user unknown schrieb:
seaman schrieb:
Wo wir uns wohl alle einig sind, ist die Tatsache, dass eine Verpflichtung der Hersteller für Linux-Treiber absoluter Schwachsinn wäre.
Nein, da sind wir uns nicht einig. Bei Superlativen werde ich meist zögerlich, und ich habe ja bereits gesagt, dass die EU bei Akkuladegeräten für Handies auch den Herstellern Vorschriften macht.
Also mit Biegen und Drücken kann man auch bei Treibern vielleicht etwas von der Idee retten, wenn ich auch der Idee so pauschal eher eine Abfuhr erteile.
Ok, bezüglich der Handy-Ladegeräte hast du natürlich recht. Das war bzw. ist eine sehr gute und sinnvolle Maßnahme der EU. Aber ich weiß nicht, ob das auch beim Treiberzwang für Linux ausreichend wäre. Schließlich sind die Treiber von z.B. AMD/ATI ja auch nicht gerade "erste Sahne".
Ich weiss nicht seit wann Du Computer nutzt, aber für mich hatte Windows noch nie eine hohe Attraktivität. Meinen ersten linuxfähigen Rechner habe ich ½ Jahr als Dualbootsystem betrieben, und dann war's das für Windows gewesen. Und ich glaube die meisten hier benutzen Linux überwiegend oder ausschließlich, und zwar weil es für sie attraktiver ist, und nicht weil es Doofe oder Masochisten sind.
Naja, Computer nutze ich seit etwa Windows 95 auf dem Markt erschien. Und habe im Grunde vom ersten Tag an immer schon viel am Computer "experimentiert" bzw. habe mich mehr damit beschäftigt, als andere.
Aktuell nutze ich (zwangsweise) auch noch einen DualBoot (Windows 7 Pro 64bit und Kubuntu 10.10 64bit), aber auch nur, weil ich Student bin und auch zu Hause mal mit speziellen Programmen arbeiten muss/möchte, die es nicht für Linux gibt und welche mein (weiteres) Windows 7 Pro 32bit im VMWare-Player schon mal an die Leistungsgrenze der virtuellen Hardware bringen kann. Aber sobald ich mit meinem Studium fertig bin, werde ich (höchstwahrscheinlich) Abschied vom DualBoot nehmen und ein "Notfall-Windows" im VMWare-Player behalten.
Bezüglich der Attraktivität und Professionalität von Windows war es im Zusammenhang mit der nahtlosen Benutzeroberfläche gemeint. Ich kann es nicht näher erklären, aber unter KDE und GNOME stolpere ich immer wieder über Ecken und Kanten in der GUI. Es ist wirklich schwer zu beschreiben, aber wenn ich unter Windows arbeite, dann hat die GUI so ein "flüssiges Feeling". Dieses Gefühl bzw. dieses Gefühl der Barrierenlosigkeit innerhalb der GUI ist mir unter GNOME und KDE noch nie wirklich untergekommen. Ich weiß leider auch nicht, wie ich es jemanden erklären soll, der offenbar schon länger kein Windows mehr benutzt und wohl (???) insbesondere auch Windows 7 nicht kennt.
Mir ist natürlich auch klar, dass die Entwicklungen zw. Windows und Linux bzw. Ubuntu Grund verschieden sind. Also ich meine, Microsoft beschäftigt gut bezahlte und gut ausgebildete Designer und Grafiker, während selbige unter GNOME und KDE wohl fehlen. Aber trotzdem ist es natürlich absolut bemerkenswert, wie sich insbesondere KDE in den letzten Jahren entwickelt hat. Hier habe die Programmierer, Designer und Grafiker (teilweise in ihrer Freizeit) echt eine fantastische Arbeit abgeliefert.
Natürlich hat Windows dafür andere Probleme, wo Linux bzw. Ubuntu wieder glänzen kann.
Letztlich finde ich die Freiheiten die mir Ubuntu bietet einfach genial, da kann ich auch mal über Unstimmigkeiten in der GUI hinwegsehen bzw. mache einen entsprechenden Bug-Report. Aber frage mich jetzt bloß nicht nach einem Beispiel! Ich beziehe mich hier auf die Gesamtheit des kompletten Systems und kann jetzt spontan nicht mal eben ein Beispiel aufzeigen. Mir fallen solche Unstimmigkeiten nur immer wieder beim normalen und produktiven Arbeiten auf, wenn ich z.B. mit verschiedenen Programmen interagiere. Wenn die Zeit da ist bzw. wenn es möglich ist, dann mache ich natürlich auch Bug-Reports diesbezüglich. Die Community lebt ja schließlich davon, das "jeder" mit macht und zur Verbesserung beiträgt.
Unprofessionell - das heißt ja entweder, es ist ein aufgeblasenes Marketingwort, das letztlich gar nichts bedeutet, und nur Geschwafel ist, oder das die Programmierer für das Entwickeln nicht bezahlt worden sind, was m.W. z.T. richtig ist, und zum Teil falsch - aber für mich als Nutzer sehr unerheblich, oder dass die Anwender nicht beruflich damit arbeiten. Auch da gibt es solche und solche. Natürlich werden KDE und Gnome beruflich eingesetzt. Aber es geht wohl mehr darum Begriffe wie einen Fetisch auf den Altar zu stellen, dass sich alle niederknien, denn dass Leute Linux beruflich nutzen müsstest Du selbst leicht festgestellt haben können.
Nein, dass "Unprofessionell" bezog ich auf die Handhabung der GUI. Aber das spiegelt auch nur meine eigene Meinung wieder und ist garantiert nicht allgemeingültig!
Wobei ich denke, dass das Ökosystem rund um KDE sich immer noch am besten und "professionellsten" verhält, weswegen ich auch KDE verwende.
So endet es dann immer, in 'Tüttelchen'. Es soll halt irgendwas bedeuten, was sich der Adressat gefälligst ausdenken soll; dann ist dieser auch selbst schuld, wenn ihm nichts passendes einfällt.
Auch hier bezog ich mich jetzt nur auf meine eigene Meinung. Sicherlich mag der eine GNOME lieber und der andere lieber KDE. Ich bevorzuge jedoch KDE. Wer lieber GNOME verwendet, soll es doch machen.
Letztlich bezog ich meinen Beitrag auch auf eine breitere Verbreitung von Linux, um wirklich alle Hardwarehersteller wach zu rütteln, damit diese (bessere) Linux-Treiber zur Verfügung stellen. Im Serverbereich mag das ja anders aussehen, aber das ist ja auch ein komplett anderes Gebiet und lässt sich mit dem Desktop nicht (wirklich) vergleichen.
Ob man das wirklich gesetzlich Regeln kann und die Hersteller dazu verdonnern kann (brauchbare) Linux-Treiber zu entwickeln, wage ich zu bezweifeln. Ich meine, wenn der Hersteller eine finanziellen Gewinn erwarten würde, indem z.B. mehr Geräte verkauft werden würden, dann würde der Hersteller doch von sich aus Linux-Treiber zur Verfügung stellen, oder? Aber auf der anderen Seite, ist das natürlich auch ein Teufelskreis. Dadurch, dass es immer noch viele Hardware für den normalen Heim-PC gibt, die nicht Linux-Kompatibel ist, werden auch viele Leute, die Ubuntu mal probieren und dann merken das man die Hardware wenn überhaupt nur durch gefrickel zum laufen bringen kann, wieder abspringen und zurück zu Windows gehen. Daraus resultieren auch noch andere Probleme (z.B. die fehlende Unterstützung von kommerziellen Spieleherstellern). Das ist meiner Meinung nach ein echter Teufelskreis, aus dem man nur schwer heraus kommt. In wie weit Microsoft diese Situation fördert, weiß ich natürlich nicht. Aber ich kann mir schon gut vorstellen, dass Microsoft alles tut, um z.B. Ubuntu klein zu halten, um nicht in so eine Situation zu geraten, wie jetzt im Smartphone-Markt.