungsdatum: 27. März 2009
Beiträge: 92
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Hallo, ich frage mich, was an der ganzen OpenSource-Phillosophie so toll sein soll. Ich benutze selbst Xubuntu, OpenOffice etc, aber wieso entwickelt ihr Zeug, ohne etwas dafür zu bekommen? Bei einem Studenten, der das macht, um die Programmiersprache zu lernen verstehe ich das, aber wenn man etwas macht möchte man ja auch entlohnt werden. Wie sieht es überhaupt mit der ökonomischen Seite von OpenSource aus? Schließlich fließt weniger Geld, was schlecht für die Wirtschaft ist und Arbeitsplätze gehen in der Softwareentwicklung verloren → werden dann Programme nur noch zu Hause entwickelt? Doch wovon leben die Programmierer dann? Wie finanzieren sich Firmen wie Sun, RedHat oder Cannocial? Nur durch Support? Wenn eine solche Firma zwei Bereiche hat - Entwicklung und Support - und Entwicklung ist kostenlos, dann muss doch der Support doppelt so teuer sein, da in den Support Kosten- und Leistungsrechnerisch ja die Entwicklung auch mir eingerechtnet und finanziert werden muss. Bedeutet: der Preis des Supports muss sich selbst tragen - dann noch die Entwicklung zusätzlich - und Gewinn muss eine Firma natürlich auch machen, um einen positiven Deckungsbeitrag für beide Bereiche und ein positives Betriebsergebnis zu erwirtschaften. Ein weiterer Aspekt, warum ich OpenSource kritisch sehe, ist dass dabei keine Steuereinnahmen entstehen, mit denen der Staat Kinder in Kitas oder Schüler in Schulen schicken kann. Wie sieht es mit der Zukunft der beruflichen Softwareentwicklung aus? Entwickelt jeder nur noch zu Hause arbeitslos, da keine großen Softwarekonzerne mehr? Doch wenn es weniger Einnahmen durch porperitäre Software gibt, woher soll der Staat dann sein Geld nehmen? Möglicherweise ist OpenSource eine Modeerscheinung, die zu Ende gehen muss, denn man muss ja auch von etwas - ob als Firma, Privatperson oder Staat - von etwas leben. Moderiert von tomtomtom: Ins passende Forum verschoben. Bitte lese vor dem Erstellen eines Beitrags die Themenstickies.
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-martin-m
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 27. März 2009
Beiträge: 92
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Bitte jetzt meinen Pamphlet nicht persönlich auffassen.
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axt
Anmeldungsdatum: 22. November 2006
Beiträge: 34254
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Du bist Politiker. Du bist Beamter/sonst. Staatsangestellter. Du bist Angestellter einer Software-Firma. Du hast entsprechend gefärbte Statements in den Medien bereits zur "eigenen" Anschauung werden lassen.
Denn genauso liest sich das. Verdient werden kann durch entsprechende Firmen durch Service (oder Beiwerk wie integrierte mp3-Portale) - also das, was Du in uu-de ebenfalls kostenlos bekommst. Machen wir Wiki und Forum also dicht, damit verdient werden kann und Steuern gezahlt werden können. Diese Antwort ist kostenfrei. Für Dich noch. 😎
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fuchsfuchsfuchs
Maskottchen
Anmeldungsdatum: 23. Juni 2008
Beiträge: 5649
Wohnort: Confoederatio Helvetica
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-martin-m schrieb: Hallo, ich frage mich, was an der ganzen OpenSource-Phillosophie so toll sein soll. Ich benutze selbst Xubuntu, OpenOffice etc, aber wieso entwickelt ihr Zeug, ohne etwas dafür zu bekommen? Bei einem Studenten, der das macht, um die Programmiersprache zu lernen verstehe ich das, aber wenn man etwas macht möchte man ja auch entlohnt werden.
Immer. Also von meinem Sportverein werde ich auch immer entlohnt. Wenn ich fuer Freunde koche? Klar, nur gegen Geld. Meinem Vater helfen mit seinem Rechner? Nur gegen Rechnung.
Wie sieht es überhaupt mit der ökonomischen Seite von OpenSource aus? Schließlich fließt weniger Geld, was schlecht für die Wirtschaft ist und Arbeitsplätze gehen in der Softwareentwicklung verloren → werden dann Programme nur noch zu Hause entwickelt? Doch wovon leben die Programmierer dann?
Von ihrer Arbeit, der sie der restlichen Zeit nachgehen. Vermutlich. Also ich bin bezahlter Softwareentwickler, zum Beispiel.
Wie finanzieren sich Firmen wie Sun, RedHat oder Cannocial? Nur durch Support?
Du moechtest Dich vielleicht, bevor Du so ein, Zitat, Pamphlet schreibst, etwas informieren. http://www.de.redhat.com/subscriptions/
Wenn eine solche Firma zwei Bereiche hat - Entwicklung und Support - und Entwicklung ist kostenlos, dann muss doch der Support doppelt so teuer sein, da in den Support Kosten- und Leistungsrechnerisch ja die Entwicklung auch mir eingerechtnet und finanziert werden muss. Bedeutet: der Preis des Supports muss sich selbst tragen - dann noch die Entwicklung zusätzlich - und Gewinn muss eine Firma natürlich auch machen, um einen positiven Deckungsbeitrag für beide Bereiche und ein positives Betriebsergebnis zu erwirtschaften.
Wenn Du wuesstest wie viele IT Firmen ihre Entwicklung mit anderen Bereichen quersubventionieren ... Und wenn Du dann noch Red Hat nimmst: wie viel entwickeln die ueberhaupt selber? Red Hat kann mit ihren kommerziellen Produkten schon einiges subventionieren, die Servicevertraege geben sicher auch einiges. Der Rest duerfte dann der Support machen.
Ein weiterer Aspekt, warum ich OpenSource kritisch sehe, ist dass dabei keine Steuereinnahmen entstehen, mit denen der Staat Kinder in Kitas oder Schüler in Schulen schicken kann.
Open Source toetet Kinder! Sobald eine Firma Geld mit Open Source macht, dann entstehen da auch Steuereinnahmen. Das ist kein Stueck anders als bei Closed Source Software. Was Du offenbar verwechselst ist die Bedeutung von free in freier Software. Genau deswegen wird immer gesagt "“free” as in “free speech,” not as in “free beer.”". Mit Open Source Software kann man durchaus Geld erwirtschaften, durch Verkauf der Software (!), durch Support, durch Lizenzen, durch Servicevertraege ... eigentlich ganz normal wie bei geschlossener Software auch. Fuchs
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Barabbas
Anmeldungsdatum: 31. März 2007
Beiträge: 1651
Wohnort: Münster
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Abgesehen davon, dass ich nicht glaube, dass es die von dir (TE) beschriebenen negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft wirklich gibt: Sollen die Menschen etwa egoistisch handeln, damit ihre Verhaltensweise zum Wirtschaftssystem passt? Umgekehrt wäre wohl naheliegender, oder? Etwas irritiert: Barabbas
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tux-ch
Anmeldungsdatum: 22. August 2010
Beiträge: Zähle...
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Hallo bitte schau mal hier http://www.pro-linux.de/news/1/16853/red-hat-steigert-umsatz-und-gewinn-weiter.html danach sag bitte nicht mehr, dass man mit Opensource kein Geld verdienen kann. gruss tux-ch
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ChemicalBrother
Ehemaliger
Anmeldungsdatum: 17. Mai 2007
Beiträge: 3136
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Irgendwie ist der Eingangspost viel zu kurz gedacht. Zum einen gibt es Ehrenamtliche hier in Deutschland, die komischerweise auch nie Geld für ihre Arbeit nehmen (sonst wäre es ja auch kein Ehrenamt mehr), zum anderen gibt es auch bezahlte Open-Source-Entwickler. Mal abgesehen davon, wenn ich mich für ein Projekt einsetze (siehe zB. Link in der Sig), dass mit Open Source etc. zu tun hat, dann mache ich das, weil mir das Spaß macht. Gibt Leute, die freuen sich über die Hilfe, Arbeit, den Code, den man erstellt etc.pp. Weiterhin halte ich es für angebracht, auf irgendeine Weise der Open-Source-Gemeinschaft etwas zurückzugeben. Immerhin habe ich hier meine Linux-Distribution kostenlos bekommen, von anderen, die dafür kein Geld genommen haben. Dann kann ich mich auch in der Open-Source-Gemeinschaft einsetzen. Oder etwa nicht?
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Renate55
Anmeldungsdatum: 13. Januar 2009
Beiträge: 716
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ich nehme mal an, daß Firmen für speziell für den Betrieb entwickelte Software und auch für Updates zahlen. Red Hat macht keineswegs alles umsonst. Teure Software wie die Adobe Produkte sind schon gar nicht Opensource. Dann entgehn auch da dem Staat keine Steuergelder. Kostenlos ist es am ehesten für den Notebook oder Desktop-PC-Nutzer. Mit dem Handy braucht es schon mehr Kenntnisse um da zu flashen und sich von dem Branding zu lösen. Ansonsten kann der Anbieter für die Apps durchaus kassieren - ob nun Opensource oder nicht. Die gleiche Frage stellt sich dann für jedes Ehrenamt und was Software betrifft auch für Freeware. Da verdient der Entwickler auch nichts. Allenfalls quersubventioniert durch Werbung... 😈
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tobi81
Anmeldungsdatum: 9. Juni 2010
Beiträge: 234
Wohnort: 127.0.0.1
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@ -martin-m: Da Du das Ganze ja von der ökonomischen Seite betrachten willst, solltest Du Dich vielleicht erstmal mit den Grundlagen beschäftigen.
Hier z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Makroökonomie Deine Argumentation ergibt hinten und vorne keinen Sinn.
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Vegeta
Anmeldungsdatum: 29. April 2006
Beiträge: 7943
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Auswirkungen von Open Source auf die Wirtschaft gibt es auf jeden Fall, zumindest wenn es nach der International Intellectual Property Alliance gehen würde, gehört Open Source und jeder der es unterstützt zur Achse des Bösen und gehört verboten oder zumindest auf die Schwarze Liste. US-Copyright-Lobby: Freie Software untergräbt die Achtung geistigen Eigentums Open Source gefährdet das Copyright
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Mankind75
Lokalisierungsteam
Anmeldungsdatum: 4. Juni 2007
Beiträge: 3335
Wohnort: Wernigerode
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-martin-m schrieb: ich frage mich, was an der ganzen OpenSource-Phillosophie so toll sein soll. Ich benutze selbst Xubuntu, OpenOffice etc, aber wieso entwickelt ihr Zeug, ohne etwas dafür zu bekommen? Bei einem Studenten, der das macht, um die Programmiersprache zu lernen verstehe ich das, aber wenn man etwas macht möchte man ja auch entlohnt werden.
Also das schöne ist, dass beispielsweise bei GNU-Lizenzen jeder das gleiche Recht hat, für die Software Dienstleistungen anzubieten und auch das Recht hat, Kopien zu erstellen und diese dann zu verkaufen. Weiterhin kann man Dienstleistungen um verschiedene Produkte anbieten ohne, dass man Franchisegebühren, Abnahme- oder Mindestumsatzverpflichtungen etc. hat. Man bekommt ja die Software und hat dann die Möglichkeit Dienstleistungen für die Software anzubieten. Dir steht es beispielsweise auch frei, für OpenOffice Makros zu programmieren, Schulungen (Präsenz, eLearning etc.) anzubieten etc. Diese Freiheit zu haben ist klasse.
Wie finanzieren sich Firmen wie Sun, RedHat oder Cannocial? Nur durch Support?
Red Hat bietet ja ein Bündel von Software und Support an. Gleichzeitig kann man sich zur Red-Hat-Fachkraft (RHCE) weiterbilden lassen, also werden auch Training, Beratung etc. angeboten. Die Kurse zum RHCE sind nicht billig - schaus Dir auf der Red Hat-Webseite doch mal an.
Ein weiterer Aspekt, warum ich OpenSource kritisch sehe, ist dass dabei keine Steuereinnahmen entstehen, mit denen der Staat Kinder in Kitas oder Schüler in Schulen schicken kann.
Es entstehen ja neue Unternehmen, die Dienstleistungen um die Software anbieten und mir persönlich ist eine mittelständisch geprägte IT-Landschaft lieber als ein Großkonzern. Die Dienstleistungen, die verkauft werden, werden ja auch versteuert.
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Kelhim
Anmeldungsdatum: 18. September 2006
Beiträge: 3642
Wohnort: Köln
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Der Beitrag von axt ist natürlich Polemik, weil er manchen Berufsständen ein besonderes Maß an Unverständnis unterstellt, aber er hat insofern recht, als dieses Thema ausgerechnet auf dieser Plattform äußert amüsant ist. Überhaupt finde ich den Gedanken abwegig, den in vielen Open-Source-Projekten anzutreffenden Altruismus und Steuereinnahmen miteinander zu verrechnen. Gerade für Unternehmen können Open-Source-Anwendungen die Grundlage dafür schaffen, das eigentliche Produkt zu erstellen, weil sie an die individuellen Bedürfnisse des Unternehmens oder seiner Kunden angepasst werden können.
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Totschka
Anmeldungsdatum: 25. April 2011
Beiträge: 191
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Nicht Polemik, und nicht Unverständnis, zumindest in meiner Meinung nicht. Die vom TE geäußerten Gedanken sind die zwangsläufige Folge der Ökonomisierung des gesamten Lebens. Gesundheit - ein Gut? Pah, ein Riesen-Markt mit Möglichkeiten, sich dumm und dämlich zu verdienen, wenn man auf der richtigen Seite ist. Das ist nur ein Beispiel. Dazu wird medial die gleiche Trommel gerührt. Menschen werden nur noch nach ihrer monetären Nützlichkeit bewertet, warum also nicht auch OpenSource-Anwender? Mich verwundert so eine Denke überhaupt nicht. Es ist einfach auch eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Die paar Milliönchen, die durch nicht ordnungsgemäß oder gar mutwillig falsch ausgefüllte Hartz-IV-Anträge verloren gehen, wiegen natürlich viiieeeel mehr als die Milliarden, die schwerreiche Steuerbetrüger dem Finazamt vorenthalten. Natürlich auch viiieeeel mehr, als die 150 Mrd. Euro, die jährlich durch Mehrwertsteuerbetrug in der EU statt in den Staatskassen in privaten Taschen verschwinden. Deshalb sind OpenSource-Anwender auch böse Menschen. Böser als die, die Arbeitsgelegenheiten für Hartz-IV-Empfänger schaffen, diese mit fast nichts abspeisen, den Gewinn einsacken und reguläre Arbeitsplätze vernichten. Aber ich sags ehrlich: mir isses recht, dass ich eine kleine Nische hab, für die "der Staat" nicht die Kralle aufhalten kann. Hab ja für mein Hobby schon genug gelöhnt: Märchensteuer auf den Rechner und Bauteile, auf Strom, anteilig Versicherungssteuer un MWSt (Hausratversicherung) etc.pp...
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zkart
Anmeldungsdatum: 30. September 2009
Beiträge: 101
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@Totschka Danke! Ganz meine Meinung. Überlege mir schon lange wie es wäre wenn man einen Verletzten aus einem brennenden Auto zieht, vorher aber über den Preis verhandelt. Angebot und Nachfrage halt.
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Tuemmler
Anmeldungsdatum: 26. März 2007
Beiträge: 8075
Wohnort: Süsel / Ostholstein
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Moin Moin, hab ich es überlesen oder wurde es nicht angesprochen? Open Sources hat mit dem Problem des Bezahlens von Software nichts zu tun. Open Sources ist der Überbegriff für quelloffene Software, die jeder für sich an seine Bedürfnisse anpassen kann und darf. Dies kann selbstverständlich auch bezahlbare Software sein. Wichtig, sie muss quelloffen sein. Insofern geht der Thread am Thema vorbei. Um Plagiatsvorwürfen vorzugreifen siehe hier. http://de.wikipedia.org/wiki/Open_Source http://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Software Gruß
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