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Programm-, Datei- oder Lesezeichen Verknüpfung auf dem Desktop

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu 19.10 (Eoan Ermine)
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pixel24

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20. Februar 2008

Beiträge: 473

Hallo zusammen,

ich nutze Gnome bzw. Ubuntu noch nicht sehr lange und was Desktop-Verknüpfungen angeht ist es unter Gnome nicht ganz so einfach wie unter Plasma. Wie ich Programm-Verknüpfungen erstelle (kopieren aus /usr/share/applications) habe ich hier im Forum gefunden.

Für mich jetzt kein Problem aber Bekannte denen ich Ubuntu installiert habe (rein Anwender) sind damit ja schon überfordert ☹

Datei-Verknüpfungen habe ich auch über den Filemanager hinbekommen. Was ich nicht geschafft habe ist die Möglichkeit ein "Lesezeichen" aus Firefox direkt auf den Desktop zu bekommen. Gibt es da einen Trick?

Viele Grüße pixel24

fleet_street

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Ein Trick wäre z. B. einen Programmstarter zu firefox zu erstellen und in der Exec-Zeile noch die URL anzuhängen.

Oder allgemeiner den eingestellten Standardbrowser verwenden: xdg-open https://forum.ubuntuusers.de

EDIT: Evtl. muss das auch in Anführungszeichen gestellt werden:

Exec="xdg-open https://forum.ubuntuusers.de"

EDIT2: In Ubuntu Mate reicht drag'n'drop aus'm FF auf'n Schreibtisch. Der Inhalt der Datei 'TEST!.desktop' sieht dann so aus:

[Desktop Entry]
Encoding=UTF-8
Name=Verknüpfung mit TEST!
Type=Link
URL=https://wiki.ubuntuusers.de/Howto/Desktop-Umgebung_wechseln_ohne_Neuinstallation/
Icon=mate-fs-bookmark

mhe

Anmeldungsdatum:
29. Dezember 2007

Beiträge: 210

pixel24 schrieb:

Was ich nicht geschafft habe ist die Möglichkeit ein "Lesezeichen" aus Firefox direkt auf den Desktop zu bekommen. Gibt es da einen Trick?

Ja, auf Wayland verzichten 😉 ... Die Drag&Drop Handles der Mozilla Anwendungen sind unter Wayland scheinbar anders als unter XOrg.

Zweite Fehlerquelle: Die Desktop-Icons (die Shell Extensions) dazu sind eh komplett buggy .. resp. broken-by-design weil das keine echten Dateibrowser sind und man eh nicht weiß, was für ein Drag&Drop Handle dort dann implementiert ist (für Drag&Drop braucht einen richtigen Dateibrowser in den man droppen will).

Du kannst den Benutzer mal abmelden und dann mit XOrg wieder anmelden .. dann müsste Drag&Drop der URL in den Ordner eines regulären Dateibrowsers wie erwartet funktionieren.

Wenn Du grad eine Wayland Sitzung hast, dann schliess mal alle FFox Fenster und starte den FFox auf der Konsole mit folgender GDK_BACKEND Umgebung:

$ GDK_BACKEND=wayland firefox

Dann mach mal ein Drag&Drop in einen Ordner im Dateibrowser ... das ist echt schräg, was dann passiert ..

kurzum: mit Wayland ist das alles nicht ausgereift, viele Programme (Apps) funktionieren damit nicht mehr richtig und GNOME veranstaltet mit den Desktop Icons einen einzigen Unsinn .. in Kombination ist das dann ein nicht mehr brauchbarer Desktop ( "was erlauben sich GNOME, halbe Flasche leer")

pixel24

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
20. Februar 2008

Beiträge: 473

mhe schrieb:

Ja, auf Wayland verzichten 😉 ... Die Drag&Drop Handles der Mozilla Anwendungen sind unter Wayland scheinbar anders als unter XOrg.

Also Wayland ist doch der Display-Server bzw. dessen Protokoll (wie früher KWin unter KDE/Plasma). Habe ich unter Ubuntu/Gnome da eine Alternative die ich nutzen kann mit der es "besser" funktioniert?

mhe

Anmeldungsdatum:
29. Dezember 2007

Beiträge: 210

pixel24 schrieb:

Also Wayland ist doch der Display-Server bzw. dessen Protokoll (wie früher KWin unter KDE/Plasma).

Ja, wobei ich zu KDE & Co. nichts sagen kann.

Habe ich unter Ubuntu/Gnome da eine Alternative die ich nutzen kann mit der es "besser" funktioniert?

Bei der Anmeldung kannst Du das auswählen (auf das Zahnrad klicken).

An der Umgebungsvariable XDG_SESSION_TYPE ist zu erkennen ob X11 oder Wayland aktiv ist:

$ echo $XDG_SESSION_TYPE
x11

Die Architektur der beiden Lösungen unterscheidet sich komplett. Ich kann das nur sehr laienhaft wiedergeben (evtl. gibt es hier jemanden, der das für uns etwas klarer darstellen kann als ich):

Bei der X Lösung gibt es einen Server, der die Hardware (Bildschirm, Tastatur etc.) aus dem Kernel bereit stellt. Hinter diesem Server ist alles (über ein netzwerkfähiges Protokoll) entkoppelt, wenn eine der Komponenten abschmiert, dann laufen die anderen weiter. So ist es beispielsweise möglich ein Programm mit GUI auf einem entfernten Rechner zu starten und über SSH die GUI auf dem lokalen Bildschirm anzuzeigen (ssh -X user@remotehost).

Bei Wayland gibt es diesen Abstraktionslayer (netzwerkfähiges X-Protokoll) nicht mehr. Die Intention von Wayland ist es, einen direkteren Zugriff auf die Hardware zu haben um so die Leistungsfähigkeit einer Hardware besser auszuschöpfen zu können. Die Abstraktionsebene von X würde es verhindern, dass beispielsweise Hardware direkt miteinander kommuniziert und den gleichen Speicher shared.

Wie gesagt, ich habe nur eine sehr laienhafte Einschätzung zu dem Thema, aber in der Praxis spüre ich den Unterschied dieser beiden Architekturen doch deutlich.

So kann man eigentlich sagen, dass alles was früher (mit X) Remote möglich war heute nicht mehr möglich ist, oder nur eingeschränkt oder es wird irgendwann mal ein analoges Feature auch unter Wayland implementiert ... das dann aber wieder Kinderkrankheiten hat ... und .. und .. und ..

Deutlich spürt man das, wenn man Teamwork macht und eine Screensharing Lösung braucht .. da geht momentan eigentlich fast nix, oder ich kenne es nur noch nicht.

Viele Screenshot Tools kommen mit der Wayland Architektur nicht klar.

Firefox ist auch nicht in der Lage funktionierende Drag&Drop Handles für Wayland anzubieten.

Ich weiß nicht ob Wayland irgendwann mal für Leute interessant wird, die viel remote und in Teams arbeiten. Das X11 soll ja ziemlich verwurschtelt sein, weil man da über Jahre Sachen einbauen musste um die Hardware bei gegebenem Abstraktionslayer effizienter zu nutzen. Umgekehrt gewinne ich (mit meinen sicherlich naiven Blick) immer mehr den Eindruck, dass man nun bei Wayland erst mal alles reinwurschteln muss, um es bei fehlendem Abstraktionslayer für den heutigen Office Betrieb erst nutzbar zu machen.

Zu dem ganzen Durcheinander paart sich dann noch GNOME, denen es wichtiger ist ihre Philosophie auf dem Desktop der Nutzer durchzusetzen, statt Lösungen zu bieten. Und dann noch ein Markt voller ungepflegter Shell-Extensions, die den Desktop lahm legen oder zu merkwürdig Verhalten führen ... weil im Prozessmodell die Shell-Extensions alle synchron laufen, siehe z.B. den Thread, den ich seit Monaten zum gnome-shell-system-monitor pflege.

Rundum hat man im Praxisalltag mit Wayland immer wieder seine Probleme und kann nicht weiter arbeiten. GNOME selber nervt auch gewaltig .. deswegen bin ich inzwischen wieder bei X und nutze so wenig Extensions wie möglich.

.. ob ich irgendwann mal auf KDE umsteige? .. ich weiß es nicht, was x11 oder Wayland angeht kämpfen die aber sicherlich mit den gleichen Themen.

Bilder

pixel24

(Themenstarter)

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20. Februar 2008

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Danke für die Infos. Habe geschaut, bei mir läuft es unter X11

1
2
ich@zbook:~$ echo $XDG_SESSION_TYPE
x11

ich denke auch ich belasse es einfach dabei und löse das Verknüpfungs-Problem per Hand.

Hat jetzt nicht wirklich mit dem anfänglichen Thema zu tun. Ich habe lange Zeit Plasma (Kubuntu) benutzt. Was mich dort aber sehr gestört hat war die Tatsache dass ich GTK-Anwendungen (Firefox, Gimp, Darktable ....) immer als "Fremdkörper" wahrgenommen habe. Dialoge wie öffnen, speichern unter, Drucken .... kamen plötzlich im Gnome-Style und benutzten sich anders. Anders herum finde ich es gut gelöst. Eine Plasma-bzw. QT- Anwendung unter Ubuntu integriert sich besser und die Nutzung ist durchgängiger.

tomtomtom Team-Icon

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pixel24 schrieb:

Also Wayland ist doch der Display-Server

Richtig, und hat mit dem Problem erstmal nichts zu tun. Was du willst, ist unter GNOME schlichtweg nicht mehr vorgesehen. Das wurde aber von GNOME bereits seit spätestens 2009 (und der Entwicklung der GNOME-Shell) so kommuniziert.

bzw. dessen Protokoll (wie früher KWin unter KDE/Plasma).

Nein, KWin (unter Wayland kwin_wayland, unter X11 kwin_x11) ist, genau wie der bei der GNOME Shell genutzte Mutter ein Fenstermanager - zumindest unter X11.

Unter Wayland wirkt er als Wayland-Compositor.

mhe

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29. Dezember 2007

Beiträge: 210

pixel24 schrieb:

... und löse das Verknüpfungs-Problem per Hand.

Schau mal hier im Thread, da haben wir das Thema Desktop-Icons diskutiert. Ich selber verwende das PPA ppa:embrosyn/cinnamon, hier mein Skript dafür. In den Settings muss man org.gnome.desktop.background / show-desktop-icons=false setzen.

pixel24

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
20. Februar 2008

Beiträge: 473

Werde ich mir anschauen bzw. in einer VM testen.

Mein persönliches Highlight:

"hab mal gelesen, das es wohl zur "GNOME Philosphie" gehört, das auf dem Schreibtisch eigentlich nichts zu liegen hat .. naja, das trift auch nur für Leute zu, die nix zu tun haben"

Also ist der Desktop auf eine Hintergrundbild-Präsentations-Fläche reduziert ☹

Als ich von Kubuntu auf Ubuntu umgestiegen bin dachte ich grundsätzliche Desktop-Funktionen sind einfach Standard.

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