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Linux ohne Snap, Flatpak und frei von Kommerz

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Nicht spezifiziert
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noisefloor Team-Icon

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Hallo,

Steve_ schrieb:

tomtomtom schrieb:

Ist vor drei Jahren abgeschafft worden.

Warum das?

Frag bei Canonical. ubuntuusers.de ist unabhängig von Canonical und hat andersherum null Einfluss auf deren Entscheidungen zu deren Produkten und Produktpflege.

Aber es gibt doch noch den Ubuntu Server ISO oder?

Aufgabe für deine Frei-Zeit: selber rausfinden. Das ist echt nicht schwer, das zu "recherchieren". Zumal der Wunsch nach Freiheit gepaart mit einer möglichen Unselbstständigkeit echt nicht gut zusammen passen.

Gruß, noisefloor

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Steve_ schrieb:

Was meine ich mit frei?

Mehr die Freiheit entscheiden zu können, was kommt auf meinen Desktop und was nicht. Ich persönlich sehe aber Ubuntu gar nicht so eingeschränkt. Ich installiere mir das immer über die mini.iso (falls es sie noch gibt) und installiere alles händisch nach, somit habe ich so ein "Ur-Typ-Ubuntu" und kann dann alles selbst aufbauen.

Okay, dann haben wir aneinander vorbei geredet. Ich dachte Du meinst sowas in der Richtung von GNU, Verzicht auf proprietäre Firmware, LinuxLibre-Kernel etc. (Link)

Steve_

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Ja schon das auch, ich würde mir nur selbst widersprechen, weil ich proprietäre Software verwende. TeamViewer, wobei ich da demnächst wohl AnyDesk umsetze bei meinen Leuten. Es ist aber auch die 1ne Software TV, auf die ich verzichten könnte. Ansonsten nutze die vorinstallierte Software + Thunderbird, Telegram & Signal. Alles Internet Software 😀 😀. Ich möchte schon auf 100& OpenSource reduzieren, was bei mir nicht das Problem ist. Was ich aber durchaus tue ist mal bei OpenSource Entwicklern zu spenden, schließlich stecken die da soooviel Coding rein, ich denke die müssen auch von was leben. Darunter sind aber auch immer mal kostenlose Web-Anwendungen, die ich unterstütze, die sich ohne Werbung nicht finanzieren können, ich dort auch den uBlock aus habe.

Edit: AnyDesk ist auch proprietär lese ich gerade, wie ja das ganze VNC Original (RealVNC)

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Steve_ schrieb:

Ich möchte schon auf 100& OpenSource reduzieren

100% kann ein endloses Unterfangen werden und ich hatte diese Gedanken auch und es letztendlich verworfen. In deinem Computer werkelt wahrscheinlich auch ein unfreies Bios und ggf. sind auch Hintertüren in deinem Prozessor eingebaut. Im Linuxkernel ist auch Firmware enthalten wo man keinen Quellcode hat.

Letztendlich sehe ich es so, dass Software-Freiheit ein Aspekt eines Computersystems sein kann aber es gibt auch noch andere Punkte wie Batterielaufzeit bei Laptops beispielsweise, die potentiellen Endkunden wahrscheinlich wichtiger sind.

Richard Stallman würde wahrscheinlich sagen: "They value convenience more than freedom."

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100% OpenSource geht doch. OSS lässt ja closed source ohne weiteres zu, da braucht es kein freies BIOS/UEFI, keine freie Firmware, etc. Genau darum geht es ja beim Unterschied zwischen freier Software und OSS. Der „open“-Teil ist dynamisch anpassbar, was auch Ziel der ganzen Sache ist, um die Kommerzialisierung nicht abzuwürgen. Im freien Bereich streiten sich so viele über Lizenzrechte, das da auch ein wenig das Ziel auf der Strecke bleibt. Zudem sind immer wieder Anpassungen nötig.

Was die Hintertüren angeht: Die hat jeder mit einem Intel, AMD, ARM-Board/Prozessor (man erinnere sich an die Qualcomm Snapdragon-„Skandale“) und vermutlich auch allen anderen Möglichkeiten. Das wollte der Kunde so haben. Das wiederum ist meistens Hardware, da gibt es quasi nichts offenes.

@Steve: Installier dir einfach mal was freies in einer VM und guck, wie weit du kommst ohne Fremdquellen zu nutzen.
Auch da musst du bedenken, das du dann zwar freie Software nutzt, dir das aber wenig hilft, wenn du dann unfreie Dienste reinbringst. Ein Ubuntu-Beispiel ist Snap. GPLv3, quelloffen, kann jeder nach belieben anpassen, etc. Der Store allerdings ist geschlossen und die vorkompilierten Schnäpse haben den fest einprogrammiert. Insgesamt also auch nicht frei, trotz freier Software auf Klientseite.

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ChickenLipsRfun2eat schrieb:

Was die Hintertüren angeht: Die hat jeder mit einem Intel, AMD, ARM-Board/Prozessor (man erinnere sich an die Qualcomm Snapdragon-„Skandale“) und vermutlich auch allen anderen Möglichkeiten. Das wollte der Kunde so haben. Das wiederum ist meistens Hardware, da gibt es quasi nichts offenes.

Ich hatte mich einige Zeit mit OpenPOWER beschäftigt. Ist halt eine komplett andere Systemarchitektur wo wohl auch BIOS/UEFI quelloffen im Sinne von "Open Hardware" sein sollen. Ist halt relativ teuer in der Anschaffung. Zumindest die NextGen-Amigarechner.

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Gelesen habe ich da auch von, aber nicht viel. Es gibt ja Ansätze, wie auch seit >20 Jahren RISC-V. Hindert die Hersteller aber nicht daran eigene Teile einzubringen, die wieder closed sind. Was jemand benutzt, muss derjenige selbst wissen. Ich suche auch noch passende Hardware, kann aber nichts aktuelles finden, außer einiger löblicher Versuche. Das Problem mit Architekturwechseln ist, das ich da absolut keine Ahnung von habe. RISC-V wird auf jeden Fall sehr aktiv entwickelt, da hab ich nen News-Abo. Das mit oP muss ich mir aber nochmal angucken. Anschaffungskosten sind relativ, wenn ich dafür was langlebiges, freies bekomme. Danke für die Erinnerung 😉

/ Nachtrag: Gerade wieder über Talos gestolpert. Jetzt weiß ich auch wieder, wovon wir hier Schreiben… Die habe ich schon in meinen Bookmarks 😉 Aber ich brauche was mobiles.

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Hallo,

Es gibt ja Ansätze, wie auch seit >20 Jahren RISC-V. Hindert die Hersteller aber nicht daran eigene Teile einzubringen, ...

Korrekt, da gab es vor ein paar Wochen mal eine sehr interessante Folge im BitRaushen Pocast zu. Des Design ist frei im Sinne von frei zugänglich und frei von Lizentgebühren (von ARM ja z.B. lebt), man kann es (und AFAIK muss es im real life auch) es um nicht-freie Komponenten erweitern. Spätestens dann, wenn man ein SoC mit Grafikkern haben möchte, ist der Grafikkern halt prorietär. Und ein Grafikkern ist ja zwingend erfolrderlich, wenn man in irgendeiner Form ein Desktopersatz - und sei es nur einen schwachbrüstigen wie einen Raspi - haben möchte.

Gruß, noisefloor

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Jup. Wobei ich das auch gar nicht so schlimm finde. Ich möchte nur die Softwarekomponenten frei haben, dazu gehört halt auch — oder gerade — die austauschbare Firmware. Versuch mal den Tastaturcontroller irgendeines Gerätes zu programmieren. Außer den purism-Geräten kenne ich keine, die das zulassen. Und da ist wirklich nichts schützenswertes dran, Keylogging übernimmt ja das Minix in der Intel ME. Unter Linux kann man sich mit dem (u)input behelfen, allerdings ist das auch nur bedingt einsetzbar.

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Steve_ schrieb:

Aber es gibt doch noch den Ubuntu Server ISO oder?

Klar, die installiert aber weit mehr als die mini.iso oder eben Debootstrap.

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Steve_ schrieb:

Warum das?

Musst du bei den Entwicklern nachfragen, das wurde nicht begründet.

user_unknown

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Steve_ schrieb:

Wie siehts mit diesem ...zilla Client aus (Name müsste ich googlen), wo man E-Mail und Browser in eins hat, gibt es das Projekt noch und ist das nicht ggf. more free than firefox?

Das sind Mozilla/Firefox bzw. Mozilla/Thunderbird, die sind also exact so frei wie Firefox. 😉

Vor kurzem war erst der Ladybirdbrowser auf heise.de Thema, vielleicht was für Dich:

https://awesomekling.substack.com/p/ladybird-a-new-cross-platform-browser-project

Yabba-Dabba-Doo

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Die Frage ist, was du unter frei verstehst. Man kann es verschieden interpretieren, frei=kostenlos, frei verfügbar, oder ...

Für mich bedeutet frei, frei von unerwünschten Zusatzfunktionen wie irgendwelcher heimlicher Datenschnüffelei. Dafür bin ich auch bereit zu bezahlen, schließlich müssen die Leute, die solche Programme herstellen auch von etwas leben, hier sollte man sich darüber Gedanken machen wie man diese Leute finanzieren kann. Aber Software genügt nicht, man muss auch freie Hardware haben und auch den Bereich Firmware und Treiber berücksichtigen. Es gibt zwar durchaus freie Firmware aber diese benötigt sog. "Blobs" diese gibt es nur von den Hardware Herstellern und diese fast immer nur als "Closed Source" zumindest bei halbwegs aktueller Hardware. Deshalb muss auch die Hardware frei sein, aber auch das kostet Geld.

Auch freie Plattformen über die man kommunizieren kann, sich Filme anschauen, und Musik, Bilder, Texte sowie sonstige Daten austauschen kann. Aber auch dies gibt es nicht kostenlos.

Frei bedeutet für mich nicht kostenlos, sondern frei von Spionage Techniken, freie und offene Standards die man auch überprüfen kann.

Wer nichts zu verbergen hat…

Es gibt durchaus Bestrebungen in den einzelnen Bereichen aber diese müssten sich vernetzen und koordiniert wie die Zahnräder eines Getriebes zusammen arbeiten.

Denn "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile." Aristoteles

Wenn man dies hat dann kann man über wirklich freie Software nachdenken, sonst wird es nichts, da man immer von unfreien Sachen abhängig ist.

Das alles gibt es aber nicht für lau.

Man sollte aber auch zulassen das sich auch Personen aus anderen Bereichen als der EDV beteiligen und ihr Fachwissen miteinbringen können.

Nur dann hat man freien Zugang zu dem Wissen, der Kunst und Kultur der Menschheit also Umsetzung des Artikel 27 Menschenrechte.

Artikel 1

Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen

https://www.un.org/depts/german/menschenrechte/aemr.pdf

Freie Hard und Software bilden die technische Plattform zur Umsetzung dieser Rechte, wer miteinander redet, schießt nicht aufeinander.

Open-Source-Hardware

Open-Source-Hardware (OSH, auch Open Hardware, OH) oder Freie Hardware (englisch Free Hardware[1]) ist eine Hardware, die nach freien Bauplänen hergestellt wird. Die Bewegung und Idee steht der Freie-Software-, Open-Source- und DIY-Bewegung nahe bzw. geht auf diese zurück.

https://de.wikipedia.org/wiki/Open-Source-Hardware

Open Firmware

Open Firmware (kurz OFW oder OF) ist ein offener, plattformunabhängiger Standard, der eine Bootumgebung für Betriebssysteme von Rechnersystemen definiert (offene Firmware für den Bootprozess). Open Firmware ist standardisiert in IEEE-1275.

https://de.wikipedia.org/wiki/Open_Firmware

Free and open-source graphics device driver

https://en.wikipedia.org/wiki/Free_and_open-source_graphics_device_driver

ChickenLipsRfun2eat Team-Icon

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6. Dezember 2009

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Yabba-Dabba-Doo schrieb:

… Es gibt zwar durchaus freie Firmware aber diese benötigt sog. "Blobs"…

Das ist keine freie Firmware. blobs sind binäre Dateien, also fertig kompiliert. Wenn Firmware nur als blob vorliegt, ist sie nicht frei. Freie Firmware vom Anbieter sieht bspw so aus: EC-Firmware Purism, generell freie Firmware findest du unter bspw. linux-libre-firmware.
Und wie hier im Thema schon erwähnt, es kann gute Gründe für blobs geben, wie bspw. die rechtlichen Restriktionen der Sendeleistung bei drahtlosen Sendern. Du musst dir nur angucken wer im Internet Server betreibt und mit wie viel Wissen… dann wird dir schnell klar, das die Argumente bei sowas tatsächlich auf der unfreien Seite überwiegen, weil sehr viele die Verantwortung und Grenze der Freiheit nicht sehen.

Deshalb muss auch die Hardware frei sein, aber auch das kostet Geld.

Bedingt ja, allerdings ist das (auch technisch) nicht immer möglich. Manche Chips lassen sich flashen, bei anderen ist das einfach fix. Hardware ist daher immer gesondert zu betrachten. Wenn es allerdings eine Möglichkeit gibt die Firmware zu ändern — was ja immer mehr unterstützt wird — dann sollte diese Firmware frei sein.

Auch freie Plattformen über die man kommunizieren kann, sich Filme anschauen, und Musik, Bilder, Texte sowie sonstige Daten austauschen kann. Aber auch dies gibt es nicht kostenlos.

Für den Endanwender schon, der Betrieb kostet aber Geld. Solche Projekte leben oftmals von Spenden, bspw. in Form von Vereinsmitgliedern oder regelmäßigen Kleinbeträgen der Nutzer. Das ist in den meisten Fällen nicht kostendeckend, aber kostenmindernd.

Es gibt durchaus Bestrebungen in den einzelnen Bereichen aber diese müssten sich vernetzen und koordiniert wie die Zahnräder eines Getriebes zusammen arbeiten.

Fediverse? FSF, bzw. FSFE? GNU? OpenID? Es gibt doch genug… Benutzt nur kaum jemand.

Yabba-Dabba-Doo

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7. Januar 2015

Beiträge: 445

Fediverse? FSF, bzw. FSFE? GNU? OpenID? Es gibt doch genug… Benutzt nur kaum jemand.

Ja, weil sie auch kaum jemand kennt, ich höre zum ersten Mal davon und vielen anderen wird es genauso gehen, vermute ich mal.

Für den Endanwender schon, der Betrieb kostet aber Geld. Solche Projekte leben oftmals von Spenden, bspw. in Form von Vereinsmitgliedern oder regelmäßigen Kleinbeträgen der Nutzer. Das ist in den meisten Fällen nicht kostendeckend, aber kostenmindernd.

Genau was ich gesagt habe frei bedeutet nicht kostenlos.