ubuntuusers.de

Bootdiskette erstellen

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Nicht spezifiziert
Antworten |

Hans-Peter

Anmeldungsdatum:
16. Oktober 2004

Beiträge: 171

Tja, ich will mal mein zerrupftes Windows auf Vordermann bringen, sprich neu installieren.
Da es ja bekannterweise den MBR überschreibt, möchte ich gerne wieder an mein Ubuntu herankommen....

Wie erstelle ich denn unter Ubuntu/Debian eine Bootdiskette?
Oder hab ich auf der Ubuntu-CD eine Option übersehen, mit der ich ein installiertes Linux finden und starten kann (wie bei SuSE)?

Wenn ich das Ubuntu wieder zum Laufen bekommen habe, wie kriege ich Grub wieder in den MBR?

Badcel

Avatar von Badcel

Anmeldungsdatum:
25. Oktober 2004

Beiträge: 457

Hm ich habs noch nicht ausprobiert, aber Knoppix hat doch jeder rumfliegen oder?
Damit einfach grub neu in den MBR schreiben lassen und fertig... Vorausgesetzt, dass die Partitionierung die selbe ist (also auch die Bennenung der Festplatten) ansonsten musst du noch die Menüdatei von Grub anpassen.

Das müsste meiner Meinung nach alles sein...

Sid_Burn

Anmeldungsdatum:
23. Oktober 2004

Beiträge: 2159

Wie Badcel sagt, geht es mit einer Knoppix CD. Jedoch weil du die Frage stellst, denke ich dürfte dir nicht ganz klar sein wie das genau funktioniert. Daher hier mal ein Versuch es Detailierter zu erklären.

1) Nach der Installation von Windows, und wenn der MBR erfolgreich neu überschrieben wurde, legst du eine Knoppix CD ein und bootest von dieser.

2) Danach öffnest du eine Konsole, und wirst mittels den Befehl "su" zu root.

Die Aufteilung deiner Festplatte was / etc. ist solltest du wissen. Wenn du so wie bei der Standart Installation nur ein / Verzeichnis und eine swap Partition hast, macht es das ganze einfacher.

3) Zuerst mountest du dein / Verzeichnis, z.B. nach "/mnt".

mount /dev/hda1 /mnt

Natürlich muss hier /dev/hda1 auf dein System angepasst werden, was bei dir wirklich dein root Verzeichnis ist.

4) Die Root Umgebung ändern: Jetzt hast du zwar über /mnt Zugriff auf deine Festplatte aber das genüngt noch nicht ganz. Wir wechseln jetzt sozusagen unsere root Umgebung, wenn das geschehen ist, ist das neue / wieder unsere Festplatte, so als wenn wir von dieser gebootet hätten. Dafür geben wir folgenden Befehl ein:

chroot /mnt /bin/bash


Diese Zeile bedeutet das wir "/mnt/" zu unserem neuen "/" (Wurzel Verzeichnis) machen wollen. Und es wird dabei "/bin/bash" als unsere Standard Shell aufgerufen.

5) Jetzt befinden wir uns sozusagen wieder auf unsere Festplatte und / ist so als wenn wir von dieser gebootet hätten. Wenn man eine extra Partition für /boot angelegt hat, oder für Homeverzeichnis etc. müssen wir dieses auch noch mounten.

Der leichteste weg des zu tun ist, indem wir den Bedehl

mount -a


ausführen. Danach wird alles gemountet was in der /etc/fstab steht. Sofern man dafür einen Eintrag in der fstab gemacht hat. Das /proc Verzeichnis sollte damit auch gemountet werden.

6) Nun ist es Zeit unseren MBR wieder Herzustellen. Ich benutze jedoch kein Grub und weiß leider nicht wie der Befehl dazu genau heißt. Ich meine es war "grub-install" oder so ähnlich. Am besten man benutzt einfach dafür mal die Autovervollständigung, denke da sollte man den Befehl schnell für finden.

Wer Lilo benutzt, so wie ich, gibt einfach "lilo" in der Kommandozeile an.

Zu beachten ist hier, dass wenn man auch Windows im Bootmenü haben möchte, man dafür einen Eintrag in der /etc/lilo.conf oder eben in der /boot/grub/grub.list (??? Ich hoffe das war die configdatei von grub) machen muss.

7) Um nun sauber neu zu booten geben wir einfach nur noch "exit" ein. Damit wir unser "/" Verzeichnis wechseln, und uns wieder auf CD befinden. Wer möchte, kann noch die Partition unmounten, was am saubersten ist.

umount /mnt

Knoppix beenden, und rechner ohne CD neustarten.

Hört sich vielleicht kompliziert auf den ersten Moment an, wenn man es aber paar mal gemacht hat, ist es total simpel. Sowas ist normalerweise in 2 Minuten erledigt.

\––\––\––\––\––\––\–––-
\––\––\––\––\––\––\–––-

Du kannst auch zur Sicherheit noch eine Kopie deines MBR anlegen. Dafür ist das Programm "dd" gut.

Am besten ist du führst vor der Installation von Windows etc. einmal diesen Befehl aus.

dd if=/dev/hda of=/root/mein_mbr.iso bs=512 count=1

Dadurch wird unter /root eine datei namen "mein_mbr.iso" angelegt was eine Kopie deines MBR beinhaltet. Sollte es Probleme geben, oder du ausversehen eine Partition gelöscht haben, kannst du den MBR einfach jederzeit wieder zurück schreiben. Dafür auch einfach wieder Knoppix Booten. Jedoch solltest du die Datei auf einer Diskette zwischenspeichern. Den wenn du wirklich ausversehen die Partition gelöscht hast, wirst du deine Partition nciht mounten können.

Zum Rückschreiben machst du dann folgendes:

dd if=/root/mein_mbr.iso of=/dev/hda bs=512 count=1


Hier musst du natürlich den Pfad zu der Datei mein_mbr.iso angeben. Danach neu starten und es sollte alles wieder beim alten sein. Jedoch funktioniert das ganze mit den partitionen nur, wenn du die Partition gelöscht hast, sobald nach dem Löschen irgendwelche Dateien auf der festplatte kopiert werden, wirst du Datenverlust haben.

Du kannst es auch machen das du unter Linux bereits jetzt schon mittels "cfdisk" eine NTFS Partition anlegst, dann eine Kopie deines MBRs machst, danach Windows auf die angelegte Partition installierst. Beim installieren dann aber die Festplatte nochmals formatieren. Aber am besten NICHT die Partiton entfernen.

Danach bootest du wieder Knoppix, stellst mithilfe von dd dann wieder deinen MBR her. Danach sollte auch Ubuntu weiterhin standartmäßig booten. Jetzt nur noch Grub oder lilo conf anpassen, und es sollte eigentlich laufen.

Ich selber empfehle dir aber die erste Methode, die zweite Methode solltest du nur machen, wenn du weist was du machst. Also ruhig lieber das mit chroot machen und MBR neu schreiben lassen. Ein Backup deines MBRs kannst du machen wenn du willst, wenn du dir zu unsicher bist. Und nachher mit dem booten gar nichts mehr klappt.

Badcel

Avatar von Badcel

Anmeldungsdatum:
25. Oktober 2004

Beiträge: 457

Hi,

die Config datei für Grub sollte die menu.lst sein.

Der Rest hört sich super an... wenn das funktioniert (wovon ich mal ausgehe 😉 ) währe das ne super Anleitung... gut beschrieben und somit leicht durchfürbar.

Also wenn das Win wieder läuft ab damit in die Anleitungssektion würde ich mal sagen

🤣

Sid_Burn

Anmeldungsdatum:
23. Oktober 2004

Beiträge: 2159

Klar Funktioniert das. 8)
Schon selber oft genug gemacht. Ist wie gesagt ein Kinderspiel was eigentlich in drei schritte passiert. \^^

livecd booten
Linux-systen mounten und zu root "/" machen.
lilo oder grub ausführen, und neu in den mbr kopieren.

Sermon

Avatar von Sermon

Anmeldungsdatum:
7. November 2004

Beiträge: 2

Es waere sehr hilfreich, wenn bei der Installation von UBUNTU die Option angeboten wuerde, tatsaechlich bereits waehrend der Installation eine Boot-Diskette zu erstellen, welche dann anstelle von Bootloadern im MBR der Festplatte oder dem Startbereich der Root-Partion nach Abschlusz der Installation sofort genutzt werden kann, um UBUNTU zu starten.

Begruendung:
Linuxe mit dem 2.6er Kernel koennen mit dem IDE-Raid nicht mehr (fehlerfrei) umgehen. Eine Installation von Linux auf einer zum RAID gehoerenden Festplatte kann die Raid-Konfiguration zerstoeren. ❗

Daher nutze ich hier Linux inzwischen nur noch auf einer dritten Festplatte. Dortige Linuxe starte ich also an dem IDE-Raid (Mirror) der Windows-Festplatte(n) vorbei - mit einer Bootdiskette! 😉

Und Windows kommt hier u.a. deshalb noch zum Einsatz, weil bislang kein Linux mit meinem Drucker Brother MFC 9880 wirklich fehlerfrei umgehen kann - und ich beziehe mich dabei lediglich auf die Druckfunktion! 😢

Sid_Burn

Anmeldungsdatum:
23. Oktober 2004

Beiträge: 2159

@Sermon
Starte einfach Ubuntu in der expert Installation.

Zum Schluß wirst du gefragt ob GRUB in den MBR kopiert werden soll, oder nicht. Wenn du dort Nein auswählst, kommt die Frage ob du eine Bootdiskette erstellen möchtest, um Linux so zu starten.

Drucker Brother MFC 9880 wirklich fehlerfrei umgehen kann

Ja das ist leider bei Linux etwas hackelig. Unter Linux darf man jedenfalls absolut kein billig Drucker kaufen. Am besten ist man kauft sich ein Drucker der auch PostScript kann. Generell fährt man immer sehr gut mit HP Druckern, weil HP das Drucken unter Linux unterstützt, und ihre Spezifikationen offen legen. Manche Epson, drucker gehen auch. Aber rate hier trotzdem auch bei HP Druckern vor dem Kauf sich immer zu Informieren.

Antworten |