Stabilität und Sicherheit waren die Hauptargumente weswegen ich vor einigen Jahren von MS Windows auf Ubuntu umgestiegen bin. Dann erfuhr ich mehr über den Gedanken der open-source-software. Zu Beginn war ich als typischer Endanwender vom Ubuntu-Konzept total begeistert: "Unter der Haube" ein echtes Linux-System gepaart mit einer, auch für Laien, leicht zu bedienenden graphischen Oberfläche. In der letzten Zeit scheint sich in der Philosophie von Ubuntu jedoch einiges geändert zu haben. Seitdem ich auf Ubuntu 11.04 gewechselt habe, macht mein Computer ständig Probleme indem er ständig einfriert oder sonstige Macken aufweist. Man gewinnt den Anschein, dass Canonical auf "Teufel komm raus" alle sechs Monate eine neue Version auf den Markt wirft, egal wie unausgereift sie auch sein mag. Hauptsache ist, dass möglichst viele neue "hippe" Funktionen und Features implementiert sind. Gab es innerhalb der Linux-Gemeinschaft nicht einmal die Maxime "It's done when it's done"? Wenigstens sollte man eine Version wie 11.04 wie beim Debian-Projekt als "unstable" und "nicht für den produktiven Einsatz geeignet" kennzeichnen. Ich habe den Eindruck dass sich Ubuntu immer stärker an Windows oder Mac OS orientieren will, dabei aber seine eigene Identität aufgibt. Dies beginnt bei so Kleinigkeiten, wie dass seit einige Versionen keine Bootmeldungen beim hochfahren mehr angezeigt werden, pflanzt sich wohl aber auch in ganz anderen Bereichen fort. Meiner Meinung nach verspielt Ubuntu jedoch seine größten Trümpfe. Wer ein Windows-Like System benutzen will wird auch immer das "echte" Windows bzw. Mac OS benutzen und nicht auf Ubuntu umsteigen. Diese andere Philosophie war doch genau das, was die große Resonanz auf Ubuntu, auch in der "normalen" Bevölkerung bewirkt hat. Wenn ihr jetzt sagen wollt, dass ich mir mein System immer noch selbst konfigurieren kann, solltet ihr eine Sache bedenken: 99% der Computerbenutzer sind wie ich Endanwender, die oft weder die Kenntnis noch die Muse haben das System nach all ihren Wünschen "per Hand" einzustellen. Genau deshalb war ich bisher ja von Ubuntu so fasziniert. Ich denke wenn sich Ubuntu so weiter entwickelt wie bisher werden viele entweder den nächsten Schritt gehen und auf Debian umsteigen oder zu Mac OS/Windows zurückkehren. Was denkt ihr?
Flo