Hallo liebe Linux-Gemeinde,
ich bin jetzt durch den Forenbeitrag (Umfrage) „Wer kann auf Windows verzichten?“ inspiriert ebenfalls einen Diskussion zu starten.
Linux (Ubuntu) nutze ich jetzt seit 2010, anfangs als Dualboot mit Win7, jetzt habe ich Win7 nur noch in der Virtualbox laufen. Hilfe bei Problemen und deren Lösungen fand ich hier im Portal mit suchen und viel Geduld. Ich bin kein Linux-Spezialist, daher erst jetzt eine Anmeldung im Forum.
Windows 7 benötige ich nur noch um CDs oder DVDs zu bedrucken bzw. gelegentlich meine Logitech Fernbedienung zu programmieren. Logitech hat keine WEB-App für die Einstellung meiner FB und Canon bietet einfach kein Programm für das bedrucken von CD/DVD unter Linux an. Treiber für Linux funktionieren so lala. Da ist Brother oder HP besser.
Somit zähle ich leider immer noch zu denen, die immer noch nicht auf Windows verzichten können.
Alles Andere kann man meist unter Linux bewerkstelligen. Allerdings vermisse ich einige Programme, die es für Windows gibt und unter Linux zwar ersetzt werden können aber entweder umständlich mit einem Zweit- oder Drittprogramm zum Ziel führen oder gar nicht.
Einer der seinen PC nur für Internet, Briefe, Kalkulation und Fotos benötigt wird unter Linux nichts vermissen. Auch Programmierer kommen mit Linux voll auf ihre Kosten. Will man aber bestimmte Dinge machen wird es schwer.
z. B. Fakturierung und Warenwirtschaft es gibt Fakturama div. andere Kleinprogramme und sogar ein freies ERP. Diese sind allerdings eine Zumutung für jeden der wirklich so etwas benötigt. Absolut Praxisfremd.
Branchensoftware
da habe ich bis jetzt nichts gefunden. Jemand der z.B. seine Ferienwohnung (2 oder 3) vernünftig verwalten möchte kann das mit Windows oder Apple ohne Probleme machen, nur nicht mit Linux. Auch Handwerker gehen unter Linux leer aus. Auch dort ist es mit Windows oder Apple OS problemlos. Man sollte meinen, wer von Windows auf Apple portiert, für den sollte es ein leichtes sein auch dieses zu Linux zu protieren.
Grafik
da meine ich nicht Fotobearbeitung oder Pixelbearbeitung. Dafür gibt es Gimp und ist als Alternative zu Photoshop vollkommen ausreichend. Hier fehlt so etwas wie Corel-Draw. Sicherlich werden jetzt viele meinen Inkscape und Scribus können Corel-Draw ersetzen. Stimmt auch teilweise, aber wer Corel kennt und wie ich jahrelang damit gearbeitet hat, vermisst dieses Programm schmerzlich. Mit zwei, drei und vielleicht noch mehreren Programmen das gleiche Ziel zu erreichen ist doch recht umständlich, wenn Corel das alles meist alleine kann.
Videoschnitt
ist unter Linux ein Stiefkind. Lightworks ist ein Anfang aber wirklich keine Alternative zu Edius, Magix Video Pro Xx, Adobe Premiere, Vegas etc. Ich bin Hobbyfilmer und erstelle kleine Videos für Wettbewerbe (z.Z. mit Lightworks, OpenShot, KDEnlive und ein bischen Blender) aber komfortabel ist das nicht. Lightworks ist das einzige Programm das flüssig und ohne Abstürze arbeitet. Hätte KDEnlive die gleichen Eigenschaften mit Plugins mit einer vernünftigen Bildstabilisierung (ein Stativ ist nicht überall einsetzbar) wäre es das Programm für mich. Die Einbindung von Blender wie bei OpenShot wäre super. Noch besser Blender würde KDEnlive als Schnittprogramm mit integrieren mit dem eigenen Blender-Rendering. Aber man darf ja mal träumen.
Sicher geht es vielen so, das ein Programm wirklich schmerzlich vermisst wird und ebenso bereit ist wie ich für ein Programm auch zu zahlen.
Wie kann man hier Abhilfe schaffen? Eigentlich ganz einfach.
Man kann an die Entwickler der Linux-Software seine Wünsche zusenden mit der Bitte diese bei der Weiterentwicklung zu berücksichtigen.
Oder
Die Anderen Hersteller zu bitten eine Version Ihres Programmes für Linux zu konvertieren.
Das sollten alle machen die sich eine bestimmte Funktion in einem Linux-Programm oder ein Programm aus der Windowswelt für Linux haben möchten. Wenn ich alleine z.B. an Corel, Magix oder Herrstelle XY per Mail eine Anfrage sende ob das Eine oder Andere Programm für Linux verfügbar ist, bekomme ich nur die Rückantwort, dass da die Nachfrage zu gering ist. Bekommen die Hersteller aber einige Hundert oder mehr Anfragen, wird sich der Markt auch mehr für Linux öffnen. Es gibt bestimmt viel mehr Linux-Anwender als Apple-Anwender, aber hier werden professionelle Programme in den o.g. Bereichen angeboten.
Ich will hier nicht sagen, dass Linux unprofessionell ist, aber es wäre manchmal nicht schlecht, wenn die Linux-Entwickler sich Ideen von solchen Programmen holen würde und umsetzen.
Ich selbst möchte nicht mehr mit Windows arbeiten, hier hat mich Linux verwöhnt mit Updates, Sicherheit und vielem mehr.
Ich bin gespannt auf Eure Beiträge.
Gruß Mario