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Unterschied XFCE-Session - Xubuntu-Session?

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Xubuntu 10.04 (Lucid Lynx)
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vinnie

Anmeldungsdatum:
8. Oktober 2009

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Hallo Zusammen,

wenn ich meinen Rechner boote und dann zum Login-Screen kommen wo ich mich mit PW und Benutzernamen anmelden muss, habe ich am unteren Bildschirmrand die Möglichkeit zwischen "XFCE-Session" und "Xubuntu-Session" (gibt da noch ne dritte Möglichkeit, fällt mir aber grad nicht ein) zu wählen.

Ich würde nun gerne wissen, wo denn hier der Unterschied liegt?

Vielen Dank für Eure Hilfe.

Schöne Grüße

vinnie

8

Avatar von 8

Anmeldungsdatum:
9. Mai 2010

Beiträge: 6

Wohnort: Lingen(Ems)

diese dritte möglichkeit ist glaube ich der "consolenmodus" oder so... aber was das doppelte xfce zu bedeuten hat habe ich mich auch schon gefragt, dass ist auch neu seit 10.04 glaueb ich...

HarzG

Anmeldungsdatum:
24. Dezember 2009

Beiträge: 452

Die Xubuntu-info sagt, dass es einen Unterschied zwischen den neuen Xubuntu- und klassischen Xfce-Einstellungen gibt.

Prefer the classic Xfce desktop defaults? Xubuntu now offers users the choice to select between a classic Xfce session and a Xubuntu session.

Allerdings habe ich keine Ahnung was diese Unterschiede in der Praxis sind.

DeDoimAU

Anmeldungsdatum:
13. Mai 2007

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Mich würde das auch interessieren. Im Netz steht überall nur das Zitat von der Xubuntu-Seite - dass man auswählen kann. Was man da auswählt, wird nie erklärt. Irgendwo stand noch, dass wohl die wenigsten eine Xfce-Sitzung benutzen würden - ich merke ehrlich gesagt keinen Unterschied.

Gut, das Xfce-Menü ist minimal anders aufgebaut und wenn man noch nichts selber konfiguriert hat, sieht die Oberfläche anders aus.

Aber da muss doch noch mehr sein, wenn so ein Gewese darum gemacht wird.

Vain

Avatar von Vain

Anmeldungsdatum:
12. April 2008

Beiträge: 2503

Hab mal eine Xubuntu-Live-CD reingeschoben und nachgeschaut. Die auswählbaren Sessions findest du unter /usr/share/xsessions. Öffne mal zum Beispiel die XTerm-Session: Dort steht hinter Exec= einfach nur xterm. Nach dem Anmelden kriegst du also ein XTerm und sonst nichts. Fertig. Das ist also das Grundprinzip und Exec= ist der Knackpunkt.

In der Datei für die Xfce4-Session steht Exec=starxfce4. Das ist die ganz stinknormale Session, wie sie wohl jeder Xfce-Nutzer hat. Bei der Xubuntu-Session steht aber Exec=/usr/share/xubuntu/session.sh da.

Wirfst du nun einen Blick in dieses Skript, dann ist das in der Tat wenig spektakulär. Es werden nur die Umgebungsvariablen $XDG_CONFIG_DIRS und $XDG_DATA_DIRS jeweils auf /etc/xdg/xdg-ubuntu gesetzt. Danach wird auch wieder die normale Xfce4-Session gestartet.

In diesen systemweiten XDG-Verzeichnissen befinden sich die Default-Einstellungen und Ressourcen für Programme, die sich an die XDG-Spezifikation halten. Unterhalb von /etc/xdg/xdg-ubuntu befinden sich imo aber lediglich Einstellungen und sonst nichts weiter – es geht also bei der ganzen Aktion nur um Settings. Diese Umgebungsvariablen werden benutzt wie $PATH: Will zum Beispiel das Xfce-Terminal seine Default-Einstellungen wissen, sucht es die Elemente der XDG-Variablen von links nach rechts ab, bis es gefunden hat, wonach es sucht. Dadurch dass die Xubuntu-Session nun /etc/xdg/xdg-ubuntu ganz an den Anfang setzt, erhalten diese Einstellungen Priorität gegenüber den normalerweise genutzten Verzeichnissen unterhalb von /usr/share. Übrigens spielt all das aber keine Rolle mehr, sobald du selbst Einstellungen getätigt und in deinem Home-Verzeichnis abgespeichert hast. Es geht also nur um systemweite Voreinstellungen.

An dieser Stelle habe ich jetzt mit meinem Test in der Live-CD aufgehört. 😉 Für mich sieht es so aus, als solle die Xubuntu-Session ein paar Voreinstellungen der Programme überschreiben und weiter nichts. Eben ein paar Settings, von denen man meint, dass sie besser seien als das, was Xfce oder andere Programme vorgeben. Wohl, um das „Gesamtbild“ abzurunden.

Was im Detail geändert wird, kannst du selbst mal versuchen herauszufinden. Schau dir an, welche Einstellungen in /etc/xdg/xdg-ubuntu/... gesetzt werden und wie diese von den Defaults in /usr/share/... abweichen.

DeDoimAU

Anmeldungsdatum:
13. Mai 2007

Beiträge: 74

Aha!

Vielen Dank, das hat ja schon einiges an Licht in die Sache gebracht.

mat1998

Anmeldungsdatum:
9. Februar 2011

Beiträge: Zähle...

Vain schrieb:

Hab mal eine Xubuntu-Live-CD reingeschoben und nachgeschaut. Die auswählbaren Sessions findest du unter /usr/share/xsessions. Öffne mal zum Beispiel die XTerm-Session: Dort steht hinter Exec= einfach nur xterm. Nach dem Anmelden kriegst du also ein XTerm und sonst nichts. Fertig. Das ist also das Grundprinzip und Exec= ist der Knackpunkt.

In der Datei für die Xfce4-Session steht Exec=starxfce4. Das ist die ganz stinknormale Session, wie sie wohl jeder Xfce-Nutzer hat. Bei der Xubuntu-Session steht aber Exec=/usr/share/xubuntu/session.sh da.

Wirfst du nun einen Blick in dieses Skript, dann ist das in der Tat wenig spektakulär. Es werden nur die Umgebungsvariablen $XDG_CONFIG_DIRS und $XDG_DATA_DIRS jeweils auf /etc/xdg/xdg-ubuntu gesetzt. Danach wird auch wieder die normale Xfce4-Session gestartet.

In diesen systemweiten XDG-Verzeichnissen befinden sich die Default-Einstellungen und Ressourcen für Programme, die sich an die XDG-Spezifikation halten. Unterhalb von /etc/xdg/xdg-ubuntu befinden sich imo aber lediglich Einstellungen und sonst nichts weiter – es geht also bei der ganzen Aktion nur um Settings. Diese Umgebungsvariablen werden benutzt wie $PATH: Will zum Beispiel das Xfce-Terminal seine Default-Einstellungen wissen, sucht es die Elemente der XDG-Variablen von links nach rechts ab, bis es gefunden hat, wonach es sucht. Dadurch dass die Xubuntu-Session nun /etc/xdg/xdg-ubuntu ganz an den Anfang setzt, erhalten diese Einstellungen Priorität gegenüber den normalerweise genutzten Verzeichnissen unterhalb von /usr/share. Übrigens spielt all das aber keine Rolle mehr, sobald du selbst Einstellungen getätigt und in deinem Home-Verzeichnis abgespeichert hast. Es geht also nur um systemweite Voreinstellungen.

An dieser Stelle habe ich jetzt mit meinem Test in der Live-CD aufgehört. 😉 Für mich sieht es so aus, als solle die Xubuntu-Session ein paar Voreinstellungen der Programme überschreiben und weiter nichts. Eben ein paar Settings, von denen man meint, dass sie besser seien als das, was Xfce oder andere Programme vorgeben. Wohl, um das „Gesamtbild“ abzurunden.

Was im Detail geändert wird, kannst du selbst mal versuchen herauszufinden. Schau dir an, welche Einstellungen in /etc/xdg/xdg-ubuntu/... gesetzt werden und wie diese von den Defaults in /usr/share/... abweichen.

sollte man ins wiki stellen!!

aasche

Anmeldungsdatum:
30. Januar 2006

Beiträge: 14259

mat1998 schrieb:

sollte man ins wiki stellen!!

Nur zu ☺

Man koennte beispielsweise den bestehenden Artikel Xfce Startbefehle - in der Baustelle - erweitern oder einen neuen anlegen.

Frankynstone

Anmeldungsdatum:
14. November 2008

Beiträge: 56

Mir ist allerdings aufgefallen, dass die Xubuntu-Session anders aussieht, nachdem man einmal eine Xfce-Session benutzt hat. Offensichtlich gibt es hier gemeinsame Parameter, die überschrieben werden. Ich habe mir unter Xubuntu 11.04 noch nicht gewagt, eine Xfce-Session zu starten, weil ich unter 10.10 ebendiese schlechte Erfahrung gesammelt hab.

Zum verwirrenden Sessionverhalten siehe auch folgenden Thread: http://forum.ubuntuusers.de/topic/neue-sitzung-beim-booten/

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