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[Ikhaya] KDE-Akademy 2008 gestartet

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Nicht spezifiziert
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Arne

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2. April 2007

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Ikhaya schrieb:

Social Desktop

Eröffnet wurde die traditionelle KDE-Entwicklerkonferenz durch die Keynote 🇬🇧 von Frank Karlitschek, in der er interessante Details zum "Social Desktop" verlauten ließ. Der KDE-Entwickler schreckte auch vor einem Vergleich mit Mac OS und Windows nicht zurück und erklärte, dass man im Bereich der Funktionen mittlerweile gleichauf mit den verbreiteten Betriebssystemen sei. Als Ausweg aus dem Zustand, dass der freie Desktop dennoch nur einen kleinen Marktanteil sein Eigen nennen darf, sieht Karlitschek den Community-Aspekt: Programmierer sollten in den About-Informationen mit einem Foto vertreten sein, sodass man mehr von den Machern hinter den Kullissen sehen könne. Auch Dinge wie ein KDE-Eventkalender oder eine innovative Unterstützung für Hilfesuchende würden die K-Desktop-Umgebung noch komfortabler machen und den Benutzern anderer Betriebsysteme gute Gründe für einen Wechsel geben. Es handele sich dabei erstmal nur um Ideen, über die man noch im Einzelnen diskutieren müsse, bevor man sich an die technologische Umsetzung begeben könne, so der Stuttgarter.

Ein gemeinsamer Desktop

Für ein weiteres Highlight des Akademy-Starts sorgte GNOME-Maintainer Vincent Untz, der sich in seinem Vortrag 🇬🇧 dafür stark machte, an einer gemeinsamen Desktop-Umgebung zu arbeiten. Argumente für eine solche Zusammenarbeit seien vor allem die Interessen der Anwender, denen es nicht wichtig sei, zu welcher Umgebung ein Programm gehöre, weil die Anwendung an sich im Vordergrund stehe. Als weitere Vorteile einer gemeinsamen Entwicklung nannte der Open-Source-Enthusiast die bequemere Instandhaltung notwendiger Bibliotheken sowie insbesondere eine größere Userzahl: Am Beispiel des Browsers Firefox zeigte Untz, dass man die Softwares besser in einen Desktop integrieren könne, sodass die Nutzbarkeit und damit auch die Zahl der Anwender steigen würde.

Zukunft von KDE

Ebenfalls in Belgien vor Ort sind der letztjährige Ubucon-Referent Sebastian Kügler und Dirk Müller vom Software-Unternehmen Novell, die sich Gedanken 🇬🇧 zu der KDE-Entwicklung von morgen machten. Die KDE-Community befinde sich in einem enormen Wachstum, an den man sich in der Zukunft anpassen müsse. Im Gepäck hatten Entwickler ein mögliches Lösungsmodell, mit dem man den neuen Bedingungen, unter denen die KDE-Entwicklung steht, gerecht werden könne. Demnach sollen Anwendungen aus dem Hause KDE so oft wie möglich veröffentlicht werden, Veröffentlichungs-Kriterium sei dabei das Überstehen einer Testphase. Ein zentrale Idee des Konzepts ist die Umgestaltung der KDE-Entwicklung hin zu einem Baum mit stabilem Stamm und verschiedenen Ästen für Distributionen oder KDE für Windows, die dann separat ausgebessert werden könnten. Weitere wichtige Punkte des Modells sind die Ideen "Always summer in the trunk", also keine Entwicklungsstände mehr einzufrieren, und die Anpassung der Release-Praktiken, auf die Sebastian Kügler bereits im Mai aufmerksam 🇬🇧 machte.

Der Beginn der Akademy 2008 brachte bereits einige interessante Ideen zu Tage, es bleibt abzuwarten, inwieweit diese in den K-Desktop Einzug halten werden. Am heutigen Sonntag werden weitere Vorträge 🇬🇧 folgen, bevor dann in der kommenden Woche das KDE-Vereinstreffen, BoF-Sessions und Workshops auf dem Plan stehen.

Quelle: Linux-Magazin

Ikhaya-Artikel: KDE-Akademy 2008 gestartet

adun Team-Icon

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29. März 2005

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Guter Artikel

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Natural

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22. Februar 2008

Beiträge: 265

Stimmt, guter Artikel. ☺

Meint der Gnome Kerl damit einen zusätzlichen gemeinsamen Desktop oder nur noch einen einzigen Einheitsdesktop!? Aber eigentlich ist es egal wie er es meint, es war schon immer eine schlechte Idee und wird das auch bleiben. Vorallem wäre es ja sowieso nicht umsetzbar, KDE und Gnome sind eben grundverschieden wie soll man da auf einen gemeinsamen Nenner kommen? Das fängt ja schon beim Toolkit an... Mal abgesehen davon wurde mit KDE 4 ja erst eine neue Generation des KDE angefangen die sicher ein paar Jahre überleben wird...

Silmaril

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Anmeldungsdatum:
18. März 2007

Beiträge: 617

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Vor allem muss man sich (heutzutage noch) entscheiden ob man eine gute Integration von Anwendungen in seinem Desktop will, oder doch lieber Anwendungen, die in jedem Desktop gleich gut/schlecht integriert sind. Eine Anwendung in zwei Desktops perfekt zu integrieren ist wohl nur mit riesigem Aufwand möglich, selbst wenn man die Sache mit dem Toolkit lösen könnte. Schon allein wegen den Bedienkonzepten.

Die Idee einfach einen Einheitsdesktop zu machen führt nicht weiter. Ersten würde der kleinste Gemeinsame Nenner die beiden Desktops um mehrere Jahre zurückwerfen und zweiten wären wir dann wieder beim Windows Way. "Da hast du eine Lösung. Friss oder stirb."

Möglich wäre es höchstens bestimmte Konzepte unter dem Dach von freedesktop.org zu vereinheitlichen. DBUS ist da so ein Beispiel.

Ach ja: echt ein guter Artikel. Bin schon gespannt auf die Ergebnisse der Akademy.

MalleRIM

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2. September 2006

Beiträge: 724

Wohnort: Die Erde

building a cross-desktop platform Das verstehe ich so, dass er mehr Einigkeit zwischen den Desktops erzielen möchte, die Übersetzung "an einem gemeinsamen Desktop arbeiten", kann leicht falsch verstanden werden. Ich finde, das ist eine sehr gute Idee. Unterschiedliche Implementierungen des selben Ziels sind ziemlich sinnfrei. Wenn beide Projekte mehr zusammenarbeiten würden, also sich um desktopübergreifende Standards bemühen würden, könnten sie viel effizienter arbeiten, indem sie die Entwicklungsarbeit zweier Teams an einem Projekt konzentrieren, anstatt dass jeder sein eigenes Süppchen kocht, was fast zur doppelten Entwicklungsarbeit führen würde. Zusammenführen könnte man die Projekte, die sich nicht auf die Usability auswirken. Dbus ist ein gutes Beispiel. ESD und arts könnte man zusammenführen. Selbst das Toolkit könnte man auf lange Sicht zusammenführen (bzw. sich auf eins der beiden einigen), auch wenn es nicht einfach wäre. Und dann gibts da sicher noch jede Menge Details, die man vereinheitlichen könnte, von denen ich aber keine Ahnung habe. Vielleicht wird es irgendwann möglich sein, eine Anwendung in eine Umgebung zu integrieren und sie integriert sich relativ problemlos auch in die andere. Ich denke die Möglichkeiten gemeinsamer Entwicklung werden viel zu wenig ausgeschöpft, da es wie gesagt einfacher ist, den Anderen einfach nicht zu fragen.

Arne

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
2. April 2007

Beiträge: 1942

Vielen Dank für die positive Resonanz ☺

Zu den Ideen von Vincent Untz findet ihr hier übrigens Näheres: http://www.linux-magazin.de/news/akademy_2008_freie_desktops_einer_fuer_alle

dgf

Anmeldungsdatum:
4. September 2005

Beiträge: 912

Insbesondere beim Toolkit denke ich nicht, dass beide vereinigt werden. GTK und Qt sind vollkommen unterschiedlich vom Design und den Lizenzen bzw. den Eigentümer. Was aber nicht schlecht wäre, wäre ein Wrapper mit dem man GTK-Programme als Qt-Programme und umgekehrt kompilieren könnte. Dann hätte ich schon weniger Hürden auf KDE4 umzusteigen.

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Anmeldungsdatum:
29. März 2005

Beiträge: 8606

Dann schreib mal ein Wrapper von Qt nach GTK, es gibt zu 90% der Qt-Features keine GTK-Pendants. Viel Spaß 😉

serenity

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31. Mai 2006

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Wohnort: Wolfsburg

Außerdem gibt es mittlerweile eine Funktion in qt4.4, mit der qt-Anwendungen aussehen sollen wie native gtk-Apps. K.a. ob das funktioniert.

nisita

Anmeldungsdatum:
11. Februar 2006

Beiträge: 259

serenity schrieb:

Außerdem gibt es mittlerweile eine Funktion in qt4.4, mit der qt-Anwendungen aussehen sollen wie native gtk-Apps. K.a. ob das funktioniert.

also die "window-decoration" ist dem von qt ähnlich, allerdings merkt trotzdem einen deutlichen unterschied. vorallem bei den menus etc.. es bleibt dabe, dass jedes gtk-programm sich unter kde fremd anfühlt. daran muss gearbeiiet werden. denn ansonsten versucht man immer programme zu nutzen die mit dem aktuellen desktop harmonieren und nimmt nicht automatisch das beste. damit macht man sich nicht nur beim ganzen desktop doppelte arbeit, sondern es "muss" auch noch jedes programm doppelt geben.

klar ist ne vielfalt toll und von mir aus sollen auch beide weiter machen. dennoch sollte -meiner meinung nach- die vielfalt darin bestehen, dass unterschiedliche konzepte hinter einem desktop stehen (zb. eine für den "normal"-user, einer für den "experten", der haufend sachen einstellen will...) und nicht die sachen, die im hintergrund laufen. es gibt ja auch nicht mehrere entwicklungen von linux-kerneln, die untereinander konkurieren...

am ende wird es aber wohl nur dazu kommen, wenn gnome bzw. kde den anderen desktop deutlich abhängt. meiner meinung würde gnome auch ein nieschen-dasein reichen, ähnlich wie xfce.. dann noch ein abgespeckted kde wie kdemod, und man hat irgendwann wieder die vielfalt. nur das halt ale seiten alle programme (angenehm) nutzen können.

ist aber nur meine meinung. vielleicht gehts auch richtung gtk3, allerdings seh ich da kde mit qt4 deutlich weiter...

ppcuser

Anmeldungsdatum:
14. Februar 2007

Beiträge: 97

serenity schrieb:

Außerdem gibt es mittlerweile eine Funktion in qt4.4, mit der qt-Anwendungen aussehen sollen wie native gtk-Apps. K.a. ob das funktioniert.

Nicht ganz. Was es gibt ist eine engine, die man momentan noch aus dem svn bauen muss und die es qt-Anwendungen möglich macht, das aktuelle gtk-theme zu benutzen. Das ist großartig, kann aber wirklich nur ein erster Schritt sein.

Untz hat recht, mich als Anwender interessiert es nicht, ob eine Anwendung für Gnome, KDE oder sonst etwas gedacht ist. Ich möchte sie einfach nutzen.

Leider integrieren sich die Anwendungen für den einen Desktop in den anderen Desktop aber so schlecht, dass Anwender gezwungen sind, sich über das Thema Gedanken zu machen. Meist führt das dann dazu, dass die Benutzer bei den Anwendungen bleiben, die für ihren Desktop geschrieben wurden, statt einfach die für sie beste Anwendung zu benutzen.

Das ist eines der fundamentalsten Probleme bei Linux auf dem Desktop. Ohne Not wird die Zahl der Applikationen, die genutzt werden können, drastisch reduziert und wenn man sich dann doch für eine Anwendung entscheided, die für den anderen Desktop geschrieben wurde, ist man entweder stundenlang damit beschäftigt, das Ding irgendwie so hinzubiegen, dass es sich leidlich integriert oder man muss eben damit leben, dass es dies nicht tut.

Höchste Zeit, dass KDE und Gnome sich zusammenraufen und diese besch... Situation beenden.

nisita

Anmeldungsdatum:
11. Februar 2006

Beiträge: 259

yep, als erstn schritt könnte man die themes (zumindest ein paar) aufeinander abstimmen, dann ein wrapper damit nicht alle progamme neugeschrieben werden müssen und dann auf eins festlegen. das muss ja nicht bedeuten, dass man das andere nicht mehr unterstützt, aber es würde viel helfen, wenn die (wo)mann-power nicht sinnlos verpulvert wird. denn unendlich viel energie hat die "community" / die entwickler auch nicht...

aber auch nur meine meinung und ich verstehe wenn andere eine andere haben ☺

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23. Juni 2008

Beiträge: 5649

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Es gibt qtcurve, damit kann man nicht nur look sondern zu Teilen auch feel (Knopfanordnungen etc.) von GTK und Qt 3 / 4 stark vereinheitlichen. Wichtiger waere hier mal Portland von Freedesktop, damit man diese graesslichen GTK Dialoge (Der Dateidialog ist eine unkonfigurierbare Katastrophe) nicht haben muesste, resp. Gnomegewoehnte ihre GTK Dialoge auch bei KDE / Qt Programmen haben koennten.

Fuchs

Natural

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Anmeldungsdatum:
22. Februar 2008

Beiträge: 265

Naja, zumindest auf der KDE Seite gibt es doch keinen Grund sich zu beschweren. Ich finde GTK Anwendungen integrieren sich mit dem QT GTK (oder andersrum, vergess das immer 😛 ) sehr gut in KDE 3.5.

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Avatar von adun

Anmeldungsdatum:
29. März 2005

Beiträge: 8606

Dann haben wir grundsätzlich unterschiedliche Ansprüche an "integrieren". Gemeinsam genutzte Adressbücher sind ein Beispiel. Das klappt teilweise nicht mal innerhalb einer DE, aber der Weg ist eingeschlagen.

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