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Multimediachaos oder ein zu dummer Nutzer?

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Kein Ubuntu
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Heyho. Soweit ich weiß ist das Thema nicht nur bei mir ein großes Fragezeichen, sondern auch bei einigen Entwicklern. Es geht um das ganze Multimediazeugs, vorwiegend der Sound. Hier gibts ja ALSA, OSS, Pulseaudio, OpenAL, Phonon, GStreamer, XINE, FFMPEG, VLC. (und sicher noch so einiges) nur wie händen die zusammen, bzw wie ist der Weg des Tonsignals vom Programme bis hin zur Augabe?
Was ich bisher verstanden habe ist, dass bei KDE4 z.B. jedes Programm eigentlich 'Phonon' ist. Phonon wiederrum holt die codecs(?) aus Xine,gstreamer, vlc usw? oder werden die erst später geholt?

{gstreamer,xine,vlc}>Phonon>Pulse>ALSA>Pulse>Lautspreacher?

oder fällt ALSA komplett raus, weil es ja direkt zu pulse spricht? Wie ist das bei gnome?

gstreamer>Programm>ALSA>Pulse>Lautsprecher?

Wie bei OpenAL? OSS? Wie man merkt blicke ich da nicht durch, aber ich würde es gerne verstehen und hoffe da kann mir jemand behilflich sein ☺

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Zumindest ein paar Grundlagen werden hier erklärt: Soundsystem (Abschnitt „Routing“)

der_alex1980

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Tids schrieb:

Hier gibts ja ALSA, OSS, Pulseaudio, OpenAL, Phonon, GStreamer, XINE, FFMPEG, VLC. (und sicher noch so einiges) nur wie händen die zusammen, bzw wie ist der Weg des Tonsignals vom Programme bis hin zur Augabe?

Hier gibt es ein übersichtliches Schaubild. 😉

http://yokozar.org/blog/content/linuxaudio.png

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der_alex1980 schrieb:

http://yokozar.org/blog/content/linuxaudio.png

Man sollte dringend noch ein paar Stufen einbauen, da ist noch Platz zwischen den Linien. 😀

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29. Oktober 2008

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Ach herje. Also ist es nicht nur in meinem Kopf so ein Chaos, sondern auch real. Aber danke, nun verstehe ich soweit was wann und vor/nach wem kommt. xD

TraumFlug

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sooo komplex ist das ganze nun wieder auch nicht! es gibt nach meinem verständnis halt mehrere "ebenen" in der klangverarbeitung:

  • hardwareansprache/treiber (alsa-module, ffado, oss-module) - schaffen eine generelle ansprachemöglichkeit zu der hardware.

  • soundserver (pulseaudio, jackd, phonon(?), alsa-dmix...) - verwalten/verteilen zugriffe auf die hardware seitens der programme, können teilweise auch über netzwerk routen...nötig um z.b. mehrere anwendungen gleichzeitig auf einer karte hörbar zu machen (mixing).

  • programmbibliotheken (openal, sdl-sound, allegro-sound...) - sind module, die für anwendungen vereinfachte/portable wege bereitstellen, mit vermindertem aufwand audio auszugeben. dazu zählen auch sachen wie die alsa-schnittstelle zu programmen oder die jack-schnittstelle. sachen wie openal ziehlen halt darauf ab, mittels einer schnittstelle im programm möglichst viele soundserver "in einem rutsch" unterstützen zu können.

  • streaming-bibliotheken (gstreamer) - werden genutzt, um standardanwendungen (z.b. mp3-wiedergabe, videocodecs) in einem system gebündelt zu haben, z.b. damit nicht jedes kleine prog. das pieps machen soll seine eigenen audio/video-decoder mitbringen muss.

also alles eigentlich ganz logisch. die pfeilgrafik oben ist mmn eher so was in der art eines "intellektuellen scherzes", um newbs zu verwirren 😉. natürlich können die ganzen soundserver auch untereinander routen, aber die meisten pfeile sind eher in der kategorie eines "sonderproblems"/einer "sonderlösung" einzuordnen. halt schon toll, dass die meisten server/bibliotheken in solchen fällen auch untereinander vernetzbar sind...

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TraumFlug schrieb:

  • soundserver (pulseaudio, jackd, phonon(?), alsa-dmix...) - verwalten/verteilen zugriffe auf die hardware seitens der programme, können teilweise auch über netzwerk routen...nötig um z.b. mehrere anwendungen gleichzeitig auf einer karte hörbar zu machen (mixing).

Phonon ist doch im engeren Sinne kein Soundserver, oder? Eher ein paar layer darüber eine API-Schicht für (KDE-)Programme.

also alles eigentlich ganz logisch. die pfeilgrafik oben ist mmn eher so was in der art eines "intellektuellen scherzes", um newbs zu verwirren 😉.

Ich denke auch (Bzw. ich hoffe es für den Ersteller 😉). Da werden eher alle Möglichkeiten visualisiert. Für joeuser, der nur verlangt dass Töne aus den Lautsprechern kommen, ist ja eher der unter Soundsystem aufgezeigte Pfad interessant:

Soundquelle  ->  PulseAudio  ->  ALSA-Treiber  ->  Hardware

Das ist nach der Ubuntu Installation so eingerichtet und läuft inzwischen ja weitgehend rund.

Programme die nicht direkt mit Pulseaudio zusammenarbeiten und über ALSA geroutet werden müssen, sind selten geworden. Ich glaube Kaffeine ist noch so ein Kandidat.

da1l6

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29. August 2005

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Hallo

Das Diagram von Mike Melanson ist ein typischer Adobe Linux Rant um zu begründen warum Flash unter Linux nicht gescheit funktioniert. Es ist nicht falsch (alle diese Pfade existieren wahrscheinlich und womöglich fehlt sogar was). In der Praxis sind viele davon jedoch unsinnig oder veraltet (z.B. OSS oder Arts gibt es schon lange nicht mehr) zudem ist das gezeigte für eine Anwendung irrelevant, da jede Anwendung (das eigentlich wichtige fehlt in dem Diagram) nur einen abgehenden Pfad unterstützen muss.

Im Anhang mal ein Diagram, das zeigt wie der längste in der Praxis übliche Pfad für Multimedia aussieht. Dabei ist anzumerken das eine Anwendung an prinzipiell jedem Punkt der Kette ansetzen kann wenn es die Funktionen der Vorgänger nicht benötigt.

da1l6

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