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Linux-Installation, um Vim auf möglichst stromsparende Weise „als Schreibmaschine“ zu nutzen

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: 9.10 (Karmic Koala)
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kutteldaddeldu Team-Icon

Anmeldungsdatum:
1. Juli 2008

Beiträge: 3586

Folgendes Problem: Ich bin ab und zu mit der Bahn unterwegs, teilweise auch in Regionalbahnen ohne Stromanschluss. Mein Laptopakku macht dort normalerweise schon vor Fahrtende schlapp. Nun suche ich einen Weg, um die Laufzeit zu optimieren.

Was ich brauche: Eigentlich nur Vim, um Texte einzugeben (und abzuspeichern natürlich) – also praktisch eine Schreibmaschine.

Was ich mir überlegt habe: Vim in einer (sehr, sehr) minimalen Installation ohne XServer und sonstigen – in diesem Zusammenhang – „überflüssigen Ballast“ anzuwenden, um so möglichst viel Strom zu sparen. Allerdings habe ich dazu noch einige Fragen:

  • Ist mein Vorgehen überhaupt sinnvoll? Oder wäre es besser, bspw. DSL oder Puppy (von denen ich jetzt einfach mal vermute, dass sie sehr stromsparend sind) zu nutzen? Sprich: Hat einer von Euch Vergleichswerte, was den Energieverbrauch angeht? Ich kann darüber im Web recht wenig finden, insbesondere keine konkreten Zahlen.

  • Wie würdet Ihr dazu vorgehen? Was würdet Ihr dafür als Distribution nehmen? (Die Ubuntu „Minimal“-Installation wäre für meine Zwecke wohl schon zu maximal.) Am liebsten wäre mir eine Installation auf Festplatte (die ich dann bequem per GRUB und ohne Stick laden kann) – allerdings könnte ich mir vorstellen, dass ein von einem USB-Stick geladenes OS stromsparender ist, da die Festplatte nicht benutzt wird?

  • Frage in die gleiche Richtung: Es ist wohl besser, die zu bearbeitende Datei auf einem USB-Stick zu speichern (das betrifft insbesondere auch die einigermaßen häufige Zwischenspeicherung), nicht auf der Festplatte?

  • Verspricht mein geplantes Vorgehen überhaupt deutlich längere Akkuzeiten? Oder habe ich da einen Denk- bzw. Einschätzungsfehler drin?

Würde mich über Anregungen freuen!

underwood

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27. Oktober 2007

Beiträge: 89

Archlinux drauf, vim nachinstallieren, fertig. Wenn das immer noch nicht reicht, kann natürlich eine angepasste Konfiguration der Energieverwaltung nicht schaden: https://wiki.archlinux.de/title/Laptop_Mode_Tools

Aber ansich dürfte dein Notebook auch ohne laptop-mode schon deutlich länger laufen, ja.

nbkr

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29. Oktober 2007

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Die Hardware ist ja das einzige was Strom verbraucht. Mit der Wahl der Software wirst Du da nicht weit kommen. Wichtiger wäre es da die Stromverbrauchende hardware zu minimieren. Also WLAN aus, BlueTooth abschalten, keine USB-Lasermaus, Displayhelligkeit runterregeln, keine CD/DVD laufen lassen. Damit kommst Du erstmal wesentlich weiter als damit nur ein Programm laufen zu lassen.

Wirklich effektiv wäre dann noch ein externen Laptoakku wie z.B. der hier: http://www.weltweit-akku.de/product_info.php/cPath/10/products_id/1329?osCsid=9cbb4996524c6646307884cef1a14f36 - persönlich habe ich mit den externen Akkus aber noch keine Erfahrung gemacht. Wohl aber mit dem Problem der nicht vorhanden Steckdosen in Zügen. Ich hatte damals auch versucht über andere Runlevels sprich ohne graphische Oberfläche den Stromverbrauch zu verringern, hat nicht geklappt. Der Akku war genauso schnell leer wie vorher. Der einzige Vorteil waren die seltsamen Blicke der Windowsnutzer über einen Rechner "ohne Bunt". ☺

kutteldaddeldu Team-Icon

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
1. Juli 2008

Beiträge: 3586

@underwood: Danke für die Auskunft! An Arch hatte ich auch schon gedacht, allerdings wird dafür ja die Festplatte benötigt. (Ist doch so?) Zumindest theoretisch sollte es doch bei einem OS das nur im Speicher ist (wie DSL) bzw. das nur auf einen Stick zugreift noch zusätzliches Einsparpotential geben?

Edit: Danke auch an nbkr! Den externen Akku muss ich mir mal anschauen, das hört sich interessant an! (Ist allerdings natürlich recht teuer – für den Preis bekommt man ja fast schon ein zusätzliches Netbook.)

underwood

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27. Oktober 2007

Beiträge: 89

@nbkr

Kein Erfolg? Das wundert mich schon, wird die Grafikkarte doch deutlich weniger belastet. Mein Notebook-Akku ist leider schon länger keine Referenz mehr, den muss ich schon seit einigen Monaten immer an die Steckdose hängen um länger als 40 Minuten arbeiten zu können. Doch schon alleine der Umstieg von Ubuntu auf Arch hat mir damals sicher eine Verlängerung der Laufzeit von ~50% gebracht (Einfach weil nach Neuinstallation nicht annähernd so viele Dienste installiert sind wie bei Ubuntu, das nähert sich mit der Zeit natürlich an, wenn das System wächst).

@Kuttel Daddeldu

Ein Arch-Grundsystem ist sicher klein genug um komplett in den Arbeitsspeicher geladen zu werden. Ob das in der Praxis so geschieht, weiß ich nicht. Ich bin mir auch nicht sicher, ob das unbedingt nötig ist um die Akku-Zeit zu erhöhen, da jedes System früher oder später Änderungen auf die Festplatte schreibt. Die Intervalle in denen das geschieht kannst du mit laptop-mode (Link von vorhin) erhöhen (Was streng genommen natürlich dazu führt, dass die Wahrscheinlichkeit von Datenverlust erhöht wird).

Edit: Ich möchte noch davor warnen, dass ich ein klassischer Halbwisser bin. 😉 Womöglich kann man mit DSL arbeiten, ohne, dass die Festplatte je relevant angesprochen wird (außer bei der Speicherung deiner Datei). Ich kann nur von meiner persönlichen Erfahrung sprechen.

Lunar

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17. März 2006

Beiträge: 5792

@underwood: Warum glaubst Du denn, dass die Grafikkarte weniger belastet wird? Ich halte das Gegenteil eher für wahrscheinlich, schon allein, weil die primitiven und teils sehr generischen Framebuffer- und Vesa-Treiber des Kernels kaum in der Lage sein dürften, die Energiesparmodi moderner Laptop-Grafikkarten zu bedienen.

underwood

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Anmeldungsdatum:
27. Oktober 2007

Beiträge: 89

Ja, das ist ein gutes Argument. Ich könnte jetzt tatsächlich nicht abschätzen, ob die Ersparnis der Rechenleistung irgendwelcher (wenn auch minimaler) Desktopeffekte und des Renderns des Desktops, den Aufwand der generischen Treiber rechtfertigt. Da fehlt es mir aber auch an Hintergrundwissen. Gibt es wirklich nur für X angepasste Treiber?

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