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Bringen Mesa-Performance-Upgrades auch pre-AMDGPU-Grafikkarten Vorteile?

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Xubuntu 17.10 (Artful Aardvark)
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Es scheint so, als wenn aktuell besonders viele r600-Verbesserungen folgen:

Vielleicht ist die Entwicklung inzwischen doch aktiver, als ich zunächst angenommen habe. Für GCN 1.3-Karten sind inzwischen beinahe alle Features implementiert, nun scheint man sich älteren Karten anzunehmen.

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Sind halt für die Unterstützung neuerer OpenGL Versionen noch fehlende Funktionen, die im neueren radeonsi schon lange impementiert sind und langsam zurückportiert werden. Das sehe ich eher als Zeichen dafür an, wie langsam es voran geht - die neuere Hardware hat halt eine deutlich höhere Priorität, und in Sachen älterer Hardware gibt es auch bei GCN noch sehr viele Baustellen die ebenfalls eher angegangen werden.

Selbst wenn man mal die FP64 Geschichte ignoriert hängt r600g immer noch 4 OpenGL Versionen hinter radeonsi hinterher, letzterer ist schon ziemlich lange bei OpenGL 4.5 während ersterer immer noch lediglich auf OpenGL 4.1 kommt.

Reinarden

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Crazy-Biscuit, diese beiden Artikel sah ich auch auf Phoronix und freute mich darüber.

Letalis_Sonus schrieb:

Die einzigen mir bekannten Anwendungen sind bereits zufrieden, wenn man ihnen eine höhere OpenGL Unterstützung vorgaukelt, da sie die FP64 Unterstützung gar nicht verwenden.

Das ist auch wieder wahr. Die FP64-Emulation hilft vor allem, daß solche Anwendungen von der Stange, d.h. ohne manuellen Überschreibungs-Eingriff, laufen werden.

Was dennoch hilfreich ist, weil das Ziel lautet, Ubuntu möglichst ohne manuelle Eingriffe auf einer möglichst breiten Hardware-Reichweite benutzen zu können. Was dank der Arbeit dieser Entwickler immer mehr erreicht wird.

P. S. Noch eine Korrektur zu meiner Warthunder-Aussage, wonach dieses Spiel auf einer 6000er-Karte mit dem freien Treiber – allerdings noch mit Graphikfehlern - „3-5 mal schneller“ als mit dem alten, obsoleten, geschlossenen Treiber laufe: das trifft eher auf günstige Sonderfälle hin, während ein ganzer Spieldurchlauf eine ungefähre Beschleunigung von Faktor 2 zeigt – was aber auch phantastisch ist, also z.B. 40 fps statt 20 fps.

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Letalis_Sonus schrieb:

Sind halt für die Unterstützung neuerer OpenGL Versionen noch fehlende Funktionen, die im neueren radeonsi schon lange impementiert sind und langsam zurückportiert werden. Das sehe ich eher als Zeichen dafür an, wie langsam es voran geht - die neuere Hardware hat halt eine deutlich höhere Priorität, und in Sachen älterer Hardware gibt es auch bei GCN noch sehr viele Baustellen die ebenfalls eher angegangen werden.

Das stimmt! Aber die Entwicklung des Mesa-Treibers für GCN hat erst in den letzten 1-3 Jahren so richtig Fahrt aufgenommen. Natürlich kommen viele Funktionen relativ spät - aber sie kommen. Und, wie du sagst, dank Backports mitunter in einem relativ schnellen Abstand.

Selbst wenn man mal die FP64 Geschichte ignoriert hängt r600g immer noch 4 OpenGL Versionen hinter radeonsi hinterher, letzterer ist schon ziemlich lange bei OpenGL 4.5 während ersterer immer noch lediglich auf OpenGL 4.1 kommt.

Wohl wahr. Wobei: Können denn die pre-GCN-Karten rein von ihrer Hardware überhaupt OpenGL bis 4.5/4.6? Die Hardware muss doch auch in der Lage sein dies zu leisten.

Neben den genannten Punkten hoffe ich zudem aber, dass GCN 1.0, 1.1 und 1.2 jeweils auch aus der Alpha/Beta-Phase herrauskommen und direkt vom Mainline-Kernel unterstützt werden. Eine HD7950 für ~ 70 € gebraucht ist nach wie vor ein guter P/L-Deal. Eine RX 285 oder RX 460 ist nicht unbedingt schneller - je nach Spiel / Anwendung.

Schmetterhand

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Letalis_Sonus schrieb:

Sind halt für die Unterstützung neuerer OpenGL Versionen noch fehlende Funktionen, die im neueren radeonsi schon lange impementiert sind und langsam zurückportiert werden. Das sehe ich eher als Zeichen dafür an, wie langsam es voran geht - die neuere Hardware hat halt eine deutlich höhere Priorität, und in Sachen älterer Hardware gibt es auch bei GCN noch sehr viele Baustellen die ebenfalls eher angegangen werden.

Selbst wenn man mal die FP64 Geschichte ignoriert hängt r600g immer noch 4 OpenGL Versionen hinter radeonsi hinterher, letzterer ist schon ziemlich lange bei OpenGL 4.5 während ersterer immer noch lediglich auf OpenGL 4.1 kommt.

Warum denn meckern? ☺ … ich bin mit meiner Karte aus der HD6000er-Serie ganz zufrieden.

Natürlich können die r600g-Karten schon allein von der Hardware her nicht mit den neuen GCN-Karten mithalten und somit teilweise nur ältere OpenGL-Versionen unterstüzen. Ich erwarte aber von 7 Jahre alten Karten auch kein OpenGL 4.5 mehr.

Daß die Treiber-Entwickler eine höhere Priorität auf neue Karten setzen, kann man ihnen natürlich nicht übelnehmen.

Trotzdem sind Leute wie David Airlie von Red Hat fleißig auch am alten r600g-Treiber beschäftigt und bringen früher oder später mindestens OpenGL 4.2 auch für die alten Modelle. Siehe

Gruß,

Schmetterhand

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crazy-biscuit schrieb:

Wohl wahr. Wobei: Können denn die pre-GCN-Karten rein von ihrer Hardware überhaupt OpenGL bis 4.5/4.6?

Natürlich können die das. In der Theorie können die auch Vulkan - den Aufwand wird aber wohl kaum jemand treiben. GCN ist ja gerade auch dafür entwickelt worden, da dürfte Terascale in einigen Bereichen kompliziert oder lahm sein.

Schmetterhand schrieb:

und bringen früher oder später mindestens OpenGL 4.2 auch für die alten Modelle

Mal so zum Vergleich: Bei radeonsi liegt zwischen OpenGL 4.1 und OpenGL 4.5 gerade mal ein Jahr. r600g hängt seit Ende 2015 bei OpenGL 4.1 fest, und das wurde auch erst ein halbes Jahr nach radeonsi erreicht.

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Naja die Tendenz ist klar, das werfe ich auch niemandem vor. Ich fragte mich nur, ob da überhaupt noch etwas passiert. Und siehe da: Dem ist so! Unter Windows sind diese Karten schon lange legacy und außer alle Jubel-Jahr ein Sicherheits-Update passiert da absolut nichts mehr.

Schmetterhand

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Noch etwas dazu: Als ich gerade eben einen Glmark mit meiner HD6000er-Karte unter dem ganz frischen „Xubuntu 18.04 Alpha“ durchlaufen ließ, sah ich, daß der Benchmark von Xubuntu 16.04.0 auf 18.04 (inzwischen auch schon auf 16.04.3) um rund 33% schneller wurde! (unter gleichen Bedingungen, natürlich)

Zwei bis drei neue Versionen von Mesa+Radeon bringen diesen phantastischen praktischen Geschwindigkeitszuwachs. Sagenhaft, dieses Linux.

Soviel zum Thema „alte Karten werden vernachlässigt“ 👍 .

Gruß

Schmetterhand

Reinarden

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Schmetterhand schrieb:

daß der Benchmark von Xubuntu 16.04.0 auf 18.04 (inzwischen auch schon auf 16.04.3) um rund 33% schneller wurde! (unter gleichen Bedingungen, natürlich) Zwei bis drei neue Versionen von Mesa+Radeon bringen diesen phantastischen praktischen Geschwindigkeitszuwachs. Sagenhaft, dieses Linux.

Daß eine mittelalte Hardware dank dem Optimieren von Software innerhalb von nur wenigen Versionen – immerhin imselben Ubuntu-16-LTS-Zyklus! – um über ein Drittel schneller wird, ist tatsächlich sagenhaft.

Hut ab, liebe Entwickler von freier Software! Es ist eine Meisterleistung, daß sehr viele bestehende Hardware-Komponenten mit jeder neuen Linux-Version runder und oft sogar auch schneller laufen. Bei typischer kommerzieller Software ist meistens das Gegenteil der Fall, weil kein Schweinchen mehr irgendetwas an bestehender Software verbesseren will, welche längst „abgerechnet“ ist...

Soviel zum Thema „alte Karten werden vernachlässigt“ 👍 .

Zur Zeit gibt es wirklich viele Mesa- und Treiber-Aktualisierungen hinsichtlich AMD-Graphikkarten, gerade auch für die älteren Karten. Siehe heute auf Phoronix.

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Reinarden schrieb:

Daß eine mittelalte Hardware dank dem Optimieren von Software innerhalb von nur wenigen Versionen – immerhin imselben Ubuntu-16-LTS-Zyklus! – um über ein Drittel schneller wird, ist tatsächlich sagenhaft.

Solche klinischen Benchmarks sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, das heißt ja noch lange nicht dass sich davon im realen Einsatz noch etwas wiederfinden lässt. Die Entwickler orientieren sich daher auch lieber an den vorhandenen Spielen.

Was tatsächlich viel gebracht haben dürfte ist aber der Shader Cache, einige Spiele setzen sowas schlicht voraus und laufen ohne viel zu langsam weil ständig Shader neu übersetzt werden müssen. Das ist aber auch eher eine allgemeine Mesa Verbesserung die nicht wirklich Treiber-spezifisch ist.

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Letalis_Sonus schrieb:

Was tatsächlich viel gebracht haben dürfte ist aber der Shader Cache, einige Spiele setzen sowas schlicht voraus und laufen ohne viel zu langsam weil ständig Shader neu übersetzt werden müssen. Das ist aber auch eher eine allgemeine Mesa Verbesserung die nicht wirklich Treiber-spezifisch ist.

Das mag sein, meine Frage implizierte insbesondere auch, welche/ob Mesa-Verbessrungen auch für alte Karten funktionieren. Also im Endeffekt lautet die Antwort auf die Frage eingangs wohl: Jein! Einige Features sind für alle Generationen an Karten sinnig, andere nur explizit für gewisse Generationen, manche Verbesserungen sind marginal (mitunter ggf. insbesondere im Kontext von Performance), andere wiederum sehr sinnvoll, wie insbesondere die compliance mit neuen OpenGL-Versionen.

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