klal
Anmeldungsdatum: 13. Januar 2007
Beiträge: 413
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Das Problem mit Ubuntu ist, das die Motivation wieso der Milliardär Herr Shuttleworth es ins Leben gerufen hat, nicht eindeutig einleuchtend durchschaubar ist.
Seinem Statement mit dem Bug#1 (Ubuntu's bug #1: Microsoft has a majority market share) haftet etwas von Anbiederung an. Dazu kommt, das Debian regelmäßig beklagt, das von Ubuntu viel zu wenig zurück kommt.
Die Frage, die sich immer stellte: wenn Ubuntu tatsächlich eine völlig uneigennützige Aktion war - wieso wurde das Geld nicht einfach Debian zur Verfügung gestellt. Die Debian-Strukturen haben sich seit vielen Jahren bewährt und mit dem Extra-Geld wäre es sicher möglich gewesen einen Debian-Zweig neben Testing, Unstable, Stable aufzumachen, der Ubuntu an Aktualität und Zusatz-Featuren ebenbürtig wäre.
Warum also investiert ein Milliardär aus Südafrika viel Geld in eine neue Linux-Distribution?
Ist er auch ein Nerd? Hatte er ein neues Hobby entdeckt? Wohl eher nicht. Die Erkenntnis, die sich geradezu aufdrängt: Ubuntu ist nicht uneigennützig!
Das wäre jezt auch nicht weiter schlimm ... Wenn es denn offen kommuniziert würde! Das große Geld wird in der IT-Branche bald gar nicht mehr durch Hardware oder Software oder Updates verdient. Geld verdient, wer im Netz die Aufmerksamkeiten bündeln und verteilen kann.
Das ist so wie mit den Druckern oder Handys. Man bekommt sie für sehr wenig Geld - aber man bezahlt viel für die folgenden Betriebskosten.
Und so hatte man bei Ubuntu schon von Anfang an das Gefühl, das man etwas "untergeschoben" bekommt, dessen eigentlicher Zweck nicht offen gelegt ist. Richard Stallman ist mit Sicherheit kein einfacher Zeitgenosse. Aber er ist Idealist und steht ehrlich und konsequent zu seinen Prinzipien. Die gesamte freie Software-Welt hat ihm eigentlich so ziemlich alles zu verdanken.
Er macht öffentlich keine all zu gute Figur, weil er oft schon starrsinnig und fanatisch wirkt.
Seine Gegner wirken da eloquenter - aber die täuschen und tricksen auch - und erzählen den Leuten was sie hören wollen, damit sie ihre meist nicht offen genannten Ziele erreichen.
Bei Stallmann kann man sicher sein das er zu seinem Wort steht und das er seine Ziele offenlegt. Was bleibt für den User?
Natürlich ist es eine schöne Sache ein gutes Betriebssystem kostenlos zu bekommen.
Natürlich gibt es viele, viele Vorteile von Ubuntu. Man braucht kein Nerd mehr zu sein um ein Linux-Betriebssystem zu betreiben.
Alleine dieses Forum um Ubuntu ist Gold wert.
Und alle die etwas mehr als Anwender-Ahnung haben, können ihr Ubuntu-System umbauen und gestalten wie es ihnen gefällt.
Die anderen werden langsam mitgenommen auf eine Reise wo sie langsam zu Faktoren der großen Geld-Generierung werden. Aber auch das muss nicht per se schlecht sein ...
Ich persönlich habe mich vor längerer Zeit für das Original entschieden und bin mit Debian mehr als zufrieden. Gleichzeitig freue ich mich über dieses Poral mit Wiki und Forum das mir schon viele Debian-Fragen beantwortet hat.
Und ich weiß ja, ohne Herrn S. würde es das Portal halt nicht geben.
Soweit.
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stfischr
Anmeldungsdatum: 1. März 2007
Beiträge: 19197
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klal schrieb: Dazu kommt, das Debian regelmäßig beklagt, das von Ubuntu viel zu wenig zurück kommt.
Lass sie doch beklagen, solange sie ihr System unter einer Lizenz veröffentlichen, die keine "Rückgabe" erfordert sind sie selbst schuld. Die Frage, die sich immer stellte: wenn Ubuntu tatsächlich eine völlig uneigennützige Aktion war - wieso wurde das Geld nicht einfach Debian zur Verfügung gestellt.
Welches Geld? Der Gewinn den Canonical macht? Der ist leider negativ und ich denke nicht, dass Debian die Schulden bezahlen will. Und warum muss Canonical Geld an Debian bezahlen? Die Erkenntnis, die sich geradezu aufdrängt: Ubuntu ist nicht uneigennützig!
Doch Ubuntu ist GPL und damit uneigennützig. Falls du die Firma dahinter meinst, wurde ja auch nirgendwo behauptet, dass die uneigennützig währen. Und so hatte man bei Ubuntu schon von Anfang an das Gefühl, das man etwas "untergeschoben" bekommt, dessen eigentlicher Zweck nicht offen gelegt ist.
Hu? Da solltest du wohl das "man" mit einem "ich" ersetzen.
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Kelhim
Anmeldungsdatum: 18. September 2006
Beiträge: 3642
Wohnort: Köln
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Man kann Stallman zu radikal und polemisch finden, ohne seinen Beitrag zu freier Software infrage zu stellen. Die Zuschreibung Idealist kompensiert das nicht. Im Gegenteil kann er manchmal sehr boshaft und unanständig sein, wenn ich mich recht an seine öffentliche Reaktion auf Steve Jobs' Tod erinnere, auch wenn ich ihn und sein Unternehmen nie mochte. Persönlich nehme ich ihn als Lobbyisten einer fundamentalistischen Ausprägung einer grundsätzlich guten Sache wahr. Seine Erklärung Ubuntus zu Spyware nimmt er daher meiner Auffassung nach nicht vor, um das mal als vermeintliche Autorität neutral festzustellen und dann vollkommen cool damit zu sein, wenn Leute Ubuntu benutzen, sondern um Leute gerade davon abzubringen, Ubuntu zu benutzen, und ihnen einzureden, Ubuntu würde sie "ausspionieren". Völlig egal, an welchen formalen Begriffsdefinitionen man sich aufhängt, stößt mich diese Art der Diffamierung ab. Mittlerweile bin ich dafür, die Shopping Lense standardmäßig zu deaktivieren. Die Bedenken selbst halte ich für Paranoia, in einem ziemlich aggressiven und missionarischen Tonfall vorgetragen. Es werden Befürchtungen geweckt und Zukunftsszenarien erfunden, wahrscheinlich aus Kalkül. Irgendetwas bleibt nach Vorwürfen immer hängen, weil sie fleißig weitergetragen werden und durch ständige Wiederholungen irgendwann zur Wahrheit werden. Bevor noch Menschen an einem Herzinfarkt vor lauter Aufregung sterben: Die Standardeinstellungen hat Moses nicht vom Berg heruntergetragen. Was diesen Totenkopf angeht, den ich ohne diesen Hinweis als Roboter erkannt hätte: Wie man sich von diesem stilisierten Gesicht mit Blitzen an den Seiten oder Haaren aus den Ohren oder was auch immer persönlich beleidigt fühlen kann, ist mir zwar ein Rätsel, aber bevor auch hier wieder die Empörungsmaschinerie arbeitet, sollten man um des lieben Friedens willen die Grafik vielleicht durch einen neutralen Smiley oder eine Null ersetzen. Zu "Wehret den Anfängen", "Hölle auf Erden" und "Gottlosigkeiten" im Zusammenhang mit dieser popeligen Linse schreibe ich besser nichts. Ich wünsche mir gerade von den Idealisten mal ein paar idealistische verbale Abrüstungsbemühungen.
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Beau
Anmeldungsdatum: 10. November 2009
Beiträge: 42
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stfischr schrieb: Und warum muss Canonical Geld an Debian bezahlen?
Exakt! Muss es nicht. klal schrieb: Warum also investiert ein Milliardär aus Südafrika viel Geld in eine neue Linux-Distribution?
Ist er auch ein Nerd?
Natürlich. klal schrieb: Und so hatte man bei Ubuntu schon von Anfang an das Gefühl, ...
Die "Gefühle" spielen bei den Kritikern eine große Rolle. 😕 Allzuoft gehen die Gefühle mit Ihnen durch. 😊
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Andreas...
Anmeldungsdatum: 10. Januar 2011
Beiträge: 29
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http://wiki.ubuntuusers.de/Was_ist_Ubuntu
Freie Software Freie Software heißt auf Englisch free software. Das englische free bedeutet sowohl "kostenlos" als auch "frei". Wir berechnen nichts für Ubuntu und das bleibt auch so. Vor allem aber meint "Freie Software" die Freiheit derjenigen, die sie nutzen bzw. weiterbearbeiten. Diese Freiheiten ermöglichen der Ubuntu-Gemeinschaft zu wachsen und ihre gemeinsame Erfahrung und ihr Wissen weiterzugeben, um Ubuntu zu verbessern und es für den Einsatz in neuen Ländern und Branchen anzupassen. Um aus "Was ist freie Software?" 🇩🇪 der Free Software Foundation 🇬🇧 zu zitieren, sind die wichtigsten Freiheiten freier Software beschrieben als: Die Freiheit, das Programm für jeden Zweck zu benutzen. Die Freiheit, zu verstehen, wie das Programm funktioniert und wie man es für seine Ansprüche anpassen kann. Die Freiheit, Kopien weiterzuverbreiten, so dass man seinem Nächsten weiterhelfen kann. Die Freiheit, das Programm zu verbessern und die Verbesserungen der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, damit die ganze Gemeinschaft davon profitieren kann. Die soziale Bewegung für Freie Software gibt es seit mehr als zwei Jahrzehnten. Diese Bewegung hat Millionen an Codezeilen, Dokumentation und eine dynamische Gemeinschaft hervorgebracht, zu der sich Ubuntu stolz hinzuzählt. Mehr dazu gibt es bei gnu.org 🇩🇪.
Was ist Ubuntu?
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Developer92
Anmeldungsdatum: 31. Dezember 2008
Beiträge: 4101
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Beau schrieb: klal schrieb: Warum also investiert ein Milliardär aus Südafrika viel Geld in eine neue Linux-Distribution?
Ist er auch ein Nerd?
Natürlich.
Nein, Shuttleworth ist genausowenig ein Nerd wie Steve Jobs.
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MA_RI
Anmeldungsdatum: 9. Mai 2012
Beiträge: 217
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stfischr schrieb: klal schrieb: Dazu kommt, das Debian regelmäßig beklagt, das von Ubuntu viel zu wenig zurück kommt.
Lass sie doch beklagen, solange sie ihr System unter einer Lizenz veröffentlichen, die keine "Rückgabe" erfordert sind sie selbst schuld.
Hoffe das deine dümmliche Polemik nicht wirklich dein Gedankengut wieder spiegelt.
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vinho
Anmeldungsdatum: 10. September 2010
Beiträge: 91
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Steffen_FG schrieb: vom "Hauptzweig wegdriften, aber genau dadurch erfolgreicher beim Heimanwender werden. Das ganze erinnert mich an Android. Wegdriften = erfolgreicher sein.
Für Stallman kommt Moral an erster Stelle und Marktanteil an zweiter Stelle. Für Shuttleworth kommt Marktanteil/"Erfolg"/Einnahmen an erster Stelle und Moral an zweiter Stelle - so kann man natürlich jeden weiteren Schritt in Richtung Geschlossenheit und Ausnutzung der Anwender als Produkt rechtfertigen. Nur wenn uns die Moral nicht wichtig wäre, dann könnten wir gleich Apple, Windows oder Android benutzen. Ein Community-aussperrendes Mainstream-Linux haben wir bereits, nennt sich Android. Stallman ist bereit, den schwereren Weg zu gehen und auch Einschränkungen hinzunehmen um seinen Idealen treu zu bleiben. Das sind übrigens die Ideale, die mich vor über 15 Jahren zur Freien Software gebracht haben, und warum ich dort mitmache.
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stfischr
Anmeldungsdatum: 1. März 2007
Beiträge: 19197
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MA RI schrieb: Hoffe das deine dümmliche Polemik nicht wirklich dein Gedankengut wieder spiegelt.
Hä? Hast du auch Argumente oder nur Beleidigungen? Ich habe die GPL auf meiner Seite, kannst du in egal welcher Version lesen, da steht nix von "muss zurückgeben" drin. Das es erstrebenswert ist gefixte Fehler an den Autor der Software weiterzugeben steht auf einem ganz anderen Blatt und hat mit der GPL erstmal nix zu tun. Und dann sollte man auch zugeben, dass Canonical sehr wohl zurück gibt und das auch nicht gerade wenig. Und wo steht, wieviel man bei welchem Projekt zurückgeben muss (in Code-Zeilen gemessen? oder in KB?)?
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MA_RI
Anmeldungsdatum: 9. Mai 2012
Beiträge: 217
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stfischr schrieb: die keine "Rückgabe" erfordert sind sie selbst schuld.
Das bezeichne ich als Polemik. Eine Reglementierung wäre dir also lieber.
dass Canonical sehr wohl zurück gibt und das auch nicht gerade wenig.
An Debian?
Verhältnis 100 : 10, oder so..
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SoerenC
Anmeldungsdatum: 30. August 2009
Beiträge: 167
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http://winfuture.de/news,73447.html Was haltet Ihr davon?
Wegen diesem Vorgehen verliere Ubuntu den Status von freier Software und sei als Spyware anzusehen, sagte Stallman. Grundsätzlich haben die Ubuntu-Nutzer die Möglichkeit, dieses Feature abzuschalten.
Stört mich jetzt nicht sonderlich, finde ich auch viel zu hart das Urteil, aber wo kann man das abschalten? Moderiert von jug: Ich finde, wir haben inzwischen genug Threads zu diesem Thema … angehängt. Bitte auch mal den Eröffnungsbeitrag dieses Themas lesen, wie das mit der eigenen Meinung, die wir bei solchen Links wünschen, aussehen kann.
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radopi
Anmeldungsdatum: 25. Oktober 2012
Beiträge: 465
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Hi, ich finds gut, dass sich mal jemand über diesen Amazonlens scheiss und so aufregt. Ubuntu als "Spyware" zu bezeichnen finde ich etwas übertrieben. Aber der Typ ist ein Free-Software-Extremist. Der sieht (oder muss das so sehen) das aus einem verschäftem Blickwinkel. JML2C (Just my litte 2 Cents)
LG radopi
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k1l
Anmeldungsdatum: 22. September 2006
Beiträge: 1253
Wohnort: Köln
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klal schrieb: Die Frage, die sich immer stellte: wenn Ubuntu tatsächlich eine völlig uneigennützige Aktion war - wieso wurde das Geld nicht einfach Debian zur Verfügung gestellt. Die Debian-Strukturen haben sich seit vielen Jahren bewährt und mit dem Extra-Geld wäre es sicher möglich gewesen einen Debian-Zweig neben Testing, Unstable, Stable aufzumachen, der Ubuntu an Aktualität und Zusatz-Featuren ebenbürtig wäre.
Du glaubst doch wohl nicht im ernst, dass das, was Ubuntu jetzt ausmacht, als Zweig in Debian hätte integriert werden können.
Warum also investiert ein Milliardär aus Südafrika viel Geld in eine neue Linux-Distribution?
Ist er auch ein Nerd? Hatte er ein neues Hobby entdeckt? Wohl eher nicht.
Ja, Raumfahrt hat ihn gelangeweilt. Zum Thema zurückgeben: Am Thema gnome vs. Canonical sieht man auch sehr deutlich, dass die Gegenseite auch zurückhaben möchte. Und mal eine Frage in die lockere Runde hier: Wer nutzt denn ein FSF-konfirmes Linux und will den ersten Stein werfen? Selbst mit debian sieht es da schwarz aus.
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MA_RI
Anmeldungsdatum: 9. Mai 2012
Beiträge: 217
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FSF-konfirmes Linux ist ja "nur" ein Nebenthema.
Jedenfalls kenne auch auch kein FSF-unkonfirmes Linux, welches ebenfalls als Spyware bezeichnet wird.
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lubux
Anmeldungsdatum: 21. November 2012
Beiträge: 14313
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