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Firefox bald auch nur noch als Snap

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Nicht spezifiziert
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apt-ghetto schrieb:

[…] Seltsame Familienkonstellation, wenn das Kind auch die Schwester ist.

Wenn sich eine Mutter mit dem eigenen Sohn ins Bett legt oder ein Vater mit seiner Tochter, sind solche Folgen durchaus möglich. Weshalb auch bei UbuntuUsers.de streng zwischen Ubuntu und dessen Derivaten Linux Mint, Zorin, usw. unterschieden wird.

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shiro schrieb:

[…] Gibt es eine "Ubuntu-Lösung" ohne Snap?

Z.B. Zorin OS 16. Beruht auf Ubuntu, hat eigene zusätzliche Repos, kommt standardmäßig ohne Snaps (aber optional installierbar), aber mit Flatpack. Also quasi eine unzüchtige Tochter von Ubuntu und Redhat. So schön wie Ubuntu in jungen Jahren, aber leider ohne UbuntuUsers.de-Community.

Ubunux

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Wie man hier immer wieder lesen kann, machen Snaps ordentlich Probleme, diese Technik ist unausgereift, wie zuvor andere Eigenentwicklungen von Canonical auch.

Beginnend mit Ubuntu Software (aka Snap Store) über den Schwenk beim Chromium geht es jetzt weiter mit Firefox, dass Canonical uns Usern diese unausgereifte Technik nach und nach aufzwingen will.

Mir geht es doch nicht um Browser alleine, es ist aus meiner Sicht der Anfang einer Entwicklung, die ich nicht möchte. Ich möchte auch in Zukunft selbst entscheiden, ob ich ein Programm klassisch über die Paketverwaltung installiere oder über eine Containertechnik.

Genau so wie ich mich vor ca. 20 Jahren gegen das Red Hat Paketmanagement zugunsten vom Debian Paket Management entschieden habe, genauso entscheide ich mich heute gegen diese Snap Technik.

Udalrich

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Ubunux schrieb:

Mir geht es doch nicht um Browser alleine, es ist aus meiner Sicht der Anfang einer Entwicklung, die ich nicht möchte. Ich möchte auch in Zukunft selbst entscheiden, ob ich ein Programm klassisch über die Paketverwaltung installiere oder über eine Containertechnik.

Genau so wie ich mich vor ca. 20 Jahren gegen das Red Hat Paketmanagement zugunsten vom Debian Paket Management entschieden habe, genauso entscheide ich mich heute gegen diese Snap Technik.

Gut gesagt.

Wird in den Ubuntu-Derivaten, wie z.B. „Xubuntu 21.10“ oder dann nächstes Jahr „Xubuntu 22.04 LTS“, das apt-Paket (deb) auch durch Schnapp ersetzt werden? Das ist mir anhand des englischen Omgubuntu-Artikels nicht klar.

Ubunux

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Das sagt mir, dass es so kommen wird:

is the first step towards a deb-to-snap transition taking place during the 22.04 development cycle

Hier kann man in der Diskussion vielleicht mehr dazu erfahren: https://discourse.ubuntu.com/t/feature-freeze-exception-seeding-the-official-firefox-snap-in-ubuntu-desktop/24210

ChickenLipsRfun2eat Team-Icon

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Ubuntu ist nach wie vor eine Rundumschlag-Installation. Wer gerne Herr über sein System ist, der nutzt sowieso was anderes. Dafür ist es auch gar nicht ausgelegt, alleine das Grundsystem bringt schon so viel „Zeuch“ mit. Es soll halt möglichst überall laufen und alle Bereiche abdecken. Wie die Erfahrung zeigt, neigen die Nutzer dazu sich nicht ins System einzuarbeiten, sondern immer nur „ja und amen“ zu klicken, pflastern sich das System mit Fremdquellen und Codeschnipseln aus clickbait-Blogs zu — aber sicher soll es sein.
Da diese Nutzer gewohnt sind, sich alles vorschreiben zu lassen — wieso nicht Snap?

Die Probleme liegen ja meist an den restriktiven Zugriffsrechten, die dann wieder aufgebohrt werden sollen, um das bisschen Schutz gleich wieder zu vernichten. Gute Umsetzung hin oder her — vielleicht hilft dieser Zwang, dass zumindest mal ein paar darüber nachdenken. Dann wäre es schon ein Erfolg.

Ich persönlich verwende auch kein Snap und hänge da generell etwas hinterher… habe noch mehrere Benutzerkonten auf verschiedenen tty zum Wechseln — noch ein paar Jahre, dann kann ich das retro nennen 😀

Axel-Erfurt

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kB schrieb:

shiro schrieb:

[…] Gibt es eine "Ubuntu-Lösung" ohne Snap?

Z.B. Zorin OS 16. Beruht auf Ubuntu, hat eigene zusätzliche Repos, kommt standardmäßig ohne Snaps (aber optional installierbar), aber mit Flatpack. Also quasi eine unzüchtige Tochter von Ubuntu und Redhat. So schön wie Ubuntu in jungen Jahren, aber leider ohne UbuntuUsers.de-Community.

oder Mint

Linux Mint 20 ohne automatische Snap-Installationen

Udalrich

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15. Mai 2019

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Ubunux schrieb:

Das sagt mir, dass es so kommen wird:

is the first step towards a deb-to-snap transition taking place during the 22.04 development cycle

Klingt genau so, ja. ☹

Hier kann man in der Diskussion vielleicht mehr dazu erfahren: https://discourse.ubuntu.com/t/feature-freeze-exception-seeding-the-official-firefox-snap-in-ubuntu-desktop/24210

Also stellt Canonical während des „22.04 LTS“-Zyklus von Firefox-Deb auf Firefox-Schnapps um, auch für die Derivate (also wohl Xubuntu, sind ja die gleichen apt-Pakete) ?
Klingt so, als wenn wir anfangs (im 22.04-LTS-Zyklus) noch Firefox per apt aktualisieren könnten, und dann „irgendwann“ in den 22.04-LTS-Jahren gibts dann Zwangsschnapps. Obwohl ich nach einer Xubuntu-Installation immer sudo apt remove snapd durchführe.

Streifenschmerle

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Udalrich schrieb:

For now, Ubuntu flavours are not affected by this switch, nor downstream distros like Linux Mint who rely on the repo version. The Firefox deb package will remain available in the repo until the transition takes effect.

Assuming all goes well for the [22.04] LTS, a formal deb to snap transition will happen during that cycle.

Klingt doch so, als ob Ubuntu dann „irgendwann“ im „Ubuntu 22.04 LTS“-Zyklus das apt-Paket (deb) kickt und durch Schnapp ersetzt, also auch in meinem Xubuntu 22.04 LTS. Will ich nicht.

Genau das scheint, wie auch andere zwischenzeitlich bereits schrieben, der Plan zu sein. In 21.10 wird zwar in der Gnome-basierten Hauptversion von Ubuntu bereits Firefox als Snap statt als Deb vorinstalliert, das Deb-Paket wird aber weiterhin in den Repositories angeboten. Zum einen, weil diese Änderung für die Flavours wie Xubuntu, Kubuntu etc. sehr kurzfristig kommt und sie diese deshalb noch nicht mitmachen müssen. Zum anderen, weil sich noch ärgerliche Bugs durch das Snappen offenbaren können, so daß betroffene Nutzer_innen zur einfachen Abhilfe in 21.10 einfach stattdessen die Deb-Version installieren können.

Wenn sich nun die Bugs bzw. die Unzufriedenheit mit Firefox als Snap in 21.10 in Grenzen halten, so wird es wohl in 22.04 keine Deb-Version von Firefox in den Repositories mehr geben.

Für Canonical macht das im Hinblick auf die Wartungskosten ganz klar Sinn - Firefox dürfte wohl mit die wartungsintensivste Software sein, da alle neuen Firefox-Version auf alle derzeit unterstützten Ubuntu-Versionen zurückportiert werden müssen, und es durch die Funktion von Firefox als Standard-Browser zudem besonders wichtig ist, daß dabei keine Bugs auftreten. Konkret waren es die letzten Jahre immer mind. 3-5 Ubuntu-Version, für die jeweils eigene Firefox-Updates getestet, angepaßt und bereitgestellt werden mußten.

Wenn künftig Firefox nur noch als Snap verfügbar sein soll und (wie ich das verstehe) der Snap direkt von Mozilla gewartet und hochgeladen wird, reduzieren sich die Firefox-Updates, um die sich Canonical in Form von Deb-Paketen kümmern muß, langfristig auf 0, fallen also ganz weg.

Ich bin mir nicht sicher, ob es vielleicht leider auch ein Anzeichen dafür sein könnte, daß Ubuntu als Desktop-Version für Canonical nur noch eine recht geringe Bedeutung hat und Canonical deshalb dort möglichst wenig Geld investieren will.

Beispiel für einen noch ungelösten Bug, den ich ärgerlich finde, ist dieser hier, der es unmöglich macht, im gesnappten Firefox (und auch Chromium) Erweiterungen zu nutzen, die eine Desktop-Integration ermöglichen (für u.a. Plasma und die Gnome Shell).

Viele Grüße, Jan

Streifenschmerle

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5. April 2006

Beiträge: 461

Udalrich schrieb:

Also stellt Canonical während des „22.04 LTS“-Zyklus von Firefox-Deb auf Firefox-Schnapps um, auch für die Derivate (also wohl Xubuntu, sind ja die gleichen apt-Pakete) ?
Klingt so, als wenn wir anfangs (im 22.04-LTS-Zyklus) noch Firefox per apt aktualisieren könnten, und dann „irgendwann“ in den 22.04-LTS-Jahren gibts dann Zwangsschnapps. Obwohl ich nach einer Xubuntu-Installation immer sudo apt remove snapd durchführe.

Für mich klingt es mehr so, als wäre die Umstellung für die Zeit während des Entwicklungszyklus von 22.04 geplant, also irgendwann zwischen Oktober diesen und April nächsten Jahres. Mit anderen Worten, wenn 22.04 im nächsten April fertig ist, soll die Umstellung schon komplett vollzogen sein und es gäbe dann Firefox nur noch als Snap.

Viele Grüße, Jan

Udalrich

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15. Mai 2019

Beiträge: 533

KaiserClaudius schrieb:

Für mich klingt es mehr so, als wäre die Umstellung für die Zeit während des Entwicklungszyklus von 22.04 geplant, also irgendwann zwischen Oktober diesen und April nächsten Jahres. Mit anderen Worten, wenn 22.04 im nächsten April fertig ist, soll die Umstellung schon komplett vollzogen sein und es gäbe dann Firefox nur noch als Snap.

Das dürfte stimmen. Nun verstehe ich die Situation besser.

Danke für die Erklärung, auch für die längere um 11:32h.

von.wert

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23. Dezember 2020

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Udalrich schrieb:

Also stellt Canonical während des „22.04 LTS“-Zyklus von Firefox-Deb auf Firefox-Schnapps um,

Nein, "during the 22.04 development cycle". In der Final gibt es Fx also sofort als snap und nur so. Und natürlich auch für Flavours. Canonical akzeptiert diese nur, stellt Infrastruktur, sprich Platz, bereit, mehr aber auch nicht. Snaps wie diese stellen keine Alternative aus Nettigkeit dar, sie sollen ersetzen, also Arbeit sparen.

Edit: Zu lange gewartet ohne Reload.

Cruiz Team-Icon

Avatar von Cruiz

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6. März 2014

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ChickenLipsRfun2eat schrieb:

Ubuntu ist nach wie vor eine Rundumschlag-Installation. Wer gerne Herr über sein System ist, der nutzt sowieso was anderes. Dafür ist es auch gar nicht ausgelegt, alleine das Grundsystem bringt schon so viel „Zeuch“ mit. Es soll halt möglichst überall laufen und alle Bereiche abdecken. Wie die Erfahrung zeigt, neigen die Nutzer dazu sich nicht ins System einzuarbeiten, sondern immer nur „ja und amen“ zu klicken, pflastern sich das System mit Fremdquellen und Codeschnipseln aus clickbait-Blogs zu — aber sicher soll es sein.
Da diese Nutzer gewohnt sind, sich alles vorschreiben zu lassen — wieso nicht Snap?

Die Probleme liegen ja meist an den restriktiven Zugriffsrechten, die dann wieder aufgebohrt werden sollen, um das bisschen Schutz gleich wieder zu vernichten. Gute Umsetzung hin oder her — vielleicht hilft dieser Zwang, dass zumindest mal ein paar darüber nachdenken. Dann wäre es schon ein Erfolg.

Ich persönlich verwende auch kein Snap und hänge da generell etwas hinterher… habe noch mehrere Benutzerkonten auf verschiedenen tty zum Wechseln — noch ein paar Jahre, dann kann ich das retro nennen 😀

Schön formuliert. 👍

Berlin_1946 Team-Icon

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18. September 2009

Beiträge: 10138

ChickenLipsRfun2eat schrieb:

Ob es nun Snap sein muss, sei dahingestellt, aber der Schutz des Systems vor dem Browser ist ja nun nicht gerade eine schlechte Idee.

Die Idee ist, wie du schreibst, nicht schlecht.

Ich glaube es geht mehr um das snap an sich. Was mich bei snap so nervt ist das:

...
loop0    7:0    0  14.5M  1 loop /snap/gnome-logs/37  
loop1    7:1    0   2.3M  1 loop /snap/gnome-calculator/170  
loop2    7:2    0  86.6M  1 loop /snap/core/4486  
loop3    7:3    0  86.6M  1 loop /snap/core/4650  
loop4    7:4    0   1.6M  1 loop /snap/gnome-calculator/154  
loop5    7:5    0  14.5M  1 loop /snap/gnome-logs/34  
loop6    7:6    0   3.3M  1 loop /snap/gnome-system-monitor/36  
loop7    7:7    0   2.3M  1 loop /snap/gnome-calculator/178  
loop8    7:8    0    13M  1 loop /snap/gnome-characters/101  
loop9    7:9    0   3.7M  1 loop /snap/gnome-system-monitor/45  
loop10   7:10   0 139.5M  1 loop /snap/gnome-3-26-1604/64  
loop11   7:11   0   140M  1 loop /snap/gnome-3-26-1604/59   
loop12   7:12   0   3.7M  1 loop /snap/gnome-system-monitor/41  
loop13   7:13   0    21M  1 loop /snap/gnome-logs/25  
loop14   7:14   0  12.2M  1 loop /snap/gnome-characters/69  
loop15   7:15   0    13M  1 loop /snap/gnome-characters/96 
... 

und bitte noch ein loop 🤣

von.wert

Anmeldungsdatum:
23. Dezember 2020

Beiträge: 11740

Berlin_1946 schrieb:

und bitte noch ein loop 🤣

Zumindest könntest Du die Anzahl installierter Versionen (wieder) auf default 2 begrenzen, dann hättest Du schon mal 4 loops weniger (gnome-calculator, gnome-characters, gnome-logs, gnome-system-monitor), aber freilich immer noch 12, pff.