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Die kritische Seite der OpenSource-Phillosophie

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Xubuntu 10.04 (Lucid Lynx)
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adun Team-Icon

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29. März 2005

Beiträge: 8606

Die meisten OpenSource-Lizenzen erlauben auch eine proprietäre Lizensierung, das schließt eigentlich nur die GPL aus. Aber die Wahrheit ist, dass es für viel Software keinen Markt gibt und es einige Märkte ohne OpenSource so nicht geben würde. Beispielsweise das Internet. Die Infrastruktur und Markteintrittskosten wären so hoch, dass es sowohl viel weniger Nutzer als auch viel weniger Anbieter gäbe. Sowas wie Twitter anfangen ohne OpenSource? Unmöglich. XFCE was du benutzt? Unmöglich. Die meisten Programmiersprachen? Unmöglich. Fritzbox? Unmöglich.

In einer reinen proprietären Welt gäbe es vermutlich nur noch Microsoft, Cisco, IBM, SAP, AOL, Intel und Oracle. Es gäbe Assembler, C, C++ und VB. Computer wären für die meisten bessere Schreibmaschinen. Ein Computermittelalter wäre das Ergebnis, wo Wissen und Möglichkeiten auf eine kleine Elite beschränkt sind.

WilhelmHH

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29. März 2005

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axt schrieb:

  • Du hast entsprechend gefärbte Statements in den Medien bereits zur "eigenen" Anschauung werden lassen.

Denn genauso liest sich das.

fuchsfuchsfuchs schrieb:

Was Du offenbar verwechselst ist die Bedeutung von free in freier Software. Genau deswegen wird immer gesagt "“free” as in “free speech,” not as in “free beer.”". Mit Open Source Software kann man durchaus Geld erwirtschaften, durch Verkauf der Software (!), ...

Mankind75 schrieb:

Es entstehen ja neue Unternehmen, die Dienstleistungen um die Software anbieten und mir persönlich ist eine mittelständisch geprägte IT-Landschaft lieber als ein Großkonzern.

Totschka schrieb:

Die vom TE geäußerten Gedanken sind die zwangsläufige Folge der Ökonomisierung des gesamten Lebens. Gesundheit - ein Gut? Pah, ein Riesen-Markt mit Möglichkeiten, sich dumm und dämlich zu verdienen, wenn man auf der richtigen Seite ist. Das ist nur ein Beispiel.

Dazu wird medial die gleiche Trommel gerührt. Menschen werden nur noch nach ihrer monetären Nützlichkeit bewertet, warum also nicht auch OpenSource-Anwender? Mich verwundert so eine Denke überhaupt nicht.....

Open Source ist ein Gegengewicht gegen die drohende Allmacht des Kapitals.

pitt-admin

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11. Juli 2010

Beiträge: 1875

WilhelmHH schrieb:

Open Source ist ein Gegengewicht gegen die drohende Allmacht des Kapitals.

na ja das wäre dann aber 1000 Gigatonnen zu 1 Gramm da steht die Waage aber verdammt schief, oder?

teHIngo

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22. April 2007

Beiträge: 58

Herrgott, wie wollen wir denn so die 200 Millionen Benutzer anlocken wenn jeder direkt derartig angefahren wird....

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23. Juni 2008

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WilhelmHH schrieb:

Open Source ist ein Gegengewicht gegen die drohende Allmacht des Kapitals.

Das ist, entschuldigung, Quatsch. Noch mal: es gibt genuegend kommerzielle Firmen, die mit Open Source genau so Geld machen wie mit jeder anderen Form von Software auch. Es gibt ein paar Idealisten, die bei der Open Source Szene mitmachen, ja. Leider. Zum Glueck sind die wirklich wichtigen Koepfe, wie zum Beispiel Linus Torvalds, eher Pragmatiker. Sonst koennte Linux laengst packen.

teHIngo schrieb:

Herrgott, wie wollen wir denn so die 200 Millionen Benutzer anlocken wenn jeder direkt derartig angefahren wird....

Wo wurde hier jemand angefahren? Es wurde diskutiert, so weit es bei dem Thema geht sogar sachlich. Ein Forum ist genau dafuer da, dass man auch diskutieren kann. Ich musste bisher noch keinen Beitrag beanstanden weil der zu direkt oder unfreundlich geschrieben worden waere.

Und wer sagt, dass wir 200 Millionen Benutzer wollen?

Fuchs

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1. Februar 2007

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Es gibt handfeste Vorteile von OpenSource/freier Software für kommerzielle Firmen: Portabilität, Standardisierung, Sicherheit (durch Offenheit anstatt security through obscurity), Unabhängigkeit von einzelnen Herstellern und deren Fortbestand/Fortführung der Software etc., freie Auswahl im IT-Support etc.

ChemicalBrother Team-Icon

Ehemaliger

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17. Mai 2007

Beiträge: 3136

fuchsfuchsfuchs schrieb:

Und wer sagt, dass wir 200 Millionen Benutzer wollen?

M. Shuttleworth.

Wobei der von dir zitierte Poster verschweigt, dass damit auch embedded Geräte wie Navis fürs Auto mit eingerechnet sind.

Night-Phoenix

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2. August 2007

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-martin-m schrieb:

Ein weiterer Aspekt, warum ich OpenSource kritisch sehe, ist dass dabei keine Steuereinnahmen entstehen, mit denen der Staat Kinder in Kitas oder Schüler in Schulen schicken kann.

Und dafür kann sich die Kita, die Schüler, die Schulen & Universitäten Lizenzgebühren und Anschaffungskosten sparen, wenn sie OpenSource Produkte für ihr täglichen Arbeiten benutzen. ☺

Vardamir

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26. März 2009

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Stell dir einfach eine Welt ohne OpenSource vor. Also komplett ohne OpenSource! Es gäbe so gut wie gar keine Software mehr. Kein Software-Hersteller (auch die Closed-Source Produzenten) könnte konkurrenzfähige Software entwickeln.

Es ist jetzt also schon zu spät, darüber nachzudenken, der Geist ist nämlich bereits aus der Flasche. Und es ist gut so. Warum es gut so ist, hat Jonathan Rosenberg in seinem Blog-Beitrag über die Offenheit Googles ganz gut beschrieben.

DeJe

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2. Januar 2008

Beiträge: 2377

Vardamir schrieb:

Stell dir einfach eine Welt ohne OpenSource vor. Also komplett ohne OpenSource! Es gäbe so gut wie gar keine Software mehr. Kein Software-Hersteller (auch die Closed-Source Produzenten) könnte konkurrenzfähige Software entwickeln.

Aha, der Software-Markt wird in erdrückender Mehrheit von OpenSource beherrscht? Oder wie soll man dieses Statement verstehen? Seit wann ist das so? MS, IBM, SAP, Apple, Adobe, ... sind wenn genau Pleite gegangen oder haben ihre Software OS erklärt? 😕

Ja, das sind rethorische Fragen. Die Antwort sieht selbst ein Blinder. 😉

Es ist jetzt also schon zu spät, darüber nachzudenken, der Geist ist nämlich bereits aus der Flasche. Und es ist gut so.

Ja, das ist es. Aber OpenSource hat noch einen weiten Weg vor sich, um auch nur an der Allmacht der vorherrschenden CS zu kratzen!

diesch Team-Icon

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18. Februar 2009

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DeJe schrieb:

Vardamir schrieb:

Stell dir einfach eine Welt ohne OpenSource vor. Also komplett ohne OpenSource! Es gäbe so gut wie gar keine Software mehr. Kein Software-Hersteller (auch die Closed-Source Produzenten) könnte konkurrenzfähige Software entwickeln.

Aha, der Software-Markt wird in erdrückender Mehrheit von OpenSource beherrscht? Oder wie soll man dieses Statement verstehen? Seit wann ist das so? MS, IBM, SAP, Apple, Adobe, ... sind wenn genau Pleite gegangen oder haben ihre Software OS erklärt? 😕

Alle diese Firmen benutzen FLOSS in ihren Produkten und unterstützen FLOSS-Projekte. Es gibt ja viele FLOSS-Lizenzen, die die Verwendung in proprietärer Software erlauben, z.B. die BSD-Lizenz. Ohne FLOSS würden die Entwicklungszeiten und -kosten zumindest stark ansteigen.

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diesch schrieb:

MS, IBM, SAP, Apple, Adobe, ... sind wenn genau Pleite gegangen oder haben ihre Software OS erklärt? 😕

OSX: Architektur

DasIch

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2. November 2005

Beiträge: 1130

DeJe schrieb:

Vardamir schrieb:

Stell dir einfach eine Welt ohne OpenSource vor. Also komplett ohne OpenSource! Es gäbe so gut wie gar keine Software mehr. Kein Software-Hersteller (auch die Closed-Source Produzenten) könnte konkurrenzfähige Software entwickeln.

Aha, der Software-Markt wird in erdrückender Mehrheit von OpenSource beherrscht? Oder wie soll man dieses Statement verstehen? Seit wann ist das so? MS, IBM, SAP, Apple, Adobe, ... sind wenn genau Pleite gegangen oder haben ihre Software OS erklärt? 😕

MS hat einige Open Source Projekte, IBM unterstützt Linux massiv und einige Apple Projekte sind Open Source: Darwin, iOS, Cups, nicht zu vergessen die Unterstützung von LLVM.

Die "Basistechnologie" wie Compiler, Tools, Bibliotheken usw. ist größtenteils Open Source.

Vardamir

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Anmeldungsdatum:
26. März 2009

Beiträge: 271

DeJe schrieb:

Vardamir schrieb:

Stell dir einfach eine Welt ohne OpenSource vor. Also komplett ohne OpenSource! Es gäbe so gut wie gar keine Software mehr. Kein Software-Hersteller (auch die Closed-Source Produzenten) könnte konkurrenzfähige Software entwickeln.

Aha, der Software-Markt wird in erdrückender Mehrheit von OpenSource beherrscht? Oder wie soll man dieses Statement verstehen? Seit wann ist das so? MS, IBM, SAP, Apple, Adobe, ... sind wenn genau Pleite gegangen oder haben ihre Software OS erklärt? 😕

Ja, das sind rethorische Fragen. Die Antwort sieht selbst ein Blinder. 😉

Auf den ersten Blick mag ein Blinder vielleicht den Eindruck gewinnen, dass du mit deiner rhetorischen Frage einen Stich gemacht hast, aber wenn man genauer hinsieht sieht die Sache wieder ganz anders aus.

Bei Microsoft könntest du Recht haben, bei denen ist vermutlich das meiste tatsächlich selbst entwickelt (In ihren Hauptprodukten steckt wahrscheinlich so gut wie keine OSS).

Aber IBM? Ich will jetzt nicht alle OSS Projekte aufführen, bei denen IBM eine federführende Rolle einnimmt, aber ich will mal auf Eclipse verweisen. Mittlerweile basieren ein Großteil der Software, mit denen IBM ihre geschätzten 35 Mrd $ Software-Umsatz macht, auf Eclipse, sei es nun die Rational Produkt Reihe, Lotus Notes oder WebSphere. IBMs Linux Engagement wurde ja hier auch schon erwähnt.

Dass Apple ohne OSS nicht mehr funktionieren würde zeigt ja iOS und MacOSX, die bekanntlich auf BSD basieren. Adobe? Dazu kann ich nichts sagen, denn die werden die ersten sein, die den Bach runter gehen. Und SAP? Die waren erst ziemlich zögerlich, wie man in diesem Blogbeitrag nachlesen kann, aber das zunehmende Engagement über die Jahre zeigt, wie wichtig und attraktiv OSS selbst für ein CSS Unternehmen wie SAP geworden ist. Sie würden ja nicht so viel zu den Projekten beitraen, wenn sie das auch nicht selbst nutzen würden. Und es scheint sich zu rechnen, SAP ist ja nicht blöd (naja, dazu kann man geteilter Meinung sein 😉).

Dein Blinder sieht nur noch Microsoft. Und die können mit der Innovationskraft der kooperierenden OSS-Community nicht mithalten. Die zaghaften Annäherungsversucjhe an OSS (CodePlex, jQuery) zeigen, dass auch Microsoft langsam erkennt, dass sich bei ihnen was ändern muss, wenn sie mithalten wollen.

Du hast aber noch ein paar Unternehmen vergessen: Oracle? (OOo, Java, Linux, MySQL, BerkleyDB, etc.), Intel? (Linux, MeeGo, etc.), Nokia? (Qt, MeeGo), Facebook?, Twitter?, Amazon?, Yahoo?, EBay?, BMW? Ich könnte die Liste beliebig verlängern.

Was sieht nun dein Blinder?

Bödefeldt73

Anmeldungsdatum:
28. Juni 2011

Beiträge: 55

Nicht zu vergessen das böse Google. Und die ganzen Firmen und Institutionen, die Rechenzentren und Supercomputer betreiben.