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Kardinalslösung für "Sicherung" von Grub bei Dualb

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu
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erdballer

Anmeldungsdatum:
23. Juni 2006

Beiträge: 147

Hallo,

ich habe in letzter Zeit des öftern an meinen Partitionen auf der einzigen Festplatte etwas ändern müssen. Mit insgesamt 10 Partitionen für WinXP und Ubuntu ist das auch alles etwas komplex.
Das Problem: Ich ändere - z.B. die Größe einer NTFS-Partition (nur Daten), um eine weitere Linux-Partition anzulegen. Das funktioniert unter Windows, aber beim nächsten Reboot ist Grub futsch: Fehler 17, erscheint nur als Ausgabe. Nach der Anzeige des Fehlercodes hilft nur noch Hard-Reset.
Meine bisherige Abhilfe war auch nur: Ubuntu neu installieren. Die Rettungsmethode aus der Wiki bleibt bei einem bestimmten Punkt hängen - ich glaube bei

grub-install /dev/hdax

(hier vermisse ich die Reparatur des Bootloaders von Suse 10.1 sehr schmerzlich).

Da das ganze jetzt schon mehrfach aufgetreten ist, und ich meine Ubuntu-Installation irgendwann :evil: auch gern mal behalten möchte, hier die Fragen:

Gibt es eine Möglichkeit, Grub auf einer Extra-Bootpartition zu installieren (ist schon vorhanden, FAT16, 80 MB groß) und somit unabhängig von etwaigen Bootsektor-Formatieren oder -modifikationen zu machen? Ich habe leider zuwenig Ahnung von Bootloadern und den Hintergründen, bekomme eine Grub-Installation per Win-Grub auch nicht hin.
Dazu kommt, dass ich ein einfaches Imagen von Ubuntu (wenigstens das /home-Verzeichnis) noch nicht hinbekommen habe, sbackup nicht wirklich eine Hilfe ist, ein per Windows wiederhergestelltes Image der /home-Partition von Ubuntu nicht akzeptiert wird (Installer crasht) und nicht mal die Brennprogramme laufen, um die Daten zu sichern.
Die Nerven liegen blank und mal eben die Grub-Befehle oder Bootsektor-Hintergründe umfassend zu studieren ist leider zeitlich nicht drin.

Gibt es eine einfache Möglichkeit, Grub wiederherzustellen, fest zu installieren, irgendwie zu sichern, um oben genannte Probleme zu umgehen?

Danke und Grüße,

erdballer

Moderiert von Chrissss:

Thema nach Systemverwaltung, Installation, Update verschoben. Hat doch nichts mit der Gnome Desktop Umgebung zu tun 😉

Dee Team-Icon

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9. Februar 2006

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Dein Problem würde auch nach dem Aufspielen von Grub auf eine Diskette nicht wirklich helfen. (Außer daß Du dann Windows noch starten kannst!) Wenn Du die Partitionsreihenfolge auf der HD änderst, ändern sich auch die Laufwerksbezeichnungen und so kann Grub gar nicht mehr richtig starten, weil er im schlimmsten Falle keine menu.lst findet, die er anzeigen könnte. Bzw. andernfalls nach einer Auswahl die Laufwerksbuchstaben falsch sind! Du muß also bei so einer Änderung, wp doe Linux-Systembezeichnungen verschoben werden, auch Grub anpassen. Da führt kein Weg dran vorbei!

Gruß, Dee

Lutki

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17. Juni 2006

Beiträge: 372

Dee hat geschrieben:

Dein Problem würde auch nach dem Aufspielen von Grub auf eine Diskette nicht wirklich helfen.

Doch es kann helfen. Das Hauptproblem liegt aber ganz wo anders. Wenn er von der NTFS-Partition noch eine
Partition abtrennt, dann werden die Linux-Partitionen mit höchste Wahrscheinlichkeit jeweils um eine Nummer
erhöht. Dieser Fall tritt ganz sicher auf, wenn Windows die erste Partition belegte. Das Problem würde nicht
auftreten, wenn die (neue) Linux-Partition am Ende der Platte liegen würde. Man könnte ja jetzt alle Partitionen
nach vorn verschieben, damit die neue Partition an das Ende kommt - aber das wäre Quatsch. ☺
Die wichtigste Massnahme ist das Anpassen der fstab. Bei der Gelegenheit wird gleich die menu.lst angepasst
(obwohl man auch an dieser Stelle mit einer Grub-Diskette starten könnte).
Ubuntu braucht auf keinen Fall neu installiert werde, es ist ja noch da!
Einfachste Möglichkeit um Ubuntu wiederzubeleben wäre eine Live-CD booten, fstab anpassen und Grub re-installieren.
Eine Um-Partitionierung ist immer ein schwerer Systemeingriff, sollte also immer gut vorbereitet sein.
Ein Backup sollte die erste Aktion vor einer Partitionierung sein. Falls nicht - dann sind die Daten auch nicht wichtig ...

Gruß Lutki

Dee Team-Icon

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Anmeldungsdatum:
9. Februar 2006

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Wohnort: Schwabenländle

Das Hauptproblem liegt aber ganz wo anders. Wenn er von der NTFS-Partition noch eine
Partition abtrennt, dann werden die Linux-Partitionen mit höchste Wahrscheinlichkeit jeweils um eine Nummer
erhöht.

Äh ja... schrieb ich etwas anderes?

Wie kann die Grub-Installation auf Diskette dann helfen? Die Linux-Partitionen wären trotzdem verschoben...

Gruß, Dee

Lutki

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Anmeldungsdatum:
17. Juni 2006

Beiträge: 372

Dee hat geschrieben:

Äh ja... schrieb ich etwas anderes?

Ja und nein. ☺
Dee hat geschrieben:

Wie kann die Grub-Installation auf Diskette dann helfen? Die Linux-Partitionen wären trotzdem verschoben...

Dir ist klar, dass man grub auch booten kann, ohne die menu.lst anzupassen?
Man braucht nicht mal eine menu.lst, um zu booten. Denn zu bootenden Kernel kannst du auch
aus der grub-shell finden und booten - auch wenn er auf einer anderen Partition liegt.
Wenn du Glück hast, klappt das auch. Auf Glück würde ich mich aber nicht verlassen,
vor allen dann nicht, wenn das Linux-System auf mehrere Partitionen verteilt ist.
Würde die neue Partition am Anfang der Platte liegen, dann könntest du nicht mal
Windows ohne manuellen Eingriff starten ... Diskette könnte eventuell doch helfen.
Wenn der installierte Grub noch funktioniert, kannst du natürlich auf die Diskette verzichten. ☺

Gruß Lutki

erdballer

(Themenstarter)

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23. Juni 2006

Beiträge: 147

Hallo,

danke für Eure Antworten oder Eure Diskussion 😀

Wie es aussieht, gibt es keine einfachere Lösung, als die in der Wiki erwähnte. Dumm nur, dass die bei mir nicht funktioniert bzw. ich das nicht mal eben testen werde und will...
Die Installation von Grub - die war das Problem. Gibt es dafür eine generelle Vorgehensweise, oder war die aus der Wiki ( Grub?highlight=%28grub%29 ) schon die beste für Ubuntu? Dumme Frage vielleicht, aber vielleicht hilft eine allgemeine Anleitung, die Zusammenhänge nachzuvollziehen. Ich werde im Netz suchen, aber wenn jemand DEN Link hat... 😉

Meine jetzige Lösung sieht so aus: Einfach die Platte nicht mehr umbauen. Wichtige Daten habe ich nie verloren / riskiert (weder in WinXP noch in Ubuntu), aber ständiges Neuinstallieren nervt...

Danke soweit, Gruß,

erdballer

dehru Team-Icon

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2. Oktober 2005

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@erdballer:
Zu deinem Problem
Fehlervermeidung ist besser als Fehlerbehebung. Wenn du weißt, dass du eine zusätzliche Partition erstellen wirst, und daurch (auch) deine Linux-Partitionen neu nummeriert werden, dann kannst du:

  • vor dem Plattenumbau Linux booten

  • menu.lst anpassen, indem die kopt-Zeile und ggf. defoptions-Zeile geändert wird

  • /etc/fstab anpassen

  • Neustart und Plattenumbau durchführen

GRUB-sichern und wiederherstellen
Unter Grub#head-3f833e1d963fb8d19052668054357c7807c31be6 ist die einfachste Methode beschrieben, den MBR zu sichern und wiederherzustellen. Dabei liegt die MBR-Sicherung im HOME-Verzeichnis, sodass man eine LIVE-CD bootet, / bzw. /home einhängt und MBR mit oder ohne Partitionstabelle wiederherstellt. Alternativ kann MBR auch auf eine Diskette gesichert werden, dann wird die Diskette einhegängt und MBR davon wiederhergestellt. Oder man macht sich eine Bootloader/Diskette, mit der man booten kann, wenn MBR z.Bsp. von Windows überschrieben wird.

erdballer

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
23. Juni 2006

Beiträge: 147

Vielen Dank für die Informationen!

mdkuser

Avatar von mdkuser

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7. Februar 2006

Beiträge: 1098

Mach doch ein Backup des MBR, das kannst du bei Bedarf wieder zurueckspielen:

sudo dd if=/dev/hda of=mbr.bak bs=512 count=1


Brenn dir die datei mbr.bak und beware sie gut auf.

Ruecksichern (von Live cd booten) mit:

sudo dd if=mbr.bak of=/dev/hda bs=446 count=1

WICHTIG: /dev/hda (nicht /dev/hda1, /dev/hda2 o.a.)
Und bitte beim Rueckspielen des MBR NICHT so wie im Wiki angegeben bs=512 verwenden, da dabei auch die primaere Partitionstabelle ueberschrieben wuerde und das unter Umstaenden zu Problemen fuehren kann. Der Grub belegt nur die ersten 446 Blocks, daher ist die Option bs=446 ausreichend.

erdballer

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
23. Juni 2006

Beiträge: 147

das werde ich auf jeden fall tun, klingt in etwa nach dem, was ich suchte!
danke und gruß, erdballer

mdkuser

Avatar von mdkuser

Anmeldungsdatum:
7. Februar 2006

Beiträge: 1098

Bedenke aber bitte, das oben genannte Methode nur funktioniert, solange keine Aenderungen an den Partitionen gemacht wurden.
Wenn da Partitionen veraendert, geloescht oder neu angelegt wurden, oder du die Platte an einen anderen Controler angeklemmt hast, dann musst du Grub neu installieren und kannst nicht das Backup verwenden.

erdballer

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
23. Juni 2006

Beiträge: 147

achso...

ich dachte nun, man überschreibt mit dem einspielen des backups immer den bootsektor am anfang der platte, der zum booten relevant ist und genau das wäre dann der vorteil der methode.
trotzdem, eine sicherung ist empfehlenswert und bis auf weiteres bleibt die platte, wie sie ist.

eine frage habe ich dann aber doch noch: eine extra boot-partition am anfang der platte (fat16, 80 mb) bringt auch hier keinerlei vorteile, oder (wenn man keine bootloader-installationen beherrscht)?

mdkuser

Avatar von mdkuser

Anmeldungsdatum:
7. Februar 2006

Beiträge: 1098

Auf keinen Fall fat (und schon gar nicht fat 16)!
Ne boot Partition mach sinn, aber nur wenn du verschiedenen Linux-Installationen hast, die den selben Kernel benutzen sollen, oder wenn deine Rootpartition ausserhalb des von Bios adressierbaren Zylinderbereichst liegt.

P.S. Du musst Grub auch nicht mit dem grub-install script installieren, man kann grub auch interaktiv ueber den Grub Kommandopromt installieren.

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