Pokernikus
Anmeldungsdatum: 28. Dezember 2007
Beiträge: 46
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Andere Distris haben eine Diktatur der Entwickler. http://cathbard.blogspot.com/2009/07/no-more-sidux.html "I should have seen this coming really. There were signs of how things were that began to appear quite early. Simple things like refusing to include something as tiny and simple as nano on the live disk regardless of how many people asked for it. The devs use vim so they didn't care that a lot of people didn't know how to drive vi and would like a simple editor like nano at their fingertips. They were happy with vim so nano was never added." fand ich weitsichtig.
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zerwas
Anmeldungsdatum: 13. April 2005
Beiträge: 2561
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melodram schrieb: Mark Shuttleworth meinte ja neulich "No. This is not a democracy. Good feedback, good data, are welcome. But
we are not voting on design decisions." (Zwar nur in Bezug auf die Buttons, aber der Kommentar sagt ja auch mehr aus).
Wenn er schreibt "this is not a democracy", meinte er IMHO nicht das "Wirkungsgefüge" Ubuntu mitsamt Upstream etc., sondern zunächst Canonical als Firma.
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BelaLugosi
Anmeldungsdatum: 1. November 2006
Beiträge: 528
Wohnort: Dresden
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Pokernikus schrieb: Andere Distris haben eine Diktatur der Entwickler. http://cathbard.blogspot.com/2009/07/no-more-sidux.html "I should have seen this coming really. There were signs of how things were that began to appear quite early. Simple things like refusing to include something as tiny and simple as nano on the live disk regardless of how many people asked for it. The devs use vim so they didn't care that a lot of people didn't know how to drive vi and would like a simple editor like nano at their fingertips. They were happy with vim so nano was never added." fand ich weitsichtig.
Nicht weniger weitsichtig, als wenn Canonical plötzlich die Fensterleistenbuttons auf die linke Seite packt. Da wurde auch keiner gefragt. Dinge werden nun mal von denen, die sie machen entschieden, in den seltensten Fällen werden - und das auch nur aus reiner Freundlichkeit heraus - andere mit einbezogen. Das ist "business as usual" in der Softwareentwicklung. Und was Cathbard da verbreitet ist (bei allem Respekt vor ihm und seiner Arbeit!) in vielen Punkten an den Haaren herbeigezogen und in Teilen völlig Haltlos. Aber das ist wiederum ein anderes Thema...
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Dee
Anmeldungsdatum: 9. Februar 2006
Beiträge: 20095
Wohnort: Schwabenländle
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BelaLugosi schrieb: Da wurde auch keiner gefragt. Dinge werden nun mal von denen, die sie machen entschieden,
Natürlich wurden da Leute befragt. Wie Du nachlesen kannst, hat sich nicht eine Person die Änderung ausgedacht, sondern ein ganzes Team. Oder meintest Du mit "keiner" eigentlich nur "Dich" bzw. alle Ubuntu-Anwender im allgemeinen? Ja, die hat man nicht gefragt. In meinen Augen zurecht. Meine Meinung: Rein demokratische Projekte gibt es nicht. An der Spitze sitzen immer nur Vertreter der Basis, die Entscheidungen über deren Köpfe hinweg entscheiden. Es werden auch bei Debian nicht alle zig Tausend Entwickler gefragt, ob Programm XY nun in die Quellen soll. Das entscheidet eine kleine Minderheit, sprich ein Team (soweit ich informiert bin). Auf die gleiche Art hat eine kleine Minderheit entschieden, dass die Ubuntu-Farbe nun lila ist oder die Knöpfe nach links wandern. Gruß Dee PS: Mit "rein demokratisch" meine ich die Umsetzung einer Abstimmungsverhaltens aller Beteiligten. Am besten nicht nur Entwickler, sondern auch noch Nutzer, wie sich das ja hier einige manchmal wünschen. Natürlich bezeichnet man das Wirken einer Vertreterriege, die von allen gewählt wurde, auch als Demokratie.
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BelaLugosi
Anmeldungsdatum: 1. November 2006
Beiträge: 528
Wohnort: Dresden
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Dee schrieb: BelaLugosi schrieb: Da wurde auch keiner gefragt. Dinge werden nun mal von denen, die sie machen entschieden,
Natürlich wurden da Leute befragt. Wie Du nachlesen kannst, hat sich nicht eine Person die Änderung ausgedacht, sondern ein ganzes Team. Oder meintest Du mit "keiner" eigentlich nur "Dich" bzw. alle Ubuntu-Anwender im allgemeinen? Ja, die hat man nicht gefragt. In meinen Augen zurecht.
Ja, genau das meinte ich, bzw. eher die Ubuntu-Anwender, da ich bisher noch nie ein Gnome verwendet habe... 😉 Und ja, natürlich zurecht! Wo käme man als Softwareentwickler/Projekt (FOSS versteht sich) hin, wenn man alle Wünsche und Anregungen der Community berücksichtigen würde...? Nein, das ist schon richtig so, daß es einer/ein paar wenige entscheiden.
Meine Meinung: Rein demokratische Projekte gibt es nicht. An der Spitze sitzen immer nur Vertreter der Basis, die Entscheidungen über deren Köpfe hinweg entscheiden. Es werden auch bei Debian nicht alle zig Tausend Entwickler gefragt, ob Programm XY nun in die Quellen soll. Das entscheidet eine kleine Minderheit, sprich ein Team (soweit ich informiert bin).
Exakt!
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Lux
Anmeldungsdatum: 10. November 2005
Beiträge: 5152
Wohnort: Grüt (Gossau ZH), Schweiz
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BelaLugosi schrieb: Und ja, natürlich zurecht! Wo käme man als Softwareentwickler/Projekt (FOSS versteht sich) hin, wenn man alle Wünsche und Anregungen der Community berücksichtigen würde...? Nein, das ist schon richtig so, daß es einer/ein paar wenige entscheiden.
Witzigerweise ist Open Source sogar richtig demokratisch. Du kannst ein Programm verändern und wenn die Änderung von vielen Menschen angenommen wird, fliesst sie wieder zurück in das Hauptprojekt. (Nichts anderes macht Ubuntu und lässt so auch Patches zurückfliessen). Gruss Dirk
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ChemicalBrother
Ehemaliger
Anmeldungsdatum: 17. Mai 2007
Beiträge: 3136
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Lux schrieb: Witzigerweise ist Open Source sogar richtig demokratisch. Du kannst ein Programm verändern und wenn die Änderung von vielen Menschen angenommen wird, fliesst sie wieder zurück in das Hauptprojekt. (Nichts anderes macht Ubuntu und lässt so auch Patches zurückfliessen).
Was aber nicht heißt, dass das Hauptprojekt die Änderungen annimmt, was es wieder weniger demokratisch macht.
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Lux
Anmeldungsdatum: 10. November 2005
Beiträge: 5152
Wohnort: Grüt (Gossau ZH), Schweiz
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ChemicalBrother schrieb: Was aber nicht heißt, dass das Hauptprojekt die Änderungen annimmt, was es wieder weniger demokratisch macht.
Nein, das heisst nur, dass nicht jede Änderung angenommen wird und das ist sogar ganz ok. (Was würde denn passieren, wenn es zwei widersprechende Änderungen gäbe?). Gruss Dirk
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DasIch
Anmeldungsdatum: 2. November 2005
Beiträge: 1130
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Der Maintainer entscheidet ob eine Änderung einfliesst und wenn ihm die nicht gefällt wird sie nicht einfliessen. Demokratie in Software Projekten funktioniert nicht wirklich. Man hat jemanden der es startet und der gibt anderen Rechte, eventuell sogar Stimmrechte aber letztendlich hat man einen Führer, Leiter oder was auch immer man es nennen will und dessen Meinung zählt und der gibt und entzieht Rechte wie es ihm passt. Gerade FOSS Projekte entstehen hauptsächlich dadurch dass jemand entweder keine bestehende Lösung für ein Problem hat/kennt oder am wahrscheinlichsten den Rest für schlecht hält und eine eigene entwickelt. Er mag Meinungen respektieren und Ideen aufgreifen oder er ignoriert sie einfach. Der Vorteil liegt einzig und allein daran dass man es forken kann und mit dem Fork in einem bestimmten Rahmen machen kann was man will. Kommerzielle Software ist da wesentlich kundenfreundlicher, da hängen Jobs dran deren Existenz letztendlich in der Gewalt der Kunden liegt. Die sind jetzt natürlich auch nur begrenzt demokratisch aber auf den Kunden wird gehört.
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ditsch
Anmeldungsdatum: 13. November 2005
Beiträge: 12007
Wohnort: Schönbrunn
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DasIch schrieb: Kommerzielle Software ist da wesentlich kundenfreundlicher, da hängen Jobs dran deren Existenz letztendlich in der Gewalt der Kunden liegt. Die sind jetzt natürlich auch nur begrenzt demokratisch aber auf den Kunden wird gehört.
Was nicht heißt, dass die Wünsche auch umgesetzt werden (können?!). Das zeigen viele Beispiele aus dem kommerziellen Sektor (z.B. die ERP-Software eines großen deutschen Anbieters). Auch eine Demokratie ist kein Wunschkonzert. Konstruktive Kritik und gute Lösungen/Ideen werden immer gerne gesehen, egal ob bei Open Source- oder bei kommerziellen Projekten. Ob sie umgesetzt werden, steht bei beiden Varianten auf einem anderen Blatt.
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Silmaril
Anmeldungsdatum: 18. März 2007
Beiträge: 617
Wohnort: Baden-Württemberg
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OpenSource gesamt gesehen ist wirlich sehr demokratisch. Was passiert den, wenn jemand an einem Projekt eine Veränderung durchführt, die von der deutlichen Mehrheit der Benutzer unterstützt wird aber vom Maintainer des Ursprungprojektes abgelehnt wird? Die Änderung fließt nicht ins Orginalprojekt ein oder zurück, aber es besteht eine sehr große Chance, dass es für die deutliche Mehrheit, die diese Änderung möchten, Patches oder gar ein Fork geben wird. So regelt sich vieles in der FLOSS-Welt. Aber Software-Projekte an sich sind fast nie demokratisch, was die Richtung der Entwicklung betrifft. Derjenige, der es macht, bestimmt. Anders würde es natürlich auch nie laufen. So gesehen kann man Mark da nicht vorwerfen, er wäre undemokratisch. Warum funktioniert den z.B. die Kernelentwicklung so gut? Weil es einen Linus Torvald an der Spitze gibt, der auch gern mal dazwischenhaut, wenn ihm was nicht passt und der den Hut aufhat. Mit Demokratie hat das nichts zu tun. Demokratie auf Projektleiterebene, also die Möglichkeit den Leiter und vl. andere wichtige Posten im Projekt zu wählen, ist aber durchaus interessant. Bei Debian funktioniert das doch anscheinend nicht schlecht. Und das seit vielen Jahren. Allerdings ist da natürlich nicht der Benutzer mit einbezogen sondern "nur" die Entwickler.
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ChemicalBrother
Ehemaliger
Anmeldungsdatum: 17. Mai 2007
Beiträge: 3136
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Silmaril schrieb: Bei Debian funktioniert das doch anscheinend nicht schlecht. Und das seit vielen Jahren. Allerdings ist da natürlich nicht der Benutzer mit einbezogen sondern "nur" die Entwickler.
Also eine Oligarchie und keine Demokratie?
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Silmaril
Anmeldungsdatum: 18. März 2007
Beiträge: 617
Wohnort: Baden-Württemberg
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So in der Art. Demokratie ist hier eigentlich eh das falsche Wort. Wer oder Was ist den bei einem OS-Projekt das Volk? 🤓
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Zinni
Anmeldungsdatum: 20. Januar 2010
Beiträge: 164
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DasIch schrieb: Auch eine Demokratie ist kein Wunschkonzert. Konstruktive Kritik und gute Lösungen/Ideen werden immer gerne gesehen, egal ob bei Open Source- oder bei kommerziellen Projekten. Ob sie umgesetzt werden, steht bei beiden Varianten auf einem anderen Blatt.
Exakt, die Masse hat bei weitem nicht immer Recht. Wie auch? Eine echte Demokratie findet geschickt die Balance zwischen Individualität und kollektivem Schaffen. Gerade dieses Individuelle reizt mich persönlich an "Open Source" ganz besonders. Logisch das viele Benutzer damit nicht klar kommen.
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