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Linux produktiv?!

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu
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joeb72

Anmeldungsdatum:
11. Oktober 2006

Beiträge: 232

Möchte ich nur mal so als Frage in den Raum stellen... was "arbeitet" ihr so am Computer?
Ich glaube nämlich das ein großes Problem von Linux ist, das es in den meisten Foren nur um Probleme MIT dem System, usw. geht. Man findet keine, bzw. kaum, Foren für Anwender. Wo sind die Foren der Designer, Grafiker, Filmemacher, keine Ahnung was Anwender? Fehlanzeige! Nix zu finden in den Weiten des Netzes. Wenn ich mit Leuten über Linux rede, schreckt sie genau das ab. Linux zum Arbeiten? ist die Antwort die immer kommt. Die Leute wollen wollen/müssen AM und nicht MIT dem Computer arbeiten. Den meisten ist es ziemlich egal welches System auf ihrem Rechner läuft, es kommt ihnen auf die Ergebisse an. Der Computer ist nichts weiter als ein Werkzeug...
Wie seht ihr das?
Ich nutze meinen Rechner eigentlich nur als "Kommunikations- und Multimediaschnittstelle", d.h. Internet, Musik, Filme... und o.k. Bildbearbeitung für die Fotografie. Photoshop ist sicher "cool", aber nutze ich als Laie es wirklich aus? Wohl kaum, GIMP langt mir. Somit bietet mir Ubuntu ein schnelles, sicheres, kostenloses System mit allen Anwendungen die ich brauche. Das ständige "Heimtelefonieren" von XP und Vista wird ja gerade da immer schlimmer hat mir echt gelangt. Ständig war mein Rechner im Netz und hat werweisswas gemacht.
Wie gesagt, möchte ich hier einfach mal so in den Raum stellen.
Bin mal auf eure Antworten, Ideen, Meinungen gespannt...

SirSiggi

Avatar von SirSiggi

Anmeldungsdatum:
12. September 2005

Beiträge: 823

Ich bearbeite alle meine Aufgaben unter Linux. Es gab für mich bisher keine Aufgabe zu der es keine Lösungsmöglichkeit gab. Sicher hätte man manchmal unter anderen Betriebssystemen schneller sein können, das passiert aber genauso häufig auch umgedreht, weil ich in der Firma unter Windows arbeiten muss.

Wie gesagt, bisher konnte ich alle meine Probleme wunderbar unter Linux lösen.

Zum Thema: Keine Fragen zur Inhaltlichen Problemen: Zum einen gibt es die auch hier ab und an, zum anderen ist dies hier ein Hilfeforum für Ubuntu und kein Grafikerforum (als Beispiel). Wer ernsthafte Fragen hat, die wahrscheinlich nur Leute beantworten können die sich z.B. länger und tiefer mit Grafikbearbeitung beschäftigen, wird sich dafür ein extra Forum suchen. So würde ich es zumindestens tun.

Eins bleibt auf jedenfall festzuhalten: Natürlich kann man produktiv unter Linux arbeiten.

aguafuertes

Anmeldungsdatum:
11. April 2005

Beiträge: 509

Wohnort: Bonn

Hi,

ein wenig hast du sicher recht, ist aber auch ein Henne-Ei Problem. Solange nicht mehr Leute produktiv mit Linux arbeiten, wirds keine Foren für solche "Randgruppen" wie Designer oder Filmemacher geben. Solange es die nicht gibt, werden auch wenig Leute damit arbeiten...

Aber du merkst schon, ich spreche von "Randgruppen". Ich glaube einfach, dass für die größte Zahl der normalen Computernutzer "produktiv arbeiten" bedeutet, im Internet zu recherchieren, E-mails und Texte zu schreiben und mit Tabellenkalkulation einfache Datenanalysen zu machen. Und das funktioniert unter Linux genausogut und meiner Meinung nach einfacher als unter Windows, von daher gibts da nicht so viel zu besprechen.

Ich selber arbeite für die Uni produktiv mit Ubuntu und falle damit auch in die Kategorie der recht einfach zufriedenzustellenden Nutzer: OpenOffice, Mozilla-Produkte, Texteditor - mehr brauch ich da nicht.

Im Job (Online-Dienstleistungen) ist Windows Vorgabe, wenn das nicht der Fall wäre, könnte ich auch da ohne Probleme produktiv mit Ubuntu arbeiten: Mozilla-Produkte, Texteditor, diverse kleine Tools.

Würd mich aber auch interessieren, was andere produktiv mit Linux machen!

glasen

Anmeldungsdatum:
5. November 2004

Beiträge: 2690

Man muss immer unterscheiden, ob man privat oder beruflich mit einem Computer arbeitet. Wer beruflich damit arbeitet, ist oft auf Anwendungen angewiesen, für welche es noch keinen Linuxport gibt oder die Linux-Alternative dem Original nicht das Wasser reichen kann. Hier wird oft als Beispiel Photoshop oder Dreamweaver angegeben, aber ich denke eher an Programme wie Lexware oder Faktura+. Wer seine Buchhaltung oder Firmenverwaltung damit erledigt, kann nicht ohne weiteres auf Linux wechseln.

Im privaten Bereich sieht die Sache dann wieder ganz anders aus. Hier ist niemand gezwungen sich an eine bestimmte Software zu binden. Für alle anfallenden Arbeiten gibt es gute Software und mit etwas Lernwillen ist der Umstieg eigentlich kein Problem. Deshalb zieht bei mir das Argument "Es gibt kein Photoshop für Linux!" überhaupt nicht mehr. Welcher 16-jährige besitzt schon eine legale Version von Photoshop und ist 100% auf diese angewiesen?

Ich benutze meinen PC nur privat und alle meine Aufgaben kann ich ohne Probleme mit Ubuntu ausführen :

- Surfen (Firefox)
- Mailen (Evolution)
- Shell -und Pythonskripte entwicklen (GEdit, Geany)
- Onlinebanking (Moneyplex)
- Fotos nachbearbeiten (Gimp)
- Meine Homepage pflegen (Bluefish, GEdit)
- Musik hören (Rhythmbox, Last.FM)
- Meine Musiksammlung pflegen (Rhythmbox, EasyTAG)
- Ab und zu mal einen Brief schreiben (StarOffice8)
- Instantmessaging (Gaim)
- VoIP (Ekiga, Skype)
- CDs und DVDs brennen (Nautilus, Serpentine)
- US-Serien herunterladen (Azureus)
- Bilder und Texte scannen (XSane)

Alle aufgeführten Anwendungen tauchen auch so in meinen Anwendungsmenü auf. Mehr Anwendungen benötige ich einfach nicht. Die einzige Anwendung, welche noch fehlt, ist eine gute OCR-Software im Stil von Finereader. GOCR funktioniert zwar auch, aber man muss doch recht viel am Ergebnis korrigieren. Schneller als einen Text komplett abtippen zu müssen, ist es aber alle mal.

rincewind

Anmeldungsdatum:
6. Dezember 2004

Beiträge: 415

Wohnort: /Universum/Erde /Europa/Deutschland /Hessen/MR/Marburg

Beruflich und privat wild vermischt:
- Internetsurfen (epiphany)
- email (evolution)
- Messenger +IRC (gaim)
- Office (OO.org)
- Programmieren und Skripten (mit Cream)
- Webentwicklung (mit Cream)
- Projektplanung (kom. Webanwendung, lokal installiert)
- Dokumentation (Texmaker/lyx)
- Fernwartungen (ssh, gnome-rdp)
- Bildbearbeitung (gimp, cinepaint)
- Audiobearbeitung (audacity)
- Musik hören (amarok)
- Videos (mplayer)
- ebooks lesen
- Scannen (xsane)
- Spielen (viel zu viele)

Mehr fällt mir gerade nicht ein.
Zum Testen von (beruflichen) Programmen habe ich noch DOS 6.2 und XP in einer VM laufen, geht eben nicht anders.

mokka

Avatar von mokka

Anmeldungsdatum:
1. März 2006

Beiträge: 116

Wohnort: München

Ich schreibe zur Zeit meine Diplomarbeit mit Kile 1.9 (die 1.8er hat leider einige Bugs).
Das Ganze mehr oder weniger produktiv, was aber sicher nicht an Linux liegt 😉.
Ansonsten halt das Übliche: Webrechere mit Firefox, bischen OpenOffice.
Vermisse eigentlich keine Anwendung unter Linux, und ich denke auch 90% der Windows Nutzer könnten ohne Probleme ihre Sachen auch unter Linux machen, wenn man mal von den Hard-Core-Zockern absieht.

gruß

hprein Team-Icon

Avatar von hprein

Anmeldungsdatum:
16. März 2005

Beiträge: 2875

Wohnort: Duisburg

Hi,

privat mache ich alles mit Linux, im Job ist Win XP Pflicht, aber alle "normale" Arbeit ginge auch mit Linux.
Nur ganz hochspezilisierte Anwendungen sind nicht machbar. So arbeite ich mit einer grafischen Software für die Analyse von Massendaten (Analyst Notebook). Da gibts weltweit nur einen Konkurrenten (Watson). Beide sind schweineteuer (pro Lizenz so 5,5 bis 6 Mille ohne Update). So was wird nur von großen Unternehmen und Bundes-/Landesbehörden benötigt und auch bezahlt. Die Anbieter werden einen Teufel tun und ihren Quelltext offenbaren, da verlieren sie ja ihre Geschäftsgrundlage.
Aber im Prinzip: Mit sql kann ich auch unter Linux auf eine Oracle-Großdatenbank zugreifen und abfragen. Das Ding läuft üblicherweise auch auf einem Linux-Server. Gibt halt nur ellenlange Listen, die weiter verarbeitet werden müssen. Das ist nicht so bequem, schnell und im Ergebnis sofort so offensichtlich wie ein Bildchen. Aber es geht. ☺

Gruß, Helmut

ilianpaul

Anmeldungsdatum:
10. Juli 2006

Beiträge: 24

Hallo!
Ich schreibe gerade meine Diplomarbeit (mit OO). Im Grunde funktioniert das super, auf jeden Fall besser als ich gedacht hätte. (OO ist imho in einigen Dingen [Textformatieren etc.] selbsterklärender als das Pendant von MS.)
Nur dann, wenn ich Texte mit Formatierung, Tabellen oder Schaubilder an Dozenten oder die Institution, für die ich schreibe schicke, nervt es schon manchmal. Es wird Zeit, dass MS seine Programme auf einen vergleichbaren Standard umstellt....
Wenn man Studium=Beruf nimmt, kann ich schon sagen, dass ich mit Ubuntu "beruflich" arbeite. Sicher, OO ist jetzt nicht die Monsteranwendung, aber es funktioniert. Die Umstellung ist einfach, Zeit kostet maximal das Umkopieren von Dokumenten, bzw Erstellen von pdf-Dateien, damit die Umwelt mit den Ergebnissen der Arbeit was anfangen kann... Ottonormaluser bzw. Ottonormalworker kann mit Ubuntu sicher alles machen, was gewünscht und nötig ist, sofern er/sie denn will.
lieben Gruß
paul

klein_jana

Anmeldungsdatum:
18. Mai 2006

Beiträge: 69

Wohnort: Herne

Ich bin ja noch Schülerin, und ich arbeite eigentlich nur noch mit Ubuntu. Windows ist zwar (wieder) auf auf der Platte aber nur wegen der zockerei.
Alles was ich für den täglichen gebrauch und für die Schule brauche ist vorhanden und zwar:
Firefox ( webrecherchen, mail, surfen)
OO (für Texte)
Terminal (zum installieren und arbeiten halt auhc)
games (als fun)
gaim (chatten)
musik (der standart player...weiß grad nicht)

Dakuan

Avatar von Dakuan

Anmeldungsdatum:
2. November 2004

Beiträge: 6467

Wohnort: Hamburg

Ich habe hier mehrere Rechner, die teilweise als Dual Bootsysteme mit Linux laufen. Seit ca. 2 Jahren mache ich auch mehr mit Linux als mit Windows.
Aber leider werde ich meine Win98 und Win2000 Rechner noch sehr lange am Leben erhalten müssen, da Linux gerade im Multimediabereich noch ein starkes Defizit hat. Das liegt zu einem großen Teil aber auch daran, dass es für spezielle High End Hardware keine Linuxtreiber gibt.
Leider sind aber auch wirklich gute Programme trotz eigentlich Linux tauglicher Hardware nicht nutzbar, weil Otto Normaluser nicht an die Information herankommt die er benötigt.
Beispiele:
3D Grafikbeschleunigung konnte ich bisher nur unter Warty und Hoary aktivieren.
Audioaufnahmen konnte ich mit Audacity nur unter Suse 8.2 und 9.2 machen. Unter Dapper erkennt Audacity keine Soundgeräte.
Bei ReZound ist es nicht möglich den Aufnahmepegel zu beeinflussen, sodass alle Aufnahmen immer verzerrt sind. Die Liste könnte ich beliebig lange fortsetzen, aber das bringt ja leider nichts.

Eines der großen Probleme die Linux hat, und die eine große Verbreitung verhindern, ist das es bei Linux sehr viele unabhängige "Köche" gibt, die sich nicht koordinieren lassen und auch noch gegeneinander arbeiten. Ein normaler User hat kaum eine Chance zu erkennen welche Programme miteinander verträglich sind und welche nicht. Da kommt gerne schonmal Frust auf.

Jens_Sauer

Anmeldungsdatum:
10. August 2006

Beiträge: Zähle...

Wohnort: Nordhorn

Na'bend
Ich bin jetzt ca 1,5 Jahre bei Linux und seit 5.10 mit kurzer unterbrechung von Fedora Core bei Ubuntu und ich muss sagen eigentlich kann man alles mit Linux machen.
Klar man darf beruflich und Privat nicht direkt vergleichen.
Als Schüler hat man meißtens die wahl, nur leider auch nich immer.
Wir machen in IV MFC6 Applikationen mit VisualC++ von Microsoft 😢 😢 ihhgitt aber es gibt ja einglück VMware.

Ich versuch schon seit längeren meinen Vater zu überreden ob die bei sich inner Praxis nicht auch den Server auf Linux umstellen. Aber es gibt einfach kein ausgereiftes Praxis Management System für Linux. Ich muss mal probieren ob TurboMED mit wine läuft ☺ oder mich selber ins GnuMed Projekt einklinken 😉
z.b. wollen die jetzt eine pc gestützte telefonanlage installieren... das geht auch mit asterisk und mailserver erstrecht...
ihm wird dann immer son teures kommerz programm aufgedrückt.
Ein Argument gegen Linux: bei uns gibt es noch keinen Dienstleister für Linux, der systeme professionell betreuen könnte, das war auch der hauptgrund für meinen vater, keinen linux server zu nehm.

ich hab ne 40Gb partiton für windows zu zocken der rest linux.

Firefox ( surfen )
Thunderbird ( mailen )
Gajim + ICQ Transport ( IM für Jabber, ICQ transport für icq benutzer )
OpenLDev + Glade + auto[conf|header|make] ...( programmieren C )
VMware
OpenOffice ( schreiben )
LaTeX bzw. Texmaker für "wissenschaftliche" arbeiten z.b. die bald anstehende Facharbeit
Musik benutz ich noch leider unser Win Notebook... hab leider zu viele Apple AAC.. und OGG funzt mit meim iPod nich Musik über iPod und Anlage
ne menge spiele

schönen abend

mrkramps Team-Icon

Avatar von mrkramps

Anmeldungsdatum:
10. Oktober 2006

Beiträge: 5523

Wohnort: south central EL

Ich bin jetzt erst vor wenigen Wochen umgestiegen und das ohne groß zu Zögern ganz von Windows weg - nix DualBoot hier. Allerdings muss ich zugeben, dass ich auch auf keine Windowsunikate angewiesen bin - weder "beruflich" noch privat. Open Source ist mir schon länger ein Begriff und unter Windows war eigentlich nur noch das OS selber kommerziell. Als ich dann unter Linux dastand und die gesamte Software, die ich so für Kram wie Grafiken, Webkrams, 3D Models, MP3 Managment, Textverarbeitung und so weiter brauche, war ich eigentlich angenehm überrascht, dass sich pratisch alles, was ich vorher schon unter Windows laufen hatte, bereits im Paketumfang von Ubuntu befindet und mir bei Dapper nur die ein oder andere Version etwas alt war. Mit Edgy sieht die Welt schon recht aktuell aus hier auf meiner Kiste...
Ich glaube, die meisten Leute haben halt keine Ahnung, was sie da jetzt wirklich verpassen. Zugegeben ist Linux immer etwas tricky, wenn's ins Detail geht, aber dafür tut Windows andere böse Dinge. Wurde ja oft diskutiert jetzt, ob sich Linux als Produktivsystem eignet. Ich würde eigentlich sagen ja, ABER!!! solange mein Scanner nicht unter Sane läuft, behalte ich mir ein "möglich" vor.

Ich liste hier mal ein bischen auf...

Webbrowsing
Unter Windows Firefox benutzt und IE nur zum Testen von Webkrams, ob das mit der Darstellung klargeht. Unter Linux jetzt Firefox und mal schau'n... stehen ja noch diverse andere Browser zur Verfügung. Das Surfen bzw. Recherchieren im Web macht hier keinen Unterschied.
Einziges Problem, dass sich für mich ergeben hat, war die fehlende Version 8 des Flashplayers für Linux. Seit ein paar Tagen ist das aber redundant, weil FP 9 Beta veröffentlich wurde und mir Flash 8 optimierte Apps jetzt keine Probleme mehr machen. Für Flashcoder war das natürlich lange Zeit ein Dorn im Auge.

Multimedia
Tatsache ist, dass wenn die Codecs alle drauf sind, praktisch kaum Probleme auftreten. Zumindest was meine Ansprüche betrifft. Unter Windows Winamp, Windows Mediaplayer und VLC benutzt und später lediglich Winamp durch foobar2000 ersetzt. Unter Linux jetzt XMMS, Mplayer und VLC und mal schau'n, was die Zeit noch bringt. Das Angebot ist ja durchaus umfangreich. Für Tonbearbeitung (was ich zugegeben sehr selten mache) habe ich unter Windows Audacity benutzt und unter Linux ehm... Anwendung hinzugefügt?! MP3 rippen und Tags bearbeiten wurde unter Windows von CDex und Winamp übernommen. Unter Linux macht der Sound Juicer eigentlich einen guten Job (Lame-Codec benutzen ja eh beide Programme) und EasyTag macht den, den es machen soll und das "easy". Mein Creative MP3-Player wird ohne Umstände erkannt und lässt sich normal bewurschteln.

Kommunikation
MSN und ICQ Account, sowie regelmässige VoIP-Sessions über Skype. Unter Windows bin ich auch ohne Umwege auf GAIM umgesattelt, weil mir die Originalclients echt auf den Sack gingen und auf die paar verlorenen Funktionen, die GAIM nunmal noch nicht unterstützt, scheiss ich lang. Unter Linux mit Gnome ist klar, da muss GAIM ran und das ist auch gut so. Ist einfach der beste IM Client, über den ich bislang gestolpert bin. (ACHTUNG, eine persönliche Meinungsäusserung!) Unter Windows bestand das Problem, dass der auf GAIM optimierte GTK+ nicht mit dem aktuellen von GIMP kompatibel war und GIMP somit auf einem älteren GTK+ laufen musste. Sicherlich nicht optimal, aber ging. Jetzt weiss ich nicht mal inwiefern das Problem unter Linux überhaupt greift. Ich weiss nur, dem tut, wie soll!
Skype läuft noch nicht ganz so rund unter Linux, aber mein Gegenüber kommt an und ich bei ihm/ihr und ich kann mich nicht beklagen. Unter Windows hat das Teil meinem Rechner dafür aber auch so ziemlich sämtliche Ressourcen weggefressen.

Bildbearbeitung
Der Teil bei dem man bei mir behaupten könnte, ich mache das zumindest semi-professionell oder meinetwegen auch, dass ich mich als Amateuergrafiker verdinge. Unter Windows habe ich tatsächlich bis zum Ende noch mit Photoshop gearbeitet, auch wenn ich GIMP immer mal wieder geupdatet und angetestet habe. GIMP lief unter Windows gar nicht fein bei mir und nach wie vor fehlt die Funktion Ebenensets zu erstellen um die Ebenenanzeige etwas übersichtlicher zu gestalten. (Bei 100 Ebenen kann sowas echt scheisse praktisch sein.) Die Sache mit dem veralteten GTK+ habe ich ja oben bereits angesprochen. So, und seit ein paar Wochen habe ich jetzt einfach kein Photoshop mehr und hab' die CD verschenkt. Im Moment arbeite ich an meinem ersten Projekt, für das mir nur GIMP zur Verfügung steht. Die Ebenensets fehlen mir wirklich und leider weiss ich, dass dieser Funktion von den Entwicklern nur sehr niedrige Priorität eingeräumt wird. Allerdings läuft GIMP dafür mal eben doppelt so gut, wie auf Windows. Fühlt sich wohl richtig heim auf meinem Gnome-Desktop. Viele Leute haben sich bereits über die Benutzerfreundlichkeit und das Fenstermanagment von GIMP ausgelassen und hier und da will ich gewisse Mängel nicht abstreiten, aber alles in allem ist das Programm scheisse gut. Ich bin stellenweise sogar weitaus besser mit Funktionen zufrieden als unter PS.
Für Vektorgrafiken habe ich unter Windows Inkscape benutzt und das lief ungefähr genauso bekackt wie GIMP unter Windows. Home sweet Home - unter Linux macht sich Inkscape jetzt richtig gut. Auch wenn Inkscape sicherlich der Funktionsumfang wie professionellen, kommerziellen Anwendung wie Illustrator oder Freehand, fehlen mag, so ist eigentlich alles vorhanden, was ich für meine Zwecke brauche. Inkscapes Wurzeln liegen in dem Programm Sodipodi, das noch weniger Funktionen beinhaltet, aber dadurch für mal ebenso nebenbei ganz angenehm ist.
Und das beste im Bezug auf Vektorgrafiken unter Linux ist sicherlich, dass hier Icons im .svg-Format verarbeitet werden und ich so mal eben praktische Anwendung für etwas Fingerübungen habe, wenn mir mal wieder ein programmeigenes Icon nicht schmeckt.
Blender ist zwar eigentlich mehr ein 3D-Programm, aber ich führ das hier trotzdem mit auf. Wenn man dann erstmal den 3D-Treiber für seine Distro installiert hat, dann macht das Programm zu Windows keinen Unterschied. Allerdings muss ich hier mal feststellen, dass es, glaube ich, nur wenige oder evtl. sogar gar keine Linuxversionen von den kommerziellen Programmen gibt und man mit Blender für den beruflichen Teil evtl. etwas unterernährt ist. Allerdings kann ich auch nicht wirklich beurteilen wie gross das Potential von Blender wirklich ist.
So, einziges Ärgernis hier, dass ich -wie oben erwähnt- meinen Scanner nicht zum Laufen kriege und solche Hardwarekomplikationen machen das Leben unter Linux unschön. Allerdings die einzige Hardware, die bei mir nicht will, aber auf die ich leider ziemlich angewiesen bin. Ich hoffe einfach, dass sich da noch was tut und ansonsten muss ein Neuer ran.

Webkram
Wichtig sind ja brauchbare Editoren, egal ob für HTML, PHP, PEARL, C++ oder welche Sprache auch immer. Für mich reicht eigentlich ein Programm wie gedit. Unter Windows gestaltete sich das allerdings recht schwierig. Ich binerst relativ spät über Notepad2 und Notepad++ gestolpert. Nach dem Umstieg war ich angenehm überrascht festzustellen, dass gedit als Gnomestandardeditor bereits Tabs und Syntaxhiglighting beherrscht. Bluefish bietet mir bei Bedarf ein etwas angenehmeres Syntaxhighlighting (Achtung, wieder persönliche Meinungsäusserung!) und soweit ich das bislang beurteilen kann ist die Palette an Editoren allgemein unter Linux sehr umfangreich. Von konsolenbasierend bishin zu komplexen Programmen wie Eclipse steht einem hier auch alles zur Verfügung. Allerdings kann ich nicht beurteilen inwiefern sich Linux als Produktivsystem für Programmierer eignet, aber wenn ich mal so anhand derer, die ich so kenne schätzen darf, dann würde ich sagen, 1A.
Ein FTP-Tool unter Windows hat mir am Anfang Schwierigkeiten gemacht, bis ich schließlich über FileZilla gestolpert bin und unter Linux bislang zufrieden bin mit gFTP, was FileZilla praktisch in allen Funktionen sehr ähnelt. Es gibt da unter Linux sicherlich noch bessere Alternativen, aber mir reicht das mehr als genug.
Für effektives Webdesign (auch wenn meins eher semi-effektiv daherkommt) ist ein Apache Server als LocalHostrecht praktisch. Unter Windows mit Xammp ging das ansich ganz gut, nur irgendwie war das schon ziemlich kompliziert das Ding da richtig aufzusetzen... Linux ist dagegen ja wohl ein Witz. Das war geradezu beleidigend einfach. Als ich Apache aufsetzen wollte, hatte ich dafür schon einiges an Zeit eingeplant und war wirklich fast enttäuscht, dass einzig zeitintensiv meine eigene Blödheit war, weil ich nicht gerafft habe, dass "~" vor den username muss, damit der .public_html auslesen kann.
So angenehm war das Neueinrichten in diesem Bereich noch nie. Alles da, ich hatte praktisch keinen Stress und konnte gleich loslegen.
Als I-Tüpfelchen is mir dann noch der GTK Colorpicker aufgefallen. Sicher gibt es sowas unter Windows aus, aber da bietet ma einem das nicht gleich mit an.

Textverarbeitung
Unter Windows MS Office halt und nachdem ich festgestellt habe, dass Open Office .pdf-Export unterstützt der kompromislose Umstieg. Was mit allerdings Sorgen machte war, das ich keine optimale Alternative zum MS Picture Manager unter Linux finden kann. Selbst unter Windows bin ich dafür auf nichts Brauchbares gestossen. Aber nachdem mir Nautilus dann mal eben sämtliche Images in einem Ordner als Bild angezeigt hatte, war für mich das Problem geklärt.
Open Office läuft unter Linux bei mir auch nicht wirklich anders als MS Office unter Windows. Abiword ist etwas leichter als OOo und macht auch, was es soll. Die Texeditoren, wie oben schon gesagt, ein klarer Vorteil gegenüber Windowsstandard. Drucker tut auch.
Die Installation von Schriftarten läuft fast wie bei Windows, nur dass es kein Überflüssiges Tool für die Installation gibt. Dass einige meiner alten .docs nicht richtig in OOo dargestellt werden, ist wohl eher meine Schuld. Wäre ich mal früher auf eine offenes Format umgestiegen. Aber das ist nicht sonderlich weltbewegend...

Spiele
Ich bin ein riesen Fan alter Spiele - Adventures und RPGs. Da die eh unter DOSBox oder ScummVM laufen ist das ansich aber egal, weil beide Programme für verschiedene Platformen vorliegen. ScummVM ja sogar für PSP. Ansonsten habe ich eigentlich offline nur gespielt, wenn mir mal arg langweilig war. Deswegen vermiss ich meine Windowsspiele hier weniger, auch wenn ich weiss, dass ich sie sicher mit Wine oder Cedega zum Laufen kriegen könnte. Mein Bruder wird sich freuen, wenn ich ihm demnächst meine gesammelten Vollversionen diverser Spielemagazine mitbringe, damit er auf seinem Notebook etwas mehr hat als Diablo 2. (Ich habe ihm schon den Vorschlag gemacht evtl. auf Linux umzusatteln, aber er ist auf sein bischen Windowswissen angewiesen und mal schau'n, kommt bei ihm sicherlich mit der Zeit noch.) Als ich beim Umstieg auf Linux meine Festplatte formatiert habe, dachte ich mir noch, dass jetzt endlich 8 Jahre Half-Life Intensiv für mich zu Ende gehen und ich nie wieder FPS online im Verein der bekloppten Scheisskinder spielen werde. Das ging 3 Tage gut, dann stolperte ich irgendwo über einen Newseintrag, der den Release von TC:E in einer neuen Version verkündete und 2 Stunden später war's um mich geschehen.

Ok, verdammt... Ich glaube, ich habe jetzt mehr als genug geschrieben. Ist zu bezweifeln, dass sich jemand den wirren Kram hier von mir wirklich durchliest.

Als Fazit bleibt für mich, dass alles beim Alten ist! Es hat sich für mich nichts wirklich geändert und ich fühl mich scheisse wohl unter Ubuntu. Und wenn die Kagge mal am dampfen ist, dann weiss ich, dass ich mit diesem Forum und diesem Wiki eine einzige deutsche Anlaufstation habe, auf der alle Probleme und Tricks meiner Distro gesammelt, diskutiert, gelöst und ausgiebig dokumentiert sind.
Ob sich Linux beruflich richtig nutzen lässt, kommt wohl immer darauf an in welchem Berufsfeld man arbeitet und welche Software Vorraussetzung ist. Aber im Prinzip spricht auch nur das dagegen. Ich glaube, es wäre gut für viele Leute, wenn sie sich verstärkt mit einem Betriebsystem auseinanersetzen müssen. Der PC erobert Haushalt nach Haushalt und ist in Betrieben nicht mehr wegzudenken. Windows lassen wohl viele über sich ergehen, als bekanntes und notwendiges Übel. Aber das auch wohl nur, weil sie einfach nicht wissen, dass Linux eine gute Alternative darstellt, die zwar hier und da ihre Macken hat, aber sicherlich nicht schlimmer als Windows ist... und immerhin umsonst mitsamt Software!

trusttimothy

Anmeldungsdatum:
26. Juni 2006

Beiträge: 167

ein Grund für die wenigen Anwendungsbezogenen Fragen ist – vermute ich –, dass wenn man sein Linux-System zum laufen bekommen hat, sich die meisten anderen Probleme erübrigen. Mit dem Wissen, welches man sich durch den Aufbau seines Systems erworben hat, kann man die meisten Probleme, zu denen bsp. Windowsuser die Foren füllen, selbst beantworten.

mktwist

Avatar von mktwist

Anmeldungsdatum:
25. Juli 2005

Beiträge: 877

Wohnort: Wo die Weser einen großen Bogen macht!

trusttimothy hat geschrieben:

ein Grund für die wenigen Anwendungsbezogenen Fragen ist – vermute ich –, dass wenn man sein Linux-System zum laufen bekommen hat, sich die meisten anderen Probleme erübrigen. Mit dem Wissen, welches man sich durch den Aufbau seines Systems erworben hat, kann man die meisten Probleme, zu denen bsp. Windowsuser die Foren füllen, selbst beantworten.

Dem kann ich nur beipflichten! Bin privat zu hundert Prozent umgestiegen, beruflich zu neunzig Prozent ( an den fehlenden zehn wird gearbeitet ☺ ). Anwendungen, sofern sie nicht zu speziell sind machen eigentlich keine großen Probleme mehr unter Linux und wie im Zitat schon richtig angemerkt wurde, weiß man ja wie man sich helfen kann! Das Schwierigere ist, den Umstieg zu realisieren. Ist man damit erstmal durch, kann man sich in aller Ruhe auch auf die Anwendungen konzentrieren.

Gruß Martin

Gizmo

Avatar von Gizmo

Anmeldungsdatum:
6. Januar 2005

Beiträge: 377

Privat benutze ich vor allem Linux. Auf der Schule arbeiten wir mit Windows, auf der Arbeit auch.

Ich wäre aber eigentlich nicht auf Windows angewiesen, was ich in der Schule mache, kann Linux auch. Auch Java EE Entwicklung, ist unter Linux kein Problem, aber auf der Arbeit ist halt Windows installiert.

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