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Gründe für die aktuell gehäuften Wechsel von Ubuntu zu Debian bei vielen Distributionen

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Nicht spezifiziert
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mpathy

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Hallo Zusammen!

Ich habe mal kurz in "Was gehört hier rein und was nicht geschaut" und ich denke hier bin ich besser aufgehoben als in "Rund um Linux". Mir ist aufgefallen, das gerade massig Distributionen ihren Wechsel von Ubuntu zu Debian vollziehen, Beispiele hierzu sind nur mal Linux Mint oder Crunchbang Linux, um zwei wichtige und populäre zu nennen.

Früher war ich mal nah am Geschehen dran, und bekam Strömungen und Neuigkeiten meist sehr schnell mit. Irgendwie bin ich aber wohl ein bisschen raus aus der ganzen Sache.

Klar, es ist natürlich so, das bei extrem vielen dieses ganze "not invented here" / "wir bauen lieber selber was anderes" vielen sauer aufstößt und vor ihren unausgereiften, noch nicht fertig gedachten Unity's sitzen und sich fragen, ob das alles nicht auch mit Gnome Shell gegangen wäre, warum so Sachen wie Ubuntu One überall unbedingt mit drauf sein müssen, warum plötzlich das Design-Team denkt, wie die Menschen die letzten Jahrzehnte mit Fenstern gearbeitet haben war scheiße und die Schließen/Maximieren/Minimieren - Buttons müssten jetzt auf die andere Seite, Benutzer ohne unterstützte 3D-Grafikkarte müssen nächstes Release leider auf ihren Desktop verzichten, etc. - und einen das einfach nervt und man sich sagt "nehm ich doch lieber eine Distribution, die sich nicht so viel einmischt, hauptsache funktioniert aber mich mündig lässt".

So Sachen sind ja aber eher der Grund warum ein Gnome-Benutzer sich vll. sagt, ich nehm ne Distribution wo nix mit Unity etc. drauf ist - aber es wechseln vor allem Distributionen, die sich auf Alternativen zu den großen dicken Desktopumgebungen wie KDE und Gnome spezialisiert haben, also z.B. LXDE, Fluxbox, Openbox etc. benutzen.

Da hab ich noch nicht ganz raus warum die wechseln. Ich les zwar bei vielen, wie toll es sein soll unter Debian ne Live-CD zu erstellen, aber das kann ja nicht der ganze Grund sein.

Was gibt es da gerade denn sonst noch für Gründe das die ganzen "Drumrum"-Distributionen abwandern?

Moderiert von tomtomtom:

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Hallo,

meinst du nicht, das wäre am besten bei den "Drumherum"-Distributionen zu erfragen? 😉

Bei LinuxMint meine ich mich erinnern zu können, der "Wechsel" zu Debian in der LMDE war nicht unwesentlich der Tatsache geschuldet, dass man eine Rolling-Release-Distribution anbieten wollte.

Crashbang ist mit Openbox sowieso eher für schwächere Rechner und Freunde des Purismus ausgelegt.

Da fragt man sich eher, warum nicht schon früher mit Debian gearbeitet wurde, da Ubuntu im Vergleich zu Debian nunmal Bloadware und nicht gerade für seine Sparsamkeit bekannt ist. 😉

Es geht übrigens auch anders herum. pure:dyne war früher ein rein auf Debian basiertes Projekt, inzwischen basiert es auch auf Ubuntu.

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tomtomtom schrieb:

Bei LinuxMint meine ich mich erinnern zu können, der "Wechsel" zu Debian in der LMDE war nicht unwesentlich der Tatsache geschuldet, dass man eine Rolling-Release-Distribution anbieten wollte.

Da wurde ja nicht gewechselt – es kam die Debian Variante zusätzlich dazu und der Rest bleibt beim Ubuntu-Unterbau. Oder habe ich was verpasst?

Gibt es, außer CrunchBang, noch andere „Wechsler“?

EDIT: Bei Wikipedia gibt es noch „gNewSense“, was auch nach Debian wechselt. Meinst du das mit „das die ganzen "Drumrum"-Distributionen abwandern“?

axt

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mpathy schrieb:

gerade massig Distributionen

Meinen Vorrednern beipflichtend - welche sollen das nun wirklich sein?

Irgendwie bin ich aber wohl ein bisschen raus aus der ganzen Sache.

Das wird's wohl sein. 😉

warum plötzlich das Design-Team denkt,

Du meinst, bei Gnome3, KDE4 etc. wäre das (Nehmt es so oder laßt es!) anders?

der_alex1980

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7. November 2007

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Da wurde ja nicht gewechselt – es kam die Debian Variante zusätzlich dazu und der Rest bleibt beim Ubuntu-Unterbau. Oder habe ich was verpasst?

Naja, die KDE, Xfce, Fluxbox usw Editions von Mint wechseln alle auf Debian Testing, vielleicht hat er ja die gemeint. Der Grund ist, dass Rolling Releases leichter zu pflegen sind und weniger Arbeit machen. Außerdem gab es eine Umfrage, in der sich die Mehrheit der Benutzer dieser Editionen für den Basiswechsel aussprach, aus welchen Gründen auch immer. Die Main Edition wird so lange wie möglich auf Ubuntu aufsetzen.

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22. August 2008

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primus pilus schrieb:

Da wurde ja nicht gewechselt – es kam die Debian Variante zusätzlich dazu und der Rest bleibt beim Ubuntu-Unterbau. Oder habe ich was verpasst?

Die Entwickler waren zumindest am Überlegen, die Ubuntu-Variante sterben zu lassen. Find bloß grade den Link nicht. ☹

Beau

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10. November 2009

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der_alex1980 schrieb:

Außerdem gab es eine Umfrage, in der sich die Mehrheit der Benutzer dieser Editionen für den Basiswechsel aussprach,

Den allermeisten war es egal!

Dort stand auch:

"The custom google search engine doesn't provide as many features as google.com itself, but it is the main source of income for Linux Mint"

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Beau schrieb:

der_alex1980 schrieb:

Außerdem gab es eine Umfrage, in der sich die Mehrheit der Benutzer dieser Editionen für den Basiswechsel aussprach,

Den allermeisten war es egal!

Naja, so lange die Codecs weiter vorinstalliert sind … SCNR 😛

Kelhim

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mpathy schrieb:

Klar, es ist natürlich so, das bei extrem vielen dieses ganze "not invented here" / "wir bauen lieber selber was anderes" vielen sauer aufstößt und vor ihren unausgereiften, noch nicht fertig gedachten Unity's sitzen und sich fragen, ob das alles nicht auch mit Gnome Shell gegangen wäre,

Gnome Shell ist bereits fertiggestellt und ausgereift?

warum so Sachen wie Ubuntu One überall unbedingt mit drauf sein müssen,

Muss man es benutzen, und merkt man überhaupt, dass es installiert ist, wenn man es nicht benutzt?

warum plötzlich das Design-Team denkt, wie die Menschen die letzten Jahrzehnte mit Fenstern gearbeitet haben war scheiße und die Schließen/Maximieren/Minimieren - Buttons müssten jetzt auf die andere Seite,

Mit anderen Worten: Wenn etwas bloß lange genug überlebt, dürfen keine Alternativen mehr ausprobiert werden?

Benutzer ohne unterstützte 3D-Grafikkarte müssen nächstes Release leider auf ihren Desktop verzichten, etc.

Gibt es mit Unity 2D nicht genau dafür eine Alternative?

und einen das einfach nervt und man sich sagt "nehm ich doch lieber eine Distribution, die sich nicht so viel einmischt, hauptsache funktioniert aber mich mündig lässt".

Weil Gnome 2.x ja so besonders viel Vertrauen in den mündigen Benutzer gesetzt hat?

Da hab ich noch nicht ganz raus warum die wechseln. Ich les zwar bei vielen, wie toll es sein soll unter Debian ne Live-CD zu erstellen, aber das kann ja nicht der ganze Grund sein.

Unter welcher größeren Distribution ist es denn mittlerweile nicht toll, eine Live-CD zu erstellen?

mpathy

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23. Dezember 2004

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tomtomtom schrieb:

primus pilus schrieb:

Da wurde ja nicht gewechselt – es kam die Debian Variante zusätzlich dazu und der Rest bleibt beim Ubuntu-Unterbau. Oder habe ich was verpasst?

Die Entwickler waren zumindest am Überlegen, die Ubuntu-Variante sterben zu lassen. Find bloß grade den Link nicht. ☹

Korrekt, das ist so geplant.

Was ich gefunden habe, war ja wie oben beschrieben die Info der Entwickler, das der ganze Prozeß, eine eigene Distribution basierend auf einer anderen rauszubringen, unter Debian sehr sehr viel einfacher sein soll.

Aber ich hoffe ja mal nicht, das es nur am einfacheren Arbeiten für die Entwickler hängt, den Benutzern so einen großen Schritt zuzumuten.

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21. Februar 2006

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Debian ist einfach die bessere Basis für eine eigene Distro. Diesen wahnsinnigen Pool an Software findet man sonst nicht. Auch was Architekturen angeht hat Debian ganz eindeutig die Krone auf.

Ubuntu ist für Ubuntu angepasst und optimiert, da wird nicht wirklich Wert drauf gelegt, dass es sich gut "remixen" lässt und warum sollte man auch? Debian ist da viel offener und bietet mit testing und unstable eine sehr aktuelle Basis.

Aber eigentlich ists mir sowas von egal worauf $yet-another-distro setzt, macht doch genau Null Unterschied solange sie läuft und wenn sie das nicht tut, dann ists wiederum egal, weil man einfach eine andere nimmt.

mpathy

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23. Dezember 2004

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primus pilus schrieb:

Beau schrieb:

der_alex1980 schrieb:

Außerdem gab es eine Umfrage, in der sich die Mehrheit der Benutzer dieser Editionen für den Basiswechsel aussprach,

Den allermeisten war es egal!

Naja, so lange die Codecs weiter vorinstalliert sind … SCNR 😛

Naja wenns nur an sowas liegen würde, solche Dinge wie "die Codecs sind schon installiert", "die Distribution hält sich schön in schwarz und weiß" - dafür braucht man beileibe keine extra Distribution 😉

Naja ich wollte es ja nur rausfinden, woran das liegt, das gerade so viele wechseln.

Ich selber hab nach frustrierenden Erlebnissen mit dem neuen Ubuntu - und dem Wissen, das wenn ich nicht erstmal mit dem Long-Term-Release arbeiten möchte bis der Support abläuft - ich im Herbst beim nächsten Distupgrade kein funktionierendes Ubuntu/Gnome mehr haben werden schon sehr viele Wechselgedanken gehabt.

Es frustriert halt, ich habe ein Laptop mit einer Geforce 7300 oder wie auch immer die hieß, die hat auch mit volle Kanne Compiz etc. immer zuverlässig und out-of-the-box ihren Dienst getan, und dann kommt ein neues Release und plötzlich soll die 3D-Fähigkeit des Desktops nicht mehr vorhanden sein? Selbst wenn ich den Betrieb von Unity force, dann hängt er sich irgendwo auf.

Ich bin gefühlt seit einer ganzen Weile bei Ubuntu wieder auf das Linux-Gefrickel aus der Anfangszeit zurückgekommen und anstatt andere total easy von Linux überzeugen zu können im Sinn von "und klappt das so ganz ohne extra Treiber? unter Windows war X und Y ja schon ein Problem" oder "was? schon gestartet? was? schon runtergefahren?" oder "wow, das reagiert aber flott" ist es nun wieder ein "Äh, na toll als das ist jetzt ein Vorführeffekt das klappt normalerweise ganz easy", "Hmm, da startet mein Windows aber schneller", "Kannst du mir den besonderen Nutzen davon erklären, das der Schließen/Maximieren-Button auf der linken Seite ist? Kommt man da schneller mit der Maus hin? *süffisantlach*" oder dergleichen.

Ich habe halt irgendwie eh das Gefühl das Ubuntu immer weniger auf die Benutzer hört, sondern sich von irgendeiner Idee eines einzelnen halt mal durchgesetzt wird. Klar, die meisten stört das nicht so, die murren kurz und sind aber ansonsten halt froh, das sie ein System haben, das von Release zu Release immer ressourcenhungriger und langsamer wird, aber immerhin umsonst und im Vergleich zu anderen Linuxdistributionen mit super Hardwareunterstützung..

Was die Oberflächen angeht, wenn man Komfort haben wollte, und dachte, mit Gnome gehts in die falsche Richtung, dann konnte man ja immer noch auf KDE wechseln, aber bei denen ist es ja inzwischen genauso chaotisch.

Die zwei großen Oberflächen haben sind in eimem gegenseitigen Wettbewerb gefangen, wer am innovatisten ist und die meisten Änderungen an der Oberfläche pro Release hat.

Aber vermutlich ist man jetzt halt an einem Punkt angelangt wo man sagen muss, entweder ich mach das alles weiter mit, bin bei jeder fixen Idee eines selbsernannten UI-Spezialisten dabei, oder mache jedes "Not invented here" / "Sowas gibts war schon genauso aber das haben die Jungs von Distribution XYZ gemacht, also kommt das nicht bei uns in die Distri" mit oder mache mir mein Ubuntu selber bzw. schreib mir was automatisiertes um das nach der Installation gleich mal umzubauen.

Das Lubuntu ein offizielles Ubuntu wird, ist schon mal ein guter Schritt, so hat man wenigstens einen guten, aber nicht zu überladenen Unterbau. Xubuntu ist nichts halbes und nichts ganzes und ich frage mich ob das wenn Lubuntu mal offiziell wird, überhaupt noch lange überlebt, weniger Komfort bei kaum OBJEKTIVEN (Benchmarks!!!) sondern höchstens gefühltem Geschwindigkeitsgewinn.

Ich selber brauch ja an sich gar nicht so viel Desktop mit tuts ne Openbox/Fluxbox/etc. - schade das (apropos) Crunchbang Linux auch auf Debian umgestiegen ist, die haben das ganz schön gemacht, hab mir gerade mal das ganze in ner VirtualBox angeschaut.

Ich schließ den Thread mal wieder, ich dachte, es gibt vll. ein paar Dinge in der Ubuntu-Welt, die ich evtl. nicht mitgekriegt habe und die diese Distributionsflucht erklären könnten.

Naja laut Distrowatch ist Linux Mint nicht mehr weit von Ubuntu weg, ich denke mal, spätestens wenn die Ubuntu überholen, wird wieder mehr diskutiert werden.

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21. Februar 2006

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Distrowatch ist ja irgendwie überhaupt kein Maßstab für Distros, da gehts um Suchanfragen auf deren Seite. Und der Großteil der neuen Ubuntunutzer hat wahrscheinlich noch nichtmal davon gehört. Und Benutzer von Distrowatch haben sicher schon alle von Ubuntu gehört und haben deshalb keinen Grund dort danach zu suchen.

Irgendwie glaub ich du hast wirklich Einiges verschlafen... Weder Gnome noch KDE sind darauf aus Änderungen zum alleinigen Zweck zu machen. Aber falls es dir entgangen ist, ändert sich gerade alles in Bezug auf Computernutzung und dieser Veränderung wird hier Rechnung getragen. Windows stellt überhaupt auf eine Handyoberfläche um mit der nächsten Iteration, Apple wird wahrscheinlich über kurz oder lang auch iOS auf allen Geräten ausliefern. Gnome hat halt die Shell ins Leben gerufen, war aber nicht bereit mit der Ubuntucommunity Kompromisse einzugehen, deshalb haben die ihre eigene Vision in Form von Unity entwickelt. Und KDE hat sich seit der Umstellung auf 4.0 nicht mehr großartig verändert, die beschränken sich schon sehr auf Detailarbeit und Ausbesserungen. Neue Features werden allerdings ebenfalls in Richtung variable Oberflächen und Plattforumunabhängigkeit entwickelt.

Dass wir jetzt genau zwischen zwei Booten sitzen, muss auch dir aufgefallen sein, das wird sich aber im nächsten Jahr ziemlich schnell ändern. Unity wird weiter ausreifen und nicht mehr so umständlich wirken, Gnome-Shell wird einen ziemlich ähnlichen Weg gehen, wenn auch unter anderen Prämissen. KDE wird sich weiter fragmentieren und als Framework neu aufstellen und irgendwann das ultimative System-Bau-Toolkit werden.

So sehe zumindest ich die Entwicklung und ich kann nichts negatives bemerken. Dass jetzt gerade vieles nicht perfekt läuft ist klar, aber das war doch zu erwarten...

Noah

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3. Januar 2010

Beiträge: 52

mpathy schrieb:

, wird wieder mehr diskutiert werden.

Muss das denn diskutiert werden? Kann sich denn jeder nicht einfach das angucken und sich selbst entscheiden? 🤣

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