Hallo.
Vielleicht hilft das weiter.
Auszug aus lpi101
Die Hardwareparameter im /proc-Verzeichnis
Wie schon aus der Seite Hardwareparameter hervorgegangen ist, benötigen wir, um bestimmte Hardware anzusprechen, Einstellungen, die sowohl auf der Hardwareseite vorgenommen sein müssen, als auch dem Betriebssystem bekannt sein müssen. Um festzustellen, welche dieser Parameter Linux welcher Hardware zuweist bietet uns das /proc-Verzeichnis mehrere Dateien, die diese Information beinhalten. Nochmal zur Erinnerung: Es handelt sich hierbei nicht um reale Dateien, sondern um Schnittstellen zum Kernel. Es sind also keine statischen Informationen sondern die gegenwärtigen Informationen des Kernels, welche Parameter von welcher Hardware benutzt werden. Diese Dateien sind hervorragende Diagnosewerkzeuge, die bei der Fehlersuche meist gute Dienste leisten. Ihr Inhalt ist mit Programmen wie cat oder less einsehbar.
Für die Hardware-Parameter spielen folgende Dateien im /proc-Verzeichnis eine Rolle:
/proc/interrupts
Zeigt eine Liste der im Augenblick benötigten IRQ-Kanäle an, zusammen mit der Information, wer diese IRQs benutzt (wem sie zugewiesen sind) und wie oft die jeweiligen IRQs schon ausgelöst wurden.
/proc/ioports
Zeigt eine Liste der IO-Adressen an, die gegenwärtig in Benutzung sind und die Information, wem sie zugeordnet sind. Die Adressen werden als Adressbereich angegeben, der zeigt, wie breit der Zugriff auf eine solche Adresse ist. Die Angabe
0170-0177 : ide1
zeigt etwa, daß auf die zweite IDE-Schnittstelle mit 8 Bit Breite (170-177=8 Bit) zugegriffen wird. (Es handelt sich hier um die Zugriffsbreite auf den Controller, nicht auf die Daten!).
/proc/dma
Hier finden wir die Angabe der benutzten DMA-Kanäle zusammen mit der Information, wer sie benutzt.
/proc/iomem
Hier werden uns die Speicherbereiche der verschiedenen Speicherarten angezeigt. Dazu zählen neben dem normalen Arbeitsspeicher (System RAM) auch die Bereiche Bildschirmspeicher der Graphikkarte (Video RAM) und die jeweiligen ROMs der Hauptplatine (System ROM) und der Erweiterungskarten (z.B. Video ROM), sowie der Speicher des PCI-Systems, in dem die Bus-Informationen abgelegt sind. Diese Angaben sind als Adressbereiche (Startadresse - Endadresse) angegeben.
Andere Hardwareinformationen im /proc-Verzeichnis
Neben den verwendeten Hardwareparametern finden sich im /proc Verzeichnis noch einige andere interessante Informationen über die verwendete Hardware, die für Diagnosezwecke sehr brauchbar sind. Dazu zählen die Dateien:
/proc/cpuinfo
Alle Informationen, die der Kernel über den/die verwendeten Prozessor(en) hat, sind hier nachzulesen. Dazu zählen Prozessortyp und -modell, Taktrate, Cache-Größe und viele Angaben über mögliche Prozessorbugs.
/proc/devices
Eine Liste der block- und zeichenorientierten Geräte, die der Kernel aktuell unterstützt. Neben der jeweiligen Angabe des Gerätenamens finden wir hier auch die verwendete Major-Number.
/proc/partitions
Eine Liste aller dem System bekannten Plattenpartitionen, mitsamt Major- und Minornummern. Je nachdem, ob der Kernel das devfs Dateisystem unterstützt oder nicht, werden die Angaben in der Form
major minor #blocks name
3 0 16617888 hda
3 1 1028128 hda1
(alte Darstellung) oder
major minor #blocks name
3 0 19925880 ide/host0/bus0/target0/lun0/disc
3 1 4200966 ide/host0/bus0/target0/lun0/part1
(neue Darstellung bei Verwendung von devfs) angezeigt.
/proc/pci
Informationen, die der Scan des PCI-Busses ergeben haben. Hier finden sich Informationen über alle am System angeschlossenen PCI-Geräte. Auch der AGP-Bus (der in Wahrheit nur ein extra PCI-Bus mit nur einem Steckplatz ist) ist hier angegeben zusammen mit allen gefundenen Karten.
gruß
piller