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[Gedanke] "Ubuntu Phone"

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Nicht spezifiziert
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Suddendeath

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11. Januar 2008

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Hallo liebe Gemeinschaft.

Viele nutzen sie schon und lieben sie: das Smartphone. Als einer meiner Freunde 2008 begann, sein Iphone zu nutzen, dachte ich immer: "Ach das ist doch nur Spielerei, und bis so etwas erschwinglich wird, vergehen noch locker 5 Jahre". Es sind 3 Jahre vergangen, und die Welt der "Smartphones" (ich hasse diesen Begriff!) ist auch bei uns angekommen. Seit einem halben Jahr nenne ich nun ein solches Smartphone mit Android 2.2 mein eigen, und will mir den Alltag ohne diesem ehrlich gesagt gar nicht mehr vorstellen. Zu viele Erleichterungen im Alltag bringt mir das Teil.

Canonical geht mit Ubuntu schon lange seinen eigenen Weg in der Linux Welt, und wird dafür, vielleicht zurecht, kritisiert. Natürlich liegt das Interesse Canonical's darin, mit Ubuntu auch einmal Profit zu machen, wenn auch das Betriebssystem kostenlos ist. Mit Ubuntu-One, wofür es ja bereits einen Klienten für Android Telefone gibt, um seine Musik auf das Handy zu streamen, hat man ja schon eine recht starke Integration eines wirklich guten Hauseigenen Cloud-Services.

Mittlerweile mischt nicht nur Apple und Blackberry am Smartphone Markt, sondern auch Google hat sich in eine mittlerweile starke Position gebracht, und Windows bringt mit seinem Windows Phone 7 ebenfalls ein BS um die Schnittstelle Desktop-Laptop-Mobiltelefon zu verbinden.

Nun kam mir gestern der Gedanke: Was, wenn Canonical wirklich einmal den Weg gehen würde, und eine Art..nennen wir es mal "Ubuntu Phone" auf den Markt bringen würde? Man stelle sich vor, die zusammenarbeit zwischen dem Desktop, dem mobilen Computer (Laptop/Netbook) und dem Mobiltelefon (via Services wie Ubuntu One) würde gut klappen - wäre so ein Telefon eine gute Alternative für euch? Was müsste so ein Telefon können, oder sagen wir besser, was sollte man damit machen können, damit es für euch interessant wäre? Welcher Hardwarehersteller denkt ihr, würde Interesse haben, so ein Telefon zu produzieren? Sollte es mehrere Modelle geben, oder ähnlich wie bei Apple, nur ein Gerät (je nach Aktualität) produziert und beworben werden? Und das meiner Meinung nach wichtigste: Wären Applikationen, die bereits unter Android laufen, auch unter einer potentiellen Ubuntu-Linux Mobilversion ausführbar?

Ich bin echt schon gespannt, welche Gedanken ihr zu dem Thema habt, und ob ihr euch diese Frage vielleicht schon einmal selbst gestellt habt.

Also, haut in die Tasten! Ich freue mich auf euren Input ☺

Grüße aus Wien

kutteldaddeldu Team-Icon

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1. Juli 2008

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Nicht ganz das, was Du meinst, aber siehe – zu einer Smartphone-Strategie von Canonical – hier.

Noah

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WilhelmHH

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Ein Smartphone ist so klein, das es kein normales Linux mehr sein könnte.

dAnjou

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WilhelmHH schrieb:

Ein Smartphone ist so klein, dass es kein normales Linux mehr sein könnte.

Das ist ja Unfug. Android ist ein "normales" Linux. (Und wenn hier wer mit Lizenzen oder kleinen Quelltextveränderungen kommt: es geht WilhelmHH wohl eher um die technische Machbarkeit.)

WilhelmHH

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Da hätte ich Ubuntu statt Linux schreiben sollen.

Jedenfalls würden wir Ubuntu als Phone kaum wiedererkennen.

Oder "Ubuntu Phone" nimmt Einfluß auf Ubuntu wie iOS auf MacOSX und "Windows Phone" auf Windows8 😬

Im Innern wären bestimmt starke Veränderungen notwendig.

dAnjou

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WilhelmHH schrieb:

Im Innern wären bestimmt starke Veränderungen notwendig.

Vor allem konzeptionell, weil bestehende Desktopumgebungen (GNOME, KDE, ...) nicht auf Smartphones funktionieren. Und mit dieser Änderung bleibt eigentlich nicht mehr viel von Ubuntu übrig. Es würde halt nur den Namen tragen.

Außerdem gibt es schon diverse Smartphone-Betriebsysteme, die einen Linux-Kernel nutzen. Das Rad jetzt nochmal neu zu erfinden, halte ich für unsinnig, aber ich mag in der Hinsicht auch etwas pessimistisch bzw. geborener Skeptiker sein.

WilhelmHH

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dAnjou schrieb:

Es würde halt nur den Namen tragen.

Außerdem gibt es schon diverse Smartphone-Betriebsysteme, die einen Linux-Kernel nutzen. Das Rad jetzt nochmal neu zu erfinden, halte ich für unsinnig, aber ich mag in der Hinsicht auch etwas pessimistisch bzw. geborener Skeptiker sein.

Da könnte ja eines halt nur den Namen UbuntuGo tragen.

http://de.wikipedia.org/wiki/MeeGo

ChemicalBrother Team-Icon

Ehemaliger

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17. Mai 2007

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dAnjou schrieb:

WilhelmHH schrieb:

Im Innern wären bestimmt starke Veränderungen notwendig.

Vor allem konzeptionell, weil bestehende Desktopumgebungen (GNOME, KDE, ...) nicht auf Smartphones funktionieren.

KDE mobile funktioniert auf Smartphones.

dAnjou

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ChemicalBrother schrieb:

dAnjou schrieb:

Vor allem konzeptionell, weil bestehende Desktopumgebungen (GNOME, KDE, ...) nicht auf Smartphones funktionieren.

KDE mobile funktioniert auf Smartphones.

Schlauberger? KDE Mobile ist wohl keine Desktopumgebung, wenn man den Begriff Desktop auf normale PCs und Notebooks begrenzt, wie es allgemein üblich ist. Außerdem kenne ich kein Ubuntu, was KDE Mobile nutzt.

WilhelmHH

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ann

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11. Februar 2007

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Da der Gedanke seit UDS-Precise offiziell ist, gibt es auf deviantArt ein Mockup dem noch weitere folgen sollen.

Edit: Die Idee eigene Wege mit Unity zu gehen war nicht verkehrt wenn man sich ansieht wie Microsoft Android am Wickel hat, z.B. Barnes&Noble NookTM welches auf Android basiert. Hier Details 🇬🇧 wo Microsoft "Patentverletzungen" sieht.

Vimmerbyviking

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29. Oktober 2011

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Es ist recht leicht ein Linux auf ein Telefon zu bringen. Ich habe vor einigen Wochen erst gehört als gesagt wurde dass ein Tablet und Telefon kommen soll, eine Firma in Malmö an einer Lösung arbeitet und schon Fortschritte gemacht hat.

Aber ich sehe erst das Problem von OpenSource im Telefon. Für ein Computer ist Download Software und installieren gut. Wir haben alle meiste ns andere computer. Aber bei Telefonen geht das nicht. Man braucht einen Basisträger und der muss auch noch etwas zu OpenSource passen. Ökologische Umwelt in Produktion und Menschlichkeit dabei.

Schwer. Ich kaufe kein Telefon mit Ubuntu oder anderem Linux wenn Kinder in China es zusammenbauen müssen und der Abfall aus der Produktion in die Umwelt liegt.

Janus

@dAnjou KDE und Gnome können funktionieren. Es ist fast identisch mit Symbian UIQ3. Das System ist von SonyEricsson und anderen und seit 4 Jahren tot aber auf P1i, M960 und viele andere noch aktiv. Freie Software gibt es auch dafür gut noch.

Mir ist es lieber mit KDE und Gnome auf dem Smartphone. Mit Unity sieht es aus wie Samsung-Mist.

Ich habe mit einem Freund mal das P1i versucht mit Android zum machen. Aber einige Funktionen gehen nicht.

Gut ist ein recycling für die Umwelt wenn Ubuntu auf alten Smartphones installierbar ist.

k1l

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22. September 2006

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Also ich sehe sehr wohl eine möglichkeit für ein Ubuntu(smart)phone.

Unity bietet hier erstmal eine gute Basis, von der man weiter gehen kann. Es geht ja darum, dass das Ubuntu zuhause ähnlich wirkt zu dem auf dem Phone. Mit gnome2 wäre sowas schlicht nicht möglich; so kleine Finger hat keiner um da durch die Menüs zu fahren ☺

Ob auf den "hochkant" Displays die Dash links soviel Sinn macht, kann ich ohne testen nicht beurteilen. Sehe da aber mögliche Probleme und den Hauptangriffspunkt für Kritiker.

Aber sonst sehe ich es als Positiv. Gibt ja einige User, die mit dem Android zum ersten Mal mit Linux in Berührung kommen und einige könnten sich ja auch vorstellen Android auf dem Net/Notebook zu nutzen. Warum soll das nicht auch andersrum gehen? Zumal es auch besser für das "Geschäft" wäre, wenn es mehr Konkurrenz gibt. Android hat auch noch viele Baustellen zu beenden. Aber da iOS und WP7 selber jedes Fettnäpchen mitnehmen wird da nur so viel gemacht wie nötig. WebOS wurde direkt eingestampft. Der ganze andere Kram wie Meego ähm Limo ähm Tizen (oder wie nennen sie sich jetzt?) ist defakto für den Markt nicht relevant.

zephir

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Anmeldungsdatum:
20. März 2006

Beiträge: 2768

Suddendeath schrieb:

Nun kam mir gestern der Gedanke: Was, wenn Canonical wirklich einmal den Weg gehen würde, und eine Art..nennen wir es mal "Ubuntu Phone" auf den Markt bringen würde? Man stelle sich vor, die zusammenarbeit zwischen dem Desktop, dem mobilen Computer (Laptop/Netbook) und dem Mobiltelefon (via Services wie Ubuntu One) würde gut klappen - wäre so ein Telefon eine gute Alternative für euch?

Ja, könnte interessant sein, jetzt wo MeeGo scheinbar Tod ist.

Wären Applikationen, die bereits unter Android laufen, auch unter einer potentiellen Ubuntu-Linux Mobilversion ausführbar?

Nicht nativ, aber für Maemo / MeeGo gab es schon eine lösung Golem Artikel, würde natürlich auch für Ubuntu möglich sein.

Was müsste so ein Telefon können, oder sagen wir besser, was sollte man damit machen können, damit es für euch interessant wäre?

Mobiler Linux Rechern sein, also zugriff auf alle Ubuntu Pakete bieten, und zusätzlich eine vernünftige Oberfläche und ausreichend Basis Anwendungen, um das ganze auch sinnvoll als Smartphone / Tablet zu nutzen. Toll fände ich eine sicher Verschlüsselung von Voice over IP Gesprächen. Das ist überhaupt nur mit OpenSource wirklich vertrauenswürdig umzusetzen. Die Mockups auf der Basis von unity überzeugen mich allerdings noch überhaupt nicht. Maemo / MeeGo sind da schon Meilen weiter.

Welcher Hardwarehersteller denkt ihr, würde Interesse haben, so ein Telefon zu produzieren?

Kommt drauf an was Google weiterhin mit Android macht. Gibt ja etwas Sorgen von Seiten der Hersteller, seit Google Moterola übernommen hat. Gut möglich, dass da einige Interesse an einer Alternative haben, solange die Entwicklung jemand anders bezahlt. Allerdings lieben die meisten Provider völlig zugerammelte Systeme, entweder muß Ubuntu da "nachbessern", oder es hat einen schweren Stand.

Sollte es mehrere Modelle geben, oder ähnlich wie bei Apple, nur ein Gerät (je nach Aktualität) produziert und beworben werden?

Erst mal müßte es überhaupt EIN Gerät geben. Wenn Ubuntu weiter offen beleibt, und das ganze ein Erfolg wird, wird es hoffentlich gar nicht zu verhindern sein, das es mehrer Geräte gibt.

WilhelmHH schrieb:

Ein Smartphone ist so klein, das es kein normales Linux mehr sein könnte.

Das ist Blödsinn. Auf dem n900 läuft mit Maemo ein gar nicht so stark modifiziertes Debian, und MeeGo auf dem N9 ist auch ein stinknormales Linux. Was angepasst werden muß, ist die Oberfläche. Unity ist evt. noch für tablets geeigent, aber nicht mehr für smartphones.

Es ist auch nicht richtig, das die normalen linux Anwendungen auf dem smartphone gar keine Berechtigung hätten. Auf dem n900 läßt sich mit easy debian auch ein hundsgemeins debian mit LXDE betreiben (innerhalb der maemo Oberfläche), die bedienung von normalen Desktopanwendungen wie Gimp oder Openoffice ist zwar nicht optimal, aber für kleine Aufgaben immerhin möglich, und dem geneigten Bastler stehen auch alle anderne Möglichkeiten eines linux systems offen, sei es Netzwerkdrucker über CUPS anzusprechen, über SSH auf andere Rechner zuzugreifen oder das Handy als ftp Server zu mißbrauchen. Außerdem ist es natürlich einfacher, für bestehende Anwendungen andere Oberflächen zu entwicklen, als alles neu zu machen.

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