ubuntuusers.de

Gab es je Drohungen gegen Opensource?

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Kein Ubuntu
Antworten |

Unix_Samurai

Anmeldungsdatum:
10. Oktober 2008

Beiträge: 661

Hi.

Opensource, freie Software, Freeware usw hat vielen Menschen viel Geld gekostet, ich vermute sogar, dass es manche Menschen um ganzes Vermögen brachte und ganze Firmen bankrott gingen. Als Opfer meine ich besonders die Closedsourceentwickler. Nicht unrealisitisch finde ich es daher, wenn der ein oder andere Closedsourceentwickler sich unredlicher Mittel bedient seine Konkurenz schwach zu halten, indem er sie mit Gewalt, vielleicht sogar mit physischer Gewalt, bedroht oder gar auf sie einwirkt. Je mehr Geld im Spiel ist, desto weniger Skrupel ist vermutlich dabei. Und besonders wenn es um die Entwicklung eines ganzen Betriebssystems geht, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass gewisse schwerreiche Firmen ihr Vermögen verteidigen wollen, indem sie den kleinen, schwachen Gutmensch von Opensourceentwickler in die Enge treiben, der vielleicht ärmer an Geld und Macht, aber dafür reicher an Idealismus ist. Leider reicht Idealismus nicht immer aus, um sich gegen Imperien durchzusetzen. Und da Idealismus und Kapitalismus oft kontroverse Begriffe darstellen, finde ich es höchst unrealistisch, wenn es nicht mindestens ein paar Übergriffe auf Opensourceentwickler gegeben hat. In der Vergangenheit aber sicher mehr als heute, denn heute ist Opensource zu einer sehr mächtigen Bewegung geworden, was sie aber während ihrer Anfangszeit nicht im jetztigen Ausmaß war. Würde man heute einen Entwickler ausschlaten, würde sicher bald der Nächste kommen usw. Ich will sogar so weit gehen und behaupten, dass Opensource Closedsource mindestens ebenbürtig ist, zumindest in der Softwarewelt. Aber Begriffe wie Opensource, Lizenzfreiheit usw weiten sich auch auf andere Bereiche des Lebens aus, wodurch ganz andere Industriezweige nun vor finanziellem Schaden stehen. Software hat gezeigt, dass Opensource rasante Entwicklung heißt, was man auch in andere Bereiche implementieren kann. Z.B. in der Pharmaindustrie. Ich finde, dass Medizin mit Software vergleichbar ist, wenn man das Medikament als Software sieht, die Chemie dahinter als Quellcode und die Chemiker als Programmierer. Zudem kann man sich aussuchen, unter welcher Lizenz man ein Medikament veröffentlicht. Die Forschung kann auch entweer open oder closed sein. Die Pharmaindustrie ist eine der reichsten Zweige die es gibt und während es in der Softwarewelt vielleicht wenig bis gar keine Übergriffe gegenübr Opensourceidealisten gab, so kann dies in einer anderen Industrie ganz anders aussehen. Opensource ist mehr als ein Begriff aus der Softwareindustrie, es ist ein komplett neues Wirtschaftsmodell, dass die Welt gewaltsam verändert. Gab es also je Gegengewalt? Oder glaubt ihr, dass es sie geben wird?

MfG

Tim_Petu

Anmeldungsdatum:
24. November 2007

Beiträge: 245

So! Zur Strafe schreibst Du je 50 mal die Wörter "Bleiwüste" und "Entertaste".

762378

Anmeldungsdatum:
7. September 2010

Beiträge: 127

ChemicalBrother Team-Icon

Ehemaliger

Anmeldungsdatum:
17. Mai 2007

Beiträge: 3136

Ohne Absätze ist der Post irgendwie unlesbar.

Unix_Samurai

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
10. Oktober 2008

Beiträge: 661

Mein Eröffnungsthread diesmal mit Absätzen. Da ich ihn nicht editieren konnte, kann ein Mod ja vielleicht den Text ersetzten und den Post hier dann löschen.

Hi.

Opensource, freie Software, Freeware usw hat vielen Menschen viel Geld gekostet, ich vermute sogar, dass es manche Menschen um ganzes Vermögen brachte und ganze Firmen bankrott gingen. Als Opfer meine ich besonders die Closedsourceentwickler. Nicht unrealisitisch finde ich es daher, wenn der ein oder andere Closedsourceentwickler sich unredlicher Mittel bedient seine Konkurenz schwach zu halten, indem er sie mit Gewalt, vielleicht sogar mit physischer Gewalt, bedroht oder gar auf sie einwirkt. Je mehr Geld im Spiel ist, desto weniger Skrupel ist vermutlich dabei. Und besonders wenn es um die Entwicklung eines ganzen Betriebssystems geht, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass gewisse schwerreiche Firmen ihr Vermögen verteidigen wollen, indem sie den kleinen, schwachen Gutmensch von Opensourceentwickler in die Enge treiben, der vielleicht ärmer an Geld und Macht, aber dafür reicher an Idealismus ist.

Leider reicht Idealismus nicht immer aus, um sich gegen Imperien durchzusetzen. Und da Idealismus und Kapitalismus oft kontroverse Begriffe darstellen, finde ich es höchst unrealistisch, wenn es nicht mindestens ein paar Übergriffe auf Opensourceentwickler gegeben hat. In der Vergangenheit aber sicher mehr als heute, denn heute ist Opensource zu einer sehr mächtigen Bewegung geworden, was sie aber während ihrer Anfangszeit nicht im jetztigen Ausmaß war. Würde man heute einen Entwickler ausschlaten, würde sicher bald der Nächste kommen usw. Ich will sogar so weit gehen und behaupten, dass Opensource Closedsource mindestens ebenbürtig ist, zumindest in der Softwarewelt.

Aber Begriffe wie Opensource, Lizenzfreiheit usw weiten sich auch auf andere Bereiche des Lebens aus, wodurch ganz andere Industriezweige nun vor finanziellem Schaden stehen. Software hat gezeigt, dass Opensource rasante Entwicklung heißt, was man auch in andere Bereiche implementieren kann. Z.B. in der Pharmaindustrie. Ich finde, dass Medizin mit Software vergleichbar ist, wenn man das Medikament als Software sieht, die Chemie dahinter als Quellcode und die Chemiker als Programmierer. Zudem kann man sich aussuchen, unter welcher Lizenz man ein Medikament veröffentlicht. Die Forschung kann auch entweder open oder closed sein. Die Pharmaindustrie ist eine der reichsten Zweige die es gibt und während es in der Softwarewelt vielleicht wenig bis gar keine Übergriffe gegenübr Opensourceidealisten gab, so kann dies in einer anderen Industrie ganz anders aussehen.

Opensource ist mehr als ein Begriff aus der Softwareindustrie, es ist ein komplett neues Wirtschaftsmodell, dass die Welt gewaltsam verändert. Gab es also je Gegengewalt? Oder glaubt ihr, dass es sie geben wird?

MfG

axt

Anmeldungsdatum:
22. November 2006

Beiträge: 34254

Meine Güte, 762378 hat doch nun schon den Thread genannt, in dem entsprechend diskutiert wird. Parallel muß ja nun wirklich nicht sein und doppelt schon gar nicht.

Unix_Samurai

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
10. Oktober 2008

Beiträge: 661

In dem Thread hier geht es explizit um Gewalt gegen Opensourceentwickler. In dem anderen Thread geht es um Wirtschaft. Zwei absolut verschiedene Bereiche. Darum finde ich meinen Thread gerechtfertig.

Vegeta

Avatar von Vegeta

Anmeldungsdatum:
29. April 2006

Beiträge: 7943

Wieso sollte es Gewalt gegen Open-Source-Entwickler geben, wenn man doch auf ganz legalem Wege sogar noch Geld aus Entwickler quetschen kann oder zumindest von Firmen die diese Software einsetzen? Bestes Beispiel ist da momentan wohl Microsoft, die mit ihrem Windows Mobile mehr als versagt haben und angeblich nur noch einen einstelligen prozentualen Marktanteil haben. Die machen mehr Geld mit Android als jemals mit Windows Mobile und das nur weil sie irgendwelche Trivialpatente innehaben.

Ein weiterer Grund warum Open Source nur selten eine essentielle Gefahr für große Softwarefirmen darstellt, liegt ganz einfach daran, weil die wenigsten Open-Source-Projekte nicht mal ansatzweise so weit entwickelt sind wie ihre proprietäre Konkurrenz. Selbst bei solchen Prestigeprojekten wie OpenOffice.org bzw. LibreOffice hört man immer wieder, dass es vom Funktionsumfang nicht an MS Office heranreicht und deswegen von vielen Firmen nicht benutzt wird.

Oder GIMP, das meilenweit von Photoshop entfernt ist und wo auch nur 2 ½ Leute regelmäßig dran arbeiten sollen. Kein Wunder, dass sich da keine echte Alternative entwickelt. Dass es nicht mehr Entwickler gibt, liegt sicherlich auch an der Spendenbereitschaft der Leute, die mies ist. Würden mehr Leute spenden, dann könnten mehr Leute dran arbeiten oder vielleicht sogar Programmierer vollzeitbeschäftigt werden.

Erst seit vorgestern gibt es auf der TrueCrypt-Homepage einen Spendenaufruf, mit dem man $150.000 einnehmen will. Dieser Aufruf ist sicherlich nicht deswegen, weil man bisher üppige Summen über Spenden eingenommen hat. Selbst Mark Shuttleworth hat sich darüber erst kürzlich ausgelassen:

Gerade Projekte, die sich auf Endanwender konzentrieren, wie GIMP oder Ardour, tun sich schwer mit den üblichen Geschäftsmodellen im FLOSS-Bereich. Sie können weder bezahlte Distributionen noch Dienstleistungen oder Support in nennenswertem Umfang anbieten, eine duale Lizenzierung ist nicht geplant oder nicht möglich, und Spenden bringen üblicherweise nicht genug ein.

http://www.pro-linux.de/news/1/17148/shuttleworth-die-machtverteilung-im-floss-oekosystem.html

Mein persönliches Fazit: Mit Open Source lässt sich nur schwer Geld verdienen, sofern es sich nicht um ein größeres Projekt handelt, das Firmenkunden anzieht und vornehmlich machen lediglich die größeren Linux-Distributoren Geld, aber da sehen die ganzen Projekte keinen Cent von.

P.S.
Dein Thread erinnert mich an eine Simpsons-Folge, wo Homer einen erfolgreichen Internet-Shop o.ä. aufbaut und gegen Ende Bill Gates mit zwei Bodyguards in sein Haus kommt und Bill entrüstet meint Homer würde ihm das Geschäft kaputt machen. Woraufhin die Bodyguards den Rechner kaputtschlagen. 😀

Zinni

Anmeldungsdatum:
20. Januar 2010

Beiträge: 164

Geiz ist halt geil!

Der Wert einer Leistung zählt heute kaum noch etwas. Ein gesellschaftliches Problem. Ob Raubkopien oder Opensource spielt keine Rolle. Deswegen bin ich eher dafür das man es den Leuten nicht ganz so einfach machen sollte. Viele Produkte "reifen" nicht umsonst beim Endanwender ☺

nisita

Anmeldungsdatum:
11. Februar 2006

Beiträge: 259

@zinni... "Der Wert einer Leistung zählt heute kaum noch etwas." das ist wohl nur eine flosskel, die niemand belegen kann. zeiten ädern sich halt.

gewalt gibt es wohl gegen über opensource-leuten genauso wie gegen alle anderen entwickler. ich sehe auch keinen grund, warum das so sein sollte. klar gibt es teilweise projekte, wo ein opensource-tool einem anderen tool das wasser abgegraben hat, trotzdem ist der markt noch groß genug, so das sich noch immer genügend alternatuve einnahmequellen finden lassen sollten.

davon abgesehen, gibt es auch heute noch nicht so viele projekte, in denen opensoiurce-tools andere projekte verdrängt hätten, gerade wenn es um größere projekte geht. ich sehe da eigentlich nur linux und verschiedene server-projekte (mysql, appache, ...) und vielleicht der firefox. selbst openoffice ist eigentlich gescheitert und hat den anschluss sogar eher verloren.

aber ansonsten? da ist leider "nichts", auch wenn das trotzdem sehr viel ist...

Biocyborg

Anmeldungsdatum:
29. April 2011

Beiträge: Zähle...

Nein. Opensource ist ja für die Industrie der unfreien Software eine wahre Goldgrube. Viele innovative Ideen nahmen ihren Anfang in der OpenSource-Szene. Auserden ist Opensource eine sehr gute Quelle zur Entwicklerrekrutierung. Man sieht ja, wie gut der entwickelte Code ist und welche Gedanken hinter einer Software stecken. Da kann man sich teure Assessments sparen, um die Fähigkeiten eines Entwicklers herauszufinden. Es ist schon mehr als ein Opensource-Entwickler aus seinem Projekt für ein Gehalt, bei dem man nicht "nein" sagen kann weggeheuert worden.

Für viele ist Opensource nur das Sprungbrett in die unfreie Softwareindustrie. Als Student entwickelt man Opensource, tauscht sich aus, lernt voneinander, gleichzeitig hat man eine vorzeigbare Arbeitsprobe bzw. ein Referenzprojekt.

Antworten |