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Warum kein Config Ordner?

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu 11.10 (Oneiric Ocelot)
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Hamilton

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7. Dezember 2010

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Eine Frage, die mich schon länger beschäftigt und auch jetzt in der Zeit von SSD sicherlich interessant ist, wollte ich mal in die Runde werfen.

Warum gibt es im Home Verzeichnis keinen config Ordner, sondern jedes Programm legt seinen versteckten Ordner .xyz an? Ein Config Ordner .config und darin die Einstellungen und Unterordner wie mozilla, thunderbird, ... wären doch optimal.

Diesen Ordner könnte man dann bequem auf die SSD legen und vom Speed profitieren und das ganze wäre auch noch übersichtlich.

Aktuell muss man ja mit bind, dann Dokumente und andere Ordner händisch auf die SSD mit bind legen.

Besonders ärgerlich, wenn man in /home noch zusätzliche Ordner angelegt hat.

jug Team-Icon

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Hamilton schrieb:

Warum gibt es im Home Verzeichnis keinen config Ordner, sondern jedes Programm legt seinen versteckten Ordner .xyz an? Ein Config Ordner .config und darin die Einstellungen und Unterordner wie mozilla, thunderbird, ... wären doch optimal.

Es gibt ein ~/.config Verzeichnis (die Bezeichnung Ordner verwendet wohl nur Windows). Dieses Verzeichnis wird in einer Umgebungsvariablen definiert, nämlich $XDG_CONFIG_HOME. Man kann sich diese mit echo im Terminal ausgeben lassen:

echo $XDG_CONFIG_HOME 

Dummerweise halten sich noch nicht alle Programme an diese Konvention und legen ihre Konfiguration stattdessen in $HOME ab. Warum sie das nicht tun, solltest du vielleicht die Entwickler dieser Programme fragen. Häufig sind das aber relativ alte Programme und das wird aus Gründen der Kompatibilität nicht gemacht.

~jug

user_unknown

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Was hat das mit SSD zu tun?

Diesen Ordner könnte man dann bequem auf die SSD legen und vom Speed profitieren und das ganze wäre auch noch übersichtlich.

Wieso spielt das für Configurationsdateien eine besondere Rolle - weshalb wollte man ausgerechnet die auf eine SSD legen?

Auf jeden Fall wäre der Pfad für jedes der Programme um das Wort config/ (oder .config/) länger.

Ich habe kein SSD - was heißt das 'händisch mit bind'? Bind war früher mal ein DNS.

Mit

1
ls -d  .* 

kannst Du alle versteckten Dateien mit einem Kommando listen - geht das mit bind nicht? Wenn Du das manuell machst machst Du es manuell - machst Du es mit einem Skript, dann machst Du es mit einem Skript. Also auch hier sehe ich weder einen Zusammenhang mit SSDs, noch mit versteckten Verzeichnissen/Dateien.

Hamilton

(Themenstarter)

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7. Dezember 2010

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bind ist eine Option von mount, mit der ich Ordner in Ordner einbinden kann, auch in der fstab. Hat den vorteil im Gegensatz zu syslinks, dass auch cifs und andere Protokolle funzen.

Eine SSD hat ja einen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber von einer HDD, allerdings ist es vielen zu unsicher alle Daten auf eine SSD zu legen und der Speicherplatz ist teuer. Die boot und root Partition legt man auf die SSD. nur die Frage ist, was passiert mit der Home Partition. Es wäre natürlich sinnvoll, auch die Configurations Dateien schnell laden zu können. Jetzt gibt es die Möglichkeit, die Ordner Dokumente, Bilder, Videoes, Musik etc auf die HDD mit bind umzulenken und den Rest von Home auf der SSD zu lassen. Das ist aber etwas arbeit.

Geschickte wäre der umgekehrte Weg. /home auf die HDD und den Ordner configs auf die SSD in eine extra Partition.

TomTobin

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24. August 2007

Beiträge: 3101

Es wäre natürlich sinnvoll, auch die Configurations Dateien schnell laden zu können. Jetzt gibt es die Möglichkeit, die Ordner Dokumente, Bilder, Videoes, Musik etc auf die HDD mit bind umzulenken und den Rest von Home auf der SSD zu lassen. Das ist aber etwas arbeit.

Ich gehe genau diesen Weg mit Symlinks. Wieso ist das arbeit? Die Symlinks bleiben sogar nach einem Umzug von /home oder einer Neuinstallation gültig.

bind ist eine Option von mount, mit der ich Ordner in Ordner einbinden kann, auch in der fstab. Hat den vorteil im Gegensatz zu syslinks, dass auch cifs und andere Protokolle funzen.

Das geht doch trotzdem, Du musst nur einen anderen bzw. eine gemeinsamen Freigabepunkt wählen.

Beispiel: Ich habe eine separate Partition "data" auf einer HDD mit einem root-Verzeichnis "Places". Darunter befinden sich die Verzeichnisse "Bilder", "Musik" und "Videos". Mountpoint ist /media. Die nötigen Symlinks im Home auf der SSD zeigen auf die jeweiligen Verzeichnisse nach /media/data/Places/[...]. Freigegeben im Netz ist "Places". Damit ist das Problem der Symlinks bei anderen Protokollen umgangen. Oder sehe ich das falsch?

Gruß

Tom

user_unknown

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10. August 2005

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Hamilton schrieb:

bind ist eine Option von mount, mit der ich Ordner in Ordner einbinden kann, auch in der fstab. Hat den vorteil im Gegensatz zu syslinks, dass auch cifs und andere Protokolle funzen.

Danke.

Eine SSD hat ja einen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber von einer HDD, allerdings ist es vielen zu unsicher alle Daten auf eine SSD zu legen und der Speicherplatz ist teuer.

Tja. Gegen Unsicherheit hilfen Backups.

Die boot und root Partition legt man auf die SSD. nur die Frage ist, was passiert mit der Home Partition. Es wäre natürlich sinnvoll, auch die Configurations Dateien schnell laden zu können.

Tja, wenn man das abwägen soll, am grünen Tisch, dann fällt mir zuerst auf, dass Bootdateien nur einmal am Tag, wenn man täglich den Rechner 1x startet, benötigt. Bei einem Laptop der zu Hause, an der Uni, wieder Uni, und wieder zu Hause gestartet wird vielleicht 4x am Tag. Da fährt man aber mit Suspend sicher besser. 1x am Tag ein wenig zu profitieren - da kann man auch den Rechner starten vor dem Zähneputzen oder ähnliche Optimierungsschritte unternehmen.

Die root-Partition umfasst ja alles, daher ist unklar, was hier optimiert wird, solange man nicht weiß, was nicht auf der Rootpartition liegt.

Die Konfigurationsdateien - ist das nicht meist Kleinkram, der auch von der Festplatte flott geladen wird? Der Mailordner von Thunderbird und die Cachedateien des Firefox liegen in versteckten Verzeichnissen. Werden letztere aber auch gelesen? Je nach Settings kann das eine ordentliche Menge werden - ähnlich große Mailarchive mit vielen Dateianhängen. Andererseits werden die Cachedateien des FF wohl häufiger gelesen und geschrieben, so dass man da wirklich was von hätte, wäre das schneller. Oder mehr RAM.

Jetzt gibt es die Möglichkeit, die Ordner Dokumente, Bilder, Videoes, Musik etc auf die HDD mit bind umzulenken und den Rest von Home auf der SSD zu lassen. Das ist aber etwas arbeit.

Oder mit symbolischen Links. Hält die mtab kleiner.

Geschickte wäre der umgekehrte Weg. /home auf die HDD und den Ordner configs auf die SSD in eine extra Partition.

Tja - dass das in den 60ern niemand hat kommen sehen!

LeTux

Avatar von LeTux

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12. August 2008

Beiträge: 317

jug schrieb:

Es gibt ein ~/.config Verzeichnis (die Bezeichnung Ordner verwendet wohl nur Windows). Dieses Verzeichnis wird in einer Umgebungsvariablen definiert, nämlich $XDG_CONFIG_HOME. Man kann sich diese mit echo im Terminal ausgeben lassen:

echo $XDG_CONFIG_HOME 

Gibt es das unter jedem Unix bzw *ubuntu? Bei mir unter Xubutnu 11.10 gibt es diese Variable nicht.

jug Team-Icon

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19. März 2007

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LeTux schrieb:

Gibt es das unter jedem Unix bzw *ubuntu? Bei mir unter Xubutnu 11.10 gibt es diese Variable nicht.

Zugegeben, ich hab aktuell kein Ubuntu hier zum testen, aber das ist ein Freedesktop Standard.

~jug

Hamilton

(Themenstarter)

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7. Dezember 2010

Beiträge: 386

Den Cache Ordner des FF legt man natürlich ins RAM.

V_for_Vortex Team-Icon

Avatar von V_for_Vortex

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Hamilton schrieb:

Den Cache Ordner des FF legt man natürlich ins RAM.

Was am einfachsten geht, indem man im FF den Cache auf Null senkt, dann nutzt FF halt nur das RAM. Ganz ohne Links, Mount-Binds etc. 🤓

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