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Grenzen von (Ubuntu) Linux ?

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Nicht spezifiziert
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Glori

Anmeldungsdatum:
4. März 2007

Beiträge: 126

Hallo!

ich soll einen Vortrag über Möglichkeiten und Grenzen von Ubuntu- Desktop und Server halten. Mein Problem ist jetzt, dass ich nicht wirklich Erfahrung mit Servern habe und keine Informationen zum Thema "Grenzen von (Ubunu) Linux" im Netz finde. Es geht eigentlich immer um die Möglichkeiten, die Linux bietet. Aber wo würden sich beispielsweise auf jeden Fall Windows Server anbieten?

Meinem Verständnis nach würden sich Windows Server anbieten, wenn man ausschließlich Windows Clients an eine Domäne oder an ein Active Directory anbinden würde? Oder wenn man möchte, dass die Profile der Windows Benutzer von einem Server geladen werden? Wenn man weiß, dass man auch in Zukunft auf Windows Clients setzen möchte, ist eine homogene Landschaft vielleicht vorteilhafter?

Habt ihr Denkanstöße für mich? Oder liege ich komplett falsch? Danke schon einmal!

Andreas

bodensee

Anmeldungsdatum:
4. November 2006

Beiträge: 1971

Hallo Andreas,

Glori schrieb:

ich soll einen Vortrag über Möglichkeiten und Grenzen von Ubuntu- Desktop und Server halten.

Darf man fragen wie Du zu diesem Thema kommst?

Meinem Verständnis nach würden sich Windows Server anbieten, wenn man ausschließlich Windows Clients an eine Domäne oder an ein Active Directory anbinden würde?

Nein! Mal abgesehen davon, dass AD eine reine M$ Erfindung ist, kommt es generell darauf an was man machen möchte bzw. welche Dienste man anbieten mag/muss. Vergleiche die ganze Sache mal mit einem Werkzeugkasten und einer Reparatur, die Du zu erledigen hast. Für jeden speziellen Fall gibt es das spezielle Werkzeug. Sicherlich kann man auch mit einer Zange einen Nagel in die Wand schlagen, doch das ist keine professionelle Arbeitsweise. Behalte Dir diesen Vergleich ruhig mal im Hinterkopf.

Nehmen wir an, man möchte eine Arbeitsgruppe mit einem Druckserver und einer Dateiablage versorgen, dann geht das z.B. mit Linux sehr gut. Ebenso kann man mit Samba einen Domaincontroller aufsetzen. Es geht also immer nur um die Anforderungen. Die angebunden Clients spielen da erst einmal keine Rolle.

Oder wenn man möchte, dass die Profile der Windows Benutzer von einem Server geladen werden?

Bezieht sich wieder auf AD, geht aber auch auf Linux Basis mit LDAP.

Wenn man weiß, dass man auch in Zukunft auf Windows Clients setzen möchte, ist eine homogene Landschaft vielleicht vorteilhafter?

So denken sicherlich manche, doch ist eigentlich der Kosten/Nutzen Faktor entscheidend.

Habt ihr Denkanstöße für mich? Oder liege ich komplett falsch? Danke schon einmal!

Ob Du komplett falsch liegst mag ich so nicht beantworten. Leider ist es eben so, dass man nirgendwo eine objektive Meinung bekommst. Stell die gleiche Frage mal in einem Klickibunti Forum 😉

Ich will Dir mal noch ein paar Erfahrungen mit geben; möchte man bei besagter Arbeitsgruppe z.B. SAP einsetzen, spielt es erst einmal gar keine Rolle auf was für einem Serversystem das betrieben wird. Das Betriebsystem muss "lediglich" SAP zertifiziert sein. SuSE und RedHat sind es zum Beispiel.
Oder man möchte den erwähnten Fileserver hochverfügbar machen, dann fallen für M$ reine Lizenzkosten für einen zweier Cluster mit 20 Clientlizenzen rund 14000,- Euro an. Linux kostet da gar nichts.
Und abschliessend ein Wort zum Thema support, man soll nicht vergessen, sowohl M$ als auch Linux Support kostet Geld wenn man es professionell nutzen möchte.

Ich hoffe dies hilft Dir erst einmal weiter? Vielleicht kannst Du ja noch HIntergründe angeben, worum es genau geht?

Glori

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
4. März 2007

Beiträge: 126

Gibt es denn irgendeinen Fall, wo Du sagen würdest, "Hier würde ich einen Windows Server nehmen" ?

Der Hintergrund ist folgender: Ich biete auf meiner Internetseite "einfache" IT Dienstleistungen, OpenOffice Schulungen und Web-Geschichten an. Da ich ein großer Ubuntu Fan bin, biete ich auch kostenlose Installationen an und preise das System auf meiner Webseite. Daraufhin wurde ich von der Handwerkskammer Lübeck angesprochen und gefragt, ob ich nicht einen kleinen Vortrag über Ubuntu halten möchte. Eine super Gelegenheit zur Verbreitung von freier Software beizutragen, was ich also bejahte. Konkretes Thema: "Grenzen und Möglichkeiten von Ubuntu Desktop und Server". Es geht um den Einsatz in kleinen und mittelständischen (Handwerks) Unternehmen, was ich im Fall von Desktop PCs einigermaßen beurteilen kann, denke ich. Auch einen Web- oder Fileserver habe ich schon mal aufgesetzt, aber so etwas wie LDAP sind fremde Welten für mich.

Im Moment ist das Problem eben, soll ich sagen...ja die Grenzen von Ubuntu Linux Server liegen in seiner Grenzenlosigkeit oder so:) ?

Glori

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
4. März 2007

Beiträge: 126

Danke nochmal für die "Denkanstöße". Das Bild vom Werkzeugkasten werde ich mir merken. Spezielle Werkzeuge für bestimmte Dienste. Gibt es Dienste, für die es sich lohnt einen M$ Server einzusetzen?

pitt-admin

Anmeldungsdatum:
11. Juli 2010

Beiträge: 1875

Glori schrieb:

Danke nochmal für die "Denkanstöße". Das Bild vom Werkzeugkasten werde ich mir merken. Spezielle Werkzeuge für bestimmte Dienste. Gibt es Dienste, für die es sich lohnt einen M$ Server einzusetzen?

Nein, aber der Markt lässt es manchmal nicht anders zu. (z. B. extra Software, nur für die Firma geschrieben die MS voraussetzt)

bodensee

Anmeldungsdatum:
4. November 2006

Beiträge: 1971

Glori schrieb:

Gibt es denn irgendeinen Fall, wo Du sagen würdest, "Hier würde ich einen Windows Server nehmen" ?

Freiwillig niemals 😉

Der Hintergrund ist folgender: Ich biete auf meiner Internetseite "einfache" IT Dienstleistungen, OpenOffice Schulungen und Web-Geschichten an.

Aha willkommen im Club. In dieser Branche bin ich auch. Falls Du gerne näheren Kontakt pflegen möchtest, schreib mich einfach mal per PN an.

Da ich ein großer Ubuntu Fan bin, biete ich auch kostenlose Installationen an und preise das System auf meiner Webseite.

Sehr gut.

Daraufhin wurde ich von der Handwerkskammer Lübeck angesprochen und gefragt, ob ich nicht einen kleinen Vortrag über Ubuntu halten möchte. Eine super Gelegenheit zur Verbreitung von freier Software beizutragen, was ich also bejahte.

Klingt sehr gut. Handwerker suchen eben oft gute Leute, die Ihre Systeme betreuen. Die haben oft anderes zu tun als sich da selbst drum zu kümmern. Gerade die Datensicherung fällt da immer hinten runter.

Es geht um den Einsatz in kleinen und mittelständischen (Handwerks) Unternehmen, was ich im Fall von Desktop PCs einigermaßen beurteilen kann, denke ich.

Man muss nur darauf achten, dass es auch spezielle Handwerkersoftware gibt, die nur auf Windows laufen. Man kann im Vorfeld mal abklopfen um was für Gewerke es sich handelt, die an dem Vortrag teilnehmen und sich mal schlau machen, was es da generell so am Markt gibt.

Ein Kunde von mir nutzt z.B. eine ERP Software, die nur unter M$ läuft (Clientseitig) die Daten liegen aber auf einem Linux Filserver.

Auch einen Web- oder Fileserver habe ich schon mal aufgesetzt, aber so etwas wie LDAP sind fremde Welten für mich.

Fileserver kann ich mir in einem Handwerksbetrieb vorstellen, mailserver vielleicht noch - dann muss es aber schon was größeres sein. Aber einen Webserver würde ich definitiv niemals dort einbringen.

Im Moment ist das Problem eben, soll ich sagen...ja die Grenzen von Ubuntu Linux Server liegen in seiner Grenzenlosigkeit oder so:) ?

Es gibt erst einmal keine Grenzen, nur Anforderungen.

bodensee

Anmeldungsdatum:
4. November 2006

Beiträge: 1971

Glori schrieb:

Gibt es Dienste, für die es sich lohnt einen M$ Server einzusetzen?

Wenn gewünscht wird so etwas wie eine Groupware Lösung - ich denke da jetzt rein mal an Exchange. Kann zwar nicht besonders viel, aber wenn man es mit einer Telefonanlage kombiniert, wie es die von Siemens können, wird es schwer etwas unter Linux zu finden.

Exchange allein, kann man locker mit Linux abdecken.

bodensee

Anmeldungsdatum:
4. November 2006

Beiträge: 1971

pitt-admin schrieb:

Nein, aber der Markt lässt es manchmal nicht anders zu. (z. B. extra Software, nur für die Firma geschrieben die MS voraussetzt).

Genau das ist das was ich meinte, man muss auf die Anforderngen achten.

Pauschal behaupte ich mal - das ist meine persönliche Meinung und aus den bisherigen Erfahrungen - lässt sich alles mit Linux machen. Und jetzt muss man eben schauen was genau gewünscht bzw. gebraucht wird. Denn Wünsche gibt es viele, ob sie immer alle sinnvoll sind ist ein anderes Thema. Hier kommt es eben sehr auf eine gute Betreuung und Beratung an.

WilhelmHH

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29. März 2005

Beiträge: 706

Wohnort: Hamburg

Glori schrieb:

Daraufhin wurde ich von der Handwerkskammer Lübeck angesprochen und gefragt, ob ich nicht einen kleinen Vortrag über Ubuntu halten möchte.

Die Kieler Open Source und Linux Tage bieten Businessbezug.

http://www.kieler-linuxtage.de/index.php?seite=programm.html&untermenu=Besucher-Info#72Zarafa Groupwareserver: Open, Kompatibel, Enterprise

Glori

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
4. März 2007

Beiträge: 126

Vielen Dank! Eure Antworten haben mir sehr weiter geholfen. Und motivierter mich mit Linux Servern zu beschäftigen, bin ich jetzt auch:) Dann hoffe ich mal, dass ich Ubuntu und Linux überzeugend darstellen kann.

Andreas

pitt-admin

Anmeldungsdatum:
11. Juli 2010

Beiträge: 1875

bodensee schrieb:

Glori schrieb:

Gibt es Dienste, für die es sich lohnt einen M$ Server einzusetzen?

Wenn gewünscht wird so etwas wie eine Groupware Lösung - ich denke da jetzt rein mal an Exchange. Kann zwar nicht besonders viel, aber wenn man es mit einer Telefonanlage kombiniert, wie es die von Siemens können, wird es schwer etwas unter Linux zu finden.

Exchange allein, kann man locker mit Linux abdecken.

Exchange = Zarafa, eGroupware OXchange usw

Telefon = Asterisk

Gruß

bodensee

Anmeldungsdatum:
4. November 2006

Beiträge: 1971

Exchange Microsoft 🤣

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