Steffen_FG
Anmeldungsdatum: 11. Juni 2008
Beiträge: 1449
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In einem Artikel, der auf diversen Seiten, wie Golem oder Pro-Linux steht, http://www.pro-linux.de/news/1/19210/stallman-ubuntu-ist-spyware.html?cop=300 wird berichtet, dass Richard Stallman Ubuntu aufgrund der in Ubuntu 12.10 vorhandenen Shopping Lens, mit der man auf Amazon einkaufen kann, als Spyware bezeichnet. Er kritisiert, dass Ubuntu "geschlossen" sei und sich nur nach außen hin als "offen" präsentiere. Weiterhin würde Canonical wohl die an dieser Lens und jegliche andere geübte Kritik überhaupt nicht annehmen usw. Ubuntu sei aus der Sicht freier Software nicht mehr akzeptabel. Die große Frage: was ist Eure Meinung dazu? Und als Einleitung, meine Meinung: Meiner Meinung nach war Ubuntu noch nie "aus der Sicht freier Software akzeptabel", da Ubuntu es schon immer leicht gemacht hat, z.B. unfreie Software zu installieren. Ubuntu hat es dem Endanwender einfach gemacht, diverse Dinge zu installieren und zu benutzen, die man vorher nur mit großem Aufwand zum Laufen bekommen hat. Ubuntu war also schon immer "unakzeptabel" Man erinnere sich auch an diverse Beschwerden von Fanatikern, dass das Wort "Linux" auf der Ubuntu Homepage nicht vorkäme... usw. Es hat sich also eigentlich, so wie ich das überblicke, nix geändert. Warum nun dieser erneute Vorstoß? Gute Frage. Meiner Meinung nach sehen einige Leute derzeit großes Potenzial, dass der "Zweig" der Linuxwelt, in dem sich Ubuntu und auch andere Distries, wie Mint usw. sich aufhalten, durch das nicht-Mitmachen bei dem ganzen Irrsinn, der in der letzten Zeit passiert (man erinnere sich an die SystemD-Diskussion, Unity, Cinnamon... ), vom "Hauptzweig wegdriften, aber genau dadurch erfolgreicher beim Heimanwender werden. Das ganze erinnert mich an Android. Wegdriften = erfolgreicher sein. Dahingehend kann ich Herrn Stallman und die Leute, die ihn für diese waghalsigen Thesen bezahlen, schon verstehen. Man müsste eben aus seinem Elfenbeinturm herauskommen.... das auch deshalb, weil die jüngere Vergangenheit meiner Ansicht nach zeigt, dass solche übertriebenen Fundi-Meldungen überhaupt nichts bringen. In den Kommentaren bei pro-Linux wird dann noch angesprochen, dass nur durch den Kampf von Stallman und Konsorten es nun so sei, dass es keine DRM-verseuchten MP3 mehr gebe, Flash ausstirbt usw. Meiner Meinung nach eine völlig unkorrekte Überhöhung der "Tätigkeit" Stallmans, genau wie dieses ewige "das heißt GNU/Linux"-Gejammer. Denn es ist einfach so, dass auch die Mehrheit der Windows-Nutzer kein DRM in MP3 und E-Books usw. wollen und eben genau deshalb den DRM-Kram nicht kaufen. Nicht, weil Stallman seine Reden hält, sondern weil es einfach zu unkomfortabel ist. Als Nachsatz noch: nun sind 2 Monate vergangen, seitdem Ubuntu 12.10 mit der Unity-Shopping-Lens herauskam.... warum hat Stallman noch keinen freien Fork (wo er doch immer von "Forks" faselt) von Unity präsentiert? Bin gespannt auf Eure Meinung dazu 👍
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axt
Anmeldungsdatum: 22. November 2006
Beiträge: 34254
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Steffen_FG schrieb:
Meiner Meinung nach eine völlig unkorrekte Überhöhung der "Tätigkeit" Stallmans,
Und weshalb springst Du dann auf den Zug von Golem und Konsorten auf und publizierst es weiter? Muß die Unity-Lens-Story nach 2 Monaten erneut aufgekocht werden, als sei dazu nicht alles und von jedem schon gesagt worden?
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stfischr
Anmeldungsdatum: 1. März 2007
Beiträge: 19197
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Hi. Steffen_FG schrieb: Dahingehend kann ich Herrn Stallman und die Leute, die ihn für diese waghalsigen Thesen bezahlen, schon verstehen.
Wer bezahlt ihn denn dafür? Soweit ich weiß, ist das alles seine volle Überzeugung, mit Geld kann man den nicht im Geringsten beeinflussen. Man müsste eben aus seinem Elfenbeinturm herauskommen.... das auch deshalb, weil die jüngere Vergangenheit meiner Ansicht nach zeigt, dass solche übertriebenen Fundi-Meldungen überhaupt nichts bringen.
Ich will dann mal meine Meinung zu Stallman und freie-Software-Fanatikern im Allgemeinen kundtun. Ohne solche Leute hätte sich wahrscheinlich niemals eine freie-Software-Kultur gebildet, sie haben mit ihrem Idealismus eine ganze Horde Entwickler mobilisiert und auf ihre Seite gezogen. Außerdem haben sie über Jahre die Rechte freier Software verteidigt (Routerhersteller die die Sourcen nicht raus rücken wollten etc) und auf Probleme aufmerksam gemacht, die für den Benutzer gefährlich sind (private Daten an Canonical oder Google z.B.). Wen das nicht stört, der kann ja die Daten gerne weitergeben, aber es gibt genug Nutzer, die davon nix wissen und da kann es nicht schaden, von so einer Persönlichkeit gewarnt zu werden. Ohne Leute wie Stallman hätten wir heute keine "unakzeptablen Abkömmlinge" wie Ubuntu oder Android. Weil es keinen offenen Kernel und kein GNU geben würde. Linus hat ja mal darüber gesprochen, dass die GPL Lizenz für den Kernel mehr zufällig entdeckt und genutzt wurde. So wäre das bei vielen anderen Projekten sicher auch passiert. Das Ubuntu per default, ohne den Nutzer zu informieren, private Daten an Canonical sendet, ist nun wirklich keine Tatsache die man verteidigen muss. Sowas gehört sich einfach nicht, wenn man zu seinen Kunden eine Vertrauensbeziehung aufbauen möchte. Bei Apple, MS oder Google erwartet man nix anderes, aber ob Canonical da auch hin möchte? Ich finde es traurig, dass es hier mittlerweile Nutzer gibt, die unsere Idealisten beschimpfen, mit haltlosen Behauptungen wie "der wird dafür Bezahlt" oder "die haben eh nix beigetragen zum Kampf gegen unfreie Systeme". @axt: Ich glaube es geht ihm eher um Stallmans Statement und weniger um die Lens.
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axt
Anmeldungsdatum: 22. November 2006
Beiträge: 34254
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stfischr schrieb:
Ich glaube es geht ihm eher um Stallmans Statement und weniger um die Lens.
Die Lens ist aber der Aufhänger, liest man immerhin in qasi allen News (und das wirst Du auch hier wieder erleben). Die Diskussionen vor 2 Monaten haben sich auch nicht nur um die Lenses gedreht. Wirklich neue Erkenntnisse gibt es eben nicht. Das einzig bemerkenswerte ist, daß sich RMS 2 Monate Zeit gelassen hat, als sei er auf einer einsamen Südseeinsel gewesen. Man könnte ihm freilich Kalkül unterstellen - damals wäre sein Statement eines unter vielen gewesen, jetzt stößt er eine (abgeflaute) Diskussion (erneut) an.
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Minipluto
Anmeldungsdatum: 9. Februar 2009
Beiträge: 445
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axt schrieb: Und weshalb springst Du dann auf den Zug von Golem und Konsorten auf und publizierst es weiter?
Schweigen kommt der Idee eines Forums ja nicht entgegen 😀 –- Ich halte es für eine der Stärken von Ubuntu, dass aḿan von unfreier Software nicht ganz abgeschottet ist. Java finde ich da ein gutes Beispiel: mit OpenJDK komme ich oft nicht weiter, weil Dinge nicht korrekt dargestellt werden und deshalb ziehe ich Oracle Java vor. Dass man sich um die Installation und Aktualisierung nun komplett selbst kümmern muss, empfinde ich eher als lästig und nicht als guten Schritt in die Offenheit (auch wenn dieser Umstand nun nicht an Canonical liegt aber das sollte nur mal als Beispiel dienen). Wenn ich mich nicht täusche, stand auch nie irgendwo so etwas wie dass komplette Offenheit zu den Kerneigenschaften von Ubuntu gehöre. Es gibt doch schon einige andere Distributionen, bei denen das der Fall ist. Das ist aber eigentlich eine Grundsatzdiskussion, die man jederzeit führen kann. Hier geht es meiner Meinung nach primär um die Amazon Shopping Lens und das halte ich schon für eine neue Dimension und stimme der vorgeschlagenen Möglichkeit zu, man könne es so machen, dass die Shopping Lens standardmäßig deaktiviert ist und erst vom Nutzer aktiviert werden muss. Aber so kommt man nicht vorwärts. Hätte man das bei Unity so gehandhabt, würden heute immer noch die meisten Ubuntu-Nutzer Gnome2 verwenden, denn Lunux-Nutzer sind meinem Eindruck nach eher konservative Nutzer, die solcherlei Änderungen nicht gerade mit offenen Armen empfangen 😀 Solange man die Lens deinstallieren kann und sie nicht fest im Unity-code implementiert ist, ist es mir persönlich aber einigermaßen egal. Wenn sich jemand für Ubuntu interessiert und mich anspricht, weise ich auf solche Dinge allerdings auch hin. Zur Not baut man sich irgendwann ein Ubuntu-Frischinstallations-Script, das die Dinge, die einem standardmäßig ungewollt aufs Auge gedrückt werden, entfernt. P.S.: Um meinem Beitrag aber noch ein nötiges Gegengewicht zu geben, stimme ich dem aber voll zu:
stfischr schrieb: Das Ubuntu per default, ohne den Nutzer zu informieren, private Daten an Canonical sendet, ist nun wirklich keine Tatsache die man verteidigen muss. Sowas gehört sich einfach nicht, wenn man zu seinen Kunden eine Vertrauensbeziehung aufbauen möchte. Bei Apple, MS oder Google erwartet man nix anderes, aber ob Canonical da auch hin möchte?
Open-Source Idealisten sind auch notwendig, weil am anderen Ende meist starke wirtschaftliche Interessen stehen, die anderer Meinung sind (sei es nun berechtigt oder nicht).
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axt
Anmeldungsdatum: 22. November 2006
Beiträge: 34254
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Minipluto schrieb:
Schweigen kommt der Idee eines Forums ja nicht entgegen 😀
Gibt es neue Erkenntnisse?
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drtri
Anmeldungsdatum: 9. Dezember 2012
Beiträge: 619
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Ein neues Gimmick in einer Zwischenversion, die auf ziemlich verhaltene Begeisterung stösst - Gelassenheit wäre angebracht. Mal sehen, wie sich Canonical zukünftig zu solchen Dingen positioniert. Man wird es wissen, wenn die nächste LTS rauskommt. Die richtet sich ja nicht nur an Privatanwender und dass Dateisuchen in einem Firmennetzwerk standardmässig zu Amazon umgeleitet werden, geht nun mal gar nicht. Ein gewisser Unterhaltungswert ist diesem "Feature" nicht abzusprechen, die Amazon-Suchergebnisse sind gelegentlich recht erheiternd. Und um Unterhaltung geht es ja bei den experimentellen Versionen, Produktivsysteme dreht doch niemand halbjährlich mit ungewissem Ausgang auf links.
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Lsf_Lf
Anmeldungsdatum: 27. September 2010
Beiträge: 2159
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Letztens las ich einen Kommentar eines anderen mit Diskutierenden, der schrieb, statt sich über Ubuntu' s deaktivier-/deinstallierbare (immerhin muss man es ja nicht benutzen) Linse auszulassen, sollten Leute wie Stallman eher geschlossen Front gegen dieses (M$ UEFI) Aussperrungstool machen. Hat er da nicht auch ein klein wenig recht? Denn wenn man stetig gegen proprietären Kram wettert, sollte man dann nicht auch openSUSE, Fedora und Ubuntu (wobei letzteres ja eh in mancher Augen der Teufel ist) auf die "liste der Bösen" setzen? Schließlich muss (mit einem extra Tool) an M$ Kohle bezahlt werden um künftig Linux Systeme starten zu können. Ist das nicht dann auch Teufelszeug, weil proprietär? Wohl eher nicht, zumindest was Fedora und openSUSE angeht. Bei Ubuntu ist das dann wieder etwas anders. Mir gefällt auch nicht alles was Canonical manchmal tut, aber dennoch haben die mit Ubuntu für eine der Einsteiger freundlichsten und bestbetreuten Linux Distributionen gesorgt. Wo andere knall hart auf: "frei von böser proprietärer Software" setzten, hat Ubuntu durch die freie Wahl "ob proprietäre Treiber oder nicht verwenden", den Anwendern nicht einfach die Tür vor der Nase zu geknallt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, das kann man nicht weg leugnen. Das dann eine Popelige Linse, die sich zudem auch noch deaktivieren und deinstallieren lässt, das alles vergessen lassen soll ist (aus meiner Sicht zumindest) ein wenig zu einfach.
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user_unknown
Anmeldungsdatum: 10. August 2005
Beiträge: 17601
Wohnort: Berlin
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@ Steffen_FG Mit
ist das Niveau der Diskussion ja erfreulich niedrig platziert. Statt inhaltlich zu argumentieren wird Stimmung gemacht. Die Gegenposition wird mit unreflektierten, religiösen Haltungen in einen Topf geworfen, es wird dem Gegner vorgeworfen verweichlicht zu sein (was zum Vorwurf des Fundamentalismus nicht gut passt) und mit faseln wird untergeschoben, die Gegenseite sei nicht mehr Herr ihrer Sinne - altersdement oder unter Drogeneinfluss. Sehen wir uns mal an, wie argumentiert wird:
Meiner Meinung nach war Ubuntu noch nie "aus der Sicht freier Software akzeptabel", da Ubuntu es schon immer leicht gemacht hat, z.B. unfreie Software zu installieren. Ubuntu hat es dem Endanwender einfach gemacht, diverse Dinge zu installieren und zu benutzen, die man vorher nur mit großem Aufwand zum Laufen bekommen hat.
Wirft Stallmann Ubuntu vor, dass es leicht sei, unfreie Software zu installieren? Ubuntu bringt doch die Spyware gleich mit. Es wird ungefragt installiert - nicht leicht gemacht, das nachzuinstallieren. Der User muss es deinstallieren. Das würde Stallmann nicht genügen, wie er schreibt, aber fraglich ist, ob man den schlafenden Hund geweckt hätte, wenn es eine Option gewesen wäre, die der User hat, aber willentlich selbst anstoßen muss. Ein Strohmann. Hintenrum wird eingeschleppt ein Hinweis, Ubuntu mache die Installation einfach, ganz so, als ob die Installation der Lens eine schwere Sache sei, die Ubuntu dem User vielleicht ganz edelmütig abnimmt. Aber das war hier natürlich überhaupt nicht das Thema. Der Fokus wird von der Installation möglicherweise unerwünschter Software auf die Frage der Schwierigkeit von Installationen gelenkt. Strohmann 2.
Ubuntu war also schon immer "unakzeptabel".
Angenommen dies wäre eine Folgerung, die man aus dem vorigen ziehen könnte - was es nicht ist - dann würde daraus dennoch kein Gegenargument. Eine kritisierenswerte Aktion wird dadurch, dass ich mich schon lange so verhalte schlechter, nicht besser. Ein misslungenes Argument mittels Tradition.
Man erinnere sich auch an diverse Beschwerden von Fanatikern, dass das Wort "Linux" auf der Ubuntu Homepage nicht vorkäme... usw.
Das soll uns jetzt einschüchtern. Nicht, dass wir etwas sagen, wofür wir dann auch bald als Fanatiker beschimpft werden. Was war denn das Argument, mit dem die Fanatiker das Wort eingefordert haben, und welcher Schiedsrichter entschied damals, dass die Fanatiker den Streit verloren haben? Hat das vielleicht niemand entschieden? Gab es vielleicht Fanatiker und gemäßigte Stimmen auf beiden Seiten? Sollen wir uns an etwas erinnern, was es so nie gab?
Meiner Meinung nach sehen einige Leute derzeit großes Potenzial, dass ... Ubuntu ... durch das nicht-Mitmachen bei dem ganzen Irrsinn, ..., vom "Hauptzweig wegdriften, aber genau dadurch erfolgreicher ... werden.
Das ist natürlich beruhigend. Beim Irrsinn nicht mitmachen - ein Glück! Komisich dass nur einige Leute darin Potential sehen. Irrsinn vermeiden, erfolgreich sein. Eine Suche, die ohne Datentransfer an Canonical arbeitet - das wäre doch Irrsinn, das sieht ja nun jeder, nicht? Dabei liegt das Erfolgspotential einer solchen Suche auf der Hand. Er liegt darin, dass ein Saabfan sich an Android erinnert fühlt.
Dahingehend kann ich Herrn Stallman und die Leute, die ihn für diese waghalsigen Thesen bezahlen,
Aus der Bezahlung für Herrn Stallmann folgt, dass seine Thesen falsch sind? Nun - das sieht mir wie eine Verschwörungstheorie aus. Dunkle Mächte steuern den armen, seiner Sinne ohnmächtigen Stallmann, der schon faselt. Welche sind das? Leider erfahren wir es nicht.
Man müsste eben aus seinem Elfenbeinturm herauskommen....
Bestimmt wird er nicht nur bezahlt, sondern mit Waffengewalt zu seinen Irrsinnsthesen gezwungen.
das auch deshalb, weil die jüngere Vergangenheit meiner Ansicht nach zeigt, dass solche übertriebenen Fundi-Meldungen überhaupt nichts bringen.
Einem Fundi verbietet man am besten das Wort und schweigt ihn tot. Das unterscheidet den liberalen, weltoffenen und kritikfreudigen Geist von Fundis.
... keine DRM-verseuchten MP3 mehr gebe, Flash ausstirbt usw.
Meiner Meinung nach eine völlig unkorrekte Überhöhung der "Tätigkeit" Stallmans, genau wie dieses ewige "das heißt GNU/Linux"-Gejammer. Denn es ist einfach so, dass auch die Mehrheit der Windows-Nutzer kein DRM in MP3 und E-Books usw. wollen und eben genau deshalb den DRM-Kram nicht kaufen. Nicht, weil Stallman seine Reden hält, sondern weil es einfach zu unkomfortabel ist.
Glaubst Du Stallmann agitiert gegen DRM weil ihm das Wort nicht gefällt, oder weil die Gängelung des Users integrales Merkmal von DRM ist? Oder anders gefragt: Glaubst Du Stallmann möchte, dass Du wie ein dressierter Dackel nach Canonical schnappst, nur weil jemand namens Stallmann gesagt hat, Ubuntu sei auf dem falschen Weg?
Als Nachsatz noch: nun sind 2 Monate vergangen, seitdem Ubuntu 12.10 mit der Unity-Shopping-Lens herauskam.... warum hat Stallman noch keinen freien Fork (wo er doch immer von "Forks" faselt) von Unity präsentiert?
Stallmann faselt immer von Forks? Na ein Glück, dass mir das mal jemand offenbart. Wo etwa? Und wenn jemand 3 oder 10 Mal von Forks faselt, oder 100 Mal, muss er dann auch bei Unity von Forks faseln? Da fehlt mir ein logischer Schritt. Hier http://www.fsf.org/blogs/rms/ubuntu-spyware-what-to-do ist übrigens der Link zum Originaltext von Stallmann, statt des vorgefilterten Textes. Wusstest Du, dass er von Spionagetechniken und Dateisuche handelt? Bei Deinem Text kommt das Wort "Suche" gar nicht vor, Spionage auch nur einmal zu Beginn. Womit setzt sich Dein Text eigentlich auseinander, wenn er so gar nicht auf das Thema eingeht?
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MA_RI
Anmeldungsdatum: 9. Mai 2012
Beiträge: 217
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Es geht Stallman insbesondere um Amazon selbst und Rufschädigung durch Ubuntu.
Schon die Tatsache, dass Amazon als Partner der Shopping-Suche gewählt wurde, erzürnt Stallman, da das Unternehmen wegen zahlreicher fragwürdiger Praktiken* in der Kritik steht.
*Reasons not to buy from Amazon
http://stallman.org/amazon.html
Doch das Hauptproblem ist ein anderes, so Stallman. Man kann heutzutage nur noch sagen: »Freie Software spioniert die Benutzer nicht aus, außer Ubuntu«, während man früher zu Recht sagen konnte: »Freie Software spioniert die Benutzer nicht aus«.
Somit schade Ubuntu dem Ansehen freier Software massiv. Man könne keine Entschuldigung von Canonical für diesen Umstand gelten lassen, selbst wenn Canonical das gesamte eingenommene Geld in die Entwicklung freier Software stecken würde.
Quelle : http://www.pro-linux.de/news/1/19210/stallman-ubuntu-ist-spyware.html
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ChemicalBrother
Ehemaliger
Anmeldungsdatum: 17. Mai 2007
Beiträge: 3136
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Die EFF hat die Thematik schon vor längerem und auch konstruktiver kritisiert.
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AroDorn
Anmeldungsdatum: 29. April 2012
Beiträge: 86
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Wikipedia definiert spyware: "Als Spyware (Zusammensetzung aus spy, dem englischen Wort für Spion, und -ware als Endung von Software, also Programmen für den Computer; zu deutsch etwa Spähprogramm oder Schnüffelsoftware) wird üblicherweise Software bezeichnet, die Daten eines Computernutzers ohne dessen Wissen oder Zustimmung an den Hersteller der Software (Call Home) oder an Dritte sendet oder dazu genutzt wird, dem Benutzer über Werbeeinblendungen Produkte anzubieten." Das Kriterium ist: Folgt man dem und treffen die aufgeführten Kriterien im Fall zu? Wenn ja, dann auch für Ubuntu. Da tut es nichts zur Sache ob man sie nachträglich entfernen kann. Ich kann auch Viren entfernen. Das ändert aber nichts daran, dass es Viren sind.
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Steffen_FG
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 11. Juni 2008
Beiträge: 1449
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Meiner Meinung nach ist vieles was Stallman tut und sagt, einfach nur überbewertet. Ich kann mich an nix erinnern, das auf sein Betreiben hin zum Fortschritt in freier Software beigetragen hätte - und würde mich hier gern eines besseren belehren lassen. Die Secureboot-Problematik ist auch spurlos an Stallman vorübergegangen. Auch die Tatsache, dass seine GPL die Signierung von Grub 2 verhindert und man deshalb irgendwelche Krücken bauen muss. Wow, so viel Freiheitsgeist... 🙄 Stattdessen hört man immer nur: "das ist böse, dieses ist ganz schlecht, das sollt ihr nicht tun, jenes ist Spyware"... aber mal wirklich richtig was handfestes? Außer irgendwelche "Empfehlungen" für Distributionen, die meiner Meinung nach verkrüppelt dahindümpeln? Nix. Ich kenne nix. Stallman ist also jemand, der extrem im Hintergrund agiert, wenn er derjenige ist, der uns das Heil brachte. Wenn er derjenige ist, der DRM gekillt hat... hat er nicht. Das hat die Marktmacht des Kunden getan. Der Begriff Spyware ist übrigens meiner Meinung nach in diesem Zusammenhang ziemlich harter Tobak. Und das Timing finde ich ebenfalls interessant. Jeder hat seinen Senf dazu gegeben... Die Lens ist in einer Zwischenversion integriert... und kann bei der nächsten schon wieder rausfliegen... Ein Grund, mal so richtig ein Fass aufzumachen... 🙄 Man ist eh gerade mal wieder dabei, Ubuntu in die schwarze Peter Ecke zu drücken... Da Stallman ja von Luft und Liebe lebt (also nicht bezahlt wird) ist das auch alles Zufall. Er saß also 2 Monate lang im Keller... und hat seinen Text auf Hurd getippt. Oder was? Wie oben schon angedeutet, sieht es für mich so aus, als würde es eine neue Spaltung oder ein Abdriften verschiedener Richtungen in Linux geben. So wie es eben schonmal mit Android geschehen ist. Da hat Stallman auch gewettert, wie evil das alles sei... Ein Faktum dabei ist: Android ist erfolgreich. Das kann niemand bestreiten. Und das, was Google mit Android geschafft hat, hat vorher niemand geschafft. Ich sehe darin parallelen zu dem, was Distributionen wie Ubuntu, Mint, und andere tun. Und sie sind auch erfolgreich. Für mich sieht das so aus, als wolle da die Liga, die bisher an ihrer eigenen Ideologie gescheitert ist, dies in althergebrachter Weise totreden. Natürlich ist das mit der Lens kritisch zu sehen, wenn es kritisch von den Benutzern gesehen wird. Ich denke aber, dass es in Wahrheit um mehr geht, als um diese blöde Lens. Es geht um Stimmungsmache, darum, diesen Erfolg zu verhindern. Weil man dann sagen kann, dass man selbst, mit seiner Ideologie besser dran ist, da man ja einfach so weiter überlebt hat. Das ist meine Meinung dazu. @user unknown: Beißreflex? Oha... 😉 deine Interpretationen sind erste Sahne 😀 Um Gottes willen: komme ja niemals, nie nicht auf die Idee, den geschriebenen Text so zu nehmen wie er geschrieben steht. 😉
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stfischr
Anmeldungsdatum: 1. März 2007
Beiträge: 19197
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Steffen_FG schrieb: Ich kann mich an nix erinnern, das auf sein Betreiben hin zum Fortschritt in freier Software beigetragen hätte - und würde mich hier gern eines besseren belehren lassen.
Wikipedia ist wohl nicht genehm?
hat er nicht. Das hat die Marktmacht des Kunden getan.
Und wer hat die Kunden über die Nachteile und gefahren von DRM informiert? Die Hersteller warens schonmal nicht. DRM ist außerdem weiterhin überall im Einsatz, nur bei MP3s nichtmehr. Der Begriff Spyware ist übrigens meiner Meinung nach in diesem Zusammenhang ziemlich harter Tobak.
Nein das trifft genau zu. Aber es ist tatsächlich "ziemlich harter Tobak", dass sowas in Ubuntu Einzug hält. Und das Timing finde ich ebenfalls interessant. Jeder hat seinen Senf dazu gegeben... Die Lens ist in einer Zwischenversion integriert... und kann bei der nächsten schon wieder rausfliegen... Ein Grund, mal so richtig ein Fass aufzumachen... 🙄
Man ist eh gerade mal wieder dabei, Ubuntu in die schwarze Peter Ecke zu drücken... Da Stallman ja von Luft und Liebe lebt (also nicht bezahlt wird) ist das auch alles Zufall. Er saß also 2 Monate lang im Keller... und hat seinen Text auf Hurd getippt. Oder was?
Schön wie du Argumentieren kannst. Wäre ja traurig, wenn du nur mit sinnlosen Beleidigungen um dich wirfst, weil das wäre überhaupt nicht Ubuntu-Like. Ein Faktum dabei ist: Android ist erfolgreich.
Windows ist auch erfolgreich und trotzdem ist Stallman dagegen, ihm geht es doch nicht um Erfolg, sondern um Freiheit. @user unknown: Beißreflex? Oha... 😉 deine Interpretationen sind erste Sahne
user unknown Interpretationen kann ich tatsächlich besser nachvollziehen, als deine Interpretationen von Stallmans aussagen.
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AroDorn
Anmeldungsdatum: 29. April 2012
Beiträge: 86
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"Der Begriff Spyware ist übrigens meiner Meinung nach in diesem Zusammenhang ziemlich harter Tobak."
Das ist aber kein Kriterium, ob Software Spyware ist oder nicht. Entweder die Kriterien treffen zu oder eben nicht. Was Stallman sonst so macht oder nicht, tut da doch nichts zur Sache. "Da Stallman ja von Luft und Liebe lebt (also nicht bezahlt wird) ist das auch alles Zufall."
Warum immer ad personam?
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