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Venezuela: Umstellung auf freie Software

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Kein Ubuntu
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Christian1000

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Anmeldungsdatum:
17. Juni 2007

Beiträge: 459

Größter Teil der öffentlichen Einrichtungen nutzt freie Software. Neue Version von Linux-Canaima vorgestellt. Protest gegen Verträge mit Microsoft

Caracas. Mehr als 65 Prozent der Computer in öffentlichen Verwaltungen und staatlichen Unternehmen in Venezuela nutzen inzwischen freie Software. …http://amerika21.de/nachrichten/2011/05/29853/umstellung-auf-freie-software

Serengeti

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Anmeldungsdatum:
24. Februar 2008

Beiträge: 1961

solche Artikel machen glücklich

Polix

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Anmeldungsdatum:
14. Oktober 2009

Beiträge: 727

Jeppie! Ein Land mit Linux/Freie Software me ❗ hr! 👍

Ich würde mich mehr freuen, wenn die Stadtverwaltung in meiner Stadt aber die ganze Bundesregierung auch auf Linux umsteigen würde.

Pro Jahr werden zehntausende Euros für MS Windows und seinen Produkten wie MS Office verbrannt.

Der Grund: es gibt zu viele Angsthasen die in Büros am Tisch sitzen und ihre Aufgaben erledigen, und die haben jahrelang mit Closes-Source Programmen gearbeitet. ❗

LG Polix

axt

Anmeldungsdatum:
22. November 2006

Beiträge: 34254

Christian1000, mal abgesehen davon, daß die Situation in Venezuela (ähnlich wie in Cuba) einzig politischer, sprich diktatorischer Ursache ist, wo ist in Deinem Artikel der eigene Beitrag?

Forenregeln, Punkt 1.8.

l.a.r.s

Anmeldungsdatum:
5. Dezember 2005

Beiträge: Zähle...

Polix schrieb:

Jeppie! Ein Land mit Linux/Freie Software me ❗ hr! 👍

Ich würde mich mehr freuen, wenn die Stadtverwaltung in meiner Stadt aber die ganze Bundesregierung auch auf Linux umsteigen würde.

Pro Jahr werden zehntausende Euros für MS Windows und seinen Produkten wie MS Office verbrannt.

Der Grund: es gibt zu viele Angsthasen die in Büros am Tisch sitzen und ihre Aufgaben erledigen, und die haben jahrelang mit Closes-Source Programmen gearbeitet. ❗

LG Polix

Venezuela ist eben ein demokratisches Land, keine Lobbykratie. Und Linux ist eine demokratische Technologie.

hias2

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Anmeldungsdatum:
30. November 2007

Beiträge: 968

Wohnort: Monaco di Baviera

Hallo l.a.r.s

Venezuela ist eben ein demokratisches Land, keine Lobbykratie.

Hast Du Dich mal näher mit diesem Land beschäftigt ? Wenn ja, würdest Du erkennen, dass die (durchaus noch vorhandenen) demokratischen Strukturen immer mehr untergraben und zerstört werden - und die Regierung von Chavez (wenn auch durchaus von einem erheblichen Teil der Bevölkerung unterstützt) sich immer mehr einer Diktatur annähert.

Ich war 2004 und nochmal 2008 jeweils ein paar Wochen im Land und meine Schwägerin hat jahrelang dort gelebt. Die Veränderungen waren deutlich spürbar, 2008 war das Land mit Propaganda zugepflastert, die öffentlichen Fernsehsender gleichgeschaltet (auch wenn es durchaus noch oppositionelle Medien gibt), venezolanische Bekannte haben von spürbaren Nachteilen (z.B. bei Einstellungen) für Oppositionelle berichtet - und die innere Sicherheit hat sich durch den enormen Anstieg der Straßenkriminalität katastrophal verschlechtert. Die Chavez-Partei heißt inzwischen auch passend PSUV (Partido Socialista Unido de Venezuela) also sozialistische Einheitspartei, sowas hatten wir in Deutschland auch schon mal, war sehr demokratisch 👿 .

Und ehrlich gesagt, angesichts des weitverbreiteten Chaos im Lande, kann ich mir eine geordnete Umstellung der Verwaltung (die ja auch noch föderal in Bundesstaaten organisiert ist) auf Linux nicht wirklich vorstellen. Und selbst wenn, dann wäre sie eine der positiven Seiten der sog. Revolución Bolivariana, die aber für mich die Aushöhlung demokratischer Strukturen und den Weg Richtung Diktatur keinesfalls aufwiegen können.

Da muss ich wirklich sagen: Lieber in einem demokratischen Land sitzen, wo aufgrund von Lobbyismus und Scheu vor Veränderung überall (von löblichen Ausnahmen wie der Landeshauptstadt München abgesehen) Microsoft eingesetzt wird, als in einem - jedenfalls tendenziell - diktatorischen Land, wo man auf - jedenfalls verbal - Linux setzt.

Gruß Hias

der_alex1980

Anmeldungsdatum:
7. November 2007

Beiträge: 112

Software ist kein Selbstzweck, sondern ein Werkzeug, um bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Wenn diese Aufgaben mit freier Software kostengünstiger erledigt werden können, ist ein Umstieg zu befürworten, ansonsten nicht. Die Kosten freier Software steigen in der Regel exorbitant, wenn Fachanwendungen fehlen und diese nachimplementiert und gepflegt werden müssen, weshalb man in freier Wildbahn nur sehr selten auf IT-Infrastrukturen trifft, die zu 100% aus Open Source Software bestehen.

Eine Ideologisierung von Software, wie sie Stallman und seine FSF betreiben, widert mich an und hat im Entscheidungsprozess bei einer Softwareumstellung nichts zu suchen. Dass der gute Herr Chavez allerdings so ganz ideologiefrei handelt, fällt mir schwer zu glauben.

Polix

Avatar von Polix

Anmeldungsdatum:
14. Oktober 2009

Beiträge: 727

Ich lese gerade dass unsere Bundesregierung einfach keine Ahnung von Open-Source hat, bzw. keine Lust auf kostenlose Software und OS. http://www.heise.de/newsticker/meldung/Auswaertiges-Amt-Windows-7-und-MS-Office-statt-Linux-und-OpenOffice-1241347.html

Kurzer Ausschnitt:

Ein grundlegendes Problem der Linux-Strategie im AA sei der hohe Personalaufwand gewesen, den die Pflege der selbst entwickelten Linux-Distribution mit sich gebracht habe. Da das "Risiko schwerwiegender Funktions- und Sicherheitsmängel" aufgrund fehlender Herstellerhaftung bei Open-Source-Anwendungen ausschließlich bei der IT des AA gelegen habe, so die Bundesregierung in ihrer Antwort, wurden Updates von Bestandssoftware "nur dann vorgenommen, wenn der erzielbare Nutzen den Aufwand und die Risiken überwiegt". Das führte dazu, dass Anwender teilweise mit mehrere Jahre alten Programmversionen arbeiten mussten – das betraf mit Thunderbird und OpenOffice auch viel genutzte Anwendungen....

Mein Kommentar: Kopfschütteln...

Und hier gibt es gerechte Kritik an der Regierung:

http://blogs.fsfe.org/mk/?p=781

Kleiner Ausschnitt:

Support / Gewährleistung für Freie Software (Frage 21): Freie-Software-Lizenzen stellen zunächst klar, dass der Autor der Software keine Gewährleistung für die Software gibt. Dies ist der Fall, da der Autor nicht zwingend der Dienstleister ist.

Wenn ein Dienstleister mit der Erstellung von Software beauftragt und dafür bezahlt wird, dann gilt grundsätzlich die normale werkvertragliche Gewährleistung, egal ob Freie oder proprietäre Software eingesetzt wird.

Wenn man Freie Software kostenlos herunterlädt und benutzt, dann bekommt man auch keine Gewährleistung. Im deutschen Recht gelten die Gewährleistungs- und Haftungsregelungen wie bei anderen unentgeltlichen Verträgen (Schenkung, Leihe etc.).

Jedoch kann jeder Dienstleister für jede Software unter einer Freien-Software-Lizenz Gewährleistung anbieten. Dies geschieht im Service-Level-Agreement (SLA), in dem z.B. festgelegt wird, für was genau eine Gewährleistung gegeben wird, innerhalb welcher Zeit Fehler behoben werden, zu welchen Kosten etc. .

Kommentar: total richtig, liebe Leute! Angie hat selbst keinen Plan von Linux! 🤣

David_Marien

Anmeldungsdatum:
18. Dezember 2007

Beiträge: 332

Wohnort: Hennigsdorf

Polix schrieb:

Ich lese gerade dass unsere Bundesregierung einfach keine Ahnung von Open-Source hat, bzw. keine Lust auf kostenlose Software und OS. http://www.heise.de/newsticker/meldung/Auswaertiges-Amt-Windows-7-und-MS-Office-statt-Linux-und-OpenOffice-1241347.html

Kurzer Ausschnitt:

Ein grundlegendes Problem der Linux-Strategie im AA sei der hohe Personalaufwand gewesen, den die Pflege der selbst entwickelten Linux-Distribution mit sich gebracht habe. Da das "Risiko schwerwiegender Funktions- und Sicherheitsmängel" aufgrund fehlender Herstellerhaftung bei Open-Source-Anwendungen ausschließlich bei der IT des AA gelegen habe, so die Bundesregierung in ihrer Antwort, wurden Updates von Bestandssoftware "nur dann vorgenommen, wenn der erzielbare Nutzen den Aufwand und die Risiken überwiegt". Das führte dazu, dass Anwender teilweise mit mehrere Jahre alten Programmversionen arbeiten mussten – das betraf mit Thunderbird und OpenOffice auch viel genutzte Anwendungen....

Mein Kommentar: Kopfschütteln...

Hier muss man das Agieren von Politikern verstehen. (Finanz)Politiker werden dafür bezahlt, innerhalb von vier Jahren Ergebnisse zu liefern. Hier gilt: im Zweifel auf nachhaltiges wirtschaften verzichten. Wahrscheinlich gab es auch interne Widerstände dagegen.

Und hier gibt es gerechte Kritik an der Regierung:

http://blogs.fsfe.org/mk/?p=781

Kleiner Ausschnitt:

Support / Gewährleistung für Freie Software (Frage 21): Freie-Software-Lizenzen stellen zunächst klar, dass der Autor der Software keine Gewährleistung für die Software gibt. Dies ist der Fall, da der Autor nicht zwingend der Dienstleister ist.

Wenn ein Dienstleister mit der Erstellung von Software beauftragt und dafür bezahlt wird, dann gilt grundsätzlich die normale werkvertragliche Gewährleistung, egal ob Freie oder proprietäre Software eingesetzt wird.

Wenn man Freie Software kostenlos herunterlädt und benutzt, dann bekommt man auch keine Gewährleistung. Im deutschen Recht gelten die Gewährleistungs- und Haftungsregelungen wie bei anderen unentgeltlichen Verträgen (Schenkung, Leihe etc.).

Jedoch kann jeder Dienstleister für jede Software unter einer Freien-Software-Lizenz Gewährleistung anbieten. Dies geschieht im Service-Level-Agreement (SLA), in dem z.B. festgelegt wird, für was genau eine Gewährleistung gegeben wird, innerhalb welcher Zeit Fehler behoben werden, zu welchen Kosten etc. .

Kommentar: total richtig, liebe Leute! Angie hat selbst keinen Plan von Linux! 🤣

Angie soll auch gar keinen Plan von Linux haben, ihr Job ist es, dass die richtigen Leute Plan haben. Ich wette, die Leute mit Plan würden was verändern, die politischen Entscheider lassen sich aber von den Lobbygruppen einlullen.

Diese Erkenntnis ist aber wahrlich nichts neues ☺

Gruß, David Marien

DerMaex

Anmeldungsdatum:
3. Januar 2009

Beiträge: 820

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@hias2

Danke für Deinen Beitrag.

Ich kenne Venezuela auch ein bissl besser, war dort nicht nur ein paar Wochen, sondern hatte dort beruflich etwas länger zu tun, ist keine 2 Jahre her...

Gut geschrieben, nicht erfunden, sondern einfach wahr.

@David Marien

Klar, was Du aufzeigst sind nunmal die absolut offensichtlichen Nachteile einer Demokratie. Dass an dieser(der Demokratie) in den letzten Jahrzehnten nicht gearbeitet wurde, mit dem Totschlagargument "geht doch nach Nordkorea, wenn es euch nicht passt,....unendlich...." ist halt der grosse Nachteil.

David_Marien

Anmeldungsdatum:
18. Dezember 2007

Beiträge: 332

Wohnort: Hennigsdorf

@David Marien

Klar, was Du aufzeigst sind nunmal die absolut offensichtlichen Nachteile einer Demokratie. Dass an dieser(der Demokratie) in den letzten Jahrzehnten nicht gearbeitet wurde, mit dem Totschlagargument "geht doch nach Nordkorea, wenn es euch nicht passt,....unendlich...." ist halt der grosse Nachteil.

Ohne unnötig abgleiten zu wollen, Veränderung kann es nur geben wenn es genug "Druck im Kessel" gibt. Die bessere Staatsform kommt nicht von allein. Nirgendwo in der Welt. Der Mensch ist träge und braucht Motivation. Das gilt in der großen Politik, wie in diesem konkreten Beispiel hier. Der Druck, auf freie Software umzusteigen ist nicht gegeben (wird nicht gemacht).

Das dieser Druck in Venezuela zu Veränderungen geführt hat, kann kaum verwundern. Sie fahren volkswirtschaftlich wahrscheinlich deutlich besser wenn sie heimische Entwickler in heimischer Währung für Wartungs- und Anpassungsarbeiten bezahlen. Wenn man sich gegen teure Devisen Lizenzen vom "Klassenfeind" (zusätzliche ideolog. Kosten) kaufen muss zieht es die Außenhandelsbilanz runter. Bei den derzeitigen Dollarkursen fahren wir Deutschen mit dem Lizenzmodell (kurzfristig) sicher besser.

Ein bisschen Ökonomie am Abend ☺

Gruß, David Marien

DerMaex

Anmeldungsdatum:
3. Januar 2009

Beiträge: 820

Wohnort: Las Palmas/Gran Canaria

David Marien schrieb:

@David Marien

Klar, was Du aufzeigst sind nunmal die absolut offensichtlichen Nachteile einer Demokratie. Dass an dieser(der Demokratie) in den letzten Jahrzehnten nicht gearbeitet wurde, mit dem Totschlagargument "geht doch nach Nordkorea, wenn es euch nicht passt,....unendlich...." ist halt der grosse Nachteil.

Ohne unnötig abgleiten zu wollen, Veränderung kann es nur geben wenn es genug "Druck im Kessel" gibt. Die bessere Staatsform kommt nicht von allein. Nirgendwo in der Welt. Der Mensch ist träge und braucht Motivation. Das gilt in der großen Politik, wie in diesem konkreten Beispiel hier. Der Druck, auf freie Software umzusteigen ist nicht gegeben (wird nicht gemacht).

In dem Fall halt schon, auch wenn es nur ein bissl ist.. Ich bin ja Skype-Nutzer seit quasi Ewigkeiten, aber hiermit wird mir gezeigt, dass es besser ist auf offene Standars zu setzen, weil eben sowas(damit meine ich sogar die Angst, dass der Dienst eingestellt wird, ohne dass es wirklich so ist) bei offenen Standars nicht geben wird.

Dass ich dabei zu einer Minorität zähle, ist mir klar. Die Minorität sind ja die meisten Nutzer HIER.

Das dieser Druck in Venezuela zu Veränderungen geführt hat, kann kaum verwundern. Sie fahren volkswirtschaftlich wahrscheinlich deutlich besser wenn sie heimische Entwickler in heimischer Währung für Wartungs- und Anpassungsarbeiten bezahlen. Wenn man sich gegen teure Devisen Lizenzen vom "Klassenfeind" (zusätzliche ideolog. Kosten) kaufen muss zieht es die Außenhandelsbilanz runter. Bei den derzeitigen Dollarkursen fahren wir Deutschen mit dem Lizenzmodell (kurzfristig) sicher besser.

Ein bisschen Ökonomie am Abend ☺

Gruß, David Marien

Aber um auf das Beispiel Venezuela zurückzukommen....

Venezuela wäre das erst Land, in dem Kommunismus funktionieren hätte können. Es gab ja noch nie ein Land, in dem das versucht wurde, ohne dass Diktaturen daraus wurden. Chavez ist gar nicht so extrem der Böse, wie er gerne dargestellt wird(also in jeder "freien" Presse dieser Welt, inkl. Blogs), sondern einer, der einfach verblendet ist, und mit der Korruption(zb. der billige Treibstoffverkauf an "Touristen" um 20 cents den Liter, obwohl er nur 1 Cent kostet, als Banalbeispiel, das ich selber kenne) zu kämpfen hat.

Leider, für die Kommunisten, ist es so, dass man sieht, dass ein kommunistischer Staat nichteinmal dann funktionieren kann, wenn Ölreserven ohne Ende vorhanden sind. Korrupt sind nicht Regierungen, sondern Menschen. Das ist das Grundübel, gegen welches es einfach kein Rezept gibt. Nie geben kann. Dass Regierungen korrupt sind, ist schlicht und einfach eine einfache Folge der Korruptheit der Menschen selber. Ist eine Möglichkeit für xx vorhanden, dann wird sie einfach genutzt.

kamijou

Anmeldungsdatum:
30. Dezember 2010

Beiträge: 232

DerMaex schrieb:

Venezuela wäre das erst Land, in dem Kommunismus funktionieren hätte können. Es gab ja noch nie ein Land, in dem das versucht wurde, ohne dass Diktaturen daraus wurden. Chavez ist gar nicht so extrem der Böse, wie er gerne dargestellt wird(also in jeder "freien" Presse dieser Welt, inkl. Blogs), sondern einer, der einfach verblendet ist, und mit der Korruption(zb. der billige Treibstoffverkauf an "Touristen" um 20 cents den Liter, obwohl er nur 1 Cent kostet, als Banalbeispiel, das ich selber kenne) zu kämpfen hat.

Leider, für die Kommunisten, ist es so, dass man sieht, dass ein kommunistischer Staat nichteinmal dann funktionieren kann, wenn Ölreserven ohne Ende vorhanden sind. Korrupt sind nicht Regierungen, sondern Menschen. Das ist das Grundübel, gegen welches es einfach kein Rezept gibt. Nie geben kann. Dass Regierungen korrupt sind, ist schlicht und einfach eine einfache Folge der Korruptheit der Menschen selber. Ist eine Möglichkeit für xx vorhanden, dann wird sie einfach genutzt.

Korruption als Ursache des Scheiterns des Kommunismus? 🙄

Kommunismus (im Marx'schen Sinne) kann nicht funktionieren, nirgends, weil Marx die wichtigsten Fragen unbeantwortet gelassen hat. Und auch kein anderer hat später darauf Antwort geben können. Die offensichtlichsten Lücken im Kommunismus sind:

  1. Die Struktur der klassenlosen Gesellschaft wird von Marx nie klar benannt.

  2. Mit dem Erreichen der klassenlosen Gesellschaft ist plötzlich ein Endzustand erreicht, der sich nicht mehr weiterentwickelt. Dies widersprecht Hegels Dialektik, die Marx für seine Zwecke adaptiert hat (Synthese aus These und Antithese wird immer zur Grundlage einer neuen These/Antithese), und warum das so ist, darauf gibt Marx keine Antwort.

  3. Es ist zwar (für den Übergang) die Diktatur des Proletariats geradezu intendiert, um die klassenlose Gesellschaft zu erhalten, aber wie man aus diesem Zustand in den Zustand tatsächlicher Freiheit, den Marx als Endzustand propagiert, gelangt, beantwortet Marx nicht.

Der Kommunismus krankt an fehlenden Antworten auf basale Theoriefragen. Korruption ist gerade eine zwingende Folge des kommunistischen Systems. Aber nicht die basale Ursache für sein Scheitern!

David_Marien

Anmeldungsdatum:
18. Dezember 2007

Beiträge: 332

Wohnort: Hennigsdorf

kamijou schrieb:

Leider, für die Kommunisten, ist es so, dass man sieht, dass ein kommunistischer Staat nichteinmal dann funktionieren kann, wenn Ölreserven ohne Ende vorhanden sind. Korrupt sind nicht Regierungen, sondern Menschen. Das ist das Grundübel, gegen welches es einfach kein Rezept gibt. Nie geben kann. Dass Regierungen korrupt sind, ist schlicht und einfach eine einfache Folge der Korruptheit der Menschen selber. Ist eine Möglichkeit für xx vorhanden, dann wird sie einfach genutzt.

Korruption als Ursache des Scheiterns des Kommunismus? 🙄

Kommunismus (im Marx'schen Sinne) kann nicht funktionieren, nirgends, weil Marx die wichtigsten Fragen unbeantwortet gelassen hat. Und auch kein anderer hat später darauf Antwort geben können. Die offensichtlichsten Lücken im Kommunismus sind:

  1. Die Struktur der klassenlosen Gesellschaft wird von Marx nie klar benannt.

  2. Mit dem Erreichen der klassenlosen Gesellschaft ist plötzlich ein Endzustand erreicht, der sich nicht mehr weiterentwickelt. Dies widersprecht Hegels Dialektik, die Marx für seine Zwecke adaptiert hat (Synthese aus These und Antithese wird immer zur Grundlage einer neuen These/Antithese), und warum das so ist, darauf gibt Marx keine Antwort.

  3. Es ist zwar (für den Übergang) die Diktatur des Proletariats geradezu intendiert, um die klassenlose Gesellschaft zu erhalten, aber wie man aus diesem Zustand in den Zustand tatsächlicher Freiheit, den Marx als Endzustand propagiert, gelangt, beantwortet Marx nicht.

Der Kommunismus krankt an fehlenden Antworten auf basale Theoriefragen. Korruption ist gerade eine zwingende Folge des kommunistischen Systems. Aber nicht die basale Ursache für sein Scheitern!

Wir können hier gerne wissenschaftliche Diskussionen über den Begrfiff "Kommunismus" führen. Hier ging es um empirische Tatsachen (Korroption in Venezuela). Das Korroption ein stark schwächender Faktor in jeder Verwaltung ist.

Gruß, David Marien

kamijou

Anmeldungsdatum:
30. Dezember 2010

Beiträge: 232

David Marien schrieb:

Wir können hier gerne wissenschaftliche Diskussionen über den Begrfiff "Kommunismus" führen. Hier ging es um empirische Tatsachen (Korroption in Venezuela). Das Korroption ein stark schwächender Faktor in jeder Verwaltung ist.

Nein. Hier ging es mir nur speziell darum – den entsprechenden Teil des Postings von DerMaex habe ich zitiert –, dass manche anscheinend der Überzeugung sind, Kommunismus könne auch abseits der Theorie funktionieren. Die Praxis hat uns dies noch nie beweisen können.

Abgesehen davon halte ich es für zweifelhaft, Venezuela dem Kommunismus zuschreiben zu wollen, außer man möchte Parallelen dazu ziehen, dass entgegen Marx' Voraussagen der Kommunismus in Ländern wie China oder Russland eben nicht durch proletarische Revolution, sondern durch politische Vordenker verwirklicht wurde, deren Herrschaft immer auch mit einem Personenkult einherging.

Wie dem auch sei, es ist auf jeden Fall höchst ironisch – um das Problem der Korruption Venezuelas wieder aufzugreifen –, die Einführung freier Software in Venezuela zu bejubeln, so als ob sich damit alle Probleme in Luft auflösen würden. Es scheint dies die Stallman'sche Ausstrahlung zu sein, der ja auch der Überzeugung ist, dass die ganze Welt ein viel besserer Ort werden wird, wenn nur überall freie Software benutzt würde. 🙄

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