Stabsgefreiter
Anmeldungsdatum: 27. Juli 2008
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Wohnort: Berlin
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Hallo, ich will für meine Mutter einen ausrangierten PC internetfähig machen, damit sie Bus-und Zugfahrpläne sich raussuchen kann und Getränke übers Internet bestellen kann. Habe auf dem Rechner ( American Megatrends Inc., Product Name: K7S41G,Version: 1.0, 1GB ram ) Lubuntu 18.04 installiert, läuft auch ganz gut. Nur die Browser nicht. Firefox, Chromium gehen nicht, Konqueror öffnet sich nur kurz, und dann ist auch ende. Welcher Browser könnte mit alter Hardware noch laufen?
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seahawk1986
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2006
Beiträge: 11176
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Sichere Kandidaten sind links2 und dillo, eventuell gehen auch QupZilla oder Lariza. Falls möglich würde ich dem Rechner eine bessere GPU (praktisch alles ist besser als die SIS-Onboardgrafik) und etwas mehr Ram geben.
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Berlin_1946
Supporter, Wikiteam
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Beiträge: 8564
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Hallo Stabsgefreiter NetSurf könnte laut Wiki was sein. Zitat: Da NetSurf sehr geringe Ressourcen benötigt kann er auch auf älterer/schwacher Hardware eingesetzt werden.
Eine Übersicht bietet das Wiki Webbrowser.
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DJKUhpisse
Supporter, Wikiteam
Anmeldungsdatum: 18. Oktober 2016
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Netsurf ist unter bionic nicht in den Quellen. Zum Hintergrund, warum diese Browser nicht laufen:
Die benötigen SSE2.
Alle K7-CPUs haben das nicht.
Daher können Firefox und Chromium da gar nicht laufen. Dillo sollte gut funktionieren (Pentium 3).
Qupzilla funktioniert glaub auch, Falkon wäre noch ne Idee.
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voxxell99
Anmeldungsdatum: 23. September 2009
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Wenn man gegenrechnet, was da noch investiert werden muss, ist ein gebrauchter Dual Core Laptop wohl die bessere Variante für die Mom.
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Kätzchen
Anmeldungsdatum: 1. Mai 2011
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Wohnort: Technische Republik
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Ich vermute die CPU hat kein SSE2, welches moderne Browser verlangen. Deshalb schließen sich die Browser sofort. cat /proc/cpuinfo im Terminal gibt darüber Auskunft, Punkt flags !
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mrkramps
Anmeldungsdatum: 10. Oktober 2006
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Bus-/Zugfahrpläne und Getränkebestellungen über das Internet setzen voraussichtlich moderne Webbrowser voraus, die auf der Hardware nicht lauffähig sind. Dillo und Netsurf oder auch Lynx und w3m sind unzureichend für komplexe Webanwendungen. QupZilla, Lariza, Midori, surf, Uzbl usw. sind alles WebKit-Browser, die inzwischen ebenfalls SSE2 benötigen. Entweder 50,00 EUR in einen gebrauchten PC investieren oder Mama für den gleichen Preis einen Raspberry Pi 3 hinstellen.
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DJKUhpisse
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Wie sieht es mit Falkon aus?
Der startete auch auf einem Pentium 3, definitiv ohne SSE2.
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seahawk1986
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2006
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mrkramps schrieb: QupZilla, Lariza, Midori, surf, Uzbl usw. sind alles WebKit-Browser, die inzwischen ebenfalls SSE2 benötigen.
Ist das eine harte Abhängigkeit oder könnte man das mit selbst kompilierten Bibliotheken umgehen? Das hängt doch eigentlich am Compiler, ob er da Instruktionen für SSE2 einbaut (sonst müsste man auf einem Raspberry das selbe Problem haben). Das wäre das doch eine Gelegenheit mal ein paar Tage mit Gentoo zu verbringen 😉
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mrkramps
Anmeldungsdatum: 10. Oktober 2006
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seahawk1986 schrieb: mrkramps schrieb: QupZilla, Lariza, Midori, surf, Uzbl usw. sind alles WebKit-Browser, die inzwischen ebenfalls SSE2 benötigen.
Ist das eine harte Abhängigkeit oder könnte man das mit selbst kompilierten Bibliotheken umgehen? Das hängt doch eigentlich am Compiler, ob er da Instruktionen für SSE2 einbaut (sonst müsste man auf einem Raspberry das selbe Problem haben).
SSE ist eine Erweiterung der x86-Architektur, ARM verwendet mit NEON etwas ähnliches. Aber du hast recht, bei näherer Betrachtung können WebKit-Browser scheinbar unter Ausschluss von SSE2 kompiliert werden bzw. man kann das beim Kompilieren von WebKit, Qt und GTK deaktiveren. Außerdem verwenden QupZilla >= 2.0 und Falkon nicht mehr QtWebKit sondern QtWebEngine (also Chromiums Blink). Ich bin echt nicht mehr auf dem Laufenden 😕 Ich befürchte, ich müsste jetzt etwas tiefer und sehr viel länger graben um die Informationen zu verifizieren, aber Chromium und QtWebEngine wurden für 32-Bit-Architektur (i386) scheinbar in diverse Distributionen (Debian, Fedora und Arch soweit ich Hinweise finden konnte) ohne SSE2-Unterstüztung ausgeliefert. Keine Ahnung, ob das noch aktuell ist. Aber wenn DJKUhpisse auf einem 32 Bit Pentium 3 den Falkon starten kann, ist das zumindest wahrscheinlich. Ob das Surfen im „modernen“ Internet damit mehr Spaß macht auf dieser Hardware sei dahingestellt. Den Raspberry Pi hätte man mit den gesparten Stromkosten zumindest irgendwann gegenfinanziert.
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Dogeater
Anmeldungsdatum: 16. Juni 2015
Beiträge: 3381
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Mit 1 GB Ram geht das Getränke bestellen sicher gut. Überraschend gut lief es ja auf meinem K7S8X mit AMD 2000+. Der 256 MB Ram hat halt limitiert, das war nach der zweiten Website nicht mehr angenehm. Zum Einsatz kam damals glaube ich der Browser des Trinity Rescue Kits.
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Vegeta
Anmeldungsdatum: 29. April 2006
Beiträge: 7943
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mrkramps schrieb: QupZilla, Lariza, Midori, surf, Uzbl usw.
Ich würde von diesen ganzen kleinen Projekten die Finger lassen, empfehlenswert sind sie wegen Sicherheitsbedenken nicht oder man sollte zwingend JavaScript abschalten. Uzbl letztes Update 2016, Midori von 2015. Selbst das bekannteste Projekt QupZilla aka Falkon würde ich nicht benutzen. Es basiert auf Qt und somit Blink und auch wenn ich Qt mag, einen richtigen Browser sollte man mit der mitgelieferten Engine nicht programmieren. Neue Hauptversionen von Qt kommen meist nur halbjährlich und nur in diesen fließen neue Versionen von Chromium ein, somit hinken selbst aktuelle Qt-Versionen um mehrere Versionen dem offiziellen Chrome hinterher. Aber selbst diese total verzögerten Updates erreichen einem unter Ubuntu nicht, da Qt im Repository nicht aktualisiert wird. Meiner Meinung nach kann man nur Chrome, direkt von Google da man dann immer aktuell ist, oder Firefox für *ubuntu empfehlen.
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Berlin_1946
Supporter, Wikiteam
Anmeldungsdatum: 18. September 2009
Beiträge: 8564
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Hallo Stabsgefreiter, ich würde einen Versuch mit einem Livesystem Lubuntu 16.04 und NetSurf versuchen.
Aufgrund Inkompatibilitäten ist noch keine Version für Ubuntu 18.04 Bionic Beaver verfügbar. (Stand 20.04.2018)
Vllt ist das bis zum Ende von 16.04 behoben. Einen Versuch wäre es wert.
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tomtomtom
Supporter
Anmeldungsdatum: 22. August 2008
Beiträge: 53484
Wohnort: Berlin
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Berlin_1946 schrieb: ich würde einen Versuch mit einem Livesystem Lubuntu 16.04 und NetSurf versuchen.
Das ist - exakt aus den von Vegata genannten Gründen - nicht empfehlenswert.
Aufgrund Inkompatibilitäten ist noch keine Version für Ubuntu 18.04 Bionic Beaver verfügbar. (Stand 20.04.2018)
Vllt ist das bis zum Ende von 16.04 behoben.
Es ist ja nicht so, dass es da in 16.04 eine aktuelle Version oder irgendwelche Updates gegeben hätte... Aus dem aktuellen Changelog: netsurf (3.2+dfsg-2.2build1) wily; urgency=medium
* No-change rebuild for libxcb-util.
-- Matthias Klose <doko@ubuntu.com> Tue, 01 Sep 2015 11:09:26 +0000 (Jetzt frag mich nicht, wie die mit einem wily im Changelog ein Xenial-Paket gebaut haben, das nehmen zumindest die Build-Server für PPAs nie im Leben so an.) "Aktuell" ist Version 3.7 von Oktober 2017(!).
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Berlin_1946
Supporter, Wikiteam
Anmeldungsdatum: 18. September 2009
Beiträge: 8564
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Hallo tomtomtom, dann schlage ich vor, die Experten sollten das Wiki auf Grund dieser Tatsachen / Erkenntnisse mal überarbeiten
Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:
Ubuntu 16.04 Xenial Xerus
Da NetSurf sehr geringe Ressourcen benötigt kann er auch auf älterer/schwacher Hardware eingesetzt werden.
Ist wohl nur bedingt richtig. Ggf. sollte die alte Hardware etwas eingegrenzt werden. Kätzchen schrieb: Ich vermute die CPU hat kein SSE2, welches moderne Browser verlangen. Deshalb schließen sich die Browser sofort. cat /proc/cpuinfo im Terminal gibt darüber Auskunft, Punkt flags !
Wenn das jetzt den Thread sprengt, bitte verschiebe das in die Diskussion von NetSurf.
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