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Pro Ubuntu

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: 24.04 (Noble Numbat)
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tomtomtom Team-Icon

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noisefloor schrieb:

Ubuntu Server ist AFAIK auch die einzige *buntu Variante, die man installieren kann, ohne das snapd (also snap) mit installiert wird.

Nur sofern du den Installer zur Installation verwendest.😈

verdooft

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Wobei vorinstalliertes Snap für mich kein Ausschlusskriterium wäre.

Newman68

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was ich an Ubuntu schätze, ist, dass es läuft (vom PC über Laptop bis zum Raspi) - und was nicht läuft, krieg ich zum Laufen. Keine andere Distro bietet diese funktionierende Vielfalt auf dem Level von Ubuntu - ja, es gibt Debian für die erwähnte Hardwareauswahl, aber da werde ich mit den Desktops einfach nicht so warm wie unter Ubuntu. Dabei ist Gnome eigentlich nicht mein bevorzugter Desktop, aber der funzt halt mit den Mindest-Anforderungen, die ich habe. Und viele Kleinigkeiten sind so bequem, dass ich sie auf anderen Desktops vermisse.

Wayland, Snaps - das sind Neuerungen, die von einigen Tux-Usern rundweg abgelehnt werden. Mir geht das hingegen nicht weit genug. Die Weiterentwicklung von IT-Sicherheit ist ein Thema, das ich seit Jahren beobachte und immer mehr empfinde ich das etablierte Linux-Konzept als nicht mehr zeitgemäß.

Ich "verlange" eine Distro, die sich konsequent von X verabschiedet, weil X eben veraltet ist und in Sachen IT-Sicherheit "nicht mehr zu retten ist". Wer entwickelt denn noch X weiter? Niemand - so sieht's aus. Finde ich bedauerlich, aber ich kann es nicht ändern. Also geh ich konsequent auf Wayland.

Snaps - halte ich nicht für die beste Lösung, aber wenigstens addressiert Ubuntu damit ein Sicherheits"problem". Natürlich installiere ich Browser nur über Snaps, damit ich denen ganz gezielt Rechte wegnehmen kann. Meine idealisierte Messlatte zum Thema IT-Sicherheit ist QubesOS - das Konzept dahinter ist für mich die Zukunft. Und Snaps gehen halt schon mal grob ungefähr in diese Richtung. Ein ganz wichtiges Argument sind halt auch die beschränkten Ressourcen, die man als Betreuer eines Softwarepaketes hat, wenn man dieses über mehrere Distros und Versionen aktuell halten will. Windows-Nutzer finanzieren die Entwicklung von Windows massiv über die Lizenzen, die sie (ungewollt?) zahlen, wenn die einen Standard-PC kaufen. Schau ich nach einem PC/Laptop mit vorinstalliertem Linux, basiert die Distro oft auf... Ubuntu. Oder Fedora... Sollte ich jemals wieder mit KDE so richtig warm werden, hab ich Kinoite fest im Blick.

Natürlich kann jeder User das OS so wählen, wie man es halt persönlich mag, von daher kann ich die Kritik am Snap-Zwang verstehen. Hätte es auch besser gefunden, wenn man als User von Anfang an die Wahl hätte, ob man ne Software als Deb, , RPM, Snap oder ein anderes Format installieren möchte. Aber diese Vielfalt kostet eben auch Ressourcen, die eben teilweise auch finanziert werden müssen. Und ganz im Ernst: was interessiert mich das Geschrei von anderen, nur weil die mit irgendwas nicht einverstanden sind? Die Linux-Community ist so groß, so vielfältig und so divers, da können nicht alle einer Meinung sein! Love it, change it - or leave it!

Seit vielen Jahren ist Ubuntu für mich zwar nicht die Eierlegende Wollmilchsau, aber kein anderes Linux kommt dran vorbei.

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Newman68 schrieb:

Snaps - halte ich nicht für die beste Lösung, aber wenigstens addressiert Ubuntu damit ein Sicherheits"problem".

Stimmt. So einfach, wie es gemacht wird, Snaps mit Schadcode zu veröffentlichen, war es noch nie, Sicherheitsprobleme in die Distribution zu bekommen.

Ein ganz wichtiges Argument sind halt auch die beschränkten Ressourcen, die man als Betreuer eines Softwarepaketes hat, wenn man dieses über mehrere Distros und Versionen aktuell halten will.

Der Softwareentwickler entwickelt die Software, die Paketbetreuer kommen von den Communities der Distributionen, da hat der Entwickler also gar nichts mit zu tun. Natürlich kann er trotzdem selbst noch für so viele Distributionen wie er lustig ist selbst Pakete anbieten.

Nur: Bei den Paketen muss der Paketbetreuer nur die Software selbst aktuell halten, bei Snaps muss er sämtliche Abhängigkeiten, die er ja mit dem Snap mitliefert, aktuell halten.

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Hallo,

ich sehe die Vorteile von snap auch eher in anderen Bereichen als das Sicherheitsprobleme adressiert werden. Klar gibt es eine Sandbox, ABER AFAIK sind snap (und Flatpak) nicht primär wegen Sandboxing entwickelt worden, dass war eher ein Seiteneffekt. Zumal es Software von Sandboxing auch schon vorher gab.

So einfach, wie es gemacht wird, Snaps mit Schadcode zu veröffentlichen, war es noch nie, Sicherheitsprobleme in die Distribution zu bekommen.

Gilt allgemein für jede Software aus einer Quelle, die mehr oder minder ungeprüft Software von $FOO übernimmt oder wo Nutzer $FOO Software hochladen kann, dass ist nicht snap spezfisch. PyPi und die NPM Repos hatten das Problem z.B. auch schon mehrfach.

Ich "verlange" eine Distro, die sich konsequent von X verabschiedet, weil X eben veraltet ist und in Sachen IT-Sicherheit "nicht mehr zu retten ist".

Das macht aber keine Distro, obwohl es Wayland schon echt lange gibt. Fedora, Suse & Co sind da genau so schleppend. Und Canonical war IMHO mit Ubuntu auch nicht wirklich ganz vorne dabei, als es um die Umstellung ging.

Und so ganz nüchtern betrachtet: wer kein snap will sollte in der Tat nicht Ubuntu benutzen, aber wer snap nutzen möchte muss auch kein Ubuntu benutzen. snap wird von Canonical auch für viele andere Distros angeboten.

Gruß, noisefloor

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noisefloor schrieb:

Gilt allgemein für jede Software aus einer Quelle, die mehr oder minder ungeprüft Software von $FOO übernimmt oder wo Nutzer $FOO Software hochladen kann, dass ist nicht snap spezfisch. PyPi und die NPM Repos hatten das Problem z.B. auch schon mehrfach.

Die werden aber nicht aktiv von den vorinstallierten Tools der Distributionen angeboten, wie das bei Snap der Fall ist.

"Ich hole mir selbst wissentlich Fremdquellen ins System" und "Die Software wird mir direkt im Snapstore angeboten" sind zwei paar Schuhe.

noisefloor Team-Icon

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6. Juni 2006

Beiträge: 29567

Hallo,

richtig, ändert aber überhaupt nichts an der Aussage, dass Schadsoftware auf anderem Weg genau so eingeschleust werden kann. Richtig ist, dass es aufgrund dessen, wie Canonical das Snap Store einbindet, unter Ubuntu vielleicht einfacher und attraktiver. Willkommen im Mainstream *SCNR*

Wobei ich es ja schon an diversen anderen Stellen sagte: wer Snap Store & Konsorten nutzt → selber Schuld. Selbst das kann Windows inzwischen mit dem Microsoft Store besser...

Gruß, noisefloor

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