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Gedanken zum Upgrade von Breezy auf Dapper

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Kubuntu 6.06 (Dapper Drake)
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hk47

Anmeldungsdatum:
26. Juli 2006

Beiträge: 6

Auf meinem Hauptrechner lief bis vor Kurzem noch Kubuntu Breezy in der Geschmacksrichtung AMD64. Mit Dapper hatte ich schon mehrfach auf anderen Rechnern experimentiert, sowohl mit der 32- als auch mit der 64-Bit-Version, ans "ernsthafte" Upgraden habe ich mich - getreu "never change a running system" - bisher aber nicht herangewagt, da ich ins vorhandene Breezy schon recht viel Handarbeit habe einfließen lassen. So war KDE bereits auf dem Stand von 3.5.2, es waren einige Pakete hinzugefügt worden und einige andere entfernt (u. a. "kubuntu-desktop"), außerdem hatte ich den Kernel modifiziert - ASUS K8N-E Deluxe / nForce3 und das damit einhergehende "GART-IOMMU"-Problem bis zum ersten Warmstart...

Der in letzter Zeit leider nicht sehr berauschende Support mit Sicherheitsupdates für Breezy (z. B. Kernel, Firefox, Thunderbird) hat mich aber immer mehr zum Grübeln gebracht. Diese Probleme sind nun bereits seit über einem Monat offen für Breezy und Hoary. Da ich mich für den betroffenen Rechner entschieden habe, nur Pakete aus den offiziellen Repos zu nutzen, ist z. B. das manuelle Reinbauen einer aktuellen Firefox-Version keine Option - aber mit einem bekanntermaßen verwundbaren Browser unterwegs zu sein ist ja auch nicht das Gelbe vom Ei. Mit dem Wunsch im Hinterkopf, daß der 3-Jahres-Support für Dapper nach dem Erscheinen von Edgy doch etwas höher priorisiert wird als z. Z. der für Breezy (der ja immerhin noch ein ganzes Jahr bestehen soll), ging's dann doch mal ans Upgraden.

Natürlich gab's Probleme: Kein "kubuntu-desktop" installiert - und vor allem auch keine Intention, es zu installieren! - , dazu das schon vorhandene KDE 3.5.2. Ich war ja vorher schon ein begeisterter Nutzer von Aptitude, seit dem Upgrade hat sich das noch verstärkt. Wenn man die ncurses-"GUI" mal verstanden hat, ist Aptitude einfach nur göttlich. Zwar mußte ich eine Weile damit verbringen, Paketpuzzle zu spielen, um für Aptitude (sinnvoll) unlösbare Abhängigkeitsprobleme zum Umgehen, aber da kam mir die Öberfläche von Aptitude eben soweit entgegen, daß ich mir danach dachte: "Hmm, ging zwar nicht wirklich vollautomatisch, aber hat dafür irgendwie Spaß gemacht..." 🙄

Ein paar Umgewöhnungsmaßnamen mußte ich nach erfolgreichem Upgrade leider doch über mich ergehen lassen. Der vesafb-Treiber vom Dapper-Kernel scheint deutlich langsamer zu arbeiten als der bei Breezy - ist das schon mal jemandem aufgefallen? smbfs beißt sich mit hald, aber dann nimmt man halt (das eh modernere) cifs. Tja, und als E-Mail-Programm benutze ich mittlerweile KMail. Ohne gescheiten Skin ist Thunderbird 1.5 eine Beleidigung für die Augen unter KDE, der gepatchte Plastikthunder-Skin funktioniert nur auf den ersten Blick, nämlich bis man "Bearbeiten → Einstellungen" auswählt... Auch ansonsten macht Thunderbird 1.5 irgendwie einen sehr lieblosen Eindruck - zumindest in der vorliegenden Ubuntu bzw. Debian-Inkarnation. Falsch einkompiliertes Applikationsicon, bei großen Postfächern "dejustierte" Scrollbalken, und irgendwie verdammt Träge. Der Wechsel zu KMail lag nahe und ich muß sagen, bisher bin ich begeistert.

Was gab's denn noch... Ach ja, der aktuelle Amarok 1.4.2 aus den Dapper-Backports ist reichlich Denglisch, aber sonst klasse. Und in der Kombination nvidia-glx/usplash/vesafb/kdm scheint's auch ein Problem zu geben; wenn man sich von seiner KDE-Sitzung abmeldet, landet man zwar wieder im KDM, allerdings blinkt links oben ein Text-Cursor - Tastatureingaben landen auf tty1, erst mit einem Alt+F7 kommt man komplett zu KDM. Mit dem offenen nv-Treiber gibt's das Problem so scheinbar nicht. Nebenbei schert sich der nvidia-Treiber auch nicht nach den regulären VSync-Vorgaben in der xorg.conf, sondern fährt stur mit 75 Hz (60 Hz sind die Vorgabe für mein TFT). Das ließe sich evtl. mittels nvidia-Treiberoptionen ändern, hat mich bisher aber nicht wirklich gestört, nur aufgefallen ist es eben. Ansonsten kommt bei der Auswahl "Textkonsolenmodus" in KDM manchmal kein Login-Prompt, nach einem Timeout landet man dann wieder in KDM.

Mehr oder weniger sind das Schönheitsfehler, insgesamt bin ich bisher begeistert von Dapper - und doch froh, daß ich mir mit dem Upgrade ein paar Wochen Zeit gelassen und die gröbsten Bugs verpaßt habe.

(Wer bis hierher durchgehalten hat und sich nun fragt, was der ganze Roman soll - hmm, Mitteilungsbedürfnis, Tagebuchersatz, ...? 8) )

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