Vorneweg: Ich finde es albern, dass einige Leute hier anscheinend die richtige Plattform sehen, um zivilen Ungehorsam gegen das entsprechende Gesetz oder gar gegen das Team von UU.de auszuüben, indem sie unbedingt diesen Namen nennen müssen. (Und dabei teilweise Formatierungstricks nutzen, um den anscheinend inzwischen eingerichteten Wortfilter zu umgehen.)
So läuft das nicht. Ihr könnt uns meinetwegen paranoid, lächerlich, willfährige Untertanen oder auch Weicheier nennen deswegen, aber wir betreiben dieses Portal und machen letztendlich die Regeln, auch wenn es uns manchmal schwerfällt. Und wenn wir sagen, wir wollen nicht, dass Anleitungen zu bestimmten Themen, oder Links auf Anleitungen zu bestimmten Themen, oder bestimmte Namen genannt werden, dann ist das so. Punkt.
Ihr könnt gerne dieses Thema diskutieren, aber das geht auch ohne Ross und Reiter zu nennen. Ich für meinen Teil werde intern im Team dieses Thema nochmal ansprechen, und vielleicht wird die Grenze zwischen "konkreter Anleitung" und "allgemeinem Gelaber über das Thema" dann etwas verschoben. Aber bis dahin bleiben die Vorschriften so wie sie sind, ob ihr das nun logisch findet oder nicht.
Sollten sich allerdings weiterhin Leute absichtlich über diese Regeln hinwegsetzen, werden wir diesen Thread schließen.
Rotbart van Dainig hat geschrieben:
Andersrum wird ein Schuh draus: Solange sich niemand beschwert, ist es nicht verboten.
Das ist nicht richtig. Erst wenn sich jemand beschwert, zeigt sich, ob es verboten ist. Wenn ein Richter das dann als verboten ansieht, hat man eben großes Pech gehabt.
Rotbart van Dainig hat geschrieben:
Entschuldige - mehr als die Gesetzeslage nachvollziehen und mit einem Juristen zu diskutieren kann ich nicht.
Entschuldige ebenfalls, aber das reicht mir nicht.
Ich traue dem Rechtssystem - gerade was Informationstechnologien anbelangt - kein Stück über den Weg. Dafür ist die Anzahl der Schwachsinnsurteile auf diesem Gebiet inzwischen einfach zu groß. Was du oder ein Jurist in ein Gesetz hineininterpretieren, dass noch nie vor Gericht getestet wurde, ist im Zweifelsfall völlig irrelevant, wenn auf einmal Leute von UU.de oder vom Verein als offiziellem Träger mit dem Bruder eines Freundes als juristischem Beistand vor einem 70-jährigen Richter - der überhaupt nicht versteht worum es überhaupt geht, dies aber nie zugeben würde - stehen, und auf der Gegenseite eine Schar bestbezahlter Winkeladvokaten.
Wenn's dann richtig schlecht läuft, produziert man so noch den Präzedenzfall, der dann gegen die größeren Spieler (Respekt z.B. an Heise, dass sie sowas immer mal wieder durchziehen,) ins Feld geführt wird.
Du könntest aber vielleicht die deutsche Entsprechung der MPAA (falls es sowas gibt) zu einer öffentlichen Stellungnahme bewegen, (wahlweise auch die Justizministerin,) dass sie Anleitungen zum Abspielen von DVDs unter Linux als legal ansieht, und auf gerichtliche Schritte dagegen verzichten wird. Das würde mich überzeugen. 😉
Faith hat geschrieben:
Irgentein Forum oder User oder sonstwas, wird immer mal ein Vorreiter sein.
Aber nicht dieses Forum. Das haben die Betreiber so beschlossen. Mach dein eigenes Forum dafür auf.
arschjucken hat geschrieben:
Hab ich richtig verstanden, daß erst ein Gericht css als wirksamen Kopierschutz anerkennen muß, um die lib zu verbieten ?
Nein, das hast du nicht richtig verstanden. Wenn ein Gericht anhand eines Falles entscheidet, dass CSS einen "wirksamen Kopierschutz" darstellt, dann muss das Opfer, äh, der Angeklagte die Konsequenzen für sein "illegales" Verhalten tragen. Dass er der festen Überzeugung war, CSS wäre kein "wirksamer Kopierschutz" gilt dann höchstens als strafmildernd, wenn der Richter es ihm überhaupt glaubt.
Rotbart van Dainig hat geschrieben:
ChrisNiemy hat geschrieben:
Ich halt mich da jetzt auch erstmal hier aus diesem Thread raus. Aber was mich stört an mancher Argumentation ist, wie manche von "vorauseilendem Gehorsam" und "Zensur" sprechen. Das ist Phrasendrescherei.
Nein, beides ist die korrekte Terminologie: Ohne Grundlage in Recht und Forenregeln werden bestimmte Teile von Beiträgen entfernt oder ersetzt.
Zensur_(Informationskontrolle)
Zensur (censura) ist ein Verfahren eines Staates bzw. einer einflussreichen Organisation oder eines Vertreters davon, um durch Medien vermittelte Inhalte zu kontrollieren, unerwünschte Aussagen zu unterdrücken bzw. dafür zu sorgen, dass nur erwünschte Aussagen in Umlauf kommen.
Ich sehe weder, dass UU.de ein Staat ist, noch eine einflussreiche Organisation, und schon gar nicht wollen wir "unerwünschte" Aussagen unterdrücken. Zensur ist höchstens das entsprechende Gesetz, dass bestimmte Aussagen bzw. Anleitungen verbietet, und in seiner Wischiwaschi-Formulierung geradezu darauf angelegt ist, Unsicherheit über sein wahres Ausmaß zu erzeugen.
Rotbart van Dainig hat geschrieben:
Selbstverständlich. Allerdings sollte man dann sämtliche Hinweise zu diesem Thema entfernen, wie auch diese Diskussion, da nach der Logik der Rechtsunsicherheit auch daraus eine Bedrohung erwachsen kann.
Da wie schon beschrieben die Grenze dessen, was nun erlaubt ist, und was nicht, sehr unklar ist, muss jeder für sich und seinen Verantwortungsbereich eben selber festlegen, wo er die Grenze des Ungefährlichen zieht. Und Forum und Wiki sind eben der Verantwortungsbereich des UU.de-Teams, und wir haben entschieden, dass wir es für ungefährlich halten, in anderem Kontext auf eine Seite zu verlinken, auf der der Leser dann zufällig auch auf eine Anleitung zum DVD-Schauen stößt, oder ein paar allgemeine Stichworte für eine Suchmaschine zu liefern.
lis hat geschrieben:
soc hat geschrieben:
2. Siehe Heise.
Auf heise.de werden auch verschiedene, in Deustchland verbotene Programme bzw. Dienste genannt (AllOfMp3, CloneCD, Alcohol, FairUse4WM, FairUse4QT, etc).
Die nennen sogar die Internetadressen! Nur die sind nicht verlinkt.
Da war allerdings ein Rechtstreit im Spiel und ich glaube nicht, dass uu.de in dieser Hinsicht ähnlich stark ist wie der Heiseverlag.
Genau das ist der Punkt. Heise hat auf diese Angebote verlinkt, ist dafür vor den Kadi gezerrt worden, und hat mehr oder weniger verloren, weil das Gericht "Verlinkung" als "Verbreitung" angesehen hat. Das hat den Verlag auf sicher 'ne ganze Stange Geld gekostet, (welches wir von UU.de nicht haben,) und ich begrüße es, dass sie ihre Mittel für sowas einsetzen. Jetzt verlinken sie vorerst nicht mehr, sondern nennen bloß noch die Namen, aber AFAIK sind diese Verfahren alle noch nicht rechtsgültig abgeschlossen. Es ist also weder abschließend geklärt, dass das Verlinken verboten ist, noch dass die Nennung des Namens erlaubt ist. In diesem Sinne: Go, Heise, go!
Wenn denn mal ein entsprechendes Urteil von einem OLG oder was Ähnlichem vorliegt, werden wir unsere Regeln sicherlich daran anpassen.
Doener hat geschrieben:
Gesetze werden hierzuladen abseits der Realität gemacht, zumindest wenn es um das Thema Computer/Internet geht. Ich und fast alle anderen Menschen, die das Internet nutzen, haben daher mal beschlossen Gesetze in diesem Bereich einfach mal komplett zu ignorieren.
Full Ack, was das angeht. Wenn man Gesetze ignoriert, sollte man sich aber tunlichst nicht dabei erwischen lassen. Außer man legt es auf Konfrontation an, weil man entweder einen starken Background hat oder nichts zu verlieren.