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[Ikhaya] Warnung vor proposed-Paketquellen

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Nicht spezifiziert
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punischdude Team-Icon

Avatar von punischdude

Anmeldungsdatum:
14. Oktober 2006

Beiträge: 1596

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Warnung vor proposed-Paketquellen

Viele Anwender sind über den Stand ihrer Pakete besorgt. Von allen Seiten bekommen sie gesagt: "Führe immer brav Updates durch, je öfter, desto besser". Prinzipiell ist dies auch korrekt, allerdings gibt es hier eine kleine Stolperfalle, die in letzter Zeit manch einem Benutzer Probleme bereitet hat.

Normalerweise kontrollieren die Anwender unter "System → Systemverwaltung → Software-Quellen → Aktualisierungen", ob auch alle Paketquellen für Updates für ihr System aktiviert sind. Dabei setzen sie auch einen Haken bei der Option "Vorab veröffentlichte Aktualisierungen (hardy-proposed)". Gründe hierfür sind zum einen, dass sie nicht genau wissen, was "proposed" bedeutet, zum anderen suggeriert die Beschreibung, dass diese Aktualisierungen offiziell sind und demnächst in das normale System eingespielt werden. Die Beschreibung “Nicht unterstützte Aktualisierung (hardy-backports)” klingt da schon abschreckender. (Natürlich beschränkt sich diese Angabe nicht nur auf Ubuntu Hardy, sondern betrifft alle Ubuntu-Versionen.)

Ungültiges Makro

Dieses Makro ist nicht verfügbar

Die "proposed"-Quellen sollten auf Produktivsystemen immer deaktiviert sein.

Oft ist dem Anwender jedoch gar nicht bewusst, was man dadurch bewirkt! Die "proposed"-Paketquellen enthalten vorgeschlagene Pakete, die sich noch in der Entwicklung befinden und nur zu Testzwecken angeboten werden. Aktuell würde beispielsweise Kernel 2.6.24-20 installiert werden, der bis dato noch viele Probleme bereitet. Man kann die "proposed"-Paketquellen mit der sich in Entwicklung befindlichen Ubuntu-Version vergleichen. Diese sollte man auch nicht vor der eigentlichen Freigabe installieren. Außer Spaß am Testen gibt es keinen Grund diese Quellen zu aktivieren. Pakete, die sich in den “proposed”-Quellen bewährt haben, wandern über kurz oder lang in die normalen Updates.

Im Klartext: Man sollte die "proposed"-Quellen nur dann aktivieren, wenn man wirklich Pakete testen will. Auf einem System, das man zum Arbeiten benutzt, haben diese Quellen nichts verloren! Wir bitten Euch hiermit Eure Einstellungen zu überprüfen und diese Quellen gegebenenfalls zu deaktivieren.

Unter Umständen hat man auch bereits Paket aus den "proposed"-Quellen installiert, die man nun wieder entfernen möchte. Hierzu deaktiviert man wie oben beschrieben die Paketquelle und lädt die Paketinformationen neu ein. In Synaptic findet man danach unter "Status → Installiert (veraltet oder lokal)" unter anderem die Pakete aus den "proposed"-Quellen. Man markiert das jeweilige Paket, geht auf "Paket → Version erzwingen..." und wählt in der Liste eine vorherige Version aus (z.B. "hardy" oder "hardy-updates"). Nach dem "Anwenden" der Änderung sollte man erneut die "Aktualisierung vormerken" und "Anwenden" wählen, sodass das System wieder auf einem aktuellen und sicheren Stand ist.

Anmerkung: Man findet unter "Installiert (veraltet oder lokal)" auch manuell installierte Pakete. Hier sollte dem Anwender - also Euch - bewusst sein, welche Pakete selbst installiert wurden und diese sollte man natürlich unangetastet lassen.

Der Artikel wurde von Chrissss und Dee verfasst.

Ikhaya-Artikel

fb

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Anmeldungsdatum:
24. September 2006

Beiträge: 580

Wohnort: OL

erwischt! 😐

Vielen Dank für die Info! ☺

schimi

Avatar von schimi

Anmeldungsdatum:
23. November 2005

Beiträge: 662

Wohnort: Santiago de Chile

Guter Tipp!

Bin zwar auch kein Anfänger mehr mit Ubuntu, aber hatte diese Paketquellen auch aktiviert. Wirklich mal ein guter Hinweis!

AndiXng

Anmeldungsdatum:
2. Januar 2007

Beiträge: 70

Wohnort: Schrobenhausen

Sehr sehr hilfreicher Artikel, vielen Dank!

Das könnte durchaus erklären, warum ich in letzter Zeit wenig begeistert von der Stabilität meines Systems war! 😳

BubiTux

Anmeldungsdatum:
4. Mai 2008

Beiträge: 577

Also bei mir war das nicht per default aktiviert. Es war nur "hardy-updates" aktiviert. Nichtmal "hardy-security" war aktiviert (dies habe ich jetzt angeklickt, denke mal, das das drin sein sollte.) Als ich aber auf Schließen geklickt hab, kam die Fehlermeldung im Anhang.

Ich finds auch mal gut, das davor gewarnt wurde.

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jug Team-Icon

Ehemalige
Avatar von jug

Anmeldungsdatum:
19. März 2007

Beiträge: 12335

Wohnort: Berlin

BubiTux schrieb:

Also bei mir war das nicht per default aktiviert. Es war nur "hardy-updates" aktiviert. Nichtmal "hardy-security" war aktiviert (dies habe ich jetzt angeklickt, denke mal, das das drin sein sollte.) Als ich aber auf Schließen geklickt hab, kam die Fehlermeldung im Anhang.

Die Fehlermeldung besagt, dass bereits ein Paketmanager aktiv ist. Synaptic, der Update-Manager oder apt-get in einem Terminal… es darf immer nur eines dieser Programme auf die apt-Datenbank zugreifen. Dann sollte das auch ohne diese Fehlermeldung funktionieren.

~jug

spiongraz

Anmeldungsdatum:
14. Juli 2008

Beiträge: 350

was für probleme macht dieser kernel eigentlich? ich merk nix.

stormy2k

Avatar von stormy2k

Anmeldungsdatum:
22. Juli 2008

Beiträge: 76

Jup. ich war auch einer der "Proposer"

Kein Wunder waren jeden Tag zahlreiche Updates drin. Habs rausgemacht. Die sources.list ist auch wieder bereinigt, nur noch offizielle Sachen + Medibuntu drin.

Aber ich hatte bisher keine Probleme mit den proposed-Paketen, Gott sei Dank. Auch der 20er-Kernel funzt ohne Probleme.

Grüße Stormy

Dee Team-Icon

Avatar von Dee

Anmeldungsdatum:
9. Februar 2006

Beiträge: 20095

Wohnort: Schwabenländle

was für probleme macht dieser kernel eigentlich? ich merk nix.

Soll kein Angriff sein, aber solche Aussage sind immer lustig. Klingt wie "Wieso sind Haie gefährlich? Ich wurde noch nie von einem angefallen." (Ehe eine Diskussion darüber losbricht, Haie sind per se nicht gefährlich!) Schau aber mal bei Launchpad: https://bugs.launchpad.net/ubuntu/+bugs?field.searchtext=2.6.24-20&search=Search+Bug+Reports&field.scope=project&field.scope.target=ubuntu Keine Ahnung, welche Bugs direkt auf den neuen Kernel zurückzuführen sind, aber es sind sicher ein paar.

Gruß, Dee

spiongraz

Anmeldungsdatum:
14. Juli 2008

Beiträge: 350

Wenn ich nach "haie gefährlich" google kommt was sinnvolles bei raus.

wenn ich nach dem kernel und bugs google kommt nix sinnvolles bei raus. (dein link is auch nicht besonders aufschlussreich.)

aber offensichtlich weißt du ja was an diesem kernel gefährlich is, bitte klär mich auf!

MalleRIM

Anmeldungsdatum:
2. September 2006

Beiträge: 724

Wohnort: Die Erde

Dee wollte damit ausdrücken, dass man Probleme damit haben KANN aber nicht haben muss. Wenn du keine Probleme hast, bedeutet das nicht, dass Andere keine Probleme damit haben. Wenn du noch nie von einem Hai angefallen wurdest, heißt das nicht, dass noch nie jemand von einem Hai angefallen wurde. Es kommt auf die Hardware und die Anwendungsgebiete deines Computer an, genauso wie es im Falle eines Hai auf deine Erfahrung und die Gegenden, in denen du schwimmst, ankommt. So schwer war das doch nicht zu kapieren, oder?

spiongraz

Anmeldungsdatum:
14. Juli 2008

Beiträge: 350

Meine frage ist aber offensichtlich auch enorm schwer zu kapieren.

Was für Probleme macht der Kernel? WO kann ich das nachlesen?

Chrissss Team-Icon

Anmeldungsdatum:
31. August 2005

Beiträge: 37971

spiongraz schrieb:

Meine frage ist aber offensichtlich auch enorm schwer zu kapieren.

Dee, hat dir da schon passend geantwortet.

Was für Probleme macht der Kernel? WO kann ich das nachlesen?

Launchpad: https://bugs.launchpad.net/ubuntu/+source/linux/ z.b. https://bugs.launchpad.net/ubuntu/+source/linux/+bug/251344

linuxuser_90

Anmeldungsdatum:
27. August 2007

Beiträge: 95

punischdude schrieb:

Aktuell würde beispielsweise Kernel 2.6.24-20 installiert werden, der bis dato noch viele Probleme bereitet.

Mich würde auch interessieren welche genauen Probleme mit welcher Hardware dabei auftreten und wo das steht.

Edit:

Danke Chrissss zumindest der 1 Bug scheint sich ja speziell auf diesen Kernel zu beziehen.

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