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Vorinstallierte Betriebssysteme: alles, außer Linux

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Nicht spezifiziert
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Adriaen

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9. November 2018

Beiträge: 39

Vor einigen Jahren fand ich in den Geschäften hin und wieder Notebooks mit vorinstalliertem Betriebssystem von Linux; auch gab es eine gewisse Auswahl an Geräten ohne Betriebssystem. Inzwischen finde ich im unteren Preissegment weder das eine noch das andere. Ist das ein Trend? Warum ist das so? Wäre es nicht vernünftiger, Geräte und Software generell getrennt anzubieten? Wenn ich Brot einkaufe, so ist das nicht bereits mit Butter bestrichen und mit Käse belegt, sondern ich darf die Brotsorte und den Aufstrich aussuchen, die ich mag und wirklich haben möchte. Warum gibt es beim Notebookkauf keine derartige Wahlfreiheit?

noisefloor Team-Icon

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6. Juni 2006

Beiträge: 29567

Hallo,

Warum gibt es beim Notebookkauf keine derartige Wahlfreiheit?

Schick' die Frage doch mal an Acer, Asus, Lenovo, HP, Dell, Apple und wie sie alle heißen. Dazu wirst du hier im Forum höchstens mehr oder minder wilde Spekulationen als Antwort bekommen. Wenn du die Antworten von den Notebookherstellern hast kannst du ja gerne deine neu gewonnen Erkenntnisse hier teilen.

Gruß, noisefloor

voxxell99

Avatar von voxxell99

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23. September 2009

Beiträge: 3931

Wohnort: da, wo andere Urlaub machen. :)

Warum gibt es beim Notebookkauf keine derartige Wahlfreiheit?

Gibt es schon, aber der Anteil am Markt entspricht wohl dem Anteil derer, die sich zutrauen, ein Betriebssystem selber auszuwählen und zu installieren. Die meisten nehmen das Vorinstallierte, weil sie dann sofort loslegen können. Und viele wissen ja noch nicht mal, dass es zu diesem bunten Zeug da auf dem Bildschirm Alternativen gibt. 😉

von.wert

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23. Dezember 2020

Beiträge: 11733

noisefloor schrieb:

Apple

Du kleiner Schäker! 😀

Aber da die sich ja als Hardware-Hersteller verstehen... 😉

hier im Forum höchstens mehr oder minder wilde Spekulationen als Antwort bekommen.

Vor allem ist das alles schon dermaßen oft beantwortet worden (der Frager ist entweder sehr jung oder hat bisher auf dem Mond gelebt). Ich kann aber ein paar Fakten beisteuern.

Im damaligen Laden (ein e.K., Gesamtgröße ähnlich wie hiesige Filialen (oft Francise) bekannter Ketten, nur daß er auf gleicher Fläche keine Weiße und Braune Ware angeboten hat, sondern ausschließlich Computer-Zeug, diese Fa. existiert aber schon sehr lange nicht mehr) sind u.a. eine zeitlang auch Acer-Rechner verkauft worden (die Fa. ist irgendwas-Edelmetall-Acer-Partner gewesen), später auch jede Menge Macs, grin. Als einer der wenigen Händler haben XP-OEM-Lizenzen bei Acer-Rechnern eine kurze Zeit offiziell 'rausrechnet werden dürfen (ich hab' dann neben meiner eigentlichen Arbeit im IT-Service mal eben schnell die Platte gelöscht). 30 € für HE, das Doppelte für Pro, soweit erinnerlich.

Letztenendes haben neunmalkluge Kd. (deren eigene Installation SP1 wohl nicht verkraftet hat, na sowas aber auch) geknickt dann doch eine SB nachkaufen müssen, was die dann 3...4x so teuer gekommen ist. Tja. Genauso Kd., die NBs mit diesem tollen Alibi-OS, der chinesischen Linux-Distribution Linpus Linux ohne vorinstallierter Desktop-Umgebung, gekauft haben, weil das danebenstehende modellgleiche Gerät mit klar ausgewiesenem XPHE 30 € mehr gekostet hat.

Sehr viel spätere Win8-S-Versionen (one-way-upgradable auf HE) sollen gar nur 15 € gekostet haben. Da versucht nur der Kd. ohne Windows zu kaufen, der das aus politischen Gründen will.

Heute kann man bei Cyberport noch NBs ohne Windows bekommen, Lenovo. Ist ja auch die Ecke, hrr.

Nur ist nachträgliches Ent-OEM-ifizieren (damals schon mit Mehraufwand nicht lukrativ) nicht mehr möglich, da PK mit dem Gerät fest gekoppelt. Wenn ein Händler also ohne OS anbieten will, kann er das nur, wenn Hersteller das so liefern wollen. Nächster Satz ist Annahme, denn ich bin ja nur ein kleiner Techniker, hrr: Die sehen aber keinen nennenswerten Markt für solche Extrawürste und haben Verträge mit Redmond.

Aber, Adriaen, mit Deinen anvisierten <300 € bekommst Du nichts vernünftiges, wie ich Dir bereits im Ursprungs-Thread geschrieben habe.

Adriaen

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
9. November 2018

Beiträge: 39

noisefloor schrieb:

Schick' die Frage doch mal an Acer, Asus, Lenovo, HP, Dell, Apple und wie sie alle heißen.

Ja gut, das mach ich.

voxxell99 schrieb:

Gibt es schon, aber der Anteil am Markt entspricht wohl dem Anteil derer, die sich zutrauen, ein Betriebssystem selber auszuwählen und zu installieren.

Es gibt ja Startmedien, DVDs und USB-Sticks, die das Installationsprogramm schnell und automatisch ablaufen lassen, dabei muss man fast nichts machen. Das ist nicht schwieriger als ein Butterbrot zu streichen: sogar ich hab das geschafft!

von.wert

Anmeldungsdatum:
23. Dezember 2020

Beiträge: 11733

Adriaen schrieb:

Es gibt ja Startmedien, DVDs und USB-Sticks, die das Installationsprogramm schnell und automatisch ablaufen lassen,

Du lebst wirklich auf einer rosa Wolke und hast vor allem nie auf der andere Seite Kundenkontakt gehabt. Endkunden, wohlgemerkt. Kunden, die nach Farbe kaufen - da kann man erklären wollen, wie man will, das ist kein Witz.

Firmen, insbesondere mit entsprechender Größe und Volumen zu ordernder Rechner, haben natürlich die Möglichkeit, ohne vorinstalliertes OS zu ordern. HE verbietet sich sowieso, Pro ist Minimum (freilich auch nur für kleine Firmen). Aber die haben dann ohnehin entsprechende Verträge/Lizenzen für LTSC und Konsorten (da wird über PXE installiert, die hänge ich als Admin nur noch ans LAN und boote davon). Die bringen dann auch das Geld, nicht der Privatkunde.

seahawk1986

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27. Oktober 2006

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Adriaen schrieb:

Vor einigen Jahren fand ich in den Geschäften hin und wieder Notebooks mit vorinstalliertem Betriebssystem von Linux; auch gab es eine gewisse Auswahl an Geräten ohne Betriebssystem. Inzwischen finde ich im unteren Preissegment weder das eine noch das andere.

Da findet sich schon was, man muss halt bei den richtigen Händlern schauen - z.B.: https://www.notebooksbilliger.de/notebooks/page/1?box_2439_1%5B%5D=pseudo5&sort=price&order=asc&availability=alle

von.wert

Anmeldungsdatum:
23. Dezember 2020

Beiträge: 11733

seahawk1986 schrieb:

Da findet sich schon was

Atom und vergleichbare AMD-mickrig-CPUs, unter seinen gewünschten 300 € auch nur zwei. Erst bei auf 399 € preisgesenkten geht es zögerlich mit i3 los, der ist aber auch nur langsam getaktet, verfügbar sind der und der kleine Ryzen aber auch nicht. Außerdem hat er bislang von 11" geschrieben.

user_unknown

Avatar von user_unknown

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Adriaen schrieb:

Vor einigen Jahren fand ich in den Geschäften hin und wieder Notebooks mit vorinstalliertem Betriebssystem von Linux; auch gab es eine gewisse Auswahl an Geräten ohne Betriebssystem. Inzwischen finde ich im unteren Preissegment weder das eine noch das andere. Ist das ein Trend? Warum ist das so? Wäre es nicht vernünftiger, Geräte und Software generell getrennt anzubieten? Wenn ich Brot einkaufe, so ist das nicht bereits mit Butter bestrichen und mit Käse belegt, sondern ich darf die Brotsorte und den Aufstrich aussuchen, die ich mag und wirklich haben möchte. Warum gibt es beim Notebookkauf keine derartige Wahlfreiheit?

  • Die Nachfrage nach Linux ist nicht so groß, dass die Einbußen die Händler schmerzen. Stattdessen hätten sie zusätzlichen Aufwand für die unterschiedlichen OSs.

  • Dann kostet die vorinstallierte Testsoftware in den Stückzahlen, zu denen sie die Hersteller kaufen, nur einen Bruchteil dessen, was Du bezahlst, wenn Du die Software in Einzelposten separat kaufst.

  • Kaum ein Kunde will das OS selbst installieren.

  • Die Linuxkunden wollen oft eine bestimmte Distribution. Für 995 von 1000 Kunden müsste der Händler ein OS vorhalten, für die restlichen 5 Kunden dann 10, wobei er vielleicht 4 unterschiedliche davon verkaufte, eines würde vielleicht 2x nachgefragt.

  • Neue Hardware wird nicht immer problemlos von Linux unterstützt, das dauert manchmal paar Wochen/Monate. Dann kann das Produkt aber schlecht beworben werden, wenn Linux eine Komponente (Figerabdruckleser z.B.) nicht funktioniert, wie sie soll.

  • Manche Linuxkunden wollen eh eine Dual-Boot-Partition einrichten, um für seltene Fälle auch W10/11 starten zu können.

  • Kurz und knapp: Es rechnet sich nicht.

noisefloor Team-Icon

Anmeldungsdatum:
6. Juni 2006

Beiträge: 29567

Hallo,

Adriaen schrieb:

Es gibt ja Startmedien, DVDs und USB-Sticks, die das Installationsprogramm schnell und automatisch ablaufen lassen, dabei muss man fast nichts machen.

Ja, und genau diese Installationsprogramme bieten dir auch immer die Option, die komplette HDD/SDD zu löschen und das Linux deiner Wahl darauf zu installieren.

Wenn es dir wirklich um das Sparen geht: wie hier schon gesagt wurde ist ein vorinstalliertes Windows (Home Edition) kein Kostentreiber bzw. es würde die Hardware nicht wirklich boosten. Wenn du wirklich ein Preislimit von 300,- Euro für einen neuen Rechner hast, dann bekommst du halt lahme Hardware mit unterdurchschnittlicher Zukunftssicherheit.

Alternativen:

  • Chromebook mit Chrome OS: dann hast du ein knallhartes Vendor lock-in und alle Nach- und Vorteile von ChromeOS, bekommst aber für das Geld eine passable Gesamtleistung. Und du hast ein Linux-basiertes OS 😉

  • gebrauchte / generalüberholte Hardware: Ubuntu läuft auch auch ein paar Generationen alten Core i Prozessoren mit 4 GB RAM und 128 GB SSD passabel.

Gruß, noisefloor

black_tencate

Avatar von black_tencate

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27. März 2007

Beiträge: 11230

Hej,

Adriaen schrieb:

...Das ist nicht schwieriger als ein Butterbrot zu streichen: sogar ich hab das geschafft!

nun ja, wenn man mal Ubuntu Installation ließt, ist das u.U. nicht so ganz trivial.

noisefloor schrieb:

...Ubuntu läuft auch auch ein paar Generationen alten Core i Prozessoren mit 4 GB RAM und 128 GB SSD passabel.

liegt immer auch im Auge des Benutzers, wer nichts "schnelleres" kennt…

Gruß black tencate

noisefloor Team-Icon

Anmeldungsdatum:
6. Juni 2006

Beiträge: 29567

Hallo,

liegt immer auch im Auge des Benutzers, wer nichts "schnelleres" kennt…

Also auf meinem ThinkPad E550 mit Intel® Core™ i5-5200U CPU @ 2.20GHz × 4 und 4 GB RAM läuft Ubuntu 20.04 im "Hausbetrieb" absolut flüssig, also primär Firefox und Thunderbird und ab und an ein bisschen in Python Programmierung.

Für das, was ich mit dem Rechner mache, merke ich keinen Unterschied zu meinem ThinkPad T14s mit Core i7 10. Generation und 16 GB RAM.

Das RAM habe ich vor ein Wochen zwar auf 12 GB ausgerüstet - aber primär wegen der parallelen Win-Installation. Ubuntu ist bei mir nicht ins swappen gekommen, da hat der Speicher (für mich) gereicht.

Gruß, noisefloor

seahawk1986

Anmeldungsdatum:
27. Oktober 2006

Beiträge: 11237

Wohnort: München

noisefloor schrieb:

Alternativen:

  • Chromebook mit Chrome OS: dann hast du ein knallhartes Vendor lock-in und alle Nach- und Vorteile von ChromeOS, bekommst aber für das Geld eine passable Gesamtleistung. Und du hast ein Linux-basiertes OS 😉

Und auf ausgewählten Modellen kann man mittlerweile ziemlich viel Linux-Software zum laufen bringen: https://support.google.com/chromebook/answer/9145439?hl=de

kamuta

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16. Februar 2008

Beiträge: 420

Wohnort: zwischen alsfeld und siegen

Wer Linux haben will der kaeuft sich ein Laptop ohne Betriebssystem und installiert sich sein Betriebssystem selbst. Wer das nicht kann hat auch kein Interresse an Linux. Ich habe mir vor einigen Jahren ein Laptop "ohne"Betriebssystem gekauft. Ich bekam dann ein Laptop mit irgeneinem Linux. Das habe ich dann geloescht und durch Ubuntu ersetzt. Es gab doch mal Tuxedo gibts das nicht mehr?

moniaqua

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Anmeldungsdatum:
19. Februar 2007

Beiträge: 305

kamuta schrieb:

Es gab doch mal Tuxedo gibts das nicht mehr?

Doch, und da musste nicht mal löschen, wenn Du Ubuntu willst, das ist nämlich auswählbar.

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