meysi
Anmeldungsdatum: 23. Juli 2009
Beiträge: 190
Wohnort: Magdeburg
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Hallo allesamt, ich habe eine ziemlich blöde Frage zu stellen und hoffe ihr reißt mir deswegen nicht den Kopf ab! Und zwar geht es mir um die Desktopumgebung verschiedener Linuxdistributionen.
Ich nehme als Beispiel einmal Fedora und Ubuntu, beide sollen Gnome 3 als Desktopumgebung nutzen. Für den User ähneln sich diese beiden Distributionen optisch.
Nun stelle ich mir die Frage, warum ein Ubuntu-User zu Fedora wechseln sollte oder umgekehrt. Welchen Anreiz hätte man? Um euch meine Frage noch etwas genauer vor Augen zu führen, wenn ich von Windows zu Mac OS wechsel, bediene ich das Betriebssystem anders. Die ganze Struktur und "Usability" ist komplett anders aufgebaut. Wenn ich nun aber zwischen verschiedenen Distributionen mit gleichen Desktop-Umgebungen wechsel dürfte sich an der Bedienung des Systems nicht wirklich viel ändern oder? Versteht mich bitte nicht falsch, ich weiß dass die beiden Distributionen grundsätzlich verschieden aufgebaut sind. Man nutzt andere Arten von Software-Paketen und das Software-Center gibt es wahrscheinlich für Fedora auch nicht. Trotzdem müsste Fedora doch gewisse Anreize bieten, die es für angehende Nutzer interessant macht. Ich möchte keine Diskussion lostreten, welches Distribution die bessere wäre. Ich würde einfach gerne wissen was sich bei einem Distributionswechsel für den User alles ändern könnte. Grüße...
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DerMaex
Anmeldungsdatum: 3. Januar 2009
Beiträge: 820
Wohnort: Las Palmas/Gran Canaria
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meysi schrieb: Hallo allesamt, ich habe eine ziemlich blöde Frage zu stellen und hoffe ihr reißt mir deswegen nicht den Kopf ab!
Ich finde die Frage überhaupt nicht blöd. Woher soll man das auch wissen, wenn man nicht mehrere Distributionen selber ausprobiert hat?
Und zwar geht es mir um die Desktopumgebung verschiedener Linuxdistributionen.
Ich nehme als Beispiel einmal Fedora und Ubuntu, beide sollen Gnome 3 als Desktopumgebung nutzen. Für den User ähneln sich diese beiden Distributionen optisch.
Nun stelle ich mir die Frage, warum ein Ubuntu-User zu Fedora wechseln sollte oder umgekehrt. Welchen Anreiz hätte man?
Da ich beide Distributionen im Einsatz habe, kann ich, ist selbstverständlich nur meine persönliche Meinung, nur sagen, dass sich die beiden im Handling sehr wenig nehmen. Die Installation geht bei Fedora schneller, das Einrichten dauert aber länger (es ist nicht mit einem sudo apt-get install ubuntu-restricted-extras getan um multimediafähig zu sein.) Der Anreiz für Fedora sind imho die etwas aktuelleren Softwareversionen, für Ubuntu die starke Community und kinderleichte Einrichtung. Ubuntu ist übrigens auch immer sehr aktuell... da kann man nicht meckern.
Um euch meine Frage noch etwas genauer vor Augen zu führen, wenn ich von Windows zu Mac OS wechsel, bediene ich das Betriebssystem anders. Die ganze Struktur und "Usability" ist komplett anders aufgebaut. Wenn ich nun aber zwischen verschiedenen Distributionen mit gleichen Desktop-Umgebungen wechsel dürfte sich an der Bedienung des Systems nicht wirklich viel ändern oder?
Imho gar nichts, falls du die Bedienung über das GUI meinst.
Versteht mich bitte nicht falsch, ich weiß dass die beiden Distributionen grundsätzlich verschieden aufgebaut sind. Man nutzt andere Arten von Software-Paketen und das Software-Center gibt es wahrscheinlich für Fedora auch nicht. Trotzdem müsste Fedora doch gewisse Anreize bieten, die es für angehende Nutzer interessant macht.
Statt apt-get verwendet man unter Fedora halt yum. Mir persönlich ist apt-get lieber, was ich aber auf Gewohnheit zurückführe, da ich mit Debian und seinen Distris auch angefangen habe. Bei den 0815-Programmen, die so gut wie jeder auf seinem Linux-Desktop einsetzt, gib es auch da keine mir gerade einfallenden Unterschiede in der Bedienung. Ich möchte keine Diskussion lostreten, welches Distribution die bessere wäre. Ich würde einfach gerne wissen was sich bei einem Distributionswechsel für den User alles ändern könnte.
Für den versierten User ändert sich sogut wie garnichts, für den noch nicht so fitten Linux-User kann sich eine ganze Menge ändern..... speziell bei der Einrichtung des Systems. Die einfachste Lösung wäre aber einfach mehrere Distributionen parallel zu betreiben. Ich habe zur Zeit 3 verschiedene Distributionen auf meinem Notebook... und das waren auch schon mal mehr...
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sven-s
Anmeldungsdatum: 5. August 2010
Beiträge: 700
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Diese Anreize sind gerade in der Packetverwaltung, dem Herzen der Distribution, verborgen. Und auch die unterschiedlichen Patche, die in Packete eingepflegt werden, sind interessant.
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meysi
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 23. Juli 2009
Beiträge: 190
Wohnort: Magdeburg
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Genau das wollte ich wissen.
Ich nutze nun Ubuntu seit fast 3 Jahren und hatte einmal darüber nachgedacht in eine andere Distribution zu wechseln, nicht weil ich mit Ubuntu unzufrieden bin, sondern um einfach etwas neues auszuprobieren. Der betriebene Aufwand dürfte sich für mich aber wohl erstmal nicht lohnen. Es ist natürlich von Vorteil, dass man als Nutzer einer bestimmten Desktopumgebung diese einfach beim Umzug mitnehmen kann. Das erleichtert die Eingewöhnung. Dankeschön für die Antworten. ☺
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SmokeMaster
Anmeldungsdatum: 5. Juli 2011
Beiträge: 117
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Ubuntu nutzt gnome 3 doch nicht die gnome Shell sondern Unity. Das ist schon ein Unterschied. Zudem kann sich rein optisch selbst bei 2 Distributionen mit gleicher Desktop-oberfläche alles mögliche ändern... Also wirklich alles, angefangen beim Theme bis hin zur Platzierung von bedienelementen und auch deren Existenz. Zudem gibt es noch die Unterschiede "unter der haube" z.b. root als user oder sudo. Auch diverse Befehle im Terminal können sich ändern. Und das Terminal heißt auch nicht immer so... Dann nimmt es nicht jede distro so genau mit den Standards in der Ordnerstruktur. Im extrem Fall kann der Unterschied zwichen 2 distros extremer sein als der Unterschied zwichen Apples OSX und Microsofts Windows. Vor allem da es viele Spezialisierte Distros gibt.
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nightsky
Anmeldungsdatum: 20. Januar 2011
Beiträge: 312
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Also im Prinzip liegen die Unterschiede der Distributionen bei diesen Punkten: 1. wie einfach oder weniger einfach läuft die Installation ab? 2. in welchen Release-Zyklen kommen neue Versionen raus? 3. Wie funktioniert das mit dem Installieren von neuen Paketen und vor allem 4. welche Pakete befinden sich in den Repos? Außerdem darf man nicht vergessen, dass manche Distributionen eigene Konfigurationstools mitbringen. Ein Kde-Debian Nutzer kann eventuell bei Suse mit ihrem Yast ganz schön dumm aus der Wäsche schauen (wenn ich mich recht erinnere und Yast auch zum Konfigurieren ist). Jedenfalls gebe ich euch recht, die Bedienung unterscheidet sich wenn mal alles fertig ist sicher kaum noch von anderen Distributionen.
Aber die Punkte die ich oben aufgeführt habe sollte man nicht unterschätzen.
Wechselt man die Distri, so kann man sich unter Umständen grün und blau ärgern, weil nichts mehr so funktioniert wie sonst. Hab das erst letztens wieder selber erlebt, als ich mich seit langem wieder entschlossen habe Debian Testing statt Ubuntu zu installieren.
Nichts war vorinstalliert, nichts funktionierte (auf Anhieb) wie gewohnt; sudo muss man erst selber installieren, die Internetpaketquellen muss man selber hinzufügen, am Anfang keine Desktopumgebung, kein Startmanager, keine Configtools (Beispiel Autostart Programme). Dann beim Installieren der Anwendungen: einige Anwendungen einfach nicht in den Repos (Tuxguitar, Java sun), oder andere Versionen (Gnome-Shell). Bei den Updates: wenn ich ein Update mache, dann werden nicht nur Sicherheitsupdates installiert sondern immer auch neue Versionen der Pakete. Aber es stimmt: jetzt, wo alles installiert ist, habe ich genau wie in Ubuntu meine Gnome Shell und merke das andere System nur ab und zu.
Trotzdem ist das System irgendwie schlanker, das "Feeling" unterscheidet sich, alles ist irgendwie "clean". Und genau dieses andere Feeling waren immer der Grund, warum ich mit Fedora und co. irgendwie nicht warm geworden bin.
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meysi
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 23. Juli 2009
Beiträge: 190
Wohnort: Magdeburg
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Ubuntu war bisher meine erste Linuxdistribution und ich habe mich gut daran gewöhnt.
Zwar hakelt es hier und dort an manchen Stellen, aber im großen und ganzen hat man ein System auf das man sich verlassen kann. Ich hatte es früher mal als Ergänzung zu Windows nutzen wollen. Mittlerweile nutze ich Windows aber so gut wie gar nicht mehr. Irgendwie macht es einfach mehr Spaß mit Linux zu arbeiten. Ich hätte es nie für möglich gehalten. Wine tut sein übriges und manche Windows Programme laufen dort besser als unter XP, seltsam, aber wahr. Ich liebäugelte mal mit Fedora weil ja dort auch neue Programmversionen während eines Releasezyklus eingepflegt werden. Gerade was Firefox angeht stört mich das unter Ubuntu etwas. Sicherlich, man kann einfach entsprechende Paketquellen zum System hinzufügen, aber das ist ja auch nicht die Lösung. Allerdings macht es einen Ubuntu wirklich einfach das System ohne viel Aufwand nutzen zu können. Deswegen scheue ich die Mühe etwas anderes auszuprobieren, wenn es mir keinen definitiven Mehrwert bringt. Aber es ist durchaus interessant wie andere Distributionen an Problemlösungen herangehen, so wie es von euch beschrieben wurde. ☺
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bastel-wastel
Anmeldungsdatum: 13. Oktober 2008
Beiträge: 345
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Hi,
Ubuntu war bisher meine erste Linuxdistribution und ich habe mich gut daran gewöhnt.
Zwar hakelt es hier und dort an manchen Stellen, aber im großen und ganzen hat man ein System auf das man sich verlassen kann.
Kann ich bestätigen. Vor allem beim Update auf eine neue Versionsnummer hat es bei mir gehakt. Aber ansonsten ein TOP-System 😉
Ich hatte es früher mal als Ergänzung zu Windows nutzen wollen. Mittlerweile nutze ich Windows aber so gut wie gar nicht mehr. Irgendwie macht es einfach mehr Spaß mit Linux zu arbeiten. Ich hätte es nie für möglich gehalten. Wine tut sein übriges und manche Windows Programme laufen dort besser als unter XP, seltsam, aber wahr.
Ich arbeite ebenfalls mittlerweile viel lieber mit Linux. Glücklicherweise darf ich das sogar in der Firma nutzen 😉
Ich liebäugelte mal mit Fedora weil ja dort auch neue Programmversionen während eines Releasezyklus eingepflegt werden. Gerade was Firefox angeht stört mich das unter Ubuntu etwas. Sicherlich, man kann einfach entsprechende Paketquellen zum System hinzufügen, aber das ist ja auch nicht die Lösung.
Das ist natürlich Geschmackssache. Ich persönlich nutze jetzt nur noch LTS-Versionen. Die Stabilität von Lucid ist bei mir einfach top 😉
Es gibt wenig Software, von der ich die neueste Version brauche. Aber wenn ich eine "brauche" (wie den firefox), dann ist eine zusätzliche Paketquelle doch einwandfrei. Ich sehe das durchaus als gelungene Lösung: Ubuntu LTS stellt mir ein solides, bewährtes System zur Verfügung und wenn ich doch mal neue Versionen brauche, habe ich auch die Möglichkeit dazu.
Allerdings macht es einen Ubuntu wirklich einfach das System ohne viel Aufwand nutzen zu können. Deswegen scheue ich die Mühe etwas anderes auszuprobieren, wenn es mir keinen definitiven Mehrwert bringt. Aber es ist durchaus interessant wie andere Distributionen an Problemlösungen herangehen, so wie es von euch beschrieben wurde. ☺
Das Aufwand/Nutzenverhältnis rechtfertigt einen Umstieg wahrscheinlich eher selten. Aber Neues auszuprobieren macht ja auch Spaß und befriedigt den Spieltrieb 😀 Gruß bastel
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Jakopf
Anmeldungsdatum: 22. Januar 2012
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nightsky schrieb: Hab das erst letztens wieder selber erlebt, als ich mich seit langem wieder entschlossen habe Debian Testing statt Ubuntu zu installieren.
Nichts war vorinstalliert, nichts funktionierte (auf Anhieb) wie gewohnt; sudo muss man erst selber installieren,
Sind auf Debian Testing basierende Distris wie ZevenOS diesbezüglich besser?
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nightsky
Anmeldungsdatum: 20. Januar 2011
Beiträge: 312
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Jakopf schrieb: nightsky schrieb: Hab das erst letztens wieder selber erlebt, als ich mich seit langem wieder entschlossen habe Debian Testing statt Ubuntu zu installieren.
Nichts war vorinstalliert, nichts funktionierte (auf Anhieb) wie gewohnt; sudo muss man erst selber installieren,
Sind auf Debian Testing basierende Distris wie ZevenOS diesbezüglich besser?
ZevenOS habe ich noch nicht getestet.
Zu Linux Mint Debian Edition kann ich sagen, dass glaube ich zumindest einige Multimedia Codecs installiert sind. Vielleicht kam das jetzt etwas zu negativ rüber. Braucht man halt am Anfang etwas mehr Zeit, aber dafür hat man auch viel unnützes Zeug weniger auf der Festplatte.
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Frieder108
Anmeldungsdatum: 7. März 2010
Beiträge: 9531
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Also Mint Debian bringt eigentlich ne Menge an Code mit - die haben aber ihre Aktualisierungpolitik nicht im Griff. Hat mit Debian testing zu tun - LMDE will "rolling" sein, gleichzeitig soll es aber stabil sein. Ich nenn es mal "experimentell" aber auch halbwegs stabil, allerdings definitiv nicht ausgereift. Ein ganz gutes Debian-basierendes System ist eigentlich Crunchbang, die sagen zwar auf ihrer Webseite, es könnte dein System "crunchen" da es noch in der Entwicklung ist. Ich hab aber Version 10 Stadler auf nem EeePc am laufen und muß zugeben, das ist richtig flott. Multimedia-Code wird direkt bei der Installation mitgeliefert. Alles in allem ein schlankes, richtig flottes System - wer mal ne Alternative/Ergänzung zu Ubuntu sucht, sollte sich das mal anschauen
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Jakopf
Anmeldungsdatum: 22. Januar 2012
Beiträge: 21
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Crunchbang basiert auf stable. GRML basiert auf testing
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Frieder108
Anmeldungsdatum: 7. März 2010
Beiträge: 9531
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Ok, Info zu Crunch http://crunchbanglinux.org/wiki/de/about Downloadlinks fürs aktuelle Crunch10: http://crunchbanglinux.org/blog/ Jakopf, was bitte schön ist GRML, das kenn ich nicht
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Jakopf
Anmeldungsdatum: 22. Januar 2012
Beiträge: 21
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http://de.wikipedia.org/wiki/Grml Die letzte Ausgabe, Knecht Rootrecht, basiert auf testing
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Bart71
Anmeldungsdatum: 14. Dezember 2007
Beiträge: 237
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nutze Fedora 16 mit Cinnamon 1.2
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