Ich benutze den Dateimanager, in meinem Fall Thunar, schon recht häufig. Vor allem aus dem Grund, dass man bei ihm im Kontextmenü kontextbezogene eigene scrips hinzufügen kann. Klicke ich beispielsweise mit Rechtsklick (also Kontextmenü öffnen) auf eine WAV-Datei, kommt im Kontextmenü die von mir zusätzlich hinzugefügte Option, diese WAV-Datei (oder alle im Ordner oder whatever) einem script zu übergeben, dass diese WAV (oder eben alle im Ordner oder whatever) in FLAC-Dateien umwandelt. Klicke ich aber auf einen Ordner, kommt diese Option im Menü nicht, sondern andere, beispielsweise beim Fall eines Ordner, in oder unter diesem Ordner eine Suche mit fzf zu starten (auch ein script) und das Ergebnis in einem Anzeigeprogramm zu öffnen. Nur so als Beispiel. Hilft in vielen Dingen ungemein, Zeit zu sparen und ist einfach viel viel schneller, als für dieses und jenes erstmal gesonderte GUI-Programme zu öffnen, wie beispilesweise einen Audio-Konvertierer. Und btw. manch Aufgabe geht damit schneller, als das erst in einem terminal reinzutippen, erst recht, wenn ich - weil ich gerade am web browsing war oder so - sowieso die Maus in der Hand habe (und in der anderen vlt. gerade die Teetasse oder den Löffel zum Essen) und das dann via terminal irgendwie zu machen einfach mega umständlich wäre, erstmal überhaupt die Hände an die Tastatur zu bringen. Pauschal zu sagen, terminal wäre schneller, halte ich für falsch.
Meist habe ich dabei auf einer eigenen virtuellen Arbeitsfläche 3 Dateimanager-Fenster nebeneinander auf (siehe verlinktes Bild), wo ich jeweils wichtige Orte offen habe, ggf. mit tabs für Unterordner, die ich länger brauche und das in länglichen Fenstern. Warum länglich? Das hat unterschiedliche Gründe: 1. Passen damit mehrere Fenster locker nebeneinander. Ich mags nicht, wenn länger geöffnete Fenster am überlappen sind. Hat man halt dann noch mehr Sachen offen wie Textdateien, nen terminal für gerade irgendwas und/oder ein Video-Fenster, dann wirds schnell voll, wenn man dann eben auch genug vom Inhalt sehen will. Solchen Zusatzkram, hab ich dann gerne drumrum um das etwas tiefer liegende Zentrum angeordnet (oben meist Video und terminals, seitlich Texteditoren, wenn ich in den Texten nicht gerade länger was mache. Auch die Texteditoren halt eher länglich, weil zu lange Zeilen schlecht lesbar sind. 2. Geht scrolling halt sehr schnell, habe also kein Problem damit, mal eben in einem solchen länglichen fenster etwas runter zu wischen. 😉 Ist bei den Dateimanagern ähnlich: In einer Reihe passen bei mir 5 icons, also 5 Dateien oder Ordner. Das finde ich einfach übersichtlicher. Will ich eben mehr sehen, dann scrolling oder einfach schnell mal temporär das Fenster vergrößern (geht mit Hyprland richtig schnell) oder maximieren, wobei ich dank des 4-K-Monitors trotz der recht kleinen Fenster eh schon ganz gut viele items gleichzeitig sehen kann. Übrigens eben keine Listen, sondern eben diese icons, damit man erstens auf dem eventuellen thumbnail besser was erkennen kann (um auch visuell schneller ein Bild oder Video zu finden) und weil es dann dazwische genug Weißraum gibt, sodass ich leichter eine Datei auch deselektieren kann oder eben das Kontextmenü ohne eine Datei markiert zu haben, aufrufen kann (was ja relevant ist wie oben beschrieben). 4. Ist dann nicht alles so dicht, sodass ich noch vom immer wechselnden Hintergrundbild was sehen kann. Wegen 4K und dem Hintergrundbild nutze ich auch ziemlich wenig tiling. 5. Ähnelt das dann der Situation auf dem UMPC, den man ja meist hochkant hält und bedient. So fühlt sich dass dann eben nicht ständig wieder fremd an, wenn man das Gerät wechselt, sondern eben gewohnt. 6. Ich habe mittlerweile iene recht einfache AR-Brille. AR wird wichtiger werden. Dort ist es dann relativ doof, wenn ein großes Dateimannager-Fenster vor einem Aufploppt oder halt da ist und Platz verschwendet. So ein schmales Fenster kann ich dagegen problemlos an den Sichtfeldrand verschieben, wenn man es eingeblendet haben möchte oder sieht halt beim Arbeiten damit trotzdem noch genug von der echten Welt, so wie das Hintergrundbild am flachen Bildschrim auf dem Schreibtisch. 😉 Auch da muss ich mich dann nicht so sehr umgewöhnen. Die icons sind auch generell besser mit touch auswählbar als schmale Listeneinträge, auch mit dem Mauszeiger sind sie einfacher zu erwischen. 😉
Per shortcut (bei mir super + d) kann ich jederzeit so ein schmales Dateimanagerfenster aufrufen, wo ich direkt in meinem „hub directory“ (im Bild im linken Dateimanager-Fenster) bin. Ich sortiere so gut es geht vor, sodass ich in etwa weiß, wenn ich was suche, wo ich ungefähr hingehen muss. Den Rest macht dann die oben erwähnte fzf-Suche oder gar die Schnellsuche (einfach lostippen, man muss aber die ersten Zeichen wissen), die dann eben viel weniger durchsuchen muss als wenn ich eine globale Suche mit fettem Suchindex anwende. Aber meist sind bei mir auch aktuelle Dateien relevant und im Dateimanager sind die aktuellsten Daten immer oben. Alphabetisch sortiere ich nur nach Bedarf temporär.
Tja, so in etwa. ;P
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btw: Kennt jemand einen würdigen Wayland-Ersatz für das Mausgesten-Programm Easystroke? Mausgesten sind so immens nützlich. Unter X bin ich dank Easystroke in Windeseile durch die Ordner navigiert, viel schneller als ich das mit dem terminal hinbekommen würde. Easystroke funktioniert leider unter Wayland nicht. =(
btw: Das beschriebene Konzept kann ich nicht bei Windows so gut umsetzen. Dort ist es beispielsweise quasi überhaupt nicht angedacht, das Dateifenster überhaupt so schmal zu machen … Sieht dann furchtbar aus. Und ich weiß gar nicht, ob man da in das Kontextmenü des Windows Explorers solche eigenen scripts einsetzen kann. Vlt. gehts ja irgendwie, aber dann muss man auch diese beknackte Syntax der Powershell nutzen … Solche Dinge, die Hyprland kann, gehen auch meist erst gar nicht unter normalem Windows. An eben meinem gestellten Windows-Arbeitsrechner bin ich deswegen dreimal so langsam wie am Privatrechner, irgendwelche Dinge zu erledigen.