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Bitte Umsteigen - der Weg zu Ubuntu

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu
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Luzypher

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28. Juni 2006

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Wohnort: Stadt der 1000 Feuer

Hi folks!

Vor einer Woche war es soweit: ich habe den Entschluß gefasst mich von meiner guten, alten Slackware-Installation zu trennen und Ubuntu - nach den zahlreichen positiven Berichten im Netz - eine Chance zu geben. Doch zur Vorgeschichte:

Seid gut 5 Jahren sind meine Privaträume windowsfreie Zone! Schon damals kam für mich eigentlich nur Linux als x86-OS in Frage ... nicht nur, weil ich zu den letzten Amiga- und Atari-Anhängern gehör(t)e, sondern weil ich auch privat meine Erfahrungen mit Windows machen konnte und beruflich lange Zeit damit arbeiten musste.

Die Anfänge waren schwer, meine ersten ersten Erfahrungen machte ich mit SuSE und RedHat. Nach vielen SuSE-Jahren folgte dann aus Unzufirdenheit nach SuSE 9.3 der zaghafte Umstieg zu Slackware. Was war das für eine Erleichterung! Keine unsinnigen Paketabhängigkeiten, ein klares, schnelles, gut konfigurierbares und schlankes Linux-System, wo sich nahezu alles problemlos selbst kompilieren und einbringen lässt! So habe ich mich damals in Slackware festgebissen und es lieben gelernt.

Doch leider fanden sich im Desktopeinsatz (ich bin zuhause auch nur ein normaler User mit durchschnittlichen Ansprüchen ... Office, Internet, mal ein Spiel und ein wenig am System basteln) schnell Grenzen. Man musste die meisten multimedialen Bestandteile selbst kompilieren, was zumindest einmalig ziemlich viel Zeit in Anspruch nimmt, bis man ein "ordentlich nutzbares" Desktop-System mit Unterstützung für diverse Multimedia-Dateien bekommt. Auch die Unterstützung modernerer Hardware fällt nicht sonderlich umfangreich aus. HAL, DBUS und udev sind zumindest standardmäßig nicht implementiert bzw. aktiviert. Und das nachträgliche Installieren von HAL/DBUS brachte anfänglich mehr Probleme.

Nichts gegen Slackware! Schlank, schnell, man ist "nahe am System" und es ist stabil. Doch für den Desktopeinsatz nicht mehr aktuell.

Darum entschied ich mich vor ca. einer Woche mal was Neues auszuprobieren. Die zaghaften Versuche mit der ersten openSuSE 10.0 ließen mir eher die Haare zu Berge stehen, Fedora machte schon einen besseren Eindruck, wirkte aber doch noch zu unausgereift und vor allem nicht "aus einem Guß" ... und ich habe eine persönliche Abneigung gegen RPM 😉 Debian reizte mich schon seid langem, allerdings schreckte mich die mangelnde Aktualität der stabilen Version etwas ab.

So fiel die Wahl auf Ubuntu - wie gesagt auch durch die zahlreichen Berichte im Internet. Da ich softwaremäßig eher zu den Jäger und Sammlern gehöre und gern mal einiges ausprobiere, war ich zunächst doch skeptisch, ob Ubuntu da meinen Ansprüchen an "Komplettheit" und Verfügbarkeit von fertigen Paketen gerecht werden würde. Und natürlich die Frage: funktioniert auch die Hardware mit Ubuntu?

Um es kurz zu machen: ich bin ziemlich begeistert! Die Installation ist recht einfach und geht schnell vonstatten. Die Option der manuellen Partitionierung sollte man jedoch auch im grafischen Live-Modus noch etwas erweitern. Zumindest LVM und Soft-RAID sollte man einfach konfigurieren können, das macht SuSE deutlich besser. Ansonsten klappt die Installation wunderbar, man erhält schon nach dem ersten Booten ein durchaus brauchbar konfiguriertes System.

Sehr schön übrigens auch, daß Kernel-Updates parallel zum alten Kernel installiert werden und diesen nicht einfach plattbügeln! Das hat zumindest bei SuSE in früheren Zeiten häufig für böse Überraschungen gesorgt.

Aber so richtig begeistert bin ich von den Repositories! Hier findet man nahezu alles, was das Herz begehrt und was man im alltäglichen Gebrauch benötigt. Bis auf zwei spezielle Astroprogramme musste ich mir so keine einzige Applikation selbst kompilieren - für ein Desktopsystem sicher ideal. Nach einem Update verarbeitet Ubuntu auch nahezu alle Multimedia-Formate. Apt und Synaptic leisten hier ganze Arbeit.

Erstaunlich für mich auch die recht flotte Arbeitsgeschwindigkeit. Von Slackware verwöhnt und SuSE abgeschreckt kann ich durchaus behaupten, das Ubuntu sich kaum langsamer anfühlt, als Slackware ... in einigen Belangen sogar etwas fixer.

Weitere positive Punkte sind, daß bei einem installiertem Desktop-System keine offenen Ports durch Serverdienste vorhanden sind (SuSE ist da ein wahres Scheunentor ohne Firewall), die gute Hardwareerkennung und Unterstützung, der aufgeräumte Desktop. Ach ja ... die Community nicht zu vergessen! Ich habe schon seid Jahren keine so gute und freundliche Community rund um eine Distri erlebt, wie jene von Ubuntu 😉

Allerdings gibt es auch Punkte, die mir missfallen ... aber man kann ja nicht alles haben 😉 So z.B. die teilweise unsinnige Aufteilung von Softwarepaketen, in irgendwelche common, binary, dev oder sonstwas (Meta-)Pakete, was manchmal ziemlich unübersichtlich ist. Hinzu kommt auch, daß das System doch zu abgeschlossen wirkt und besonders das Einbringen eigener Kompilate nicht ganz einfach ist. Wenn man von Slackware kommt, wo alles noch sehr "ursprünglich" und BSD-like aufgeräumt ist (insbesondere Init), dann wirkt Debian/Ubuntu schon etwas "eigengebacken" und "unstandarisiert". Auch lassen sich unter Ubuntu eigene Pakete aus selbst kompilierten Quellen nicht so einfach und schnell erstellen, wie unter Slackware (mit checkinstall).

Ein weiterer, negativer Punkt - aber eher kosmetischer Natur - sind die Menüs unter Gnome. Hier wird alles hintereinander weg reingehämmert, was an Software vorhanden ist. Das führt dann schnell zu ellenlangen Menüs, die man im gröbsten Fall mühsam durchsuchen und scrollen muss. Hier wäre eine weitere Unterteilung in Untermenüs durchaus sinnvoll, so wie es z.B. in KDE unter Slackware üblich ist. D.h. unter "Internet" noch Unterteilungen in "Browser", "E-Mail", etc. Es wirkt ansonsten sehr lieblos und bei vielen Einträgen unübersichtlich. Kann man zwar selbst nachbessern, wäre aber durchaus ein leichtes das schon von Haus aus zu machen.

Ansonsten würde ich jedem für den Desktopeinsatz nur Ubuntu empfehlen können. Einfacher kann man es kaum noch machen und dabei muss man nichtmal mit solchen EInschränkungen und Problemen wie z.B. unter SuSE leben. Man hat noch ein echtes Linux mit der Möglichkeit der "Handkonfiguration" aber ohne dabei kompliziert zu sein. Zwar m. E. nichts für Bastler aber für den Alltagsgebrauch durchaus die Wahl. Hier werde ich die Slackware nicht vermissen 😉

cu ...
Dirk

pippovic

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12. November 2004

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Hi,

schöner Bericht, danke dafür!

Luzypher hat geschrieben:

Aber so richtig begeistert bin ich von den Repositories! Hier findet man nahezu alles, was das Herz begehrt und was man im alltäglichen Gebrauch benötigt.

Da kannst du dich freuen, denn bisher haben bei jeder neuen Ubuntu-Version auch viele neue Pakete erstmals ihren Weg in die Repositories gefunden.

Luzypher hat geschrieben:

Auch lassen sich unter Ubuntu eigene Pakete aus selbst kompilierten Quellen nicht so einfach und schnell erstellen, wie unter Slackware (mit checkinstall).

Hm, das müsstest du vielleicht genauer erklären, da sich hier wohl nur wenige mit Slackware auskennen.

Luzypher hat geschrieben:

Ein weiterer, negativer Punkt - aber eher kosmetischer Natur - sind die Menüs unter Gnome. Hier wird alles hintereinander weg reingehämmert, was an Software vorhanden ist. Das führt dann schnell zu ellenlangen Menüs, die man im gröbsten Fall mühsam durchsuchen und scrollen muss. Hier wäre eine weitere Unterteilung in Untermenüs durchaus sinnvoll, so wie es z.B. in KDE unter Slackware üblich ist.

Hier zitiere ich mal aus dem Bericht von derStandard.at:
derStandard hat geschrieben:

Bei kaum einer Distribution kommt das Menüsystem so aufgeräumt daher wie bei Ubuntu. Aufgrund der straffen Selektion der ausgelieferten Komponenten ist alles sehr übersichtlicht und leicht zu finden. Auch auf Usability-Massaker wie Unter-Unter-(Unter-)Menüs verzichtet man dankenswerterweise.

Dem schließe ich mich an. Ich persönlich schmeiße wenig genutzte Programme direkt aus dem Menü raus und lege mir für oft genutzte Starter im Panel an. Das funktioniert wunderbar und lange Sucherei erspart man sich. Ansonsten ist die richtige Menüstruktur wohl eine Ansichtssache.

Gruß
pippovic

chaosgeisterchen

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28. Juni 2005

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Also die Menüstruktur kann man IMHO kaum noch verbessern, weil man ohnehin schon auf einer sehr minimalistischen Schiene fährt, ich bin persönlich damit sehr zufrieden, sei es jetzt Ubuntu Dapper oder Kubuntu Dapper. Zur Zeit sind vielleicht ein paar Pakete nicht auf dem allerneuesten "bleeding edge" Standard, aber das kann ich auch ganz gut verstehen - Dapper aht ja als LTS-Version das Ziel, auch als Server attraktiv zu sein.

Die Probleme mit dem graphischen Installer kann ich nachvollziehen, mir fehlt der optionale Textinstaller selbst auf der normalen Desktop-CD - die Alternate bietet leider keine Live-CD gleich mit - da könnte man vielleicht schlussendlich alles unter eine Haube bringen.

Alles in allem würde ich mich an deiner Stelle auf Edgy Eft freuen - da schlägt das Herz des Bastlers wieder einmal hoch.

Luzypher

(Themenstarter)
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28. Juni 2006

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Hi folks!

Danke erstmal für das Feedback. Nunja, die Menüs sind eben Geschmacksache und eigentlich auch kein wichtiger Punkt. Ich bin eher ein Ordnungsfan, deshalb mag ich durchaus Untermenüs 😉

Was das Kompilieren angeht, so ist das aus zahlreichen Gründen erstmal "schwieriger" als unter Slackware. Zum einen ist da die Trennung in dev-Pakete, was schon zu Verwirrungen führt. So passiert es eben häufig, das man zwar eine Library installiert hat, aber man bei einem Eigenkompilat trotzalledem erstmal wieder entsprechendes dev-Paket installieren muss. Debian/Ubuntu setzt halt sehr stark auf apt, ersetz man z.B. ein bestehendes Paket durch ein Eigenkompilat, kann es wieder Probleme mit den Abhängigkeiten geben.

Naja, insgesamt wirkt Slackware hier "kompilierfreudiger", es ist eben ein Ur-Linux in dem Sinne ohne ausgefeiltes Paketmanagment. Da greift man häufig zu ./configure, make, make install 😉

Aber wie gesagt, Ubuntu hat ja auch ganz andere Ansprüche. Ich bin zumindest für den Desktopeinsatz schwer begeistert. Wie es auf Servern aussieht, kann ich nicht sagen, da ich die Servervariante nicht kenne.

cu ...
Dirk

adun Team-Icon

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29. März 2005

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Debs lassen sich übrigens auch mit checkinstall erstellen, jedenfalls Pakete für deine Installation, aber das wird ja vermutlich sein, was du suchst.

Luzypher

(Themenstarter)
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28. Juni 2006

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Hi folks!

@adun
Thx, das werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren! ☺

cu ...
Dirk

hirschen

Anmeldungsdatum:
11. August 2005

Beiträge: 553

Luzypher hat geschrieben:

Debian reizte mich schon seid langem, allerdings schreckte mich die mangelnde Aktualität der stabilen Version etwas ab.

Hmm...ja, stimmt. Debian Sarge hat nunmehr anderhalb jahre alte Pakete. Willst du aber stabilität, so ist Debian hier überlegen und Ubuntu uralt ☺.
Viele Menschen benutzen immer noch Win98, nur um aktualität von MS zu hause mal zu nennen.

Luzypher hat geschrieben:

Aber so richtig begeistert bin ich von den Repositories! Hier findet man nahezu alles, was das Herz begehrt und was man im alltäglichen Gebrauch benötigt. Bis auf zwei spezielle Astroprogramme musste ich mir so keine einzige Applikation selbst kompilieren - für ein Desktopsystem sicher ideal. Nach einem Update verarbeitet Ubuntu auch nahezu alle Multimedia-Formate. Apt und Synaptic leisten hier ganze Arbeit.

Es sollten laut einer Linuxmeldung nun 24000! pakete sein ☺.

Luzypher hat geschrieben:

Erstaunlich für mich auch die recht flotte Arbeitsgeschwindigkeit. Von Slackware verwöhnt und SuSE abgeschreckt kann ich durchaus behaupten, das Ubuntu sich kaum langsamer anfühlt, als Slackware ... in einigen Belangen sogar etwas fixer.

Ich habe mich auch mit slackware auseinander gesetzt in der Version 10.1. Meine Erfahrung ist das es mit das schnellste LinuxOS ist, das ich kenne und zwar in allen punkten.

Luzypher hat geschrieben:

Hinzu kommt auch, daß das System doch zu abgeschlossen wirkt und besonders das Einbringen eigener Kompilate nicht ganz einfach ist. Wenn man von Slackware kommt, wo alles noch sehr "ursprünglich" und BSD-like aufgeräumt ist (insbesondere Init), dann wirkt Debian/Ubuntu schon etwas "eigengebacken" und "unstandarisiert". Auch lassen sich unter Ubuntu eigene Pakete aus selbst kompilierten Quellen nicht so einfach und schnell erstellen, wie unter Slackware (mit checkinstall).

RISCHTISCH!!! Das ist das was ich immer sage, man hatt nicht das gefühl das man noch mit einem "richtigem" Linux System arbeitet, es wirkt irgedwie anders. Beim Compilieren kommt man öfters zum kotzen, weil man dies und das braucht, hier und etwas nicht passt. Bei Slackware reichte schon meist ./configure make make install.

Luzypher hat geschrieben:

Ein weiterer, negativer Punkt - aber eher kosmetischer Natur - sind die Menüs unter Gnome. Hier wird alles hintereinander weg reingehämmert, was an Software vorhanden ist. Das führt dann schnell zu ellenlangen Menüs, die man im gröbsten Fall mühsam durchsuchen und scrollen muss. Hier wäre eine weitere Unterteilung in Untermenüs durchaus sinnvoll, so wie es z.B. in KDE unter Slackware üblich ist. D.h. unter "Internet" noch Unterteilungen in "Browser", "E-Mail", etc. Es wirkt ansonsten sehr lieblos und bei vielen Einträgen unübersichtlich. Kann man zwar selbst nachbessern, wäre aber durchaus ein leichtes das schon von Haus aus zu machen.

Ubuntu ist doch ziemlich aufgeräumt... hier entscheidet letztendlich der eigene geschmack. Mit dem Menu-editor kann man es sowieso sach eigenen Wünschen wieder anpassen. Bei Slackware KDE war der Internet eintrag ziemlich umständlich zu bedienen, eben durch diese untermenus.

Luzypher hat geschrieben:

Ansonsten würde ich jedem für den Desktopeinsatz nur Ubuntu empfehlen können. Einfacher kann man es kaum noch machen und dabei muss man nichtmal mit solchen EInschränkungen und Problemen wie z.B. unter SuSE leben

Dafür wurde ja Ubuntu schließlich konzipiert ☺. Der Anwender sollte sich nicht mit der langen administration des Systems herumschlagen sondern sofort mit arbeiten loslegen können ☺.

Luzypher hat geschrieben:

Man hat noch ein echtes Linux mit der Möglichkeit der "Handkonfiguration" aber ohne dabei kompliziert zu sein. Zwar m. E. nichts für Bastler aber für den Alltagsgebrauch durchaus die Wahl. Hier werde ich die Slackware nicht vermissen Winken

Ubuntu ist kompliziert... für jemanden der das täglich administriert, ist das zwar nicht nachvollziehbar, für jemand anderen der vorher am "standarisierterem" Linux System arbeitete wird die eigenheit von Ubuntu über kurz oder lang Kopfschmerzen bereiten, aber wozu hatt man Wiki...
Für Bastler soll ja das ubuntu eft erscheinen, praktisch Debian Sid. Zum Thema Slackware, es ist keine schlechte Distribution sogesehen ist die sogar schon sehr einfach. Man ist allerdings auf sich allein gestellt, denn es werden zum Beispiel keine automatische Updates zur verfügung gestellt. Am Ende entscheidet man selber welche Distribution einen am besten anspricht ☺

mfg

Luzypher

(Themenstarter)
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28. Juni 2006

Beiträge: 209

Wohnort: Stadt der 1000 Feuer

Hi folks!

Ubuntu ist kompliziert... für jemanden der das täglich administriert, ist das zwar nicht nachvollziehbar, für jemand anderen der vorher am "standarisierterem" Linux System arbeitete wird die eigenheit von Ubuntu über kurz oder lang Kopfschmerzen bereiten, aber wozu hatt man Wiki...

Das kann ich allerdings nicht soooo ganz nachvollziehen. Ubuntu ist anders! Nicht unbedingt kompliziert(er)! Was allerdings "standarisiert" bei Linux bedeuten soll, ist mir bis heute nicht ganz klar geworden. Gibt es einen oder den Standard unter Linux? Ich würde jedenfalls SuSE und Fedora mit LSB nicht unbedingt als Standard betrachten, denn auch fedora hat z.B. ziemlich merkwürdige "Eigenheiten", was u.a. Pfade etc. angeht. Ist Slackware der Standard? Oder Debian?

Gut, wenn man Slackware kennt und von diesem umsteigt, dann ist man leicht geneigt dieses als den Linux-Standard zu betrachten. Im Prinzip hat sich Slackware das behalten, was Linux mal war. Es ist "rustikal" ohne dabei altbacken zu sein. Das besitzt das älteste Paketformat, es hält sich an die vorgegebenen Verzeichnisstrukturen (ich habe auch erstmal geguckt, als ich KDE bzw. GNOME unter Debian/Ubuntu nicht in /opt gefunden habe), die Initskripte sind einfach zu finden und zu managen (sehr BSD-like) ... insgesamt orientiert sich Slackware ohnehin m.E. nach an BSD-Eigenheiten bzw. ist am "unix-ähnlichsten" - wenn man das so sagen kann/darf.

Ich habe mich auch mit slackware auseinander gesetzt in der Version 10.1. Meine Erfahrung ist das es mit das schnellste LinuxOS ist, das ich kenne und zwar in allen punkten.

Also im Vergleich ist Slackware mit die schnellste Distro ... das ist richtig. Allerdings bin ich von Ubuntu bisher angenehm überrascht! In einigen Belangen habe ich auf dem Gnome-Desktop noch etwas kürzere Reaktionszeiten der Anwendungen (z.B. beim Starten), als unter einer Slackware mit FreeRock Gnome. Allerdings muss man dazu auch sagen, das Gnome unter Slackware keinen wirklichen Spaß mehr macht. Und KDE gefällt mir nach Ubuntu nicht mehr wirklich 😉

Hmm...ja, stimmt. Debian Sarge hat nunmehr anderhalb jahre alte Pakete. Willst du aber stabilität, so ist Debian hier überlegen und Ubuntu uralt Smilie.

Das mag für einen Server von Bedeutung sein, für jemanden mit aktueller Hardware im Desktop-Einsatz oder auf Arbeitsplatz-PCs/Workstations ist das u.U. ein Hindernis, wenn die Hardware nur mangelhaft bis ganricht unterstützt wird. Während man auf einen Desktop-PC noch problemlos mal nen eigenen Kernel basteln kann, ist das im Büro-/Arbeitsalltag nicht mehr so ganz unproblematisch. Gerade in Anbetracht der Aussage zur besseren Unterstützung von Ubuntu im Unternehmenseinsatz sehe ich Debian die Felle davonschwimmen. Immerhin hat Ubuntu gezeigt, das es viel Potential bietet ... und eine Server-Version gibt es jetzt bereits schon von Ubuntu - und den wichtigen (kommerziellen) Support!

RISCHTISCH!!! Das ist das was ich immer sage, man hatt nicht das gefühl das man noch mit einem "richtigem" Linux System arbeitet, es wirkt irgedwie anders. Beim Compilieren kommt man öfters zum kotzen, weil man dies und das braucht, hier und etwas nicht passt. Bei Slackware reichte schon meist ./configure make make install.

Da sehe ich im Moment noch den Haken bei Debian/Ubuntu. Es wäre schon viel geholfen, wenn die Include-Dateien statt in separate dev-Pakete mit in die eigentlichen Programmpakete fließen würden. Der Platzbedarf für die paar Headerdateien ist nun wirklich nicht der Rede wert und man kann sich in einfachster Weise durchaus mal einige Programme ohne Gesuche und Nachinstallieren von zig dev-Paketen selbst kompilieren. Das hat mich schon bei SuSE mit rpm genervt.

cu ...
Dirk

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