ubuntuusers.de

Linux Chaos

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu
Antworten |

LordSavage

Avatar von LordSavage

Anmeldungsdatum:
19. April 2005

Beiträge: 1046

Desto mehr ich mich mit den internas von GNU/Linux und dessen Anwendungen bzw dem POSIX Standard befasse, desto chaotischer wirkt alles auf mich.
Es gibt gconf, config-Dateien, einige basteln sogar an einer Registry. Jede config sieht anders aus. Mal einfaches ini mal xml. Das absolute Chaos. Manche Daten liegen in /usr/local manche in /usr/share und wieder andere in /usr/share/local. Wo ist das das System und die Logik? Warum gibt es im home Ordner .<programm>/config und mal nur .config?
Es kann doch nicht so schwer sein einen xml config Standard zu schaffen und die Ordner etwas logischer zu sortieren?!

An der Oberläche ist Ubuntu einfach super. Sieht schön aus und ist gut zu bedienen. Meiner Meinung nach Windows weit überlegen. Aber warum ist es unter der Haube so chaotisch?

ralph_ubuntu

Anmeldungsdatum:
25. Januar 2005

Beiträge: 98

Also bei mir liegen die configs eigentlich alle in /etc

Aber du hast schon recht, ein bischen mehr Einheitlichkeit wäre schon begrüßenswert, weshalb ich auch Elektra, das Projekt, das du irreführend als Registry bezeichnest, für sehr bedenkenswert halte.

comm_a_nder

Avatar von comm_a_nder

Anmeldungsdatum:
5. Februar 2006

Beiträge: 2533

Wohnort: Dresden

XML Dateien sind schön und gut, aber der große Vorteil der bisherigen Textconfigs ist doch einfach die Lesbarkeit und die Anpassbarkeit mittels eines einfachen Texteditors.

Und was in welche Verzeichnisse kommt ist klipp und klar im Filesystem_Hierarchy_Standard festgelegt.

BTW Linux ist der Kernel. und nicht gconf oder andere .config Files.

SirSiggi

Avatar von SirSiggi

Anmeldungsdatum:
12. September 2005

Beiträge: 823

Bloß weil man die Ordnung nicht sofort erkennt, heißt es nicht das es keine gibt. ☺

Und zum Inhalt: Sicher wird man kaum 2 gleich aufgebaute Konfigurationsdateien finden, aber prinzipiell sind sie alle gleich und letzten endes geht es nur darum zu wissen welche Parameter man setzen kann, wie sie zu setzen sind kann man immer leicht anhand der schon vorhandenen Einstellungen herausfinden.

ralph_ubuntu

Anmeldungsdatum:
25. Januar 2005

Beiträge: 98

comm@nder hat geschrieben:

XML Dateien sind schön und gut, aber der große Vorteil der bisherigen Textconfigs ist doch einfach die Lesbarkeit und die Anpassbarkeit mittels eines einfachen Texteditors.

Geht mit xml doch auch ziemlich problemlos.

comm@nder hat geschrieben:

Und was in welche Verzeichnisse kommt ist klipp und klar im Filesystem_Hierarchy_Standard festgelegt.

So klipp und klar ist das eben auch wieder nicht. Schau dir dann mal die "Ordnung" unter /etc an. Und ~ wurde dann noch gar nicht angesprochen. Aber das ganze ist sicherlich klarer als vom OP angenommen, da gebe ich dir recht.

comm@nder hat geschrieben:

BTW Linux ist der Kernel. und nicht gconf oder andere .config Files.

Ich denke, dass jedem hier klar ist, dass Linux im Grunde "nur der Kernel" ist, so wie auch jedem klar sein sollte, dass Linux hier synonym für das ganze OS benutzt wird.

adun Team-Icon

Avatar von adun

Anmeldungsdatum:
29. März 2005

Beiträge: 8606

Das macht es nicht richtiger.
Wo ist das Problem einfach Ubuntu zu schreiben? Es gibt auch jedemenge "Linuxe" die kein /etc haben bzw. annähernd dem FHS folgen.
LordSavage, wenn dich das stört solltest du Suse oder RedHat einsetzen, /etc/sysconfig folgt strengen Regeln und ist soweit ich weiß komplett konform. (steuert alles)

ralph_ubuntu

Anmeldungsdatum:
25. Januar 2005

Beiträge: 98

adun hat geschrieben:

Das macht es nicht richtiger.
Wo ist das Problem einfach Ubuntu zu schreiben? Es gibt auch jedemenge "Linuxe" die kein /etc haben bzw. annähernd dem FHS folgen.

Also mir würde jetzt kein Linux einfallen, dass kein /etc hat, aber vielleicht bin ich auch falsch informiert.
Und ich verstehe das Problem nicht. Was ist daran falsch Linux zu schreiben, wenn jeder sofort weiß, worum es geht? Dass es im Grunde technisch nicht wirklich korrekt ist? Wie fürchterlich.

SirSiggi

Avatar von SirSiggi

Anmeldungsdatum:
12. September 2005

Beiträge: 823

In diesem Fall ist Linux noch viel falscher als sonst: Denn ähnliche Dateisystemaufteilungen finden sich auch in anderen Unices.

sxfreak

Avatar von sxfreak

Anmeldungsdatum:
27. Juni 2006

Beiträge: 436

Hi

Die meisten Sachen sind schon aufeinander abgestimmt. Jedoch gibts immer nen paar Punkte wo es eben nicht klappt. Zum Beispiel beim Paketformat, am besten wäre da wohl etwas einheitliches zu benutzen. Aber ich bin immer wieder erstaunt wie gut verschiedene Programme zusammenarbeiten.

Und Falls jemand meinen sollte das Windows system sei aufgeräumter dann soll er nur mal auf seine Platte schaun. Alles kreuz und quer im Systemverzeichnis, einfach gesagt Chaos.

arzie

Avatar von arzie

Anmeldungsdatum:
9. Juni 2006

Beiträge: 40

LordSavage hat geschrieben:

Manche Daten liegen in /usr/local manche in /usr/share und wieder andere in /usr/share/local. Wo ist das das System und die Logik?

Wenn ich mal aus dem Filesystem Hierarchy Standard zitieren darf.

/usr/local : Local hierarchy
Purpose
The /usr/local hierarchy is for use by the system administrator when installing software locally. It needs to be safe from being overwritten when the system software is updated. It may be used for programs and data that are shareable amongst a group of hosts, but not found in /usr.
Locally installed software must be placed within /usr/local rather than /usr unless it is being installed to replace or upgrade software in /usr.
/usr/local/share
The requirements for the contents of this directory are the same as /usr/share. The only additional constraint is that /usr/local/share/man and /usr/local/man directories must be synonomous (usually this means that one of them must be a symbolic link).
/usr/share : Architecture-independent data
Purpose

The /usr/share hierarchy is for all read-only architecture independent data files. [30]
This hierarchy is intended to be shareable among all architecture platforms of a given OS; thus, for example, a site with i386, Alpha, and PPC platforms might maintain a single /usr/share directory that is centrally-mounted. Note, however, that /usr/share is generally not intended to be shared by different OSes or by different releases of the same OS.
Any program or package which contains or requires data that doesn't need to be modified should store that data in /usr/share (or /usr/local/share, if installed locally). It is recommended that a subdirectory be used in /usr/share for this purpose.
Game data stored in /usr/share/games must be purely static data. Any modifiable files, such as score files, game play logs, and so forth, should be placed in /var/games.

LordSavage

(Themenstarter)
Avatar von LordSavage

Anmeldungsdatum:
19. April 2005

Beiträge: 1046

SirSiggi hat geschrieben:

In diesem Fall ist Linux noch viel falscher als sonst: Denn ähnliche Dateisystemaufteilungen finden sich auch in anderen Unices.

Darum habe ich auch nicht Linux, sondern: "GNU/Linux und dessen Anwendungen bzw dem POSIX Standard" geschrieben.

Ich weiß, das Windows unter der Haube auch sehr chaotisch sein kann. Aber da hat jedes Programm seinen Ordner und ist nicht aufgeteilt in binaries und libs und docs und icons.
Wenn man das denn trotzdem will, kann man ja
/lib
/bin
/doc
/ico
wählen. Das wäre wesentlich übersichtlicher. Obwohl mir persönlich ja /applications/<programm_name>/ [/lib; /bin; usw...] am besten gefällt. So wie bei GoboLinux.

rincewind

Anmeldungsdatum:
6. Dezember 2004

Beiträge: 415

Wohnort: /Universum/Erde /Europa/Deutschland /Hessen/MR/Marburg

LordSavage hat geschrieben:

Ich weiß, das Windows unter der Haube auch sehr chaotisch sein kann. Aber da hat jedes Programm seinen Ordner und ist nicht aufgeteilt in binaries und libs und docs und icons.

Naja, das kann man sehen wie man will... Wenn bei vielen Windowsprogrammen dlls irgendwo ins Systemverzeichnis kopiert werden ist das meiner Meinung nach sehr chaotisch. Auch heißen die Programmordner oft nicht wie das Programm, sondern wie der Hersteller. Darunter gibt es dann oft die Programmordner und noch ein paar shared-Ordner. Wenn man nun z.B. ein paar ältere oder neuere Zusatzprogramme installiert, kann es sein dass wieder komplett neue Ordner erstellt werden, die dann aber auch auf die shared-Ordner der anderen Version zugreifen. Das ist meiner Meinung nach alles andere als konsistent oder sauber getrennt.

Trotzdem stimme ich Dir teilweise zu, ich finde es auch nervig, dass ich im home 4 Ordner habe, die sich mit der Konfiguration von Gnome und einigen Programmen beschäftigen, einen, der sich erst nach genauem Hinsehen als Konfiguration für Xfce herausstellt und dann noch zig Ordner für Programme, die sich nicht einer Desktopumgebung zuordnen wollen... Mal abgesehen von ein paar conf-Dateien, die sich nicht verstecken lassen und so direkt in meinem home herumfliegen, was ich gar nicht leiden kann. Ein bißchen mehr Übersicht wäre schon schön. Mit dem Rest wie /etc komme ich persönlich aber gut klar.

SirSiggi

Avatar von SirSiggi

Anmeldungsdatum:
12. September 2005

Beiträge: 823

Was heißt nicht verstecken lassen? Es hat einen Grund warum diese Dateien einen Punkt am Anfang haben. Wenn man natürlich Prinzipiell alle versteckten Dateien anzeigt braucht man sich nicht über unübersichtlichkeit wundern.

LordSavage: Ohne mich mit Posix näher beschäftigt zu haben, glaube ich nicht das er in irgendeiner Form eine Vorschrift über das Dateisystem enthält. Aber da kann ich mich irren. Was ich eigentlich damit sagen wollte: Es gibt auch noch BSD, Solaris, etc.

rincewind

Anmeldungsdatum:
6. Dezember 2004

Beiträge: 415

Wohnort: /Universum/Erde /Europa/Deutschland /Hessen/MR/Marburg

SirSiggi hat geschrieben:

Was heißt nicht verstecken lassen? Es hat einen Grund warum diese Dateien einen Punkt am Anfang haben. Wenn man natürlich Prinzipiell alle versteckten Dateien anzeigt braucht man sich nicht über unübersichtlichkeit wundern.

Mach Sachen ☺
Nein, ich lasse nicht alle Dateien anzeigen und weiß auch, was der Punkt bedeutet.
In meinem home liegen z.B. zig logs, highscore-Dateien von Spielen und ein paar conf-Dateien, alles ohne Punkt und damit in der Standard-Nautilusansicht eben sichtbar.

Mafia100

Avatar von Mafia100

Anmeldungsdatum:
13. Juli 2005

Beiträge: 713

was ich überhaupt beklopt finde das einige dinge doppelt gibt.

Zb lilo und grub warum 2? eines kann dinge die das andere nicht kann grub kann mit xfc (oder wie das dateisystem nochmal heißt\^^) nix anfangen lilo hab ihch gehört schon
warum tuen die einfach nicht die beiden Programme zusammen?

und dann noch apt und yum... deb und rpm ist doch total dumm. Wenn es einheitlich wäre dann wäre der Umstieg für bereits linuxuser auf andere Distros auch einfacher.

MfG

Antworten |